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Podcast-Logo ...

Ich habe gerade das nebenstehende Logo für Podcasts gefunden, es steht unter einen freien Lizenz und ist von Peter Marquardt.

Das Schlimme ist, es scheint schon steinalt zu sein ;-)

Aufarbeiten ...

So, jetzt bin ich fast durch.

Zwei Wochen Urlaub ohne Internet lassen bei einem Netzbürger eine Menge an offenen Baustellen über. Bei mir waren das im einzelnen rund 900 E-Mails, 6700 Nachrichten in Feeds und 66 Stunden Podcasts (anscheinend ein Tagging-Fehler bei RadioTux, jetzt sind es noch 15,5 Stunden).

Fazit Routing mit dem GPS ...

In gut besiedelten Gebieten mit hoher "Technikdurchdringung" lohnt es sich nicht, kommerzielle Karten zu kaufen. Wenn man sich anderswo ausschliesslich auf OpenStreetMap verlässt, ist man auch verlassen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das stetig besser wird.

Schliesslich kann sich jeder beteiligen.

Erholung ...

Der Urlaub hier ist bzw. war enorm erholsam. Für uns alle ist es ein wenig merkwürdig, aufgrund der fehlenden Möglichkeiten, einen Faulenzerurlaub zu machen, in dem die einzige Beschäftigung im Einkauf besteht ...

In den vergangenen Jahren haben wir immer Aktivurlaub gemacht und dachten gar nicht, dass wir uns so auch erholen können, aber es geht glücklicherweise.

Wir sind heute einen Tag früher als gebucht nach Hause gekommen, weil es wie aus Eimern geschüttet hat.

Warum Ubuntu?

ubuntu Ich bin schon von verschiedenen Menschen gefragt worden, warum ich mich gerade für Ubuntu entschieden habe.

Das ist ganz einfach: "Ich mag nicht mehr basteln" und "Eine gute Community ist wichtiger als Features".

Ja, ich verdiene als System Engineer UNIX mein Brot und ja, ich bin auch durchaus in der Lage, ein System so zu konfigurieren, dass es läuft. Ob es nun Debian GNU/Linux, Gentoo, Arch Linux, abc-Linux oder xyz-Linux ist, spielt keine Rolle. Aber ich habe einfach keine Lust auf die Konfigurationsorgien und ich betreibe meinen Rechner nicht als Selbstzweck. Dazu kommt, dass ich auf Serversysteme und -dienste spezialisiert bin und nicht auf Desktops.

Bei Ubuntu bzw. Kubuntu, da ich gerade KDE nutze, läuft bei mir alles direkt nach der Installation und ich habe nur geringe Anpassungen zu machen (WLAN-Zugang, Drucker-Einrichtung, ...). Das war bei den anderen Distributionen anders, da funktionierte bei einem neueren Kernel auf einmal das WLAN nicht mehr oder ich durfte nach einem Update den Sound wieder neu einrichten.

Dazu kommt, dass das Klima in der Community (Kennt irgendjemand ein vernünftiges deutsches Wort dafür?) deutlich besser ist als bei anderen Distributionen. Die Hilfsbereitschaft ist wesentlich höher und das freundliche Miteinander hat eines der besten Linux-Foren und eines der besten Linux-Wikis im deutschsprachigen Raum zu Stande gebracht. (Es ist seit längerer Zeit schon so, dass auch Nutzer anderer Distributionen bei ubuntuusers.de Rat und Unterstützung suchen und auch finden).

Nun muss ich dazu sagen, dass ich ein typischer Desktop-Anwender bin, der auch mit jedem anderen System (ja, auch Mac oder Windows) klar kommen würde, da die Anwendungen, die ich brauche, auch für die anderen Systeme verfügbar sind. Mir gefällt nur nicht, dass die anderen Systeme geschlossen sind und ohne mein Zutun in die Welt telefonieren und ohne mein Wissen, Informationen übertragen. Mein Brief an einen Windowsnutzer trifft es da immer noch genau und obwohl das Ding schon drei Jahre alt ist, bekomme ich ständig positives Feedback.

Elektrofachmärkte ...

gedanken Fasziniert bin ich davon, dass der "gemeine Elektronikfachmarkt" selten etwas im Angebot hat, was ich gebrauchen möchte oder auch kann.

Das liegt zum Einen sicherlich daran, dass ich mit Linux eine Plattform benutze, die nicht von jeder Feld-, Wald- und Wiesenhardware unterstützt wird (bitte auf die Argumentationsrichtung achten, die Hardware unterstützt Linux nicht, nicht andersherum!), zum anderen liegt es aber daran, dass ich meist besondere Anforderungen stelle und aus diesem Grund auch bereit bin zu warten oder über einen Online-Versender zu bestellen.

So wie ich denken sehr viele User. Scheinbar ist die Marktmacht noch nicht gross genug, um es auch in den Massenmarkt zu schaffen. Schade eigentlich!

