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Abnehmen: Massnahmen ...

1. Massnahme: Frühstücken und das an jedem Morgen

"Hej, Du wolltest doch abnehmen!" - "Yip!"

Glaubt es oder nicht, das Frühstück sorgt dafür, dass man nicht mit einem Hungergefühl durch den Tag geht und ständig meint, etwas essen zu müssen.

2. Massnahme: Keine Süssigkeiten mehr kaufen

Ja, ich weiss, das ist zu einfach, aber es hilft. Süssigkeiten, die man nicht zu Hause hat, kann man auch nicht essen.

3. Massnahme: Kein Fastfood, oder allgemeiner, kein Essen mehr von irgendwelchen Verkaufsbuden oder Schnellrestaurants.

Das ist böse und wir wissen das auch. Wir tun es aber dennoch.

4. Massnahme: Einmal pro Woche darfst Du ;-)

Es soll ja auch Spass machen, ein Mal pro Woche darf gegen die Regeln verstossen werden.

5. Massnahme: "Eins vorher"

Damit ist gemeint, eine Haltestelle vor der Zielhaltestelle auszusteigen und mehr zu Fuss zu gehen. Das gilt auch für Fahrstühle und Rolltreppen. Die letzten Stufen ab jetzt immer zu Fuss.

Vielleicht habt Ihr bemerkt, dass das bis jetzt noch gar nichts mit Mengen und Kalorien zu tun hat.

Zwischenfazit: Das klappt sehr gut und damit lässt sich schon einiges an Gewicht verlieren. Allerdings gibt es auch ein paar Schwachpunkte.

Abnehmen: Halbzeit ...

Halbzeit bedeutet, dass ich die Hälfte meines Ziels erreicht habe.

Disclaimer: Ich bin kein Arzt, Apotheker oder Ernährungsberater. Es schadet in keinem Fall, sich professionelle Hilfe zu holen!

1. Schritt: Gefahr erkennen

Mitte Mai letzten Jahres hatte ich 134 Kilogramm Lebendgewicht bei 1.95 Meter Körpergrösse. Ich gehöre zu den "Frustfressern", die dazu neigen, wenn es ihnen "vermeintlich" schlecht geht, viel zu essen. Die letzten Kilos zum unrühmlichen Gesamtgewicht habe ich mir nach dem Tod unseres Hundes Tyson angefuttert. So konnte es nicht weiter gehen.

2. Schritt: Was will ich eigentlich?

Mein Ziel ist es, irgendwann (!) einmal 100 Kilogramm zu wiegen. Ich muss mir nicht aus irgendwelchen Gründen Druck machen oder einen bestimmten Zeitrahmen einhalten. Auch muss ich mir nicht von irgendwem sagen lassen, wie ich mein Ziel erreiche. Eines meiner Leitmotive ist "Prüfet alles und behaltet das beste." (Paulus in einem seiner Briefe).

Bessere Kondition wäre toll und mehr sportliche Aktivität ebenfalls.

3. Schritt: Der Weg

Es gibt beliebig viele verschiedene Diäten, die zum grossen Teil darauf abzielen, schnell Gewicht zu verlieren. Das ist nicht mein Ziel. Die meisten der Gewichtsabnahmevorhaben scheitern daran, dass man nach Ende der Diät meint alles wieder nachzuholen - daraus resultiert der bekannte Yoyo-Effekt. Klar, abnehmen möchte ich, aber leben möchte ich auch. Genuss gehört zum Leben dazu. Mal im Ernst, ich sterbe lieber glücklich mit 75 als verhärmt mit 85 (weil ich mir so viel versagt habe). Das richtige Mass ist wichtig und Genuss gehört dazu.

Genuss ist auch einer der Gründe, weshalb ich das Zielgewicht nicht auf "Grösse minus 100 minus 10%" festgelegt habe. Der andere Grund ist, dass Muskeln schwerer sind als Fett und ich hoffe, am Ende der Reise muskulöser zu werden.

Von Indikatoren, wie beispielsweise dem Body-Mass-Index (BMI) halte ich überhaupt nichts. Jürgen Hingsen, ein ehemaliger Zehnkämpfer, wog bei einer Grösse von 1.90 Metern 120 Kilogramm und niemand - ausser dem BMI - hätte behauptet, dass er in seiner aktiven Zeit dick gewesen wäre.

