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Aufgabenplanung einmal anders

Wer mich virtuell oder real kennt, weiss, dass ich schon immer ein Faible für Zeitplanung und Selbstmanagement habe. Auf verschiedenen Veranstaltungen durfte ich bereits Vorträge und Workshops zu diesem Thema halten.

Es ist selten, dass es einmal etwas richtig Neues in dem Feld gibt.

Daher war ich um so überraschter, mit dem Artikel 4 Lesser-Known Mental Models That Save Me 30+ Hours Every Week von Akshad Singi mal einen neuen Ansatzpunkt gefunden zu haben.

Akshad schreibt, dass die übliche Art, Tagesziele festzulegen über die Menge der zu erledigenden Arbeit funktioniert. Dem kann ich nur zustimmen. Wie häufig schreiben wir, dass wir bestimmte To-dos erledigen wollen wie beispielsweise einen Artikel fertig schreiben, oder ein Protokoll anfertigen oder auch ein Kapitel aus einem Lehrbuch lernen.

Wenn die Menge der Arbeit in Form von Umfang und Zeit feststeht, ist die Qualität variabel. Um das zu verdeutlichen: Wenn das Schreiben eines guten Artikels zehn Stunden dauern würde, ich heute den Bericht aber fertigstellen muss, obwohl ich nur zwei Stunden Zeit habe, dann begreift man sofort, dass die Qualität leiden muss.

Sollte man aber verstanden haben, dass die Zeit nicht reicht, dann fängt man häufig gar nicht erst an oder bekommt Angst vor der Aufgabe.

In diesem Zusammenhang lohnt sich auch der Artikel The King's Dinner von Ron Jeffries.

Akshad Singi rät, stattdessen sich vorzunehmen, eine bestimmte Zeit an etwas zu arbeiten. Damit kann man Qualitätseinbussen vorbeugen. Das geht selbstverständlich nur, wenn man keine harten und kurzfristigen Deadlines hat.

Generell sollte man die Zeit messen, die man mit Aufgaben einer bestimmten Art verbringt, um besser schätzen zu können. (Hinweis, das ist das "N" in der ALPEN-Methode).

Im Folgenden sagt der Autor, dass man beginnen sollte "Kognitives Tetris" zu spielen. Das ist ein Spiel, in dem wir herausfinden sollen, wie viel und welche Art von Energie wir haben. Mit dem Wissen können wir unsere Zeit mit Aufgaben füllen, die dem Energielevel entsprechen.

So wird beispielsweise zwischen den Energielevels "sehr hoch", "hoch", "moderat", "niedrig" und "sehr niedrig" unterschieden. Die Idee ist jetzt, passende Aufgaben den entsprechenden Energielevels zuzuordnen. Wenn unser Energielevel "sehr hoch" ist und wir eine Aufgabe für das Energielevel "sehr niedrig" angehen, dann verpufft viel der vorhandenen Energie. Andersherum, wenn unser Level "sehr niedrig" ist und wir eine Aufgabe mit dem Level "sehr hoch" beginnen, dann kann das dazu führen, dass wir die Aufgabe entweder gar nicht erledigen oder sehr viel Zeit benötigen.

Zusätzlich zum "Kognitiven Tetris" gibt es noch das "Zeit Tetris", in dem wir Aufgaben haben und die Zeit für die Erledigung schätzen (erinnert Ihr Euch an die ALPEN-Methode?). Und dann die Aufgaben erledigen, die in das Zeitfenster passen, um optimal umgesetzt zu werden.

Als Letztes geht es im Artikel darum, Zeitphasen zu definieren, in denen bestimmte Dinge getan werden sollten. Das ist gerade im Berufsumfeld keine einfache Aufgabe. Die Idee kommt aus der "Drei Alarme Technik", siehe auch Applying the 3 Alarms. Der Autor nutzt beispielsweise die Zeit von 7:30 bis 13:00 Uhr, um schriftstellerische Aufgaben zu erledigen. In der Zeit von 13:00 bis 17:00 Uhr arbeitet er an seinem Studium und in der Zeit von 17:00 bis 21:00 Uhr an seiner körperlichen Weiterentwicklung (Sport, etc.).

Zusammengefasst:

  • Anstatt zu entscheiden, wie viel Arbeit du an einem Tag erledigen musst, entscheide dich dafür, wie viele Stunden fokussierte Arbeit du erledigen wirst. Das hilft dir, dich auf die Qualität der Arbeit zu konzentrieren, anstatt auf die Quantität.
  • Werde besser beim kognitiven Tetris-Spielen und passe Aufgaben entsprechend deiner kognitiven Energie an. So kannst du deine geistige Energie optimal nutzen.
  • Spiele besser Zeit-Tetris und lerne, welche Aufgaben du bei verschiedenen Größen von Zeitfenstern bewältigen kannst. So kannst du sogar freie Minuten nutzen.
  • Verwende die Drei-Alarm-Technik, um zu unterscheiden, auf welche Ziele du dich in verschiedenen Teilen des Tages konzentrieren wirst.

Ich finde die Ideen sehr spannend, auch wenn ich für mich noch nicht herausgefunden habe, ob und wie ich sie für mich einsetzen werde.

4000 Wochen

Im letzten Jahr habe ich das Buch 4000 Wochen von Oliver Burkemann gelesen und hier noch nicht darüber geschrieben. Für die von Euch, die nicht so gerne lesen, gbt es auch einen - wie ich finde - sehenswerten TEDx Talk mit dem Titel How to stop fighting against time vom Autoren.

Unser Leben ist erschreckend endlich, nämlich nur rund 4000 Wochen lang. Das ist eine Grösse, die wir uns vorstellen können, eine mittlere fünfstellige Anzahl von Tagen ist für uns schwer fassbar. Rund 25% der Zeit verbringen wir mit dem Erwachsen werden, 60% mit dem Arbeitsleben und 15% mit der Zeit danach.

Egal, was wir tun und welche Entscheidungen wir treffen, es gibt eine unendliche Anzahl an Alternativen, die wir nicht tun oder für die wir uns nicht entschieden haben. Wenn wir uns beispielsweise für einen Lebensgefährten oder eine Lebensgefährtin entscheiden, haben wir uns damit nicht für die zahllosen anderen Personen entschieden.

Sobald uns das klar ist, sollten wir uns in unserem Leben auf wenige wichtige Dinge fokussieren.

