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Rollenspiele und Arbeit

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Der Zusammenhang zwischen Brot bringender Arbeit und Rollenspielen; nicht auf dem Computer, ich meine "Pen and Paper"-Rollenspiele, lässt mich irgendwie nicht los.

In meiner jungen Erwachsenenzeit habe ich mich sehr intensiv – die Nächte von Freitag auf Samstag, von Samstag auf Sonntag und vor Feiertagen – mit vielen verschiedenen Rollenspielen auseinandergesetzt. Angefangen hat es natürlich mit dem schwarzen Auge, meine Lieblingssysteme waren aber Gurps, Torg und Shadowrun.

Neben dem Spiel trainiert man in diesen Spielgattungen seine Kommunikationsfähigkeiten und dass man verschiedene Systeme spielt, hilft sehr, sich auf unterschiedliche Regelsysteme einzustellen.

Wie hilft das nun im beruflichen Kontext?

Dass die Kommunikationsfähigkeiten, die man durch das Spielen stärkt, im Beruf hilfreich sind, steht, glaube ich, völlig ausser Frage. Der Spielleiter ist die oberste Instanz und man kann sich mit ihr auseinandersetzen. Das hilft in Gesprächen mit männlichen und weiblichen Chefs und anderen leitenden Personen. Die Diskussion in der Abenteurergruppe hilft natürlich in Teams, in denen man mitarbeitet.

Die Beschäftigung mit wechselnden Regelsystemen hilft nicht nur, dass man sich relativ schnell in neuen Jobs zurechtfindet. Gerade, wenn sich im betrieblichen Kontext die strategische Ausrichtung ändert, hilft das Spielen, dass man sich schnell neu aufstellen kann.

Allerdings liegt dem ganzen auch zugrunde, dass man das auch wirklich wollen muss. Wenn man sich im Beruf damit nicht auseinandersetzen möchte, dann bringt es gar nichts.

Mein 2023, die positive Seite

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Und zum Schluss folgt der positive Jahresrückblick, siehe auch hier. Diesen Artikel schreibe ich insbesondere als Kontrapunkt zu den wirklich vielen schlimmen Dingen, die in 2023 passiert sind.

TL;DR: 2023 war ein durchwachsenes Jahr für mich.

Das Jahr gestartet bin ich in einer neuen berfulichen Rolle. Nachdem ich bis zu dem Zeitpunkt nur Rollen in Richtung technischer Leitung oder Projektleitung (und mich immer geweigert hatte, ein Team zu leiten), hat sich das in diesem Jahr geändert. Den menschlichen und organisatorischen Teil habe ich ganz gut bewältigt, beim finanziellen Teil gibt es Verbesserungspotential.

Es ist spannend zu sehen, wie dankbar Menschen für neue Methoden sind, wenn es um Arbeit im Team geht. Für mich selber war interessant, wie viele für andere unbekannte Methoden ich kenne.

Über den Besuch der Chemnitzer Linux-Tage habe ich mich sehr gefreut. Das hat richtig gut getan, wieder einmal mit Freunden und Bekannten zu reden. Die Open-Source-Szene bewegt sich immer noch.

Spannend ist, dass ich ChatGPT immer häufiger konsultiere, vor allem auch, weil die Suchmaschinen so schlecht sind. Ich weiss noch nicht wie ich das finden soll.

Ab Mai bin ich mit wenigen Ausnahmen wieder Vollzeit im Office und ich muss sagen mir gefällt es und die positiven Aspekte überwiegen für mich. Situativ ändert sich das natürlich immer mal.

In 2023 ist die siebte Auflage unseres Adminbuchs erschienen, wir erstellen das mittlerweile seit zwölf Jahren und es wird immer noch benutzt ;-)

Mit meiner Frau bin ich jetzt ein viertel Jahrhundert zusammen, schön, dass wir uns immer wieder zusammenraufen konnten.

Endlich habe ich es geschafft, von GNUplot wegzukommen, die Matplotlib finde ich sehr viel flexibler und die Grafiken sehen auch besser aus.

Wir sind am Anfang eines neuen Jahres und ich möchte hier meinen Aufruf aus dem letzten Jahr wiederholen: Wenn Ihr es nicht schon tut, sucht Euch bitte eine Organisation oder ein Projekt, das Ihr ehrenamtlich oder finanziell unterstützt. Wir können alle zusammen die Welt besser machen. Jeder ein kleines bisschen. Schritt für Schritt.

Egal, wo Ihr seid und wer Ihr seid, ich wünsche Euch alles Gute, Glück und Gesundheit für 2024. Versucht die Momente festzuhalten, die Euch guttun und die Momente, die Euch nicht guttun, zu verarbeiten und eventuell aus ihnen zu lernen.

Kein WhatsApp, X (Twitter), Facebook, Instagram, Tik-Tok

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Keine Angst, das hier wird kein Artikel darüber, welche Dienste besser oder schlechter für ein bestimmtes Nutzungsszenario geeignet sind.

Fakt ist natürlich, dass ich bereits seit einigen Jahren WhatsApp nicht mehr benutze, die anderen Dienste in der Aufzählung gerade übrigens auch nicht, wie man auf dieser Kontakt-Seite sehen kann.

Wenn ich das anderen Menschen erzähle, höre ich in den meisten Fällen stereotyp das Gleiche: "Ich kann da nicht weg, weil alle meine Bekannten auch dort sind".

