Dirks Logbuch

Das, was mich am meisten ärgert in der Diskussion rund um Zensur, Kinderpornographie und andere Straftaten im Internet, ist die Tatsache dass unsere Internetausdrucker (Politiker) denken, dass die Leute bescheuert sind.

Wenn selbst ich, der ich auf vielen IT-Themen nicht der ausgewiesene Fachmann bin, auf Anhieb reichlich Möglichkeiten finde, wie man die laienhaften Versuche, etwas zu verhindern, umgehen kann, wie ist es dann bei den Kriminellen?

Die Kriminellen sind hochintelligente und sehr reiche Leute, die es sich vermutlich eine Stange Geld kosten lassen, von Fachmenschen beraten oder bedient zu werden.

Wenn man die nicht erwischt und zur Rechenschaft zieht, ändert sich gar nichts.

George Orwell

Every generation imagines itself to be more intelligent than the one that went before it, and wiser than the one that comes after it.

Übersetzt:

Jede Generation bildet sich ein, intelligenter als die vorherige und weiser als die zukünftige zu sein.

Wie wahr ... wie wahr ...

Das ist ein Skandal (Spiegel-Artikel als PDF), via Christine (sehr lesenswertes Blog übrigens, gehört zu meinen Top 10).

Diese Umstände hatte ich lange vermutet, doch nie einen Beweis dafür gefunden. Der Artikel sollte eine Pflichtlektüre für jeden Menschen werden.

via Rouge

Muss ich über das Microblogging noch etwas schreiben? Vielleicht nur so viel, dass das vielleicht kurz umschrieben werden kann mit "SMS für das Web". Den Rest erklärt die Wikipedia besser.

Es ist die Möglichkeit "kurz und schmerzlos" kurze Nachrichten (140 Zeichen) mit anderen zu teilen. Das eignet sich hervorragend, um "mal eben" einen Link weiterzugeben oder anderen zu sagen, woran gearbeitet wird, ohne gleich einen längeren Artikel zu verfassen.

Hier auf dem lokalen Rechner habe ich mir dafür Gwibber installiert, ansonsten tut es auch jeder Webbrowser.

Für identi.ca (und damit gegen Twitter) habe ich mich entschieden, weil mir die Lizenzen dort wesentlich besser gefallen. Ich bleibe Herr über meine Artikel. Witzigerweise ist das wieder einmal eine Entscheidung "gegen die Massen" ...

Das Blog netzpolitik.org hatte auch einen Artikel zu dem Thema und natürlich auch einen Account (der scheint aber tot zu sein).

Ja, ich bin ein widersprüchlicher Geist.
Ja, der Dienst ist fremdgehostet.
Ja, ich habe es doch getan.

(Lasst mich bitte am Leben).

Auslöser war dieses Posting unseres Community Managers und die Lizenz.

Vielleicht sollte ich mich so langsam auch einmal auseinandersetzen. Aber auf Twitter oder identi.ca habe ich keine grosse Lust.

Bei t3n werden gerade sechs Open Source Systeme für Microblogging kurz vorgestellt.

Na, schaun wir mal ...

Ich habe mal die Datenschutz-Seite aufgrund der Akismet-Problematik (Problem für Deutschland / Schweiz / Österreich) angepasst.

- Akismet ist in Deutschland, Österreich, Schweiz rechtswidrig
- Akismet ist in Deutschland, Österreich, Schweiz rechtswidrig !!!
- Datenschutzhinweis

Ob das wirklich rechtlich so kritisch zu bewerten ist, weiss ich nicht. Allerdings halte ich es als Webseitenbetreiber für guten Stil, darauf hinzuweisen.

In Deutschland wird ja fleißig versucht eine Web-Zensur-Infrastruktur aufzubauen. Ich frage mich, warum man versucht solche illegalen Seiten auszublenden, wenn man doch an die Server ran kommen kann, und so - unter Umständen - sogar eine Chance hat die Hintermänner zu erwischen?

Naja, warscheinlich geht das nicht - denkt man als naiver Bürger - wahrscheinlich sind die Server in Ländern die nicht kooperieren. Ich hab mir die Listen der zu filternden Domains die bekannt sind genommen, und die Serverstandorte auf eine Karte übertragen, et voila:

aus dem Scusiblog via Fefe

Die Grafik ist sehenswert. Sie zeigt, dass die Server wirklich dort stehen, wo die Betreiber belangt werden können.

(Als Nachtrag zu Netzsperre und zum Zitat der Woche).

Gratulation! - Der Glatzenrechner ermittelte für Sie, dass sie voraussichtlich bis ins hohe Alter keine Glatze bekommen werden.

Der Glatzenrechner via Cruiser

... ziehen selbst ernannte Experten über die "Consumer-Angebote", die ihren professionellen Ansprüchen nicht genügen, her.