Mich hat das in meinem Kurs bestärkt, dem Effizienzwahn, den ich einmal hatte, nicht mehr nachzugeben. Das ist in unserer Gesellschaft gar nicht so einfach, weil es schon deutlich gegen den Mainstream geht.

Wenn man sich "Karriere" und "möglichst viel Geld verdienen" als Ziele setzt, wäre es gut, sich einmal Gedanken zu machen, was man damit anfangen will und ob einen diese wirklich glücklich machen. Für alle, die hart arbeiten, damit sie es in der Zeit der Pensionierung besser haben: 85% Eures Lebens investiert Ihr um es 15% Eures Lebens gut zu haben. Sollte das auf Euch zutreffen, empfehle ich sehr, einmal die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral zu lesen (ist nur ein kurzer Text).

Wir leben im "hier und jetzt" und nicht in der Zukunft. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht auf die Zukunft vorbereiten sollen. Es bedeutet viel mehr, dass wir auch daran denken müssen, jetzt ein möglichst gutes Leben zu führen.

Du weisst nicht mehr, wie Blumen duften,
kennst nur die Arbeit und das Schuften.
So geh’n sie hin die schönsten Jahre,
am Ende liegst Du auf der Bahre.
Und hinter Dir, da grinst der Tod:
„Kaputtgeschuftet – Vollidiot!“
Joachim Ringelnatz (deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler 1883-1934)

Selbstverwaltung und Zeitplanung

Am vergangenen Wochenende durfte ich auf der FrOSCon den Workshop Selbstverwaltung und Zeitplanung halten und es war super. Um der Frage vorzubeugen, es gibt keine Videoaufzeichnung des Workshops.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren motiviert und haben sehr gut mitgemacht. Mir hat es auch einen Riesenspass gemacht und ich habe noch nie so gute Kritiken nach einem Vortrag oder Workshop bekommen.

Ich wurde gefragt, ob ich das beruflich mache, was ich natürlich verneint habe. Aber ich halte mir die Option offen. ;-)

Das fand ich ein wenig "dick aufgetragen", aber ich habe mich dennoch sehr gefreut:

Hallo Dirk, war heute in deinem FrOSCon Vortrag und wollte mich nochmal persönlich bedanken. Es ist immer ein Privileg von deiner Erfahrung zu profitieren.

Selbstverständlich haben wir einen grossen Teil der Folien übersprungen (insbesondere den umfangreichen Anhang). Spannenderweise war ich dadurch sehr pünktlich fertig - ich habe zwei Minuten überzogen. Das war aber eher Zufall als geplant.

Und hier ist der Link zum Herunterladen: selbstverwaltung.pdf

Wenn Ihr Vorschläge oder Ergänzungen habt, bin ich für alle Tipps und Hinweise sehr dankbar.

Geber oder Nehmer?

Nicht erst seit unserem Podcast TILpod - TIL = Today, I learned (heute lernte ich) beschäftige ich mich damit, mich persönlich weiterzuentwickeln. Auf dieser lebenslangen Reise habe ich viele interessante Bücher gelesen und auch gute Vorträge - insbesondere TED Talks gesehen.

Aktuell hat es mir ein Vortrag von Adam Grant sehr angetan und ich werde definitiv seine Bücher lesen.

Er stellt die Frage Are you a giver or a taker?.

Im Vortrag teilt er Menschen in drei Gruppen ein, die Giver (Geber), die Taker (Nehmer) und die Matcher (die Geben, wenn sie auch was bekommen). Er zeigt, dass in Gruppen oder speziell im beruflichen Kontext die Taker toxisch sind. Wenn man nur einen Giver hat, können sogar alle anderen Matcher sein.

Interessant ist, dass aus Performancesicht die Taker eher Mittelmass sind - das hätte ich anders erwartet. Unter den Givern finden sich die schlechtesten Mitarbeiter (aus Sicht der Performance), aber auch die besten, die Bandbreite ist sehr gross. Die Matcher finden sich etwa in der Mitte.

Auf der Webseite von Adam Grant ist ein Quiz verlinkt, mit dem man feststellen kann, wo man selber steht.

Ich hatte erwartet, ganz klar auf der Giver-Seite zu sein. Überraschenderweise habe ich folgendes Ergebnis: 45% Giver, 45% Matcher und 10% Taker.

Was ist Euer Ergebnis?

Selbstorganisation

gedanken

In der letzten Zeit wurde ich häufiger gefragt, wie ich mich selber organisiere. Das werde ich in diesem Blogartikel gerne beschreiben und mich dabei auf die wesentlichen Werkzeuge - was schon gar nicht so wenig ist - beschränken.

Aufgabenverwaltung

Nach sehr intensiven Tests mit Aufgabenverwaltungen, sowohl auf Basis von Open-Source-Software wie auch auf Basis von Closed-Sorce-Software, bin ich leider im Lager der freien Software für meine Anforderungen nicht fündig geworden. Am Ende bin ich zum "Platzhirschen" Todoist gewechselt. Die Beweggründe für den Wechsel auf Todoist findet Ihr im Blog. Dort findet Ihr auch weitere Artikel, wenn Ihr nach "todoist" sucht.

Dinge, die ich "irgendwann einmal" erledigen möchte, haben übrigens meiner Ansicht nach nichts in der Aufgabenverwaltung zu suchen. Die schiere Menge an unerledigten Aufgaben sorgt nur für ein schlechtes Gewissen, das ich mir gerne sparen möchte.

Notizen

Über meinen Weg mit Notizen habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.

Hier liste ich nur der Vollständigkeit halber die verwendeten Tools auf. Handschriftliche Notizen landen auf dem Boox Max 3.

Mobil mache ich Notizen mit Nextcloud Notes und der Nextcloud Notes App (Links zu F-Droid und Google Play Store finden sich unter dem Link).

Strukturiert werden die Notizen mit Logseq.

Informationsgewinnung

Ich "lebe in RSS-Feeds", daher habe ich mit FreshRSS einen eigenen webbasierten Feedreader aufgesetzt. (Wenn Ihr einen Account wollt, sendet mir eine E-Mail). In Firefox ist für das Abonnieren, die Extension Feed Preview sehr hilfreich.

Seit neuestem nutze ich auf Android die Anwendung FeedMe (Sourcecode und weitere Downloadmöglichkeit auf GitHub, warum die nicht in F-Droid zu finden ist, weiss ich nicht). Die Anwendung ist mit meiner FreshRSS-Instanz verbunden.