Wenn man sich länger als fünf Minuten mit dem Thema beschäftigt, wird man wahnsinnig ob der Vielfalt an verschiedenen Verfahren (Diäten) und der Menge an Gerüchten (Kalorien, die man abends zu sich nimmt, setzen mehr an als die morgens), denen man begegnet.

4. Schritt: Ideen

Die grundlegende Idee ist ganz einfach, wirklich! Wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen als wir verbrennen, nehmen wir zu. Verbrennen wir mehr als wir zu uns nehmen, nehmen wir ab. Die Hackers Diet hat diesen Ansatz nahezu perfektioniert.

Roland hat seinen Weg zu weniger Gewicht in seinem Blog dokumentiert und auch einige interessante Formeln dazu gefunden.

Es gibt also zwei Schrauben, an denen gedreht werden kann: Weniger Kalorien aufnehmen und mehr Kalorien verbrennen. Roland hat dazu diese Seite gefunden, auf der man seinen Kalorienbedarf pro Tag feststellen kann. Ich bin Sesselpuper und in der Woche nur kurz mit den Hunden draussen, am Wochenende machen wir längere Wanderungen ... in Summe: Bürohengst ohne sportliche Betätigung.

1. Idee: Ich nehme ab jetzt die maximal die Kalorien zu mir, die ich bei meinem "Leistungsprofil" zu mir nehmen dürfte, wenn ich mein Zielgewicht schon hätte. Damit müsste ich mich asymptotisch dem "richtigen" Gewicht nähern. Vorteil des ganzen, kein Yoyo-Effekt, einfach nach Erreichen des Ziels genauso weiter machen. Nachteil wäre, ständig Kalorien zählen zu müssen. Darauf habe ich keine Lust.

2. Idee: Sport. Viel Sport. Nun, die Einstiegshürde bei reichlich Übergewicht ist nicht unerheblich. Die meisten Berichte raten zu einer Art von Individualsport, was ich gar nicht gerne mag, weder Laufen noch Schwimmen oder alleine Rad fahren. Ich bin schon immer Teamsportler.

3. Idee: Machen wir mal von beidem etwas. Ich weiss, dass ich zu viel esse, es muss einfach weniger werden. Ich weiss, dass ich mich zu wenig bewege, es muss einfach mehr werden. Hört sich logisch an und vor allem nicht so schwer, wie viele andere Pläne.

5. Schritt: Einfach anfangen

Es gibt keinen Grund, nicht sofort anzufangen. Es muss kein besonderes Ereignis zuerst eintreten, es muss auch keine Sternschnuppe vom Himmel fallen oder ein bestimmtes Datum eintreten oder ... oder ... oder ...

Fortsetzung folgt ...

Ziele(n) ...

Vor einiger Zeit habe ich schon einmal geschrieben, dass ich es wichtig finde Ziele zu haben. Damit meine ich weniger, dass sie in Stein gemeisselt sind, sondern vielmehr, dass sie als Leitplanken dienen sollen, um eine Richtung zu haben.

Das Setzen von Zielen muss man nicht an irgendwelchen Ereignissen festmachen und wenn, dann wäre wohl besser der eigene Geburtstag als Silvester oder Neujahr dazu geeignet.

Jetzt habe ich von OnlineEducation.net die folgende Infographic zur Verfügung gestellt bekommen, die ich ziemlich gut finde:

Stille ...

gedanken Hier im Blog ist es ziemlich still geworden und meinen eigenen Wunsch, täglich etwas zu posten, werde ich gerade nicht gerecht.

Ich strukturiere mich gerade komplett um und bin arbeitstechnisch sehr ausgelastet, so dass momentan wenig Zeit übrig bleibt. Das wird sich auch wieder ändern, auch wenn ich das Ende dieses Prozesses noch nicht sehen kann. Es bleibt spannend.

Ihr seid es nicht ...

gedanken Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die Treffergenauigkeit ist unglaublich hoch.

