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Chaos und Lifestyle ...

Was mir hier in Italien unglaublich gut gefällt, ist, wie die Menschen miteinander umgehen. Die Verkehrsregeln werden mehr als Empfehlung denn als Gesetz gesehen und es funktioniert trotzdem. Menschen nehmen aufeinander Rücksicht, man hat mal ein gutes Wort füreinander und ich sehe hier viel mehr lachende Menschen als in den Regionen, wo ich bisher gelebt habe ... zu viel Streben nach Materiellem macht unglücklich ... die Leute hier haben weniger wirken aber glücklicher.

Das macht Spass!

Die Strassen hier sind zum überwiegenden Teil so eng, dass man mit zwei Autos schon Mühe hat, aneinander vorbeizukommen. Es funktioniert aber trotzdem. Die Leute hier können die Grösse ihres Gefährts um Klassen besser einschätzen als wir (und mit wir meine ich jetzt sowohl Silvia und mich, als auch die autofahrenden Menschen, mit denen ich bis jetzt zu tun hatte), es wird trotzdem nur gehupt, wenn der hinter einem fahrende Wagen anzeigt, dass er überholen möchte. Super!

Mal so am Rande: Mit einem leistungsstarken Wagen 200 auf einer Autobahn zu fahren und zu drängeln, ist kein Zeichen fahrerischen Könnens.

Dinge geregelt kriegen (1) ...

An "Getting Things Done", dem Hype-Thema der letzten Monate stört mich gewaltig, dass die Methode keinen Ansatz liefert, wie man seine unendlich langen ToDo-Listen gar nicht erst so lang werden lässt (siehe auch hier). Mal sehen, ob das Buch einen anderen Ansatz wählt.

Und siehe da:
Es leiden offenbar so viele unter einem mehr oder weniger organisationsfernen Lebensstil, dass es sich lohnt, tonnenweise Ratgeberliteratur in die Buchregale zu pressen. Dagegen wäre nichts einzuwenden, nur setzt die überwiegende Mehrheit am völlig falschen Ende an, nämlich an der schlechten Organisation statt am Leiden selbst. Als Hauptgrund für diesen Lebensstil werden in der Regel Disziplinlosigkeit, Angst und einige andere negative oder bemitleidenswerte Charakterzüge genannt. Die meisten empfohlenen Massnahmen bestehen aus einer Variation der Aufforderung "Reiss dich endlich zusammen" oder versorgen den Hilfesuchenden mit 139 einfachen Tipps und 56 Listensystemen für einen unkomplizierten Alltag. Joseph Ferrari, Psychologieprofessor an der DePaul-Universität in Chicago und Experte für Prokrastination, sagt deutlich, was von solchen Aufforderungen zu halten ist: "Einem Aufschieber zu sagen, er solle einen Wochenplaner kaufen, ist so, als würde man einem chronisch Depressiven befehlen, einfach mal fröhlicher zu sein."

Anmerkung: Prokrastination ist Aufschieberitis ... also die Tendenz, alles auf Morgen (oder später) zu schieben. Genau das ist Kernthema des Buches.

Und über die Tendenz, selbst bei sehr hoher Belastung unzufrieden über die Arbeit zu sein (ich selbst hatte hier in Nesso im Urlaub ein schlechtes Gewissen als ich einfach einmal faullenzte und nichts tat):
Dauernde und fortwährende, freudlose Arbeit setzte er (Huldrych Zwingli) gleich mit Gottesfurcht, harte Plackereien waren in seinen Augen Gebete.

Der ihm wenige Jahre nachfolgende Johannes Calvin verfeinerte diese Einstellung des Grauens noch und schuf mit seinem Calvinismus die religiösen Voraussetzungen für den durchschlagenden Erfolg des Kapitalismus und der Doktrin des Mühegebens.
[...]
Mit Zwingli und Calvin ist die Schweiz das Ursprungsland des deformierten Arbeitsethos im Westen. Gewissermassen als Wiedergutmachung wurden dort inzwischen eine Reihe von Instrumenten eingeführt, die der Natur des Menschen entgegenkommen: Teilzeitarbeit auch in hochqualifizierten Jobs, munter zwischen 25 und 100 Prozent hin- und herskalierbar, ist anders als in Deutschland gesellschaftliche Normalität.