Nachtrag: Ich bin gerade per E-Mail informiert worden, danke Matthias, dass auf GitHub nur die Dokumentation zu finden ist und die App selber leider Closed-Source-Software ist. Leider kenne ich keine vergleichbar gut Anwendung aus dem Open-Source-Bereich, daher bleibe ich einmal dabei.

Längere Artikel landen in meiner Wallabag-Instanz (enthält Links zu den offiziellen Apps für Smartphones), auch hier könnt Ihr gerne einen Account via E-Mail bekommen. Aus Wallabag exportiere ich Pakete mit jeweils zwölf Artikeln als EPUB, die auf dem E-Book-Reader landen.

Lesezeichen

Für Lesezeichen oder "Bookmarks" nutze ich ein selbst gehostetes Shaarli und Firefox-Plugin sowie Android App, hier ist ein Überblick über die Community Tools.

Hier landen auch Links, die ich mir "irgendwann einmal" anschauen und auch Dinge, die ich kaufen so wie Bücher, die ich lesen möchte. Wie oben geschrieben, gehören die Dinge nicht in die Aufgabenverwaltung.

Kalender

Als Kalender-Basis setze ich in meiner Nextcloud-Instanz den Nextcloud Calendar ein und synchronisiere ihn mit DAVx5 (Google Play Store und F-Droid).

Als Kalender auf dem Handy nutze ich schon seit Jahren den Business Calendar 2, der bietet mir die beste Übersicht. Ich kann mir vorstellen, dass der künftig durch Etar ersetzt wird.

Momentan brauche ich das nicht, aber ICS-Kalender abonniere ich via ICSx5 (Google Play Store und F-Droid).

Zeiterfassung

Um zu wissen, wo meine Zeit bleibt, nutze ich den Clouddienst von Kimai, die Software kann man auch selber hosten, Einstiegspunkt ist kimai.org. Warum ich das mache, habe ich auch hier im Blog beschrieben.

Ich wollte in dem Projekt gerne mitarbeiten, schaffe das aber zeitlich leider nicht. Perspektivisch wird das auf eine finanzielle Unterstützung herauslaufen.

Mobil nutze ich Kimai Mobile, bedauerlicherweise eine kostenpflichtige Software.

Und jetzt Ihr ...

Wenn Ihr Fragen oder Ergänzungen habt, dann nutzt bitte die Kommentare unter diesem Artikel.

Notizen

gedanken

In den letzten Wochen und Monaten habe ich mir einmal ausführlicher Gedanken zu Notizen im Allgemeinen gemacht. Um das für mich einmal zu sortieren, habe ich mir überlegt, wie viel Struktur verschiedene Medien benötigen, um sie für Notizen zu nutzen.

Wie immer hier im Blog interessieren mich Eure Meinungen und Gedanken zu dem Thema.

Die Software oder die Geräte, auf die ich verlinke, möchte ich nicht als komplette Liste, sondern als Beispiele verstanden wissen.

Generell schadet Struktur ja nicht, ganz im Gegenteil. Aber, um Gedanken erst einmal festzuhalten, finde ich es wichtig, dass ich einfach das, was ich im Kopf habe, rausschreiben oder skizzieren kann, ohne auf eine bestimmte Form achten zu müssen.

Aus diesem Grund mache ich Notizen in Stichworten und formuliere die Sätze nicht aus. Das hilft mir, Dinge schnell aus dem Kopf zu bekommen. Der Nachteil ist, dass ich die Notizen in jedem Fall nachbearbeiten muss, um sie als Dokumentation für irgendetwas verwenden zu können bzw. um Informationen wiederzufinden.

Ich mache Notizen am liebsten handschriftlich auf einem "E-Note-Taker" im A4-Format, weil es mir neben Notizen auf Papier die grössten Freiheiten lässt. Allerdings spiele ich auch mit dem Gedanken, mir ein Diktiergerät zuzulegen. Da bin ich mir aber noch unsicher, ob es hilfreich für mich ist. Vielleicht teste ich das erst einmal mit dem Mobiltelefon.

Ein Vorteil in "Face2Face-Meetings" ist, dass der hochgeklappte Notebook-Bildschirm keine Barriere aufbaut. Klingt komisch? Ist aber so.

Wenn ich nur das Handy dabei habe, nutze ich Nextcloud Notes, Link in der Übersicht unten.

Aufgearbeitete Notizen landen in Logseq, das ich mittlerweile sehr zu schätzen gelernt habe.

Aber hier folgen jetzt erst einmal die Gedanken zu Struktur.

0% Struktur

  • handschriftliche Notizen / Skizzen
  • Sprachnotizen

25% Struktur

50% Struktur

75% Struktur

  • Wiki - bei mir DokuWiki (wird aber in Richtung Logseq migriert).
  • Mindmap - bei mir Freeplane, immer noch sehr hilfreich, um Wissen zu strukturieren.

100% Struktur

  • Buch
  • Artikel
  • Präsentation
  • Tools: (LaTeX, LibreOffice, Microsoft Office, ...)

Logseq

Im Zuge dessen, dass mein altes Dokumentationssystem mittels Wikis schon stark in die Jahre gekommen ist und ehrlicherweise nie so richtig gut funktioniert hat, habe ich mich von der TILpod-Community bei Matrix einmal inspirieren lassen.

Dort wurde Obsidian empfohlen, was mir aufgrund der Tatsache, dass es Closed-Source-Software ist, nicht so wirklich gefallen hat. In diesem Artikel bei GNULinux.ch wurde ich dann auf Logseq aufmerksam, was ich mir näher angeschaut habe.

Für eine sprachliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Rahmen eines Podcasts empfehle ich Euch die März-Episode des TILpod.

Dokumentationsmedien, dazu zähle ich auch Wikis, haben meist ein Problem. Sie erlauben es selten, Informationen einfach so zu erfassen, ohne sich grosse Gedanken über die Struktur und die Findbarkeit machen zu müssen.

Notizen bestehen, zumindest bei mir, aus Stichpunkten, die nicht weiter ausformuliert sind. Ich mache sie am liebsten handschriftlich, weil mir das alle Freiheiten bietet und auch erlaubt, etwas "ins Unreine" zu skizzieren. Tools schränken zumeist die Möglichkeiten für Notizen ein, da sie an Programmvorgaben und Formen gebunden sind. Mobil auf dem Handy benutze ich Nextcloud Notes für Notizen, dafür gibt es eine sehr gute Android-App. Ich spiele mit dem Gedanken, eine Diktierfunktion oder sogar ein Diktiergerät zu verwenden.

Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass ich die Notizen noch einmal durchgehen muss, um sie in eine lesbare und verstehbare Form zu bringen.

Der Vorteil ist, dass ich die Notizen noch einmal durchgehe und die Inhalte besser behalten kann und dass mir durch die erneute Beschäftigung vielleicht noch weitere Inhalte und Themen einfallen.

Logseq versucht jetzt genau diese Lücke zwischen Notizen und Dokumentation zu schliessen. Vorab ein Disclaimer: Ich nutze das Tool erst seit rund einem Monat, bin noch ziemlicher Anfänger und nutze nur einen Bruchteil der Möglichkeiten.

Logseq ist noch im Beta-Modus und es gibt Anwendungen für Linux, Mac OS, Windows und Android. Es gibt auch noch eine Webanwendung, die die Daten in einem GitHub-Repository speichert, die soll aber eingestellt werden, sobald die Android-Anwendung fertig ist. Ach ja, mit einer weiteren Webanwendung aka "Live Demo", mit der kann man ohne weitere Installationen auch mit den lokalen Daten arbeiten. Obsidian und Logseq können auf derselben Verzeichnis-Hierarchie parallel zusammenarbeiten.

Ich habe Logseq via Flatpak auf zwei Linux-Maschinen installiert und zusätzlich auf einem Windows-System. Die Daten von Logseq können via Nextcloud synchronisiert werden, was in meinem Fall ohne weitere Zwischenfälle geklappt hat.

Basis von Logseq ist das Journal, in Form von "was ich heute getan habe". Man kann auch anders damit umgehen, aber das ist der einfachste Weg.

Innerhalb des Journals gibt es für jeden Tag eine Seite (gespeichert im Markdown-Format, Emacs Org-Mode wäre auch möglich), auf der man in Form einer Aufzählung alles notiert, was von Interesse ist. Dabei kann man Tags verwenden. Jeder Aufzählungspunkt und eventuelle weitere Unterpunkte gelten als Blöcke.

Klickt man auf einen Tag, bekommt man alle Blöcke angezeigt, die diesen Tag enthalten. Wenn man auf der "Tag-Seite" weitere Informationen erfasst, so wird auch diese im Markdown-Format abgelegt, ansonsten existiert die Seite nur virtuell.

Beispiel:

Ich beginne einen Block mit dem Namen eines meiner Rechner in doppelten eckigen Klammern (ich könnte auch das Hash-Zeichen "#" verwenden, das führt zum gleichen Resultat). Innerhalb des Blocks schreibe ich auf, was ich auf dem Rechner getan habe, beispielsweise "Logseq installiert". Logseq bekommt auch einen Tag.

Wenn ich auf den Rechnernamen klicke, bekomme ich alles gezeigt, was ich auf dem Rechner gemacht habe. Wenn ich auf Logseq klicke, bekomme ich alle Informationen und alle Installationen mit Bezug auf Logseq angezeigt.

Auf der Seite des Rechners erfasse ich beispielsweise die Hardwareausstattung.

Auf diese Art entsteht über die Zeit eine stark vernetzte Dokumentation. Man kann Bilder einfügen, Videos einbetten und sogar PDFs kommentieren. Mit der Speicherung der Daten kommt man nicht in Berührung, man muss nur beim ersten Start einen Speicherort in Form eines Verzeichnisses angeben.

Ich gewöhne mich gerade daran und bin ziemlich begeistert, dass die Software so gar nicht im Weg steht.

Wenn Ihr sie auch testen wollte, empfehle ich Euch den Logseq Intro Course mit acht kurzen Videos.

Ein Wermutstropfen ist für mich, dass sich die Entwickler "Privacy First" auf die Fahne geschrieben haben, aber per Default Telemetriedaten versenden. Das könnte man auch beim ersten Start abfragen.

Die Software ist FLOSS und soll es auch bleiben. Es ist eine Pro-Version geplant, die eine Synchronisationslösung eingebaut hat, ab dann lohnt sich vielleicht auch die Android-Anwendung.

Ich benutze Logseq für

  • Engineering Journal
  • Sammlung von Links, Bildern und Videos - könnte meine Bookmarks mit Shaarli ablösen.
  • Installationen und Konfigurationen auf meinen Clients und Servern
  • Planung von Vorträgen und Workshops
  • Wissensspeicher

Was ich noch ganz spannend finde, ist die eingebaute Aufgabenverwaltung, die ich mir auch noch näher anschauen möchte. Spannend wäre es, ob ich damit Todoist ablösen könnte und ich alle Daten unter eigener Kontrolle hätte.

Getting Things Dog

Den Titel habe ich schamlos vom Anwalt Jens-Christof Niemeyer geklaut, der einen Vortrag mit dem gleichen Titel gehalten hat. Untertitel ist "Was wir von Hunden lernen können und welche Software uns dabei helfen kann". Bei Interesse kann ich auch den Vortrag Was Hunde von Getränkekisten unterscheidet (u.a.) empfehlen.

Als Hundeadoptant finde ich die Idee ganz spannend, sich einmal darüber Gedanken zu machen, warum Hunde (im Durchschnitt) relaxter durchs Leben gehen als wir.

In dem Vortrag haben mir auch die beiden Folien "Hunde haben keine Apps" und "Hunde haben keine Smartphones" sehr gefallen. Was dahinter steckt, ist ja klar. Durch den übermässigen Gebrauch setzen wir uns zusätzlichem Stress aus, neben dem Stress, den wir durch unsere Lebensweise und den Verpflichtungen durch Familie und Beruf schon haben. Ein gesunder Mittelweg ist da gefragt.

Natürlich lassen sich Hunde und Menschen nicht vergleichen, die Lebenswelten sind viel zu unterschiedlich, aber so ein homorvorller Blick zur Seite kann helfen, den eigenen Fokus zu verändern.

Persönliche Zeiterfassung mit Kimai

gedanken

Wie bereits angekündigt, möchte ich gerne wissen, wo meine Zeit bleibt. Dazu habe ich einen Versuch mit Clockify gestartet und war dann irgendwann genervt, dass ich an allen Ecken und Enden auf ausgegraute Optionen gestossen bin, deren Aktivierung einen der bezahlten Pläne voraussetzen.

Um nicht mehr genervt zu sein, hätte ich entweder 10 USD monatlich oder 96 USD jährlich bezahlen müssen. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin bereit für einen Dienst zu bezahlen, aber in diesem Fall halte ich zum einen den Preis für zu hoch und zum anderen wäre die einzige Motivation gewesen, nicht genervt zu sein. Die Features hätte ich gar nicht benötigt.