Ihr seid es nicht oder Ihr habt den Titel nicht verdient (oder sogar erschlichen) ...
  • wenn Ihr Euch selber als Hacker bezeichnet.
  • wenn Ihr Euch selber als Geek oder Nerd bezeichnet.
  • wenn Ihr Euch selber als Querdenker bezeichnet.
  • wenn Ihr Euch selber als Experte bezeichne.
  • wenn Ihr Euch selber als Kreativer bezeichnet.
  • wenn Ihr auf den Doktor- oder Professorentitel als Anrede besteht.

Ergänzungen willkommen!

Organspendeskandal ...

gedanken Gefühlt seit 100 Jahren, mindestens aber seit ich 16 war, bin ich eingetragener Organspender und ein paar Jahre darauf habe ich mich auch als Knochenmarkspender registrieren lassen. Anders als die Nachrichten behaupten, bin ich immer noch überzeugt davon, dass das richtig ist. Auch bei dem aktuellen Skandal kamen die Organe in Menschen, die sie gebraucht haben, allerdings standen sie weiter unten auf der Liste.

Was ich aber schon seit langem skeptisch sehe, ist die Vergabepraxis. Gibt es einen sinnvollen Grund dagegen, dass ein Arzt aus einem anderen Krankenhaus oder ein Amtsarzt die Diagnose bzw. Einstufung bestätigt? Um Seilschaften zu verhindern, könnte man sogar die Gutachter zufällig auswählen.

Sieben Regeln ...

gedanken Die Hauptsache, die ich im letzten Jahr gelernt habe, ist sich nicht zu viele Sorgen über das Eintreten eines bestimmten Ereignisses zu machen, da es fast immer anders kommt, als man erwartet.

Auf Google+ habe ich jetzt via Uwe Hauck die "7 Cardinal Rules in Life" von Lori Friedrich gefunden, die ich für sehr wertvoll halte.

Will ich das eigentlich?

gedanken Als ich diesen Blogartikel schrieb, hatte es mir das Handbuch für neue Mitarbeiter von Valve sehr angetan. Nach zwei Tagen Nachdenken, frage ich mich, ob ich daran wirklich Freude hätte und ich tendiere dazu, dass das nichts für mich wäre.

Selbst, wenn ich annehme, dass das Modell dauerhaft Bestand hat, möchte ich gerne ein Mindestmass an Vorhersagbarkeit in meinem Job.

Wenn ich mir vorstelle, eine wirklich gute Idee zu haben und Leute dafür begeistern zu können, so dass sie mit mir an der Idee arbeiten, hört sich das sehr gut an. Wenn ich mir auf der anderen Seite aber vorstelle, dass jemand anderes mit einer besseren Idee kommt oder seine Idee besser verkauft und ich dann plötzlich wieder alleine da stehe, dann finde ich das frustrierend und es wird in jedem Fall meine Arbeitsweise beeinflussen.

Womit ich generell ein Problem habe, ist mir vorzustellen, wer die "Brot und Butter"-Arbeiten macht, die zwingend erforderlich sind, aber weder Spass machen noch "Ruhm und Ehre" mit sich bringen.

Das ist ein enorm zweischneidiges Schwert.

Vom Besitz zum Zugriff ...

gedanken Wir befinden uns gerade auf einer Reise. Eine Reise, die ihren Ausgangspunkt dort hat, wo man gesellschaftlichen Status an Besitz festgemacht hat. Und wir sind tatsächlich in kleinen Schritten auf dem Weg, das hinter uns zu lassen. All das, was wir besitzen, brauchen wir gar nicht, wir benötigen prinzipiell nur den Zugriff auf Dienste, die hinter dem Besitz stecken.

Beispiele?

Gerne!