Vielleicht ist die Schweiz das Land, in dem ich das hier formulierte Ziel, mit Silvia zusammen 100% zu arbeiten, erfüllen kann.

In diesen Zusammenhang passt:
Es lohnt sich also, vermeintliche Erwartungen der Umwelt in Perfektionismusfragen entspannt zu ignorieren. Ob man hohe Erwartungen an sich selbst kultivieren will, ist eine Frage der individuellen Vorlieben. In jedem Fall jedoch sollte man die Latte nicht übermenschlich hoch hängen [...] Denn die perfekte Perfektion gibt es nicht, [...]

Auch zum Sport ist etwas zu finden:
Wer sich immer wieder mit Tricks dazu überwinden muss, joggen zu gehen oder im Fitnessstudio langweilige Dinge zu tun, sollte sich fragen, ob er sich nicht einfach für die falsche Beschäftigung entschieden hat. Es ist ja kein Ding der Unmöglichkeit, die für einen selbst passende Form körperlicher Betätigung zu finden: Man erkennt sie daran, dass sie Spass macht und man sich nicht zu ihr zwingen muss. Eventuell macht Treppensteigen auf dem Stairmaster ein oder zwei Menschen auf der Welt wirklich Spass, es gibt ja die seltsamsten Dinge da draussen. Aber wer schon ahnt, dass er keine dieser zwei Personen ist, der kündige sein Abo fürs Fitnessstudion und fange mit dem Geld was Lustigeres an.

Im Buch sind ebenfalls einige Hinweise zu finden, warum das Jahresabonnement eines Fitness-Centers demotivierend sein kann. Ein weiterer Hinweis findet sich, dass täglich 30 Minuten Spaziergang oder Radfahren mehr zur Fitness beitragen als punktuelles Training einmal in der Woche.

Geocaching - Abenteuer ...

Mal kurz, dieses "Häppchen" gibt eine gute und meiner Meinung nach umfassende Einführung in die Welt des Geocaching.

Über Ausrüstung, Arten von Caches, Beschreibung von Webseiten, Verstecken von Caches (auch Nacht-, Kletter und Unterwassercaches), sowie der Bedeutung der einzelnen Vokabeln ist in diesem Büchlein alles zu finden.

Ein wirklich guter Einstieg in das Hobby!

Wir nennen es Arbeit (3) ...

Und hier nach Teil 1 und Teil 2 der letzte Teil.

Barrierefreiheit oder freier unbehinderter Zugang zu Informationen oder Programmen ist der digitalen Bohème ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Aus dem "Handbuch Europäisches Konzept für Zugänglichkeit" findet sich folgendes Zitat, dass ich bemerkenswert gut und auch bemerkenswert richtig finde:
So ist mittlerweile bekannt, dass eine barrierefrei zugängliche Umwelt für etwa 10 Prozent zwingend erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel ist und ein Qualitätsmerkmal darstellt.

Zum Schluss finden sich noch zwei nachdenkenswerte Passagen über den "Mythos Vollbeschäftigung".
Was bei den Alarmrufen der Sorte "Geht uns die Arbeit aus?" gern vergessen wird, ist, dass die Abnahme des für den Wohlstand der Gesellschaft erforderlichen Arbeitsvolumens im Grunde gut und wünschenswert ist und nicht schlecht. Die Frage müsste danach eher lauten, wie man mit der hinzugewonnenen Freizeit produktiv im Sinne der Gesellschaft umgeht und sie gerecht verteilt.

Da fühle ich mich an diese Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral von Heinrich Böll erinnert.

Es muss weniger gearbeitet werden, damit es allen gut geht, warum wird dann nicht die Arbeit so verteilt, dass es allen auch gut gehen kann?
Warum hängen Politiker weltweit immer noch so sehr dem Ideal der Vollbeschäftigung nach? Der Philosoph Frithjof Bergmann kennt eine einfache Antwort: "Zweifellos aus dem einzigen Grund: Sie kennen keine Alternative!" Bergmann ist überzeugt, diese Alternative gefunden zu haben, die er "neue Arbeit" nennt. Seine Vorschläge sind so radikal, dass sie funktionieren könnten. Sie verbinden den Fakt des rückläufigen Arbeitsvolumens mit den neuesten technischen Möglichkeiten. An die Stelle des Ideals der Voll(zeit)beschäftigung solle eine neue Aufteilung der Arbeitszeit treten, wonach alle Menschen ein Drittel ihrer Zeit mit klassischer Lohnarbeit verbringen, in einem weiteren Drittel einer Beschäftigung nachgehen, die sie "wirklich, wirklich wollen", und das letzte Drittel darin investieren, sich selbst zu versorgen.