Es gibt zahlreiche Alternativen zu Clockify, ich dachte allerdings, dass es sinnvoll wäre, dem FLOSS-Tool Kimai einmal wieder eine Chance zu geben. Die vorhergehenden Versuche sind alle gescheitert, weil ich keinen echten Anwendungsfall für eine persönliche Zeiterfassung hatte.

Ein paar Worte zu Kimai:

  • Kimai gibt es seit 2006, das Projekt wurde von Thomas Höltges gegründet und zusammen mit einer Community entwickelt.
  • 2009 sollte die Software eingestellt werden.
  • Kevin Papst - seit 2007 in der Community - übernahm die Rolle von Torsten.
  • Als 2017 Symfony 4 erschien, startete Kevin einen Rewrite mit dem Namen Kimai 2.

Mit anderen Worten: Das ist gut abgehangene Software, die schon einige Zeit auf dem Buckel hat und entsprechend zuverlässig läuft.

Kevin hat sich als Softwareentwickler selbständig gemacht und kümmert sich unter anderem hauptberuflich um Kimai.

Mit dem Clouddienst, der in der Basisversion kostenfrei ist, kann man Kimai benutzen (und natürlich auch testen). Erweiterte Funktionen kosten Geld, aber das fällt im Normalbetrieb nicht auf. Mir gefällt besonders gut, dass das ein Dienst ist, der die europäischen Datenschutzrichtlinien erfüllt.

Mit Kevin habe ich mich länger via E-Mail ausgetauscht und ich finde ihn sehr sympathisch. Das Projekt möchte ich gerne als "non-coding-Contributor" unterstützen.

Zusätzlich zu Kimai im Web benutze ich auch noch eine Android-App und eine Kommandozeilen-Applikation, die es mir in unterschiedlichen Situationen leichter machen, die Zeit zu erfassen.

Zurück zur eigentlichen Zeiterfassung: Ich habe etwas Feintuning gebraucht, um die für mich optimalen Einstellungen zu finden. Das lag vor allem daran, dass ich mir nicht näher Gedanken darüber gemacht habe, was ich eigentlich mit der Zeiterfassung erreichen möchte.

Hierzu vielleicht gleich ein Hinweis: Wenn Ihr so etwas auch umsetzen wollt, gönnt Euch eine Testphase, in der Ihr mit verschiedenen Setups und auch unterschiedlichen Methoden herumspielt. Bei mir startete die Testphase Ende Oktober des letzten Jahres und ab diesem Jahr benutze ich das ernsthaft.

Ich möchte nicht alle 24 Stunden des Tages erfassen. Mir erscheint es auch merkwürdig, Zeit mit der Familie oder unseren Tieren in einer Auswertung zu beurteilen.

Viele Zeiterfassungssysteme, so auch Kimai, haben eine Hierarchie Kunde->Projekt->Tätigkeit. Projekte sind eindeutig Kunden zugeordnet, Tätigkeiten können bei verschiedenen Projekten verwendet werden (können aber auch nur spezifischen Projekten zugeordnet sein). Pro Eintrag können auch noch Tags und Beschreibungen vergeben werden.

Meine erste Idee war, die zu messenden Teilbereiche meines Lebens als Kunden zu erfassen, darunter dann passende Projekte zu definieren und in den Tätigkeiten dann das was ich getan habe.

Beispiel: "Lesen" ist ein Kunde, das Buch, das ich lese, ist das Projekt und die Tätigkeit ist dann auch lesen. Oder anderes Beispiel: TILpod ist ein Kunde, die TILpod-Episode ist das Projekt und die Tätigkeiten sind Vorbereitung, Podcasting, Post-Produktion, ...

In einem nächsten Schritt habe ich die Kunden entfernt, weil sie eigentlich keine Rolle spielen. Ich möchte ja nur die Zeit erfassen, die ich mit den Tätigkeiten verbracht habe. Also habe ich die Projekte unter dem Kunden "Dirk Deimeke" aufgehängt und war schon einen Schritt näher, an dem, was ich möchte. So kann ich relativ einfach die Zeit, die ich für mich - meine Hobbys oder Weiterbildung - verwende, zusammenfassen.

Zuletzt habe ich die ehemaligen Kunden zu Projekten gemacht und das was vorher ein Projekt war in der Beschreibung ergänzt.

Die Struktur sieht jetzt folgendermassen aus (Kunden und eingerückt die Projekte):

  • Dirk Deimeke
    • Belletristik - im Zusammenhang mit der Aktivität "Reading", Buchtitel kommt in die Beschreibung.
    • Sachbuch - das Gleiche für Sachbücher.
    • Bubbleteam - ein Projekt, an dem ich mitarbeite.
    • BuzzZoom - der Podcast von Mario und mir.
    • TILpod - der Podcast von Sujeevan und mir.
    • Dirks Logbuch - mein Blog.
    • FreshRSS - mein Feedreader, hier fliesst viel Zeit rein, überwiegende Aktivität ist "Research".
    • Wallabag - mein selbst gehosteter ReadLater-Dienst.
    • Kimai - damit ist das Open-Source-Projekt gemeint.
    • My own IT - alles, was ich mit eigenen Systemen mache.
    • Transport - Zeiten im öffentlichen Personennahverkehr oder im Individualverkehr, wenn ich mal keine Podcasts höre, "buche" ich parallel noch andere Inhalte.
    • Vortrag - vorbereiten und halten von Vorträgen (später kommt auch noch "Workshop" dazu, momentan brauche ich das aber nicht).
  • Rheinwerk - "Mein" Verlag.
    • Adminbuch
    • Fachgutachten
  • Vontobel - Meine aktuelle Arbeitgeberin.
    • Work
  • yawnrz.com - Die Hundeschule meiner Frau.
    • Webinar
    • Website

Und hier folgen die Aktivitäten:

  • Blogging
  • Evaluation - das Ausprobieren neuer Dinge.
  • Illness - in Bezug auf Work.
  • Individual - Projekt "Transport".
  • Learning
  • Meeting
  • Migration
  • Onsite - in Bezug auf Work.
  • Podcasting
  • Postproduction
  • Preparation
  • Public - Projekt "Transport".
  • Reading
  • Remote - in Bezug auf Work.
  • Research
  • Support
  • Systemadministration
  • Verwaltung
  • Writing

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich um private Zeiterfassung handelt und nicht um verrechenbare Zeit. Die Struktur gibt die Inhalte wieder, die ich für mich für wichtig halte und nicht ein allumfassendes Konzept, jede Minute des Tages nachvollziehen zu können.

