
Meine Eltern haben keine Ahnung von Computerdingen. Sie haben noch nicht einmal einen Computer und sind glücklich ohne. Es macht auch keinen Sinn, Ihnen irgendeinen Bedarf einzureden, den sie nicht haben. (Mit dem Computer lernen wir Probleme zu lösen, die wir ohne Computer gar nicht hatten).
Nun arbeite ich in der IT und werde natürlich auch des Öfteren von meinen Eltern gefragt, was ich denn so mache. Oder, was der Grund für Überstunden war oder warum ich am Wochenende wieder einmal gearbeitet habe.
Dann versuche ich - häufig erfolgreich, manchmal aber auch gar nicht erfolgreich - zu erklären, was ich mache.
Das ist manchmal gar nicht so einfach. Englische Begriffe sind verboten.
Was ist ein Release, was ist ein Patch, was ist ein Update? Warum ist es nötig so etwas zu machen? Warum hat Software Fehler? Was ist Software überhaupt? Was ist ein Computernetzwerk? Wie funktioniert das Internet? Und, und, und ...
Das alles habe ich relativ gut im Griff und ich kann es meinen Eltern erklären. Dazu benutze ich in der Regel Bilder, die meinen Eltern geläufig sind.
Jetzt geht das ganze noch einen Schritt weiter.
Politiker kommen zu einer grossen Anzahl aus der Generation meiner Eltern. Sie haben Berater, die ihnen erklären, wie bestimmte Sachen funktionieren (oder auch nicht). Politiker sind in der Regel aber Menschen mit einem grossen Geltungsbedürfnis und Machthunger (ich formuliere das bewusst etwas provokant), so dass sie nicht immer auf ihre Berater hören.
Sie können also gar nicht nach Wissen entscheiden, sie entscheiden nach Gefühl.
Noch ein Schritt, dann bin ich fertig.
Wir Techies haben gute Gründe dafür, dass wir Datenbanken mit DNS-Profilen oder die totale Überwachung durch Videokameras oder Kinderpornographiefilter ablehnen.
Wer erklärt das aber den "normalen" Menschen? Wäre das nicht gerade die Aufgabe eines gebührenfinanzierten Fernsehens? Wo sind all die Bildungssendungen hin? Warum wird das nicht in der Tagesschau oder bei heute erläutert?
Wer erläutert einmal schlüssig, dass jeder Mensch etwas zu verbergen hat, nämlich seine Privatsphäre?
Nein, es hilft nicht zu bloggen, damit werden die nicht so technophilen Menschen gar nicht erreicht.