Etwas, was dabei völlig ausser Acht gelassen wird ist, dass es eine Zeit gab, in der die Dienste noch nicht existierten, sie sind irgendwann zu dem geworden, was sie sind.

Wie es dazu kommt, erklärt Simon Sinek in seinem Talk How great leaders inspire action ab 10:56 mit dem Law of Diffusion of Innovations, ich zitiere hier einmal aus dem deutschen Wikipedia-Artikel zur Diffusionstheorie:

By Rogers Everett - Based on Rogers, E. (1962) Diffusion of innovations. Free Press, London, NY, USA., Public Domain, Link
Der Entscheidungsprozess wird dabei in verschiedene Phasen aufgeteilt und es werden unterschiedliche Typen von Adoptoren definiert (Innovators, Early Adopters, Early Majority etc.). Diese verschiedenen Adoptoren sind zur Erwägung einer Adoption erst in der ihnen jeweils eigenen Phase bereit: Zu Beginn der Diffusion ist praktisch nur von Innovatoren anzunehmen, dass sie eine Adoption erwägen; die nächste Gruppe der frühen Anwender erwägt eine Adoption gewöhnlich erst dann, wenn eine große Zahl von Innovatoren das Neue adoptiert hat. Auch die frühe Mehrheit wartet tendenziell ab, ob die frühen Anwender das Neue annehmen und damit zufrieden sind; erst dann erwägen sie eine eigene Adoption; dasselbe gilt für die folgenden Gruppen. Eine Unterstützung des Diffusionsprozesses hat daher vor allem bei derjenigen Gruppe Erfolg, die gerade aktuell ist; auch die Art der Darstellung des Neuen folgt sinnvollerweise den Bedürfnissen der aktuellen Gruppe (Innovatoren suchen neue Dinge; frühe und späte Mehrheiten suchen Erprobtes).

Und genau so läuft es mit Diensten im Internet auch. Es gibt Leute, die alles ausprobieren, was neu am Markt ist, sie gehören im Modell zu den Innovatoren. Dann gibt es die Early Adopters, die sich von den Innovatoren anstecken lassen und Dienste nutzen, weil sie ihnen gefallen oder weil die Idee dahinter toll ist. Um in Breite zu kommen, muss ein Dienst es schaffen, in die "Mehrheitszone" (Early / Late Majority) zu kommen.

Man könnte auch sagen, dass wir in vielen Belangen einfach Mitläufer sind und nur das machen, was auch andere tun.

Zurück zum Beispiel: Viele Menschen (Late Majority, Laggards) wenden sich neuen Diensten erst zu, wenn die Mehrzahl ihrer Bekannten bereits dort ist. Um dorthin zu kommen, müssen also möglichst viele andere die Dienste bereits nutzen.

Es lohnt sich alternative und (vielleicht) bessere Services zusätzlich zu den bestehenden zu benutzen, um Menschen zu zeigen, dass andere Menschen aus Ihrer Bekanntschaft die Dienste ebenfalls nutzen. Und, wer weiss, vielleicht führt das ja sogar dazu, dass aus einem Nischendienst der neue "am weitesten verbreitete Dienst" wird.

Ich selber habe sehr lange zu den Innovatoren gehört, merke aber, dass sich das in den letzten Jahren in Richtung Early Adopter verschoben hat (und bei manchen Dingen findet man mich deutlich weiter rechts in der Grafik).

Wenn Ihr mich zu Eurer Peer-Group zählt, könnt Ihr mich bereits bei den "noch nicht mehrheitsfähigen Diensten" wie das Mastodon (Fediverse), Bluesky, Matrix, Signal, Threema, ... finden. Links zu meinen Profilen sind auf meiner Homepage – Ihr seid nicht die ersten (ich übrigens auch nicht).

Whitepaper-Engineering and -Architecture

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In letzter Zeit habe ich immer häufiger mit Kollegen zu tun, die ihr Wissen aus heruntergeladenen PDFs der Software- und Infrastruktur-Hersteller beziehen und das dann auch vertreten.

Gibt es dafür einen Begriff?

Ich benutze jetzt "Whitepaper Architecture" und "Whitepaper Engineering" dafür.

Und diese Menschen beeinflussen Manager Entscheidungen zu treffen, die auf falschen Annahmen beruhen.

Ausbaden müssen sie das aber nicht, da müssen andere.

Whitepaper sind in der Regel Werbung für die Produkte und Beispiele für eine perfekte Welt.

Die Welt ist aber nicht perfekt und es funktioniert selten so, wie es in Whitepapers zu finden ist. Es werden auch Case Studies gezeigt, die sich nicht ohne weiteres auf andere Gegebenheiten übertragen lassen.

Mit sind Engineers und Architects lieber, die einen praktischen Hintergrund haben und bereits Projekte mit entsprechenden Technologien umgesetzt haben.

Ein Whitepaper zu nutzen, um einen Proof of Concept zu starten, wäre ein valider Ansatz.

Zurück ins Büro

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Vor vier Monaten bin ich wieder zu 100% zurück ins Büro gewechselt ("Back to office") und das ist für mich überwiegend positiv.

In der Episode 33 des TILpod habe ich bereits darüber gesprochen – Kapitel "Office, nicht home".

