Wie viele andere auch habe ich mich sehr ausführlich mit Zielen auseinandergesetzt.
Nahezu jede Person kennt S.M.A.R.T., um Ziele zu beschreiben. Die verlinkte Wikipedia-Seite zeigt, dass viele Interpretationen von der einzelnen Buchstaben von S.M.A.R.T. gibt.
Vor kurzen habe ich WOOP als Methode gelernt, Ziele zu definieren. WOOP geht stärker auf die Visualisierung von Zielen ein. Wenn man sich Ziele gut visualisieren kann, ist es leichter, sie auch zu erfüllen.
Dabei bedeuten die einzelnen Buchstaben das Folgende:
- Wish enthält eine Beschreibung, was man sich wünscht (das Ziel).
- Outcome beschreibt das schönste Ergebnis, das man sich vorstellen kann. Hier lohnt es sich, möglichst detailreich zu beschreiben, was man erreichen möchte.
- Obstacles steht für die Hindernisse, die einem im Weg liegen (könnten). Es ist wichtig, sich so viele Gründe zu überlegen, wie es geht, um ihnen gewappnet zu sein.
- Plan erklärt, wie man das Ziel erreichen möchte. Idealerweise hat man für jedes Hindernis eine Idee, wie man damit umgeht.
Gerade bei Verhaltensänderungen oder Zielen, die nicht terminiert sind, hilft WOOP zu konkretisieren und eine Idee für die Ausführung zu haben.
Inspiriert von Das unendliche Spiel (im Original The Infinite Game) von Simon Sinek und Die 1%-Methode (original Atomic Habits) von James Clear lande ich bei "unendlichen Zielen" (das ist jetzt einmal eine Idee von mir).
Die Idee dabei ist, das Ziel hinter dem Ziel erkennen und daraus ein "unendliches Ziel" zu machen bzw. eine Gewohnheit zu etablieren. Hier sind ein paar eigene Beispiele:
- Ziel: Ich möchte in diesem Jahr 12 Bücher lesen.
- Ziel dahinter: Ich möchte wieder mehr lesen.
- Unendliches Ziel: 15 Minuten am Tag lesen.
- Ziel: Ich möchte bis zum 1. Januar x Kilos abnehmen.
- Ziel dahinter: Ich möchte das Gewicht auch halten und nicht wieder zunehmen.
- Unendliches Ziel: Ernährung anpassen, mehr Bewegung und auf Alkohol weitestgehend verzichten.
- Ziel: x-tausend Schritte am Tag schaffen.
- Ziel dahinter: Ich möchte mich mehr bewegen.
- Unendliches Ziel: Im Durchschnitt über sieben Tage x-tausend Schritte pro Tag machen (gleitender Durchschnitt).
Das Mittel des gleitenden Durchschnitts möchte ich Dir ans Herz legen.
Es gibt manchmal gute Gründe, dass wir unsere tägliche Herausforderung nicht schaffen. Darunter sind auch Gründe, die nicht in unserer Hand liegen. Aber angelehnt an "Atomic Habits" ist es ok, die Ziele einmal nicht zu erreichen, aber besser nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ("Never fail twice").
Der gleitende Durchschnitt reflektiert das, er lässt einzelne Ausrutscher zu, ohne dass man ein schlechtes Gewissen haben muss. Dazu kommt, dass man einen Muskelkater nach einer 30-km-Wanderung auch auskurieren darf
In den Beispielen oben hiesse das für das Lesen, dass man es schafft, 105 Minuten pro Woche zu lesen oder sieben mal x-tausend Schritte pro Woche zu machen.
Es gibt natürlich auch Ziele, die man punktgenau erreichen möchte, wie beispielsweise das Bestehen einer Prüfung (und das Lernen dafür). Aber auch da lässt sich überlegen, ob man das Wissen so erwerben möchte, dass man nach der Prüfung noch etwas davon hat (Training für das Kurzzeitgedächtnis vs. Training für das Langzeitgedächtnis).
Ich bin auf Euer Feedback gespannt.