Das kann ich mir auch gut vorstellen, auch, wenn das dritte Drittel wirklich darauf abzielt, beispielsweise selber Obst und Gemüse anzubauen, um davon leben zu können.

Interessanter finde ich allerdings die Idee, mit meiner Frau zusammen 100% zu arbeiten (jeder 50%) und die für jeden "freien 50%" zu nutzen, um Kinder (oder Hunde) zu erziehen, oder den Hobbies nachzugehen.

Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen und ich habe einige nachdenkenswerte Ansätze gefunden.

Lorenz Kuhlee, der Dozent mehrerer Schulungen, die ich bei HP besuchte, sagte mal: "Eigentlich wollen wir alle nur eines: Wale retten". Das trifft es auf den Punkt. Ich möchte gerne gesellschaftlich relevante Arbeit machen und der "Brotjob" gibt mir die Möglichkeit, das auch in meiner Freizeit zu tun. Wenn Brotjob und Wunsch zusammenfallen, ist das natürlich ein Idealfall.

Von Nesso nach Clivio ...

Ich habe gerade Silvia von unserem Feriendomizil zu ihrer Trainerausbildung gefahren und dabei erstaunt festgestellt, dass das Routing mit dem GPS gar nicht funktioniert hat (die Rückrichtung funktioniert allerdings).

Das muss ich mir zu Hause einmal genauer ansehen, da scheinen einige Einbahnstrassen nicht sauber eingetragen zu sein.

Wir nennen es Arbeit (2) ...

Und weiter geht es. Das Buch ist so interessant, dass ich den Artikel in mehrere Teile aufgeteilt habe. Ich würde jedem dennoch empfehlen, das Buch zu lesen, da ich hier nur einen sehr kleinen Ausschnitt wiedergebe.
Neben der Tatsache, dass Web 2.0 mittlerweile ein eingetragenes Wahrenzeichen von O'Reilly ist, findet sich die folgende Erklärung.
Ein schönes Bild, um das Web 2.0 zu verstehen, ist eine Anektdote, die wahrscheinlich auf ein Experiment der University of Oregon zurückgeht. In den 70er-Jahren gestaltete man dort den Campus neu und anstatt asphaltierte Wege anzulegen, säte man überall Rasen. Nach einigen Monaten wurden die Trampelpfade geteert - kein einzelner Architekt der Welt hätte die Wege so angelegt, wie die Menschen sie brauchen. Vermutlich handelt es sich um eine Urban Legend, aber eine, die "Wisdom of the crowds", die Weisheit der Massen, sehr gut erklärt.

In einem anderen Kapitel wird sehr intensiv auf Blogs eingegangen. In vielen Beschreibungen und Ausführungen finde ich mich dabei auch selber wieder. Die Motivation für das Bloggen ist der Respekt und die Anerkennung, die mir entgegengebracht werden. Mittlerweile merke ich, dass mir gerade das Blog und auch meine Beschäftigung für Ubuntu eine Bekanntheit eingebracht hat, mit der ich - als ich mit dem Bloggen anfing - nicht gerechnet habe.
Für die digitale Bohème sind Blogs eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Währung Respekt. Ihre Funktion liegt aber nicht nur darin, eigenes Marketingsprachrohr zu sein, sondern sie ermöglichen auch die Teilnahme an der öffentlichen Diskussion, wie klein die Öffentlichkeit hier auch sein mag. Man möchte zumindest einen Einfluss auf die Googlehits zum eigenen Namen haben, und den kann ein Blog bieten, wenn man nicht gerade Christian Schmidt heisst.