Dazu beschreibe ich vielleicht zur Erläuterung meine Situation.

  • Ich habe ein Homeoffice in einem eigenen Raum.
  • Arbeitgeberin verlangt, zwei Tage ins Office zu kommen.
    • Im Team haben wir uns auf Dienstag und Donnerstag geeinigt.
    • Ich bin manchmal mittwochs beim Kunden, das würde auch als Office-Tag zählen.
    • Mein Arbeitsplatz liegt in einem Grossraum-Büro.
    • Der Weg zu meinem Standort braucht 45 Minuten mit dem Ö(PN)V, davon rund 25 Minuten am Stück in der gleichen S-Bahn (kein Umsteigen).
  • Meine Arbeitgeberin hat viele verschiedene Standorte, alleine acht davon in Zürich.
    • Nahezu jeder Standort hat eine "StepIn Area" in der "Externe" arbeiten können.
      • Dort gibt es Schreibtische mit Monitor und Strom.
      • Es gibt auch StepIn-Areas Silent.
      • Aber auch Sofaecken, Meetingräume, etc.
  • Meine Rolle verlangt die Teilnahme an vielen Audio- und Videocalls.
    • Das Haus, in dem wir leben, ist hellhörig.
    • Ich störe mit den ganzen Calls meine Frau.
    • Meine Frau befürchtet, mich zu stören, wenn sie etwas zu Hause macht.

So haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, dass ich wieder bis auf Weiteres fünf Tage die Woche ins Büro gehe.

Das Folgende habe ich beobachtet:

  • Ich lese wieder mehr und höre mehr Podcasts. Dafür habe ich mir zu Hause keine Zeit genommen.
  • Montags und freitags ist kaum jemand im Büro und ich kann dort sogar ungestörter als zu Hause arbeiten.
  • Ich habe eine bessere Trennung von Arbeit und Beruf. Zu Hause lief dann doch der Arbeitsrechner bis zum Schlafen gehen und ich habe öfter "mal eben" noch mal etwas gemacht.

Und, wie geht es jetzt weiter?

  • Ich überlege, zwischendurch mal alle Standorte – zumindest die in Zürich – zu besuchen und fange damit an, an meinem Hauptstandort mal die Etagen zu wechseln.
  • An meinem Hauptstandort werden seit neuestem MeetUps angeboten. Da kann man sich in eine Liste eintragen für die Formate "Walk and Talk" (morgens, nachmittags) oder "Eat and Greet" und bekommt eine Person zugelost, mit der man die Zeit verbringt. Das probiere ich aus.
  • Wechsel von Tagestickets auf Jahresticket.
    • Break-even bei 15 Tagen pro Monat oder 180 Tagen pro Jahr.
    • (Monatsticket braucht 20 Fahrten im Monat für den break-even).

Gespräche unterwegs

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Neben einigen anderen Aufgaben, leite ich auch ein Team. Daher gehören Mitarbeitergespräche unter anderem auch zu meinen Aufgaben. Ich habe einen Slot von je einer Stunde pro Mitarbeiter alle zwei Wochen reserviert. Wenn wir die Zeit brauchen, super, dafür ist sie da. Wenn nicht, dann nicht, die Gespräche werden nicht künstlich in die Länge gezogen.

Eine Eigenschaft, die bei vielen meiner Teammitglieder zu Beginn für Stirnrunzeln gesorgt hat, ist, dass ich fast alle regelmässigen Gespräche - Bilas, One-on-Ones, Face-to-Face, oder wie sie auch immer bei Euch heissen mögen - im Spazierengehen führe.

Gespräche, die einen Rechner benötigen oder gemeinsames Arbeiten an einem Schreibstisch führe ich natürlich direkt im Office und in sehr seltenen Fällen via Videokonferenz.

Mal abgesehen, davon, dass das vielleicht unüblich ist, bietet das ein paar Vorteile:

  • Wir "Computer-Fuzzies" oder Kopfarbeiter bewegen uns sowieso zu wenig. Ein "Walk and Talk" oder "Geh-spräch" – anscheinend gibt es den Begriff – ist da ein schöner Ausgleich.
  • Man darf nicht unterschätzen, was das gemeinsame Gehen in eine Richtung für einen verbindenden Charakter hat. Niemand würde vermutlich sagen, dass das eine Rolle spielt. In uns drin, wird das aber als Gemeinsamkeit wahrgenommen.
  • Mit dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin sitzt man sich nicht konfrontativ gegenüber und hat auch keine Blockade – Tisch oder aufgeklapptes Notebook – zwischen sich. – Übrigens, hier kann es sich auch lohnen, "über Eck" zusammenzusitzen.
  • Im Gehen kann man Zeiten des Schweigens oder des Nachdenkens besser aushalten, niemand hat die Not, etwas sagen zu müssen.
  • Die Gesprächsatmosphäre wird generell als lockerer wahrgenommen, damit kommt auch bei schwierigen Themen weniger Stress auf.

Versucht es doch einfach mal, wenn Ihr das Gesprächsformat beeinflussen könnt!

Spiele mit ChatGPT

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Vor ein paar Wochen habe ich den Artikel bezüglich Shaped People verfasst und wollte einmal sehen, was ChatGPT daraus macht und ich war sehr überrascht.