Zeiterfassung

Die Hauptmotivation, mich mit Zeiterfassung herumzuschlagen ist, dass ich gerne wissen möchte, wo meine Zeit bleibt.

Dabei gibt es im Grossen und Ganzen zwei Möglichkeiten.

Jede Zeit kann nur einmal erfasst werden, weil die Zeit auch nur einmal verstreicht. Ein Tag hat 24 Stunden und man kann in diesen 24 Stunden nicht zweimal das gleiche Zeitintervall für unterschiedliche Dinge "buchen".

Die andere Möglichkeit wäre, dass man Rahmenzeit erfasst und innerhalb dieser Rahmenzeit trotzdem noch Zeit für andere Dinge buchen kann. Das würde aber auch bedeuten, dass eine Zeiterfassungssoftware, Möglichkeiten bieten muss, die gleiche Zeit mehrfach zu erfassen.

Warum das überhaupt eine Rolle spielt, zeigt ein ganz einfaches Beispiel. Ich möchte gerne wissen, wie viel Zeit ich mit "Transport" verbringe, wie beispielsweise das Pendeln zur Arbeit. Ich möchte aber auch gerne wissen, wie viel Zeit ich etwas für mich selber mache, wie beispielsweise lesen. Vermutlich leuchtet direkt ein, dass ich während des Pendelns auch lese.

Mit Variante eins würde die Zeit-Buchung vielleicht wie folgt aussehen (reales Beispiel):

05:45-06:00 Transport public
06:00-06:15 Transport public Dirk reading
06:15-06:45 Transport public

Die Schlagwörter in Grossbuchstaben sind Kategorien und die klein geschriebenen dienen zur "Verfeinerung".

Es ist relativ leicht einsehbar, dass jedes Zeitfenster nur einmal gebucht wurde, einzig die Schlagwörter ("Tags") geben Aufschluss darüber, was mit der Zeit angefangen wurde.

Allerdings würde eine Auswertung eine Stunde "Transport public" ergeben und eine viertel Stunde "Dirk reading". Genauer würde die Auswertung sogar je eine Stunde "Transport" und "public" und je eine viertel Stunde "Dirk" und "reading".

Damit würde eine einzige Zeitstunde mit Inhalt von 1:15 Stunden bzw. sogar 2:30 Stunden gebucht sein.

Bei der Erfassung der Zeit hätte ich zwar nur jedes Zeitintervall einmal erfasst, aber die Auswertung würde mir vier eine Stunde Zeit, 2:30 Stunden "Tätigkeiten" anzeigen.

Einige Zeit lang habe ich Timewarrior benutzt, aber nur um grobe Zeitfenster zu erfassen, nicht für Tätigkeiten.

In einer zweiten Variante könnte man wie folgt die Zeit erfassen (gleiches Beispiel wie oben):

05:45-06:45 Transport public
06:00-06:15 Dirk reading

Die Auswertung zeigt das gleiche Resultat wie oben, es gibt aber zwei entscheidende Unterschiede:

  1. Der Aufwand für die Erfassung ist kleiner. Ich muss nur zwei Intervalle erfassen und nicht drei.
  2. Eher akademischer Natur ist, dass ich im ersten Fall eine Stunde erfasst habe und in der zweiten Variante 1:15 Stunden.

Mit der Umstellung auf Todoist habe ich gemerkt wie wichtig es ist, die Aufgabenverwaltung überall verfügbar zu haben.

Das, was Todoist für Aufgaben ist, scheint Clockify für Zeiterfassung zu sein.

Ich gebe dem ganzen mal einen Versuch und schaue, was dabei herauskommt.

Was mir nicht passt, ist, dass die Daten auf fremden Servern liegen. Was ich auf der FLOSS-Seite vermisse, sind Dienste, die Clients für alle Betriebssysteme mitbringen.

Onyx Boox Max 3 - Erfahrungsbericht

Mein letzter letzter Artikel zum Onyx Boox Max 3 ist schon fünf Monate her und in der Zwischenzeit benutze ich das Gerät täglich beruflich, privat und auch im Urlaub.

Zwischenzeitlich kam ein Update auf Android 10 und das nächste grössere Update steht vor der Tür. Onyx hat eine Reihe neuer Geräte auf den Markt geworfen. Zum grössten Teil handelt es sich dabei um Weiterentwicklungen der bestehenden Produktlinien. Der Nachfolger meines Gerätes ist auch erschienen, das Onyx Boox Max lumi. Es hat knapp ein Jahr gedauert bis der Nachfolger da war. Jetzt wird die Zeit zeigen, wie lange mein Gerät unterstützt wird und ob es noch weitere Updates geben wird.

Auch, wenn das Gerät mit Android bestückt ist, so habe ich es weder mit dem Google Playstore verbunden, obwohl ich könnte. Und, ich habe auch keine weiteren Apps installiert. Für das, was ich mache, reichen die Apps die bereits installiert sind. Weitere Apps - wie beispielsweise die Kindle App - sind im "hauseigenen" App Store verfügbar. Der App Store ist mit rund 70 Apps - zum grossen Teil nicht aktuell - eher dürftig bestückt. Aber, für den, der es benötigt, gibt es ja reichlich andere Quellen für Anwendungen.

Denen von Euch, die gerne einen grossen Teil der Funktionen erklärt bekommen wollen, kann ich nur den YouTube-Kanal My Deep Guide empfehlen. Für Artikel in Deutscher Sprache verweise ich gerne im Blog von Robert Lender auf das Schlagwort Boox.

So viel zum Vorgeplänkel und jetzt zurück zu mir. Das Gerät hat WLAN, man kann es aber komplett ohne Verbindung zum Netz betreiben, auch die Updates lassen sich auf den Seiten des Herstellers herunterladen. Es wird übrigens ein MicroSD-USB-C-Adapter mitgeliefert, mit dem man selbstverständlich auch E-Books, PDFs, Apps, Notizen, ... übertragen kann.

Ich selber bin zu faul dafür und nutze zum Transfer von Daten den vom Anbieter zur Verfügung gestellten Dienst push.boox.com und im Urlaub habe ich auch einmal den eingebauten Webserver verwendet.