Überraschend fand ich den folgenden kurzen Einblick in die Verkaufszahlen des Online Warenhauses Amazon:
Mit einer einfachen Frage und ihrem überrascheneden Ergebnis illustriert Anderson die Tragweite des "Long Tail". Wie viel Prozent des Umsatzes von Internetbuchhändler Amazon wird von den 130.000 meist verkauften Titeln erwirtschaftet? Die meisten Leute schätzen diese Zahl auf weit über 90 Prozent oder sind sogar erstaunt, dass überhaupt so viele verschiedene Titel verkauft werden. Tatsächlich ist es weniger als die Hälfte, der grösste Teil des Umsatzes wird mit Büchern gemacht, deren geringe Abverkaufszahlen in einer Offlinebuchhandlung zur Verbannung aus dem Regal führen würden. Und das gilt nicht nur für Bücher, sondern ebenso für Musikstücke, für DVDs und immer mehr auch für handfeste Produkte, die als Kleinstserien oder gar als Unikate aufgelegt werden.

Und zu Computerspielen gibt es auch noch etwas. Es wird ein sehr interessantes Gedankenexperiment zitiert, dem ich gut zustimmen kann.
Computerspiele, selbst populäre Fernsehserien hätten heute so komplizierte und vielschichte Handlungsebenen, dass sie vor 20 Jahren kaum verstanden worden wären. Johnson bezeichnet dieses andauernde Hirntraining durch Komplexitätsbewältigung als "kollaterales Lernen" und schlägt zur Illustration ein spannendes Gedankenexperiment vor: Was, wenn die gesamte Mediengeschichte wie gehabt verlaufen wäre, mit der kleinen Abweichung, dass Computerspiele vor dem Buchdruck erfunden wurden? Lebhaft kann man sich die Abwehrreaktionen ausmalen, als auf einmal Bücher unter Jugendlichen populär werden. Hier ein kleiner Auszug: "Bücher unterfordern chronisch die Sinne. Entgegen der langen Tradition der Computerspiele - die Kinder in lebendige, dreidimensionale Welt voll von bewegten Bilder und musikalischen Eindrücken führen, durch die sie mit Muskelbewegungen steuern - sind Bücher einfach nur eine Aneinanderreihung von Wörtern auf einer Seite. Nur ein kleiner Teil des Gehirns wird dadurch aktiviert, während Computerspiele das gesamte Spektrum sensorischer und motorischer Hirnfunktionen ansprechen. Hinzu kommt, dass Bücher auf tragische Weise einsam machen. Während Spiele junge Menschen seit geraumer Zeit dazu bringen, gemeinsam mit Freunden eigene Welten zu bauen und zu erkunden, zwingen Bücher sie in die Abgeschiedenheit eines ruhigen Ortes, abgeschottet vom Rest der Welt. Diese neu enstandenen "Büchereien", die das Lesen anregen sollen, bieten ein beängstigendes Bild: Dutzende von Kindern, die normalerweise einen regen und lebhaften Austausch pflegen, versenken sich stumm und apathisch in die Lektüre ...

Werbung ...

gedanken Ich habe ja vor einigen Monaten schon einmal geschrieben, dass ich dagegen bin, Werbung zur Finanzierung eines Hobbies einzusetzen. Nun ist es aber so, dass ich Produktphotos von Amazon verwende und wenn das Produkt gekauft wird, ich auch zwischen drei und fünf Prozent des Umsatzes als Provision bekomme. (Dass dabei nicht viel rumkommt, kann ich gerne anhand der Zahlen veröffentlichen, wenn Interesse besteht).

Der Grund, dass ich das mache, ist allerdings der, dass ich von Amazon die Erlaubnis habe, die Produktbilder hier einzusetzen. Damit mache ich mich keines Urheberrechtsverstosses schuldig und kann die Photos oder Produktabbildungen hier bedenkenlos einsetzen, ohne rechtliche Probleme befürchten zu müssen.

Wir nennen es Arbeit (1) ...

Interessanterweise habe ich das Buch gekauft, weil ich Sascha Lobo in kurzer Folge in zwei Talkshows im Fernsehen sah. Ich war damals überrascht, dass dort jemand meine Meinung vertritt und das nicht durch Parolen erledigt, sondern durch fundiertes Wissen.