Dabei ist dieser "Dialog" herausgekommen, den ich sehr beeindruckend finde und der mich neu hat darüber nachdenken lassen, was denn eigentlich das Kreative an meinem Artikel war.

Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die kreative Leistung war, einen Bezug von beruflicher Entwicklung oder beruflicher Leistung zu Erfahrungspunkten in Rollenspielen herzustellen. Wenn ich diese Idee jemand anderem – auch ChatGPT gebe – kann diese daraus einen Artikel bauen.

Ich bin gespannt, was das mit dem Urheberrecht macht. Ich bin kein Dichter, eher ein Denker, bei Menschen, die sehr gut formulieren und schreiben können, sieht das vielleicht noch einmal anders aus.

Hier ist das Fazit meines Dialogs mit "dem Automaten":

Erfahrungspunkte in Rollenspielen spiegeln die Grenzen der Spezialisierung wider und bieten uns wichtige Lehren für unsere berufliche Entwicklung. Wir können nicht in allen Disziplinen gleichermassen exzellent sein, und die begrenzten Ressourcen erfordern, dass wir uns auf bestimmte Fähigkeiten fokussieren, um eine tiefgreifende Expertise zu erlangen. Indem wir die Grenzen der Spezialisierung erkennen und uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren, können wir wertvolle Experten in unserem Bereich werden. Gleichzeitig sollten wir jedoch auch ein Gleichgewicht wahren und unsere Fähigkeiten in angrenzenden Bereichen erweitern, um flexibel und bereit für neue Herausforderungen zu sein. Die bewusste Anerkennung der Grenzen der Spezialisierung und das Streben nach einem ausgewogenen Wissensspektrum können uns auf dem Weg zu einer erfolgreichen und erfüllenden beruflichen Laufbahn unterstützen.

Spannend, oder?

Shaped People

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Der Zug ist eigentlich schon wieder abgefahren, aber man redet bei Mitarbeitern häufig von "T-Shaped", damit gemeint ist, dass Mitarbeiter idealerweise ein mehr oder weniger breites Grundwissen (die Fläche des waagerechten Balkens vom T) mit einer Spezialisierung (der Fläche im senkrechte Balken) mitbringen.

Eine gute Einführung in das Thema bietet der Artikel T-Shaped Profil: Skills, Vorteile & Tipps aus der Karrierebibel. Im Vortrag von Sujeevan, Jörg und mir zum Thema Warum man nicht in der IT arbeiten sollte und warum wir es trotzdem tun gehe ich auch kurz darauf ein.

Nur kurz zu den gängigen Typen der Shaped People: i-Shaped sind die klassischen Fachidioten, Pi-Shaped oder M-Shaped sind Leute mit mehreren Schwerpunkten, bei X-Shaped kreuzen sich Fachwissen und Führungswissen.

Etwas, was zu diesem Modell nie – ich kenne zumindest keine Artikel dazu – geschrieben wird, ist, dass je breiter die Querbalken sind, desto weniger ausgeprägt ist die Spezialisierung. Vielleicht kommt da das Modell auch einfach an seine Grenzen.

Anmerkung am Rande: Ich bin weder Hirnforscher noch Neurobiologe, das folgende ist nur ein Denkmodell.

Als früherer Rollenspieler (Pen und Paper Rollenspiel) erkläre ich mir das so:

Jeder Mensch hat nur begrenzt Wissen oder Aufnahmekapazität zur Verfügung, ja, ich weiss, die Grenzen sind sehr gross und wir alle nutzen nur einen Bruchteil unseres Gehirns. Aus diesem Grund beschränke ich mich einmal auf aktives Wissen, was man direkt benutzen kann, wenn man es braucht und nicht passives Wissen, was man kaum aus dem "Gehirn-Keller" hervorholen kann.

Nehmen wir an das aktive Fachwissen würde in Prozent-Punkten ausgedrückt. Zu Beginn unserer Berufslaufbahn liegen wir bei 100 und im Laufe des Lebens kommen weitere Erfahrungspunkte dazu, vielleicht pro Jahr bis zu fünf, um einmal eine Grössenordnung zu haben. Wissen, das nicht gebraucht wird, wandert vom aktiven in den passiven Teil des Hirns. Aber, da wir neues Wissen an bestehendes Wissen "andocken" können, wird die Menge stetig grösser.

Grundlagenwissen schadet ja nie, daher ist es durchaus einen gut gefüllten Querbalken zu haben. Sagen wir einmal, wir investierten rund 50 Punkte in Grundlagenwissen. Dann bleiben noch 50 Punkte für die Spezialisierung, T-Shaped Personen haben 50 Punkte in einer Spezialisierung und Pi-Shaped vielleicht 45 im Grundlagenwissen und 30 bzw. 25 Punkte in den beiden Spezialgebieten. Es geht also nicht mehr ganz so weit in die Tiefe und noch einmal angemerkt, es geht um aktives Wissen.

Jetzt ist die Frage, was man mit dieser Erkenntnis macht.

Je mehr Aufgabengebiete von einer Person erwartet werden, desto kleiner werden die Spezialisierungen bis man vielleicht zu dem Punkt kommt, dass man nur noch einen sehr breiten Querbalken hat.