Bei Büchern gibt es derzeit einen sehr starken Trend weg vom toten Holz, das Platz im Regal wegnimmt, hin zu (verschlüsselten) Dateien, die mit einem Anzeigeprogramm angesehen werden können. Nicht jeder vollzieht diesen Wandel, aber der Trend ist da. Wir vergleichen die Dateien mit totem Baum, das ist ein Fehler, das kann nicht klappen. Viele Menschen bemerken, dass sie fast alle Bücher sowieso nur ein Mal lesen und dann nie wieder in die Hand nehmen. Warum also Platz dafür im Regal verschwenden? Der Platz wäre vielleicht eher für Sondereditionen oder besonders schöne Bücher nutzbar, aber nicht für "Jedentagsliteratur". Es gibt natürlich viele Vorbehalte, dass man die Dateien in 30 Jahren vielleicht nicht mehr anschauen kann, weil die Formate von keinem Gerät mehr gelesen werden können ... ja, das stimmt. Wir haben viele Bücher durch einen Wasserschaden im Keller verloren.

Bei Musik gibt es einen ähnlichen Trend weg von der CD hin zur Audiodatei. Hier greift die digitale Rechteminderung aber gar nicht mehr so weit um sich, interessanterweise überwiegend bei Hörbüchern, dass dieser Weg hier schon akzeptierter ist. Ich möchte meine Audiostücke auch auf jedem meiner Geräte hören und zentral ablegen können.

Bei Transportmitteln gibt es - zumindest in Gegenden, in denen der Nahverkehr gut ausgebaut ist - einen Trend weg vom eigenen Auto hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Carsharing-Konzepten. Wir haben ein Auto und begreifen das als Luxusgegenstand und nicht als notwendig.

Habt Ihr weitere Beispiele? Dann her damit.

Junior? Senior?

gedanken Im Rahmen unserer Suche nach einem neuen Kollegen bin ich das eine oder andere Mal gefragt worden, was einen Senior zum Senior macht. Das das Kürzel vor der Berufsbezeichnung nicht mit Rente zu tun hat, war allen klar.

Die Core Job Descriptions auf der Seite der SAGE geben schon einmal eine Idee, wie eine mögliche Definition für Administratoren aussehen kann. Mir fällt gerade ein, dass ich auf der Ubucon 2009 einen Session zu Praktischer Administration gehalten habe, Video ist dort auch verlinkt.

Die Titel "Novice", "Junior", "Intermediate" ("Advanced") und "Senior" finden sich so oder ähnlich für verschiedene Berufe in der IT-Branche. Bei manchen kommen noch "Principal" oder "Leading" (und ein paar andere mehr) dazu, dafür ist mir in "freier Wildbahn" noch nie ein "Intermediate" bzw. "Advanced" Typ in den Weg gelaufen. Halbwegs standardisiert ist meines Wissens nach nur der Titel "Senior".

Abgesehen von den dort beschriebenen technischen Fertigkeiten gibt es nicht fachliche Anforderungen, die meiner Erfahrung nach fachbereichsübergreifend gefordert sind bzw. Gebiete, die für alle Stufen definiert sind.

Zum einen spielt die Grösse der Umgebung und die Komplexität eine Rolle, mit steigendem "Level" steigt auch die Komplexität der betreuten oder entwickelten Umgebung und ebenfalls die Grösse, unabhängig davon ob der Beruf der eines Administrators, Engineers oder Architects ist.

Weiterhin steigt auch die Berufserfahrung je weiter es in Richtung Senior geht. Achtung: Das ist bezogen auf das Fachgebiet. Jemand der Senior Systems Administrator ist, kann sich nach einen Wechsel des Arbeitsfeldes als Junior Projektmanager wiederfinden.

Was auf den ersten Blick überraschen mag, ist, dass Kommunikation unglaublich wichtig ist. Wissensarbeiter in der IT müssen viel kommunizieren und das in Wort und Schrift, in unseren Breiten meist zweisprachig in Deutsch und Englisch. Untere Level sollen sich klar und verständlich ausdrücken können, von höheren Leveln wird erwartet, dass sie auch komplexe Sachverhalte darstellen können und eventuell Fachpublikationen (Artikel in Zeitschriften, Büchern, ...) und eventuell Vorträge auf Veranstaltungen bereits vorzuweisen haben.

Lastly not leastly steigt die erwartete Selbständigkeit der Mitarbeiter. Während es zu Beginn noch in Ordnung ist, wenn durch Anleitung und Nachfragen gearbeitet wird, steigen die Anforderungen später deutlich an. Dazu gehört, dass vielleicht nur Arbeitsaufträge gegeben werden und dass der Beauftragte eigenständig mit einer selbständig erarbeiteten Lösung des Auftrags zurückkommt. Gerade dieser Punkt zeigt auch, wo die Arbeitgeber eher bereit sind, Homeoffice zu gewähren.