Aus diesem Grund habe ich zwei Bücher von ihm mit in den Urlaub genommen und erhoffe mir viel von der Lektüre.

Es beginnt mit "Wir nennen es Arbeit" ... mit dem Untertitel "Die digitale Bohème oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung" lasse ich mich und meine Arbeit gerne hinterfragen. Ich glaube nicht, dass ich dazu gehöre, fühle mich ihr aber verbunden und stehe ihr sehr nahe.
Als Fluchtpunkt und Projektionsfläche reicht ihr Einfluss bis weit in das Lager der Angestelltenkultur hinein. Mental stehen viele, die äusserlich noch einer geregelten Erwerbstätigkeit nachgehen, schon halb auf der anderen Seite, innerlich bereit, bei nächster sich bietender Gelegenheit die Lager zu wechseln.

Da fühle ich mich ertappt, warum wird sich in den nächsten Zitaten zeigen.

Zu meiner Aussage bezüglich Telearbeit, die meisten Arbeitgeber mieten einen Hintern und nicht den Kopf, findet sich in einem anderen Zusammenhang das folgende Zitat:
Aber was ist die vertraglich festgesetzte Arbeitszeit eigentlich für ein merkwürdiges Surrogat, wenn es den Arbeitgebern doch eigentlich darum gehen sollte, bestimmte Arbeitsleistungen einzukaufen? Wie kann man in der Wissensgesellschaft noch davon ausgehen, dass der Output des Arbeitnehmers im proportionalen Verhältnis zu der Zeit steht, die er in der Firma vor seinem Rechner absitzen muss?

Vermutlich ist es so, dass die meisten Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit sowieso nicht ausschliesslich der Arbeit widmen. Da verschmilzt Privat- und Berufsleben. Mich würde einmal interessieren, wie viel Prozent der Anwesenheitszeit tatsächlich der lohnbringenden Arbeit dienen. Schätzungen nehme ich gerne an. Ich persönlich glaube nicht, dass der Anteil nicht weit über 75% ist.

Ich bin lange nicht mit allem, was in dem Buch zu finden ist, einverstanden, aber ich mag es, mich von den anderen Meinungen, in Frage stellen zu lassen.
Einer der gravierenden Einwände ist, dass uns materieller Wohlstand allein auf Dauer nicht glücklich macht. Das sagen nicht nur Hippies und Punks, sondern neuerdings uch Ökonomen. Richard Layard ist Professor Eremitus der London School of Economics, zudem britischer Lord und als solcher einer platten Kapitalismuskritik relativ unverdächtig. Dennoch unternimmt er in seinem Buch Die glückliche Gesellschaft den Versuch, die Engstirnigkeit der Volkswirte zu knacken, die gesellschaftliches Glück oft genug mit materiellem Wohlstand gleichgesetzt haben.

Was sich wie eine platte Grundwahrheit anhört, ist sehr schwierig umzusetzen. Schliesslich sind wir mit den Werten und Vorstellungen unserer Eltern aufgewachsen, die sich in einigen Punkten elementar von unseren unterscheiden und die, aufgrund schwieriger wirschaftlicher Verhältnisse in der Kindheit unserer Eltern sich ganz anders entwickelt haben als unsere.
Nicht in der Hängematte, beim Schokoladeessen oder beim Liebesakt fühlt sich der Mensch am wohlsten, sondern beim arbeiten. Wobei es nicht um das entfremdete, zerfaserte, stressverseuchte Arbeiten des Durchschnittsanfestellten geht, sondern um dessen Gegenteil, den Flow. So nennt Csikszentmihalyi das Versenken ins eigene Tun, die Momente, in denen Konzentration, Geschick und Begeisterung in eins fliessen. In diesen stillen Höhepunkten der Vermschmelzung eines Menschen mit seiner Tätigkeit verliert man das Gefühl für Zeit und Ort, ja für sich selbst. [...] Meine Definition von Arbeit lautet nun, einen originellen Beitrag zur Welt zu liefern und dabei nicht zu verhungern. [...] Die grösste Gefahr sieht Graham darin, durch fremdbestimmte Anreize wie Geld oder Prestige aus der Bahn geworfen zu werden. So seien insbesondere die wohlmeinenden Ratschläge der Eltern mit Vorsicht zu geniessen; ihr Sicherheitsbedürfnis und ihr Streben nach Renommee muss nicht das eigene sein.