Die Botschaft ist, wenn Ihr das Gerät ohne Netz oder Internetzugang betreiben wollt, ist es möglich.

Tatsächlich benutze ich selber aber nur einen Bruchteil der Funktionen, nämlich nur die Lesefunktion ("Neo Reader") und die Notizfunktion da kenne ich den Namen nicht. Die ganzen erweiterten Funktionalitäten wie Spracherkennung, Schrifterkennung, Benutzung als externer HDMI-Monitor, und andere habe ich mir noch nicht einmal angeschaut.

Ziel war es, mit dem Gerät störungsfrei zu Lesen und ebenfalls störungsfrei Notizen machen zu können. Auch das bekommt man vermutlich mit jedem anderen Gerät durch Kappen der Internetverbindung hin, aber das macht man ja dann doch nicht.

In den vergangenen fünf Monaten habe ich mit dem Gerät genau das getan, für das ich das Ding gekauft habe. Das hat perfekt geklappt.

Die Akkulaufzeit ist beeindruckend gut - im Urlaub habe ich zwei Wochen lang jeweils zwei Stunden täglich gelesen und der Akku ging von 100% auf etwa 66% runter.

Durch den "Reader" / "Note-Taker" habe ich auch wieder begonnen, handschriftliche Notizen und Skizzen zu machen. Es gibt verschiedene Studien, die sagen, dass das gut "für das Hirn" ist. Ich merke einfach nur, dass es mir gut tut, mich fokussieren zu können und die Möglichkeit, nicht an Formen gebunden zu sein, hilft meiner eigenen Kreativität.

Es ist sehr spannend zu sehen bzw. zu bemerken, wie schwer es mir gefallen ist, längere Artikel oder gar Bücher am Stück zu lesen. Ich bin gewillt, meine minimal gewordene Aufmerksamkeitsspanne wieder zu vergrössern und dabei hilft mir ein solches Hilfsmittel.

Das ist natürlich die Paradedisziplin und das macht auch sehr viel Spass. Insbesondere das A4-Format und der acht-Kern-Prozessor helfen sehr, auch grössere PDFs - ich habe das Linux-Magazin abonniert - flüssig in Ganzseitenansicht zu lesen. Andere Formate sind natürlich noch viel weniger ein Problem, ob epub- oder mobi-Format.

Das Gerät ist sehr teuer, gar keine Frage, aber für mich ist es jeden einzelnen Rappen oder Cent wert.

Was ich mir besser gewünscht hätte, wäre, dass ein deutlich besserer Stift mitgeliefert wird. Der passt einfach nicht zur Preisklasse des Geräts. Er funktioniert sehr gut, wirkt aber billig. Meine Frau hat sich einen Lamy EMR Pen gegönnt - sie ist mit Lamy-Füllern gross geworden - und ich liebäugele mit einem Noris digital Jumbo. Achtet bei einem Kauf darauf, dass das Gerät eine Löschtaste hat.

Zusätzlich habe ich mir noch das Cover zugelegt, was das Gerät gut schützt und es schlafen legt, wenn das Cover geschlossen wird oder aufweckt, wenn man es öffnet, aber auch hier hätte ich mir für den Preis eine bessere Verarbeitung gewünscht. Bei meiner besseren Hälfte war der Stifthalter nach ein paar Wochen abgerissen.

In Summe bin ich sehr zufrieden und würde es, oder besser den Nachfolger, wieder kaufen.

E-Mail weg vom Handy

Es war lange überfällig, ich habe - bis auf Monitoring - alle E-Mail-Accounts vom Handy und vom Tablet gelöscht.

Für mich ist keine E-Mail so wichtig, dass sie nicht warten könnte. Wenn ich vom Handy auf die E-Mails zugreifen möchte, habe ich immer noch die Möglichkeit, das mittlerweile sehr gut mobil nutzbare Frontend namens Elastic von Roundcube verwenden.

Tatsächlich glaube ich, dass wir die Benachrichtigungen viel zu wichtig nehmen und dass wir selten sofort auf etwas reagieren müssen.

Xing verlassen

Es ist an der Zeit, dieses "Netzwerk" hier zu verlassen. Wer sich über ein Business-Netzwerk weiterhin mit mir verbinden möchte, kann das gerne bei der amerikanischen Konkurrenz tun und den Kontakt hier abbrechen. Dieser Account ist nur noch bis Ende Februar online.

In Xing habe ich angekündigt, dass ich Ende des Monats meinen Account auflöse und bin gefragt worden, warum ich das mache. Immerhin hatte ich dort einen Account sei 14 Jahren.

Headhunter sind bei Xing viel weniger ein Thema als bei LinkedIn. Allerdings ist es so, dass ich aus Xing so gar keinen Nutzen ziehe. Die Gruppen sind irgendwie tot, wenn es dort Postings gibt, sind es meist Werbepostings.

Xing hat in den vergangenen Jahren mehrfach das Design geändert, ohne, dass Funktionalität dazu gekommen wäre. Tatsächlich ist es sogar so, dass sinnvolle Funktionen jetzt an einen Premium-Account gebunden sind. Das "Nagging", doch auf Premium zu wechseln, nervt.

Ich gucke in die Netzwerke, in denen ich angemeldet bin, wenigstens einmal am Tag. Bei Xing bekomme ich ständig - trotz Addblocker - ein Overlay präsentiert, dass ich Premium-Member werden soll.

Wie mein Gesprächspartner habe ich Xing auch als Adressbuch gesehen und gemerkt, dass ich es nie als solches nutze bzw. genutzt habe.

Was soll ich noch schreiben? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mir mir in Kontakt zu kommen oder in Kontakt zu bleiben, da kommt es auf eine einzelne Möglichkeit wirklich nicht an.

E-Book-Reader

Aus der Reihe "technische Lösungen für untechnische Probleme" heute: Dirk und Lesen.

Ich möchte gerne wieder mehr lesen und damit meine ich nicht Artikel im Internet sondern Bücher in Form von E-Books und da auch nicht unbedingt das technische Zeug.

Um dem Einwand vorzubeugen, ja, die "Handerotik" bei Büchern auf Papier ist deutlich besser, aber praktischer sind die elektronischen Gerätschaften schon.

Das hat vor allem etwas mit Disziplin zu tun.

Mit meinem Tablet könnte ich das gut erledigen und Moon+ Reader ist auch eine hervorragende Anwendung um E-Books und PDFs zu lesen. Ich mache es nur einfach nicht. Alle möglichen Unterbrechungen würden sich ja durchaus durch eine Aktivierung des Flugmodus in Wohlgefallen auflösen.