Wie weiter oben beschrieben, sind das Erfahrungswerte, die fachbereichsunabhängig sind. "Your mileage may vary" - Ihr könnt andere Erfahrungen gemacht haben und ich freue mich über Eure Erfahrungen in den Kommentaren zu lesen.

Umgang mit Kritik ...

Auf einer Ubucon, die 2012er Variante startet übrigens Morgen, geht es nicht nur um technische Themen.

In dem Vortrag von Dr. Thomas Rose auf der Ubucon 2011 ging es um den Umgang mit Kritik, den ich leider nicht sehen konnte, da ich parallel einen Taskwarrior-Workshop gegeben habe. Der Vortrag ist wirklich prima, Volkmar hat ihn aufgezeichnet und jetzt ins Netz gestellt. Die "Folien" sind übrigens auch online.

Da sind einige wirklich gute Punkte drin. Wenn man sich überlegt, dass man selber sein schlimmster Kritiker ist, dann ist der Vortrag in diesem Licht auch noch einmal besonders. Ich für mich nehme neben anderen Dingen das Folgende mit:
  • Reiss-Profile unbedingt einmal anschauen.
  • "Cat Leisure"-Momente passieren auch anderen, Silvia kennt die Geschichte.
  • Das Gegenteil von Mut ist Konformität.
  • Nimm keinen Rat von Menschen an, die nicht da sind, wo Du hin möchtest.
  • Mutter Theresa war ein Machtmensch.


Man muss es ja nicht benutzen ...

gedanken Wenn ich eine Sache mittlerweile nervig finde, dann den Diskussionsbeender "Man muss es ja nicht benutzen". Überall gibt es Dinge zu kritisieren und das ist gut so. Nur mit Hilfe von konstruktiver Kritik können sich meiner Meinung nach Dinge dauerhaft verbessern. Natürlich kann man es nicht jedem Recht machen, und muss bei jeder (berechtigten) Kritik abwägen, ob man den Umstand, der zur Kritik geführt hat, abstellen kann.

Lange Zeit war "Man muss es ja nicht benutzen" das Standardargument, wenn Kritik an Open-Source-Software aufkam. Damit war dann auch ganz schnell klar, dass der Gesprächspartner kein Interesse an einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema hatte. Nach meinem subjektiven Empfinden hat sich die Situation aber deutlich verbessert und es hat sich eine gute Streitkultur etabliert.

Um so mehr ärgert es mich, dass in einem Kommentar zum aktuellen DeimHart-Shortcast genau dieser Punkt aufkam. Das nervt.

Das gleiche "Man muss es ja nicht benutzen" ist auch zu hören, wenn es um die Klarnamendiskussion in sozialen Netzwerken geht, die fordern, dass man seinen wirklichen Namen angeben soll. Für mich selber ist es angenehmer mit Menschen, die zu ihren Aussagen stehen, zu tun zu haben und nicht mit Menschen, die sich hinter Pseudonamen verbergen. Ich bin da sehr zwiegespalten und vielleicht sogar schizophren.

Müde ...

gedanken In der letzten DeimHart-Episode habe ich das kurz erwähnt. Manchmal müssen wir als Open-Source-Unterstützer auch ehrlich sein und begreifen, dass wir auf tote Pferde setzen. Das ist doof und ich hätte das gerne anders, aber die Realitäten zu ignorieren, hilft auch nicht weiter.

Diaspora wird mit dem Blog-Posting von heute der Community übergeben. Meiner Meinung nach ein Dolchstoss und vielleicht sogar ein Beweis dafür, dass sich die Initiatoren übernommen haben. Im April 2010 wurde für das Projekt durch die Kickstarter-Kampagne eine Menge Geld für die Entwicklung gesammelt und seit Ende 2010 existiert eine Alpha-Version. Aus dieser Alpha-Version hat sich Diaspora nie weiterentwickelt. Lesenswert in diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel von Caspar Clemens Mierau.