Das ist der Punkt, an dem im englischsprachigen Raum vom "Jack of all trades, master of none." gesprochen wird. Nebenbemerkung, ChatGPT übersetzt das mit "Jeder Hans kann's, keiner kann's richtig." Ich kann keine direkte Übersetzung dafür finden, die ich für sinnvoll halte, aber die Idee ist klar. Wenn man alles macht, hat man kein Spezialwissen. Das ist keiner Weise schlimm, es gibt durchaus Berufsbilder, in denen die Breite des Grundlagenwissens entscheidend ist.

Für mich interessante Aufgaben bekomme ich aber nur, wenn ich mich spezialisiere und gut werden in meinem Spezialgebiet, vielleicht mit einer oder zwei Ausprägungen.

Wie seht Ihr das? Wo sind die Schwachpunkte des Modells – ausser, dass es sehr linear ist?

Ich freue mich auf Euer Feedback.

Persönliche Ziele

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Es ist kein grosses Geheimnis, dass ich ein Fan von Simon Sinek und seinen Vorträgen und Büchern bin.

Eine Idee hat es mir dabei besonders angetan, und zwar die vom „unendlichen Spiel“ — Buchtitel Das unendliche Spiel. Die Idee ist nicht wirklich von ihm aber durch eines seiner Bücher habe ich davon erfahren und er bezieht das auch auf Unternehmen.

Kurz gesagt, gibt es zwei verschiedene Arten von Spielen, endliche Spiele und unendliche Spiele. Bei endlichen Spielen geht es darum zu gewinnen, sie enden, sobald der Sieger feststeht. Bei unendlichen Spielen geht es darum, möglichst lange im Spiel zu bleiben und sie laufen weiter so lange man noch dabei und nicht rausgeflogen ist.

Das beziehe ich auch auf meine persönlichen Ziele. Es gibt Ziele, die sind erledigt, wenn man sie erreicht hat und es gibt Ziele, die hat man sein ganzes Leben lang. Meine Idee ist jetzt, aus endlichen Ziele unendliche Ziele zu machen.

Warum man das tun sollte, ist leicht einzusehen.

Der Jo-Jo-Effekt beim Abnehmen ist ein gutes Beispiel dafür, was passiert, nachdem man ein endliches Ziel erreicht hat. Man fällt in alte Verhaltensmuster zurück und das ist dann auch gleich das passende Stichwort. Wir wollen ja Verhalten ändern. Eine Möglichkeit, ein unendliches Ziel zu formulieren, wäre zum Beispiel: Ich möchte einen aktiveren und gesünderen Lebensstil führen, um das zu erreichen, ernähre ich mich gesünder — hier darf man gerne auch konkreter werden — und bewege mich mehr.

Das Thema „bewege mich mehr“ liesse sich ja auch durch ein endliches Ziel wie „10000 Schritte am Tag“ beschreiben, allerdings sind Enttäuschungen bei Krankheit oder schlechten Lebensumständen vorprogrammiert. Leider habe ich keine Quellen dafür, aber es geht das Gerücht, dass die „10000 Schritte“-Grenze von einem Hersteller von Schrittzählern kommt, erwiesen scheint hingegen zu sein, dass es wenigstens 5000 Schritte am Tag einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben, mehr sind besser.

Um das nicht ganz aus den Augen zu verlieren, benutze ich hier gleitende Durchschnitte. Ich möchte eine durchschnittliche Schrittzahl von mehr als 8000 Schritten über sieben (oder dreissig) Tage erreichen. Das hilft dann auch sich nicht schlecht an Tagen zu fühlen, an denen die Arbeit vielleicht nicht mehr Bewegung erlaubt oder zieht auch in Betrachtung, dass man nach einer 25 Kilometer Wanderung es vielleicht einen Tag ruhiger angehen lässt.





Gleitende Durchschnitte sind übrigens ebenfalls eine gute Möglichkeit, Gewichtstrends zu beobachten.

Aber, losgelöst davon, geht hier auch wieder um Verhaltensweisen oder „Gewohnheiten“ (jetzt habe ich das böse Wort gesagt). Ihr wisst sicherlich, dass mehr Bewegung bei kleinen Gewohnheiten beginnt, wobei der Fokus auf „klein“ liegt, wie beispielsweise eine Bushaltestelle vorher auszusteigen und den Rest zu Fuss zu gehen; oder beim Supermarkt den vom Eingang am weitesten entfernten Parkplatz zu verwenden (die sind zu dem auch noch meistens frei und als Life-Hack spart man so auch die Parkplatzsuche); oder vielleicht nur eine Etage via Treppe zu bewältigen, den Rest dann mit dem Fahrstuhl; oder, oder, oder …“

Zu Gewohnheiten würde ich die folgenden Bücher empfehlen (wenn nur eins oder wenige lesen wollt, fangt unten an, sonst fangt oben an für „das Komplettpaket“):

Was denkt Ihr? Lieber endliche oder lieber unendliche Ziele? Habt Ihr weitere Beispiele für eine Transformation von endlichen Zielen zu unendlichen?

Ich freue mich darauf, in den Kommentaren davon zu lesen.

Mehr zu dem Thema findet Ihr unter anderem auch in den Folien zu meinem Workshop über „Selbstmanagement und Zeitplanung“.

Lesen bildet

gedanken Momentan bin ich froh, dass ich es schaffe, mir regelmässig Zeit zum Lesen zu nehmen. Dabei reichen 15 Minuten, um richtig gut vorwärtszukommen, mehr Zeit ist natürlich besser.