Manchmal habe ich das Gefühl, zu einem digitalen Untergrund zu gehören.

OpenStreetMap ...

Das Buch gibt eine richtig gute Einführung in das Thema OpenStreetMap. Die zweite Auflage ist vom März diesen Jahres und damit sehr aktuell.

Meiner Ansicht nach wird das Buch seinem Untertitel "Die freie Weltkarte nutzen und mitgestalten" mehr als gerecht. Über eine Einführung in die GPS-Handhabung und das Mapping werden alle Datenformate, gängigen Programme und Hilfsmittel erläutert.

Fast schon ein "Muss" für jeden, der sich beteiligen möchte.

Mut zum Unperfektsein ...

gedanken Es gibt sie noch, die seltenen Momente der geistigen Klarheit. Angeregt durch die Bücher, die ich in den letzten Tagen gelesen habe und die Zeit, im Urlaub mal meinen eigenen Gedanken nachhängen zu können, begreife ich langsam einiges, was ich schon seit langer Zeit weiss. Ja, "Wissen" und "Verstehen" sind unterschiedliche Dinge.

Wir alle werden von Kindesbeinen an darauf gedrillt, möglichst perfekte Ergebnisse zu erzielen. Dabei ist es unabhängig um welchen Bereich es geht.

Die Wohnung muss perfekt aufgeräumt und sauber sein - das Ideal "sauber und rein" existiert nur in den Köpfen und manchmal auch in den Wohnungen unserer Elterngeneration. Die Finanzen müssen 100% stimmen und die Versicherungen sollten jede noch so kleine Eventualität abdecken. Ja, auch die Meinung vieler Schweizer, sie würden nicht perfekt Deutsch reden, fällt darunter. Anmerkung am Rande: auch jeder Deutsche, der nicht gerade aus der Gegend rund um Hannover kommt, hat einen Heimatdialekt, den er mal mehr, häufig aber weniger benutzt. Uns wird in den Schulen das Dialektreden aberzogen, so findet es nur noch unter Freunden oder in den Familien statt. Tatsächlich ist es so, dass ich "Ruhrdeutsch" nicht mehr auf Knopfdruck reden kann, das funktioniert nur noch, wenn ich mich in einem Gespräch mit anderen hineinfinde.

100% oder die absolute Perfektion sind nur in Ausnahmefällen zu erreichen. Das sagt schon das Pareto-Prinzip, dass ich gefühlt schon 100 Jahre kenne, aber vermutlich noch nie richtig verstanden habe. 80% eines Ziels erreicht man in 20% der Zeit, die restlichen 20% Zielerfüllung werden mit 80% der Zeit erreicht.

Viele grossartige Projekte wären nie gestartet worden, wenn als Ziel die hundertprozentige Perfektion gesetzt worden wäre. Die Beispiele dafür sind vielfältig. Ich möchte an dieser Stelle nur drei Beispiele anführen: Wikipedia, OpenStreetMap und Ubuntu Linux. Gerade OpenStreetMap hat den Stein des Nachdenkens bei mir erneut ins Rollen gebracht.

Zitat aus OpenStreetMap von Frederik Ramm und Jochen Topf:
Wenn jemand hört, dass das OpenStreetMap-Projekt die Welt nur mit GPS-Geräten vermessen will, macht sich immer Skepsis breit, ob das überhaupt genau genug ist. Eine Genauigkeit von +/- 5 Metern hört sich nicht so toll an. In der Praxis zeigt sich aber, dass das kein grösseres Problem ist. Für eine Katasterkarte, die die Grundstücksgrenzen genau wiedergeben soll, reicht das natürlich nicht. Aber für die Stadt- und Landkarten, die OSM produziert, ist es allemal genau genug. Eine Strasse ist ja auch einige Meter breit und man fährt meist nicht exakt in der Mitte. Ob die Strasse nun ein paar Meter weiter nördlich ist, spielt nur eine geringe Rolle - viel wichtiger ist, dass sie topologisch richtig erfasst ist. Man muss beispielsweise unterscheiden können, ob eine Strasse wirklich eine Verbindung zu einer anderen hat oder kurz davor in einer Sackgasse endet. [...] Ist es wirklich so wichtig, genau zu wissen, wo der Tunnel verläuft? Solange man die Enden des Tunnels gut erfasst hat kann man mit einer gewissen Ungenauigkeit beim Verlauf des Tunnels leben.

Ja, es gibt Bereiche, wo ein hohes Mass an Perfektion eine Rolle spielt, aber ich vermute, dass es viel weniger davon gibt, als wir gemeinhin denken, so dass es sich lohnt, jederzeit die Frage zu stellen, ob das, woran ich gerade beruflich oder auch privat arbeite, wirklich diesen hohen Perfektionsanspruch hat. Wenn nicht, kann es durchaus erstrebenswert sein, "nur" 80 Prozent als Ziel zu setzen. Damit hat man bei minimalem Aufwand (20 Prozent) ein durchaus akzeptables Ergebnis.