Beispiele dafür gibt es zahlreiche:

Der Drachenflieger regt sich über die Angebote von Aldi, die im Herbst kommen auf und sagt, dass es viel bessere Geräte gibt und "Wie kann man nur?".

Der Computerprofi regt sich über Wolfgang und Wolfgang auf und dass man diesen oberflächlichen Mist nicht hören oder sehen sollte.

Der Linux-Profi (1111!!!!11!! <- das geht mit einer schweizer Tastatur nicht so gut) regt sich über Ubuntu auf, weil es ihm zu einfach ist.

Neben der Tatsache, dass sich jeder ein eigenes Bild machen sollte, wird oft vergessen:

Dass mehr Leute über die Angebote von Aldi zum Lenkdrachen gekommen sind als über die deutlich teureren und besseren Fluggeräte aus dem Fachhandel.

Dass mehr Leute über den Computerclub dazu gekommen sind, sich intensiver mit der Computerei und der Technik dahinter zu beschäftigen als durch Fachbücher und andere Fachmedien.

Dass mehr Leute den Einstieg in Linux mit Ubuntu gefunden haben als durch jede andere Distribution, wobei hier die freundliche Community auch eine sehr grosse Rolle spielt.

Es gibt zahlreiche Beispiele mehr. Vielleicht sind die Dinge für Fachleute zu einfach oder haben auch zu viele Fehler oder sind zu oberflächlich, aber sie helfen Menschen einen Einstieg zu finden.

Dazu gab es auch schon einmal früher etwas.

- Internet Explorer aus Sicherheitsgründen geschlossen.
- Die Kunden müssen sich bei modernen Smartphones an unreife Software gewöhnen.

In dem Zusammenhang, Rowi hat einen schönen Disclaimer:

Diese Webseite enthält subjektive Meinungen. Bitte hinterfragen Sie diese eigenständig und beziehen Sie weitere Informationen von anderen Quellen.

Zitat von hobbyschneiderin.net.

3. Was brauche ich überhaupt?

Da stehe ich dann im Laden und der Händler erzählt mir was vom 250 Ohm starken jüpergedommelten Motor der in Kombination mit dem sechsfach geklöppelten horizontaleingesprungenem Vertikalschraubengreifer (den es selbstverständlich exklusiv bei "seiner" Marke gibt) die einzige Möglichkeit für ein "wirklich professionelles" Nähergebnis sei. Und verstehe nur Bahnhof. (Oder noch weniger.)

Diese Art der Beratung ist sehr praktisch für den Verkäufer, weil er nur aus dem technischen Datenblatt ablesen muß, aber sie ist irrelevant. (Und letztlich im Wahrheitsgehalt oft in die gleiche Kategorie einzuordnen wie Wunderdiäten, Wässerchen gegen Haarausfall und Brustvergrößerer.) Als "Anwender" kann mir die technische Ausführung erst mal egal sein, ich will damit nähen und es gibt keine technischen Kennwerte, die mir vorhersagen, ob die Maschine das tut oder nicht. Siehe oben: So eine Nähmaschine ist ein komplexes Ding und es kommt vor allem darauf an, wie die Einzelteile zusammenarbeiten, nicht welche Ausgangsleistung der Motor hat und so Technikkram. Man kann aus allen Komponenten genauso gut eine schlecht funktionierende Maschine bauen.

Hinweis gefunden bei uns im Forum.

Man beachte insbesondere die ersten 2 Absätze. Aber grundsätzlich könnte diese Beschreibung auch für die Wahl des nächsten BS stehen.

Habe ein schönes Zitat vom Kryptographie-Papst Bruce Schneier gefunden:

If you think technology can solve your problems you don't understand technology and you don't understand your problems.

Übersetzt etwa

Wenn Du denkst, Technologie könnte Deine Probleme lösen, dann verstehst Du Technologie nicht und Du verstehst Deine Probleme nicht.

Gerade im Zug der ganzen Zensur- und Überwachungsdiskussionen ist das vielleicht einmal ein Nachdenken wert.

(Wenn jemand die originale Quelle kennt, wäre ich dankbar für einen Hinweis).

Benutzt eigentlich einer von Euch die Datei- und Speichergrössen so, wie sie benutzt werden sollen?

Ein Kilobyte sind 1000 Bytes (kilo steht für 1000), ein Kibibyte sind 1024 Bytes. Gleiches gilt für Mega/Mebi, Giga/Gibi, Tera/Tebi, ... (genaueres gibt es im passenden Wikipedia-Artikel).

Ich komme darauf, weil ich gerade einen uralten Artikel von mir über Bytes auf Papier gefunden habe und mich immer wieder wundern muss, mit welchen Speichergrössen wir heute selbst im privaten Bereich (und sogar unterwegs) hantieren.