In der Regel lese ich parallel - nicht gleichzeitig - ein Sachbuch und ein Buch aus dem Bereich der Belletristik.

Wenn ich fies mit mir wäre, würde ich mich ärgern, dass ich nicht schon viel früher damit begonnen habe. Aber so freue ich mich darüber, dass ich überhaupt mal damit gestartet habe.

Nur nicht falsch verstehen, früher habe ich Unmengen an Büchern gelesen. Das, was ich momentan an Büchern konsumiere, ist deutlich darunter. Aber es lohnt sich, auch die kleinen Erfolge zu feiern.

Vielleicht ist das ja auch etwas für Euch. Es gibt so viel zu lernen, so viele Welten zu entdecken und Krimis zu lösen.

Für mich selber ist Lesen so, dass ich parallel dazu nichts anderes mache. Das komplette Gegenteil sind (leider) Hörbücher, Filme oder Videos, da bin ich selten voll dabei und schweife mit den Gedanken ab. Das geht auch noch einigermassen gut mit fiktiven Geschichten - wobei es einige Krimis nicht verzeihen, dass man nicht alle Details mitbekommt - mit Sachbüchern funktioniert das aber gar nicht.

Viel Spass bei Wiederentdecken von papiergebundenen Büchern oder E-Books.

Mein 2022, die positive Seite

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Und zum Schluss folgt der positive Jahresrückblick, siehe auch hier. Diesen Artikel schreibe ich insbesondere als Kontrapunkt zu den wirklich vielen schlimmen Dingen, die in 2022 passiert sind.

TL;DR: 2022 war ein gutes Jahr für mich.

Die grösste Änderung im letzten Jahr war sicherlich, dass ich die Arbeitgeberin gewechselt habe. Es zeigt sich, dass das auch mit über 50 Jahren noch geht. Neben dem «Kulturschock», dass ich für den Kaffee bezahlen muss – wer macht denn heute noch so etwas? – habe ich mich gefühlt in nahezu allen Belangen verbessert. Die Arbeitskultur ist super, ich erfahre mehr Wertschätzung als in anderen Jobs, die ich bisher hatte und die Kollegen sind sehr nett (das waren sie woanders aber auch).

Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass man nach einer Kündigung so viele gute Gespräche mit den zukünftigen Ex-Kollegen führt. Da frage ich mich, ob die Leute sonst Angst haben, dass etwas gegen sie verwendet werden könnte.

Das wusste ich schon vorher, aber ich merke, dass eine gute Mischung von Homeoffice und Arbeit im Büro das beste für mich ist. Da ich gerne unter Menschen bin, aber auch gerne mal alleine arbeite, habe ich für mich den Rhythmus Home-Office-Customer-Office-Home gefunden, das ist super. Jeden Tag bin ich woanders.

Mit Kevin durfte ich einen weiteren Lehrling durch die Prüfung zum «Systemtechniker EFZ» begleiten und ich freue mich sehr, dass er einen so guten Abschluss gemacht hat.

Im Jahresschnitt habe ich die mir auferlegten Schritte, die ich pro Tag schaffen wollte, um etwas mehr als 10% überboten. Sehr schön! Um mir selber das Leben nicht zu schwer zu machen, arbeite ich mit «gleitenden Durchschnitten» über sieben Tage und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich es selbst damit manchmal nicht hinbekommen habe, aber das Gesamtresultat zählt. Es lohnt sich nicht, sich fertig zu machen, für Sachen, die nicht so gut gelaufen – Ha! Wortwitz! – sind.

Über meine Lieblingsbücher in 2022 habe ich bereits geschrieben. Ich freue mich sehr, dass man mit einer kleinen Änderung in den Tagesroutinen – eine viertel Stunde am Tag lesen – wirklich viel bewegen kann.

Meine neue Gewohnheit «Journaling» habe ich konsequent beibehalten, darüber freue ich mich sehr. Ich merke, dass ich etwas am Format tun muss. Am Montag heisst das Thema «Ziele, Aufgaben und Fortschritt», Dienstag bis Samstag nenne ich es «Braindump» und am Sonntag mache ich ein «Review» der vergangenen Woche. Da geht noch mehr. Aber selbst dieser minimale Ansatz ist zum einen ein guter Einstieg und hilft zum anderen auch mehr Klarheit zu bekommen.

Wir haben in 2022 alle Video-Streamingdienste gekündigt, und, was soll ich Euch sagen, das Leben geht weiter. Wenn mich mal eine Serie wirklich interessieren sollte, würde ich ein Abo für einen Monat abschliessen.

Wir sind am Anfang eines neuen Jahres und ich möchte hier meinen Aufruf aus dem letzten Jahr wiederholen: Wenn Ihr es nicht schon tut, sucht Euch bitte eine Organisation oder ein Projekt, das Ihr ehrenamtlich oder finanziell unterstützt. Wir können alle zusammen die Welt besser machen. Jeder ein kleines bisschen. Schritt für Schritt.

Egal, wo Ihr seid und wer Ihr seid, ich wünsche Euch alles Gute, Glück und Gesundheit für 2023. Versucht die Momente festzuhalten, die Euch guttun und die Momente, die Euch nicht guttun, zu verarbeiten und eventuell aus ihnen zu lernen.