Mit identi.ca hat vor einigen Jahren ein freier Klon von Twitter die Bühne betreten. Die Software status.net ist als Open Source freigegeben und identi.ca ist API-kompatibel zu Twitter, was bedeutet, dass durch Änderung einer URL jede Twitter-Software mit identi.ca funktionieren würde. Eigentlich beste Voraussetzungen. Leider ist meiner Meinung nach identi.ca gescheitert, was weniger an der Technik liegt - auch wenn es eine Durststrecke gab, in der die identi.ca-Server chronisch überlastet waren - sondern vielmehr an der Integration in Anwendungen und andere Dienste.

Das freie Container-Format ogg und das freie Audioformat Vorbis (macht zusammen Ogg Vorbis) ist mp3 überlegen, aber mp3 ist deutlich weiter verbreitet. Mit dem Test von Audio-Applikationen habe ich sogar gemerkt, dass Android 2.3.4 (ja, das ist noch supported) anscheinend nicht in der Lage ist, sauber innerhalb von ogg-Dateien zu positionieren.

Manchmal bin ich so müde, offene Formate, Protokolle, Standards und Software zu vertreten. Das Leben wäre viel leichter, wenn ich diesen "Kampf" nicht führen würde. Dafür muss ich für mich selber eine Lösung finden. An einem Punkt werde ich einsehen müssen, dass ich auf ein totes Pferd gesetzt habe. Das gilt nicht generell und ich muss es für jeden Einzelfall entscheiden, aber meine Duldungsschwelle sinkt gerade.

Wenn ich eine echte Wahl habe, werde ich immer "Open" bevorzugen.

Auch im "wahren Leben" gibt es Beispiele dafür, dass nicht immer die bessere Lösung gewinnt, als immerwährendes Beispiel sei der Sieg von VHS gegen die besseren Konkurrenzformate Video 2000 und Betamax genannt.

Kalender-Spass ...

gedanken Eines der letzten ungelösten Probleme Probleme der Informatik ist für mich immer noch die Terminverwaltung.

Computer oder in diesem Fall Terminverwaltungsprogramme kommen relativ gut mit wiederkehrenden Terminen, aber nicht gut mit Ausnahmen zurecht.

Es ist leicht, einen Rechner davon zu überzeugen, einen wiederkehrenden Eintrag bis in die Unendlichkeit zu erstellen, der beispielsweise jeden Montag um 10:00 Uhr eine Teambesprechung beinhaltet.

Spannender ist es, was passiert wenn Montag ein Feiertag ist oder der Tag anderweitig belegt ist. Mögliche Ideen:
  • Warnung an den Nutzer und (Nicht-)Eintragen des Termins.
  • Warnung an den Nutzer und Verschieben des Termins auf den nächsten Werktag.
  • Warnung an den Nutzer und Verschieben des Termins auf den vorherigen Werktag.

Die "Warnung an den Nutzer" könnte natürlich auch eine Dialogbox sein, die verschiedene Auswahlmöglichkeiten bietet. Der Normalfall ist aber, dass der Termin ohne "Rücksicht auf Verluste" einfach eingetragen wird.

Selbstverständlich ist die "Unendlichkeit" auch ein Problem, das sich eventuell dadurch in den Griff bekommen liesse, dass man grundsätzlich nur (konfigurierbar) 366 Tage in die Zukunft plant. An jedem Morgen wird man dann dazu aufgefordert, die Konflikte, die bis zu 366 Tage in der Zukunft liegen, zu lösen.

Wem das zu speziell ist, der hat vielleicht eine Antwort auf die Frage, warum nicht automatisch (oder nach Rückfrage) alle Termine, die in meinem gerade eingetragenen Urlaub liegen, abgesagt werden? Stattdessen darf ich als Kalenderbenutzer jeden Termin einzeln absagen und im Fall von wiederkehrenden Terminen auch noch bestätigen, dass ich nur den einzelnen Termin meine.

Der Urlaub ist aber auch nur der Spezialfall einer besonderen Art von Terminplanung.