In dem Zusammenhang lohnt sich das, was ich auf einem Türschild einmal gelesen habe:
Hier ist es so sauber, dass wir nicht krank werden und so unordentlich, dass wir uns wohlfühlen.
Kommentare? Gerne!

Dinge geregelt kriegen (2) ...

Fortsetzung von Teil 1.

Über Verträge:
Alle Menschen [...] sind also gut beraten, vor jeder Unterschrift - unter welches Papier ausserhalb einer Geburtstagskarte auch immer - gut zu überlegen, ob dieser Vertrag sinnvoll ist. Man kann sich angewöhnen, sich vor jeder Unterschrift das Worst-Case-Szenario bei Nichterfüllung vorzustellen und gegen die Vorteile des Vertrages abzuwägen. Das schreckt ab und kann vor törichten Handlungen bewahren.

Zu Werbebannern im Internet, insbesondere zu Kreditangeboten:
Niemals in der Menschheitsgeschichte lag die Lösung eines schwerwiegenden Problems hinter einem hässlichen, blinkenden Banner verborgen (ausser eventuell bei Potenzproblemen).

Sehr lesenswert sind die Checklisten, insbesondere die "20 Forderungen an eine benutzerfreundliche Welt", die ich hier nicht zitieren werde.

Natürlich gibt es auch wissenschaftliche Ansätze:
Einige Forscher führen Prokrastinationsprobleme auf Unordnung im dopaminergen System zurück, was im Groben bedeutet, dass im Gehirn zu wenig Stoffe ausgeschüttet werden, die eine Tätigkeit interessant und wichtig erscheinen lassen. Dafür spricht unter anderem, dass Aufschieber ihre Arbeit problemlos erledigen können, sobald der Deadlinestress eingesetzt hat, wenn also mehr Adrenalin und verwandte Hormone ausgeschüttet werden. Ritalin hemmt unter anderm die Wiederaufnahme von Dopamin, sodass mehr davon im Gehirn zirkuliert.

Kommen wir zum Kern dessen, wass ich auch für richtig halte und auch immer wieder beobachte:
In der Tat gehört das Anlegen ausführlicher Listen dessen, was man alles zu tun gedenkt, zu den Klassikern der Prokrastination. Julie Morgenstern, die Autorin von "Making Work Work", schätzt, dass dreissig Prozent aller Listenanleger mehr Zeit mit der Verwaltung ihrer Listen zubringen als mit der Erledigung des Aufgelisteten.

Es wird alles aufgelistet, was erledigt werden muss, im extremen Fall selbst das Aufstehen und Duschen. Das macht keinen Sinn. Ich denke tatsächlich, dass dreissig Prozent noch sehr niedrig geschätzt ist.

Ein schönes Schlusswort bildet:
Der Ärger darüber, dass andere Menschen gefühlt zu wenig oder das Falsche arbeiten, entspringt vor allem daraus, dass man selbst zu viel arbeitet und zu wenig Zeit hat.

Ein abschliessendes Wort von mir. Ich werde als ziemlich organisierter Mensch wahrgenommen und vermutlich bin ich das auch. Trotzdem habe ich natürlich auch Tendenzen, unangenehme Arbeiten zu verschieben. Das Buch gibt einen ziemlich guten Überblick darüber, welchen Grund es für die Aufschieberitis gibt. Die Lösungsvorschläge sind für mich nicht sinnvoll. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht zu den Extrem-Prokrastinierern gehöre, die Post sechs Wochen nicht anfassen oder auch Termine jedweder Art nicht einhalten. Allerdings bietet das Buch eine Fülle an Denkanstössen. Damit lohnt sich die Lektüre.

Mit dem Computer ...

gedanken ... lernen wir Probleme zu lösen, die wir ohne Computer gar nicht hatten.

Eine schöne Illustration für die Misere, in die uns Technik im allgemeinen bringen kann:
Gleichzeitig existiert eine Art "Dialektik des Fortschritts", denn der Effekt technologischer Aufrüstung ist nicht automatisch gleichbedeutend mit mehr Freiezeit. Robert Levine schreibt in "Eine Landkarte der Zeit": "Neuere Forschungen zeigen, dass Bauersfrauen in den zwanziger Jahren, die ohne Elektrizität auskommen mussten, deutlich weniger Zeit auf die Hausarbeit verwendeten als die Hausfrauen in den Vororten in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mit ihrem ganzen modernen Maschinenpark. Ein Grund dafür ist, dass fast jeder technische Fortschritt mit einer Steigerung der Erwartungen einhergeht."

Witzig, oder?

Wir tendieren immer stärker dazu, die Technik um der Technik Willen einzusetzen. Dabei kann eine Menge Zeit (und auch Geld) verschwendet werden ...

(Gefunden in Dinge geregelt kriegen).