Unterstützung

gedanken

Diese Art von Artikel liegt mir von Zeit zu Zeit besonders am Herzen. Im Moment ist es wieder so weit, ich weiss nicht warum, aber es spielt auch keine Rolle. Es ist noch nicht Weihnachtszeit und ich möchte auch nicht in den Reigen derjenigen einfallen, die zu Weihnachten nach Unterstützern oder Spendern suchen.

Auch, wenn wir momentan das Gefühl haben, dass die Welt durch die aktuellen Ereignisse aus den Angeln gehoben werden, geht es uns doch besser als vielen anderen Menschen auf der Welt.

Bitte denkt einmal darüber nach und auch, ob Ihr nicht sinnvolle Projekte durch eine Spende unterstützen wollt. Toll wäre regelmässig, aber auch einmalige Spenden helfen sehr.

Meine Frau und ich unterstützen seit vielen Jahren Patenkinder, ja wir haben zwei, bei Plan International. Die Beweggründe lassen sich auch an vielen Stellen hier im Blog nachlesen, vielleicht fangt Ihr mit diesem Artikel an.

Zusätzlich zu den Patenkindern suche ich mir immer Organisationen aus, bei denen ich passive Mitglied werde und die ich auf dem Weg auch gerne unterstütze.

4000 Wochen

Im letzten Jahr habe ich das Buch 4000 Wochen von Oliver Burkemann gelesen und hier noch nicht darüber geschrieben. Für die von Euch, die nicht so gerne lesen, gbt es auch einen - wie ich finde - sehenswerten TEDx Talk mit dem Titel How to stop fighting against time vom Autoren.

Unser Leben ist erschreckend endlich, nämlich nur rund 4000 Wochen lang. Das ist eine Grösse, die wir uns vorstellen können, eine mittlere fünfstellige Anzahl von Tagen ist für uns schwer fassbar. Rund 25% der Zeit verbringen wir mit dem Erwachsen werden, 60% mit dem Arbeitsleben und 15% mit der Zeit danach.

Egal, was wir tun und welche Entscheidungen wir treffen, es gibt eine unendliche Anzahl an Alternativen, die wir nicht tun oder für die wir uns nicht entschieden haben. Wenn wir uns beispielsweise für einen Lebensgefährten oder eine Lebensgefährtin entscheiden, haben wir uns damit nicht für die zahllosen anderen Personen entschieden.

Sobald uns das klar ist, sollten wir uns in unserem Leben auf wenige wichtige Dinge fokussieren.

Mich hat das in meinem Kurs bestärkt, dem Effizienzwahn, den ich einmal hatte, nicht mehr nachzugeben. Das ist in unserer Gesellschaft gar nicht so einfach, weil es schon deutlich gegen den Mainstream geht.

Wenn man sich "Karriere" und "möglichst viel Geld verdienen" als Ziele setzt, wäre es gut, sich einmal Gedanken zu machen, was man damit anfangen will und ob einen diese wirklich glücklich machen. Für alle, die hart arbeiten, damit sie es in der Zeit der Pensionierung besser haben: 85% Eures Lebens investiert Ihr um es 15% Eures Lebens gut zu haben. Sollte das auf Euch zutreffen, empfehle ich sehr, einmal die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral zu lesen (ist nur ein kurzer Text).

Wir leben im "hier und jetzt" und nicht in der Zukunft. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht auf die Zukunft vorbereiten sollen. Es bedeutet viel mehr, dass wir auch daran denken müssen, jetzt ein möglichst gutes Leben zu führen.

Du weisst nicht mehr, wie Blumen duften,
kennst nur die Arbeit und das Schuften.
So geh’n sie hin die schönsten Jahre,
am Ende liegst Du auf der Bahre.
Und hinter Dir, da grinst der Tod:
„Kaputtgeschuftet – Vollidiot!“
Joachim Ringelnatz (deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler 1883-1934)

Die eigene Tagline

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Vor reichlich Jahren habe ich mal "in der Werbung" gearbeitet und eines der Konzepte, was ich mir von dort mitgenommen habe, ist das Konzept der Tagline. Das ist - kurz gesprochen - ein Satz, der die Erinnerung des Publikums an ein Produkt verstärkt.

Im Selbstmarketing sind die Grenzen zum Claim bzw. Slogan fliessend.

Ich benutze diesen einen Satz, um kurz meine Schwerpunkte zu beschreiben und die Erinnerung an mich zu verstärken. Die jeweils aktuelle Tagline ist sowohl auf meiner Homepage und später auch in meinen zahlreichen Online-Profilen zu finden.

Die folgenden sind nicht alle Taglines, die ich jemals benutzt habe, aber sie geben eine Idee, was ich damit meine. Versteht sie vielleicht einfach als Untertitel unter meinem Namen.

  • Pragmatic Systems Administrator and Taskwarrior
  • Pragmatic Systems Administrator, Aikidoka and Taskwarrior, Community Addict
  • Pragmatic Systems Administrator and Taskwarrior, Community Addict
  • Pragmatic Systems Administrator, Linux Penguin and Taskwarrior, Looking for Serendipity
  • Pragmatic Systems Administrator and Linux Penguin, https://1x.engineer/
  • Linux Penguin and Container Pusher, Community Addict

Vielleicht sollte man das auch als Hobby-Themen oder Lieblingsinhalte verstehen, es ist aber nicht mehr als ein erster Eindruck, der dahinter steckt.