Derzeit arbeite ich in einer Firma, die verschiedene Standorte in der Schweiz hat. Ich bin für einen Standort eingestellt, arbeite aber in der Probezeit in der Zentrale und werde auch nach der Probezeit zu Besprechungen insbesondere Teammeetings in die Zentrale fahren.

Selbstverständlich bin ich an jedem Standort verfügbar für Termine. Was jetzt prima wäre ist, dass eine Warnung ausgegeben wird, wenn ich zu einem Termin eingeladen werde, der nicht an dem Standort ist, an dem ich an dem Tag arbeite. "Trotzdem einladen" ist eine Option, dann muss ich eben kommen, aber wenn es sich vermeiden liesse, wäre es natürlich besser.

In dem Zusammenhang wäre es natürlich auch toll, wenn neben dem Termin auch gleich die Fahrtzeit eingetragen werden könnte. Warum soll ich das machen, ich habe doch einen Rechenknecht?

Das sind jetzt nur drei Beispiele, wenn ich lange darüber nachdenke, fallen mir garantiert noch weitere ein.

Und Ihr so?

Baby-Duck-Syndrom ...

gedanken Vorab: Ich bin ganz bestimmt kein Psychologe und auch ganz bestimmt kein Philosoph. Die folgenden Bemerkungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und stellen nur meine Gedanken dar. Wobei mich schon interessieren würde, ob es zu den Themen wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt (die ich vermutlich nicht verstehen würde, weil mir das Fachvokabular fehlt).

Diese Folge des Datenkanals beschäftigt sich mit Desktops unter Linux. Dort habe ich gerade erstmalig den Begriff Baby-Duck-Syndrom gehört. Eine Baby Ente folgt dem ersten Tier, das sie sehen kann und erkennt es als Mutter an.

Genau so stellt es sich mit dem Beurteilen von Oberflächen bei Computern dar. Wenn das erste, was man gesehen hat, Windows ist, wird jedes weitere System daran gemessen bzw. wird dieses System als Mass für alles herangezogen. Wenn Windows sich auf die eine "Art und Weise" verhält, erwartet man das gleiche Verhalten auch bei anderen grafischen Oberflächen. Das hat was.

Mein erster Kontakt zu programmierbaren Geräten war der TI-59 und danach kam ein TI-99/4A, daher komme ich vermutlich mit der Kommandozeile relativ gut zurecht. Meine halbwegs komplette Computergeschichte habe ich auf der verlinkten statischen Seite dokumentiert.

Dieses Gedankenexperiment finde ich ganz spannend und im ersten Moment habe ich gedacht, dass das eigentlich nur eine Erweiterung des "Du bekommst nie eine zweite Chance für einen ersten Eindruck.", aber das Baby-Duck-Syndrom geht natürlich noch einige Schritte weiter.

Der erste Eindruck ist vielleicht auch der Grund, weshalb viele Menschen immer noch auf Linux herumhacken, weil Linux vor zehn bis fünfzehn Jahren für Otto-Normal-Nutzer nahezu nicht zu gebrauchen war. Das hat sich schon länger geändert. Interessant sind hier die Parallelen zu den ersten Versionen von Android und dem Stand von heute.

Apple hat das meiner Meinung nach besser begriffen und "versucht" relativ erfolgreich, dass der erste Eindruck ein (sehr) guter ist. Ein guter erster Eindruck und die Open-Source-Philosophie des "release early, release often" (veröffentliche früh, veröffentliche häufig) ist relativ schwer unter einen Hut bringen.

Später, wenn man bemerkt, dass das eigene System oder das zuerst gelernte vielleicht nicht das beste ist, setzt das Stockholm-Syndrom ein. Das bezeichnet die Möglichkeit, das entführte Personen ein positives Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen können.

Übersetzt führt das dazu, dass man sich besseren Möglichkeiten gegenüber verschliesst und sein eigenes System gegen jede Vernunft verteidigt.

Alle drei Phänomene - Baby-Duck-Syndrom, erster Eindruck und Stockholm-Syndrom - sind keine Dinge, die nur anderen passieren. Ehrlicher weise habe ich Ausprägungen aller drei auch schon bei mir beobachtet.

Wie ist es bei Euch?