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Verlogenheit ...

gedanken In Libyen schlachtet ein wahnsinniger Diktator sein Volk ab. Wir gehen zur Tagesodnung über, sind ja "nur" Araber.

In Japan sorgt ein schlimmes Erdbeben für tausende Tote. Wir sind betroffen, die gehören ja auch zur westlichen Welt.

Man, man, man, ich kann mich gar nicht so schnell übergeben, wir mir übel ist.

Grenzwerte?

Ich könnte mich gerade gesteigert über jedwede Nachrichtensendung aufregen. Was bedeutet die folgende Aussage?
Die gemessene Strahlungsintensität ist 400 Mal stärker als normal.
Ist das schlecht? Ist das gut? Wo liegen die Grenzwerte? Nehmen wir einmal an, dass die "normale" Strahlungsmenge 1 ist, die vierhundertfache Menge wäre dann 400, wenn der Grenzwert bei 1000 liegt, ist die Aussage eine andere als wenn der Grenzwert bei 100 liegt.

Schade, dass das alles in Richtung Panikmache geht und das noch nicht einmal versucht wird, eine objektive Berichterstattung zu liefern.

Atomkraft ...

An dieser Stelle möchte ich einmal aus einem Programm von Rocktheater Nachtschicht - mittlerweile heissen sie nur noch N8schticht - von 1987, also kurz nach der Tschernobyl-Katastrophe (aus der Erinnerung) zitieren.
Sie sagten Atomkraft sei sicher.
Sie sagten nur alle 10000 Jahre würde Radioaktivität austreten.
Wieder einmal sind 10000 Jahre vergangen.
Warum wird an eine Technologie festgehalten, die man nicht kontrollieren kann?

Das dunkle Reich des Steve Jobs ...

Sehr lesenswerte Kolumne von Sascha Lobo auf Spiegel Online, es ist nicht nur eine Apple-Anklage, es findet sich sehr viel wahres darin:
Eigentlich ist Apple eine PR-Agentur mit angeschlossenem Merchandising.
und weiter
Dabei prägt Apple das Post-PC-Zeitalter wie keine andere Firma, spielt aber unfair und dekretiert digitaldiktatorisch die Deal-Regeln. Bei der Vorstellung des iPad2 verglich Steve Jobs seinen App-Store (65.000 iPad-Programme) mit dem Markt von Googles offenem Konkurrenzsystem Honeycomb (100 Programme). Dass Honeycomb nur Wochen zuvor gestartet war, das iPad dagegen fast ein Jahr vorher, verschwieg er. Ein Vater, der stolz seinen fünfzehnjährigen Sohn vorzeigt, weil der ein Neugeborenes vermöbeln kann? Noch unanständiger war das falsche Zitat einer Samsung-Managerin. Jobs zitierte sie mit den Worten, die Verkäufe des Samsung-Tablets seien "quite small", also recht klein, gewesen. Ihre tatsächlichen Worte - wie Samsung längst klargestellt und mit einer Tonaufzeichnung belegt hatte - waren "quite smooth": recht geschmeidig.

Nicht nur gegenüber Konkurrenten erweist sich Apple als boshaft und autoritär: Als das Unternehmen einem großen deutschen Verlag die Verträge für Bücher im App-Format präsentierte, fand sich darin allen Ernstes eine Liste nicht erlaubter Worte wie etwa "Fuck". Und das ist nur die inhaltliche Dimension, also Zensur. Apples Walled Garden, das geschlossene, digitale Reich von Steve Jobs, ist eine Art DDR der Technologie, das für echte und vermeintliche Sicherheit einen entscheidenden Teil der Freiheit aufgibt. In einem veröffentlichten Mailwechsel mit einem Blogger verteidigt Steve Jobs sein geschlossenes System mit den Worten, Freiheit sei die "Freiheit von Pornografie". Das mag ein Wortspiel gewesen sein, aber ironischerweise ist in Orwells "1984" exakt diese Umdeutung des Begriffs Freiheit, Newspeak, ein Instrument der Unterdrückung.