Zeiterfassung
Die Hauptmotivation, mich mit Zeiterfassung herumzuschlagen ist, dass ich gerne wissen möchte, wo meine Zeit bleibt.
Dabei gibt es im Grossen und Ganzen zwei Möglichkeiten.
Jede Zeit kann nur einmal erfasst werden, weil die Zeit auch nur einmal verstreicht. Ein Tag hat 24 Stunden und man kann in diesen 24 Stunden nicht zweimal das gleiche Zeitintervall für unterschiedliche Dinge "buchen".
Die andere Möglichkeit wäre, dass man Rahmenzeit erfasst und innerhalb dieser Rahmenzeit trotzdem noch Zeit für andere Dinge buchen kann. Das würde aber auch bedeuten, dass eine Zeiterfassungssoftware, Möglichkeiten bieten muss, die gleiche Zeit mehrfach zu erfassen.
Warum das überhaupt eine Rolle spielt, zeigt ein ganz einfaches Beispiel. Ich möchte gerne wissen, wie viel Zeit ich mit "Transport" verbringe, wie beispielsweise das Pendeln zur Arbeit. Ich möchte aber auch gerne wissen, wie viel Zeit ich etwas für mich selber mache, wie beispielsweise lesen. Vermutlich leuchtet direkt ein, dass ich während des Pendelns auch lese.
Mit Variante eins würde die Zeit-Buchung vielleicht wie folgt aussehen (reales Beispiel):
05:45-06:00 Transport public 06:00-06:15 Transport public Dirk reading 06:15-06:45 Transport public
Die Schlagwörter in Grossbuchstaben sind Kategorien und die klein geschriebenen dienen zur "Verfeinerung".
Es ist relativ leicht einsehbar, dass jedes Zeitfenster nur einmal gebucht wurde, einzig die Schlagwörter ("Tags") geben Aufschluss darüber, was mit der Zeit angefangen wurde.
Allerdings würde eine Auswertung eine Stunde "Transport public" ergeben und eine viertel Stunde "Dirk reading". Genauer würde die Auswertung sogar je eine Stunde "Transport" und "public" und je eine viertel Stunde "Dirk" und "reading".
Damit würde eine einzige Zeitstunde mit Inhalt von 1:15 Stunden bzw. sogar 2:30 Stunden gebucht sein.
Bei der Erfassung der Zeit hätte ich zwar nur jedes Zeitintervall einmal erfasst, aber die Auswertung würde mir vier eine Stunde Zeit, 2:30 Stunden "Tätigkeiten" anzeigen.
Einige Zeit lang habe ich Timewarrior benutzt, aber nur um grobe Zeitfenster zu erfassen, nicht für Tätigkeiten.
In einer zweiten Variante könnte man wie folgt die Zeit erfassen (gleiches Beispiel wie oben):
05:45-06:45 Transport public 06:00-06:15 Dirk reading
Die Auswertung zeigt das gleiche Resultat wie oben, es gibt aber zwei entscheidende Unterschiede:
- Der Aufwand für die Erfassung ist kleiner. Ich muss nur zwei Intervalle erfassen und nicht drei.
- Eher akademischer Natur ist, dass ich im ersten Fall eine Stunde erfasst habe und in der zweiten Variante 1:15 Stunden.
Mit der Umstellung auf Todoist habe ich gemerkt wie wichtig es ist, die Aufgabenverwaltung überall verfügbar zu haben.
Das, was Todoist für Aufgaben ist, scheint Clockify für Zeiterfassung zu sein.
Ich gebe dem ganzen mal einen Versuch und schaue, was dabei herauskommt.
Was mir nicht passt, ist, dass die Daten auf fremden Servern liegen. Was ich auf der FLOSS-Seite vermisse, sind Dienste, die Clients für alle Betriebssysteme mitbringen.
Kommentare
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Jörg am :
ein schöner Artikel. Ich bin schon auf deinen Erfahrungsbericht zu Clockify gespannt.
Im Dienst verwendet ich weiterhin Timewarrior. Hier habe ich erst kürzlich die Möglichkeit entdeckt, Intervalle zu annotieren, welche mir gut gefällt.
Es hilft mir zu visualisieren, an welchen Tagen viel zu viele Taskwechsel stattfanden.
Genieß das Wochenende,
Jörg
Dirk Deimeke am :
Wenn ich immer eine Kommandozeile greifbar hätte, wäre ich vermutlich nie von Taskwarrior weggegangen.
Meine Dienstzeiten erfasse ich nur als Blöcke. Wenn ich im Office bin, dann beispielsweise 6:30-11:30 und 12:00-16:00 Uhr. Das muss ich in die interne Zeiterfassung eintragen. Mehr mache ich da nicht.
Wünsche Dir ebenfalls ein schönes Wochenende!
Dirk
Dee am :
wie ist denn die Erfahrung nach etwas mehr als drei Monaten? Ich suche nämlich auch ein Tool für Zeiterfassung und zwar für einzelnen Tätigkeiten, die sich relativ schnell wechseln (manchmal im 15 Minuten Takt).
Gruß Dee
Dirk Deimeke am :
Manche Tätigkeiten verbrauchen weniger Zeit als erwartet - andere wiederum mehr als erwartet.
Ich lerne darüber mehr über mich selber.