Eine längere Form findet sich unten auf meiner Homepage, falls man mal Stihwortte sucht, die mich beschreiben sollen. Stand heute sind das die folgenden:

Born 1968, Human being, Married, One Dog, One Horse, Blogger, Podcaster, Author, Speaker, 1x Engineer, Apprentice Trainer, Mentor, Linux Penguin, Systems Administrator, Systems Engineer, Container Pusher, DevOps Engineer, Technical Architect, Technical Solution Engineer, Technical Lead, Open Source Contributor, Community Addict

Themen oder Inhalte, mit denen ich lange nichts mehr zu tun hatte, sind da rausgeflogen.

Was ist Eure Meinung zu solchen Dingen, pflegt Ihr selber Taglines, Kurzbeschreibungen oder Stichworte?

Selbstorganisation

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In der letzten Zeit wurde ich häufiger gefragt, wie ich mich selber organisiere. Das werde ich in diesem Blogartikel gerne beschreiben und mich dabei auf die wesentlichen Werkzeuge - was schon gar nicht so wenig ist - beschränken.

Aufgabenverwaltung

Nach sehr intensiven Tests mit Aufgabenverwaltungen, sowohl auf Basis von Open-Source-Software wie auch auf Basis von Closed-Sorce-Software, bin ich leider im Lager der freien Software für meine Anforderungen nicht fündig geworden. Am Ende bin ich zum "Platzhirschen" Todoist gewechselt. Die Beweggründe für den Wechsel auf Todoist findet Ihr im Blog. Dort findet Ihr auch weitere Artikel, wenn Ihr nach "todoist" sucht.

Dinge, die ich "irgendwann einmal" erledigen möchte, haben übrigens meiner Ansicht nach nichts in der Aufgabenverwaltung zu suchen. Die schiere Menge an unerledigten Aufgaben sorgt nur für ein schlechtes Gewissen, das ich mir gerne sparen möchte.

Notizen

Über meinen Weg mit Notizen habe ich einen eigenen Artikel geschrieben.

Hier liste ich nur der Vollständigkeit halber die verwendeten Tools auf. Handschriftliche Notizen landen auf dem Boox Max 3.

Mobil mache ich Notizen mit Nextcloud Notes und der Nextcloud Notes App (Links zu F-Droid und Google Play Store finden sich unter dem Link).

Strukturiert werden die Notizen mit Logseq.

Informationsgewinnung

Ich "lebe in RSS-Feeds", daher habe ich mit FreshRSS einen eigenen webbasierten Feedreader aufgesetzt. (Wenn Ihr einen Account wollt, sendet mir eine E-Mail). In Firefox ist für das Abonnieren, die Extension Feed Preview sehr hilfreich.

Seit neuestem nutze ich auf Android die Anwendung FeedMe (Sourcecode und weitere Downloadmöglichkeit auf GitHub, warum die nicht in F-Droid zu finden ist, weiss ich nicht). Die Anwendung ist mit meiner FreshRSS-Instanz verbunden.

Nachtrag: Ich bin gerade per E-Mail informiert worden, danke Matthias, dass auf GitHub nur die Dokumentation zu finden ist und die App selber leider Closed-Source-Software ist. Leider kenne ich keine vergleichbar gut Anwendung aus dem Open-Source-Bereich, daher bleibe ich einmal dabei.

Längere Artikel landen in meiner Wallabag-Instanz (enthält Links zu den offiziellen Apps für Smartphones), auch hier könnt Ihr gerne einen Account via E-Mail bekommen. Aus Wallabag exportiere ich Pakete mit jeweils zwölf Artikeln als EPUB, die auf dem E-Book-Reader landen.

Lesezeichen

Für Lesezeichen oder "Bookmarks" nutze ich ein selbst gehostetes Shaarli und Firefox-Plugin sowie Android App, hier ist ein Überblick über die Community Tools.

Hier landen auch Links, die ich mir "irgendwann einmal" anschauen und auch Dinge, die ich kaufen so wie Bücher, die ich lesen möchte. Wie oben geschrieben, gehören die Dinge nicht in die Aufgabenverwaltung.

Kalender

Als Kalender-Basis setze ich in meiner Nextcloud-Instanz den Nextcloud Calendar ein und synchronisiere ihn mit DAVx5 (Google Play Store und F-Droid).

Als Kalender auf dem Handy nutze ich schon seit Jahren den Business Calendar 2, der bietet mir die beste Übersicht. Ich kann mir vorstellen, dass der künftig durch Etar ersetzt wird.

Momentan brauche ich das nicht, aber ICS-Kalender abonniere ich via ICSx5 (Google Play Store und F-Droid).

Zeiterfassung

Um zu wissen, wo meine Zeit bleibt, nutze ich den Clouddienst von Kimai, die Software kann man auch selber hosten, Einstiegspunkt ist kimai.org. Warum ich das mache, habe ich auch hier im Blog beschrieben.

Ich wollte in dem Projekt gerne mitarbeiten, schaffe das aber zeitlich leider nicht. Perspektivisch wird das auf eine finanzielle Unterstützung herauslaufen.

Mobil nutze ich Kimai Mobile, bedauerlicherweise eine kostenpflichtige Software.

Und jetzt Ihr ...

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