Wobei ich zugestehen muss, dass ich nicht über meinen Schatten springen kann und die (vermeintliche) Sicherheit für eine Basis halte, auf der ich andere Aktivitäten aufbauen kann. Ich habe viele Entscheidungen nicht oder nur halbherzig getroffen, weil der Sicherheitsaspekt nicht erfüllt wurde. Vielleicht hat das auch mit der Verantwortung zu tun, die ich für Silvia, die Hunde und mich trage. Dazu kommt, dass mir die soziale Absicherung wichtig ist, mir ist das Schreckensbild eines verarmten Rentners vor Augen, der zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel hat. Das ist nicht mein angestrebtes Ziel. Silvia und ich haben zwar nicht die Absicht, Geld auf einem Haufen zu sammeln, soziale Absicherung wollen wir aber dennoch gerne haben.

The Curious Incident Of The Dog In The Night-Time ...

Sehr lesenswert.

Ein Junge mit Asperger-Syndrom versucht dem Tod eines Hundes auf die Spur zu kommen. Es ist ist super interessant, dem Jungen bei den Ermittlungen zu folgen und einen Einblick in eine "Welt ohne Vermutungen" vielleicht sogar eine "Welt ohne Gefühle" zu bekommen.

Mir wird - gerade auch bei der Lektüre des Buches - immer stärker ein Leitspruch aus Silvias Hundetrainer-Ausbildung wichtig:
Beobachten, nicht vermuten!

Wir versuchen immer, das, was wir wahrnehmen, gleich zu interpretieren. Das führt sehr häufig zu Fehleinschätzungen. Ausserdem ist es eine gute Übung, um mit Vorurteilen aufzuräumen, das betrifft nicht nur Hunde, auch und gerade Vorurteile gegenüber Menschen gilt es nicht zuzulassen.

Das Jahrhundert der Hexen ...

Ich weiss nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Es las sich ganz gut, allerdings hätte ich es eher am Stück und nicht über Wochen und Monate hinweg lesen sollen ...

Russische Autoren haben eine gänzlich andere Denkweise, in die ich mich jedes Mal aufs Neue erst wieder hineinfinden muss.

Die Wohnung, der Ausblick, ...

Wir haben es hier sehr gut angetroffen. Das Sauberkeitsverständnis der Verwalter hier und unsere Meinung liegen etwas auseinander, aber das bekommen wir in den Griff. Belohnt werden wir durch einen phantastischen Ausblick und tolles Wetter. Was will man mehr?

In der Beschreibung hätte durchaus stehen können, dass man den Parkplatz nur nutzen kann, wenn man einen Wagen mit Vierradantrieb (oder ausreichend PS), der nicht so tief liegt, benutzt. Der Geruch nach Kupplung und das Aufsetzen mit der Schnauze war nicht so toll.

Urlaub am Comer See ...

So, geschafft, heute geht es für zwei Wochen an den Comer See, um ein wenig Abstand zu bekommen, auszuspannen und wieder den Blick für kommende Aufgaben zu schärfen.

Auch hier hat uns das GPS mit OpenStreetMap-Karte sehr schmerzfrei durch Como gebracht und nach Nesso - unserem Zielort - geführt. Ich will aber auch nicht verschweigen, dass in den Karten die ganzen Gassen nicht verzeichnet waren, glücklicherweise hat uns da die Wegbeschreibung zum vereinbarten Treffpunkt geleitet.

DeimHart ...

deimhart Heute haben Roman und ich uns zum ersten Mal life getroffen, um Inhalte für DeimHart aufzunehmen. Der Podcast erscheint am 04. Mai 2009 zum ersten Mal und ich bin sehr gespannt, wie er ankommt. Roman und ich liegen auf einer Wellenlänge, was es leicht macht. Ich merke allerdings, dass ich mich noch ziemlich blöd anstelle, wenn eine Aufnahme läuft. Das habe ich nicht erwartet.

Übrigens habe ich mich mittels GPS und routingfähiger Karte von OpenStreetMap bis direkt vor Romans Haustür leiten lassen. Das hat hervorragend funktioniert.