Jetzt hat sich ein Bekannter via Daydeal (tägliche Angebote eines Online-Händlers in der Schweiz) ein Onyx Boox Nova Pro gekauft und ist begeistert. Auf dem Gerät läuft übrigens Android.

Das hat mich ins Nachdenken gebracht, nach dem Kindle DX (2. Generation), einem E-Book-Reader mit 9.7 Zoll Bildschirmdiagonale ist leider nichts vergleichbares mehr auf den Markt gekommen. Dachte ich. So war es auch sehr lange.

Aber mittlerweile scheinen grössere E-Book-Reader wieder en vogue zu sein. Der Preis der Gerätschaften ist auch nicht ohne. Ich habe zwei in die engere Auswahl genommen, die beide für sich genommen einige Vorteile haben.

Da ist auf der einen Seite das Pocketbook InkPad X (noch nicht verfügbar) von einem Hersteller in der Schweiz, es ist ein reiner E-Reader, was ein Vorteil sein kann, der deutlich mehr Dokumentenformate versteht als der Konkurrent.

Auf der anderen Seite das ONYX BOOX Note 2, mit doppelt so viel Speicher (64 GB) und der Möglichkeit, Notizen aufzunehmen. Dass das Tablet unter Android läuft, muss nicht unbedingt ein Vorteil sein (wegen potentiellen Unterbrechungen). Ob ich die Notizfunktion wirklich brauchen würde, weiss ich nicht, ich mache schon lange keine handschriftlichen Notizen mehr.

Gut, dass die "beste Ehefrau von allen" als Berater den rettenden Vorschlag hatte. "Ich leih Dir mein reMarkable, dann kannst Du mal schauen, ob das überhaupt etwas für Dich ist (bevor Du das Geld zum Fenster rauswirfst)." Letzteres hat sie nicht gesagt. Wir haben bei uns die klare Absprache, dass Silvia und ich mit unserem "Taschengeld" machen können was wir wollen und der oder die andere nicht reinredet.

Heute Morgen kam dann gleich der Test auf dem Weg zur Arbeit und ich muss sagen, dass das Lesen mit einem E-Book-Reader doch deutlich entspannter ist, als mit einem Tablet.

Jetzt stehe ich hier mit meinem "kurzen Hemd" ... :-)

Wie ich Todoist benutze

Analog zu der Beschreibung, wie ich Taskwarrior benutze schreibe ich hier gerne einmal meinen aktuellen Workflow bei Todoist auf. Wobei hier angemerkt sein, dass ich Todoist gerade einmal rund fünf Wochen benutze, von denen ich zweieinhalb im Urlaub war. Das soll heissen, dass sich die Arbeitsweise sicherlich noch ändern wird.

Wo nutzt Du Todoist?

Todoist nutze ich überall. Neben der Webseite vom Hersteller, mit der ich hauptsächlich arbeite, nutze ich auch das Browser-Plugin für Firefox und das Plugin für Iridium (Iridium bekommt man hier). Auf dem privaten Handy und Tablet arbeite ich mit der Android-App und mit dem Diensthandy das Pendant für iOS.

Selbstverständlich habe ich auch die 3rd Party Apps für Linux ausprobiert, wobei diese hier nur ein Wrapper für die Webversion ist ("gesehen, gelacht, F8"), aber diese Kommandozeilenvariante funktioniert auch Offline und ich benutze sie häufiger. Leider muss ich auch hier erwähnen, dass sie nicht so komfortabel ist wie Taskwarrior, dafür hat Taskwarrior aber leider auch nur eine Kommandozeilenversion

Für welche Art Arbeit nutzt Du Todoist?

Anders als mit Taskwarrior erfasse ich ihn Todoist nahezu alle Aufgaben. Das liegt vermutlich daran, dass Todoist wirklich überall ist.

Wie synchronisiert Du die Aufgaben, welche Geräte benutzt Du?

Für die Synchronisation sorgt Todoist selber.

Todoist nutze ich auf meinen privaten Geräten (Notebook, Tablet, Handy, Server, ...) und auch auf den Dienstgeräten (Virtual Desktop, Handy).

Welchen Standard-Report benutzt Du?

Die Frage ist für nicht für Todoist gedacht, aber die Standardansicht sind die nächsten sieben Tage.

Benutzt Du eine Standard-Methode oder auf Dich angepasst Methodik?

Aufgabenverwaltung ist sehr individuell, ich benutze einen Mix aus Methoden. Ein paar Informationen dazu finden sich in einem Vortrag, den ich vor einigen Jahren zum letzten Mal gehalten habe.

Nutzt Du irgendwelche Erweiterungen oder Hook-Scripts?

Nein.

Auf welches Feature vertraust Du am meisten?

Ich vertraue darauf, dass Todoist die Aufgaben nicht vergisst. Aber, selbst wenn es so wäre, habe ich mit der Kommandozeilen anwendung noch eine Offline-Kopie.

Alle schnell erfassten Aufgaben landen in der Inbox. Von dort werden Sie dann auf acht Projekte verteilt, um ein wenig Struktur in die Aufgaben zu bekommen. Die Aufgaben bekommen ausserdem ein Zieldatum und auch "Tags" (Etiketten), was weiterhin hilft.

Bei den Projekten nimmt das Projekt "Z" eine Sonderrolle ein. In "Z" sammel ich alles, was kein festes Datum hat, an dem es fertig sein muss. Es ist auch das einzige Projekt, das Subprojekte hat: 2buy, 2eval, 2learn, 2read, 2watch, Ich benutze hier auch keine weiteren Tags, die kommen erst dazu, wenn die Aufgaben konkreter werden.

Was ganz schick ist, ist, dass alle Projekte und auch die Inbox eine E-Mailadresse haben, an die ich beispielsweise Benachrichtigungen über neue Programmversionen weiterleiten kann - andere E-Mails natürlich auch.

Welche Features nutzt Du bewusst nicht?

Unglaublich, aber wahr, wie bei Taskwaarior nutze ich Prioritäten überhaupt nicht.

Wie schaust Du Deine Aufgaben durch?

Ich sortiere die Aufgaben nach Datum und bearbeite einmal wöchentlich - initiiert durch eine wiederkehrende Aufgabe - die Inbox und alle Projekte.

Das war es

Fragen gerne in die Kommentare oder per E-Mail an dirk@deimeke.net

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