Freiheit ...
Neben dem, was bereits in öffentlichen Profilen über mich zu finden ist, setze ich mich sowohl privat als auch beruflich für den Einsatz von freier und von Open Source Software sowie die Verwendung von offenen Standards ein. Das mache ich aus mehreren Gründen.
Meiner festen Überzeugung nach darf Bildung oder der Zugang zu Wissen nicht vom eigenen Geldbeutel abhängig sein. Das gilt für die sogenannte dritte Welt genauso wie für die sogenannte erste oder zweite Welt. Freie Software, ich engagiere mich besonders für das kostenlose Betriebsystem Ubuntu, ist ein Schritt, der es sozial schwächeren Menschen ermöglicht, ohne weitere Lizenzkosten einen Computer zu benutzen.
Das ist kein Problem in der "ersten Welt"?
In meiner Heimatstadt Wanne-Eickel (Herne) im Ruhrgebiet gibt es mittlerweile eine Arbeitslosenquote von knapp 20 Prozent. Losgelöst von dem, was das Fernsehen zum Füllen der Pausen zwischen Werbeblöcken zeigt, gibt es dort sehr viele Menschen, die gerne arbeiten wollen, aber keine Gelegenheit dazu bekommen, weil es die Arbeit in der nötigen Menge nicht gibt. Auch diese Menschen sind darauf angewiesen, günstig (möglichst ohne weitere Kosten), an Wissen zu kommen. (Das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen).
Aus diesem Grund sind auch Projekte wie die Wikipedia, einem freien Lexikon-ähnlichen Wissenspool von Nutzern für Nutzer, oder auch OpenStreetMap, einer frei verfügbaren Strassenkarte (ebenfalls von Nutzern für Nutzer), wertvoll und förderungswürdig.
Ein weiteres Projekt namens Linux4Afrika sorgt dafür, dass unsere ausrangierten und funktionstüchtigen Altrechner mit Linux als Betriebssystem nach Afrika transportiert werden, um dort Schulen zu ermöglichen, ihren Schülern auch Unterricht mit und am Computer durchzuführen.
Was machen Sie mit ausrangierter Hardware?
Dass sich kommerzielle Interessen und freie Software nicht widersprechen, beweist die Tatsache, dass diese Art von Software mittlerweile überall zum Einsatz kommt. Ein (nahezu unsichtbares) Beispiel dafür tragen Sie ständig bei sich. Auf den allermeisten Mobiltelefonen wird SQLite, eine freie Open Source Software, als Datenbanksystem zur Verwaltung von Kontakten und Terminen eingesetzt. Es gibt auch hier natürlich unzählige weitere Beispiele.
Interesse?
Ein Wort noch zur Schulausbildung. In den meisten deutschen Schulen werden den Schülern Produkte und keine Konzepte beigebracht. Der Unterricht ist zumeist geprägt vom Softwareriesen aus Redmont. Mir ist es wichtig, dass Schüler verstehen, was eine beliebige Textverarbeitung leisten kann und nicht, wie ein spezifisches Produkt zu bedienen ist. Tatsächlich wird von den Schülern sogar erwartet, die nötige Ausrüstung, bestehend aus Hard- und Software, zu Hause zu haben. Wer sich das nicht leisten kann, steht im Abseits.
Warum eigentlich, wenn es Alternativen gibt?
Noch ein letztes Wort zu offenen Standards. Ich wünsche mir - und es ist möglich - dass ich meine Dokumente, die ich heute verfasse, noch in 30 Jahren lesen kann. Ein Hilfsmittel dafür ist ein gut dokumentierter offener Standard, mit dem sichergestellt ist, dass es Programme geben "kann", die diesen Standard unterstützen. Vor einigen Jahren kam es dazu, dass der Marktführer bei den Textverarbeitungen unter Windows, Dokumente einer Vorgängerversion nicht mehr öffnen konnte ... Bei offenen Standards ist es zumeist so, dass es mehrere (zumeist freie und Open Source) Programme gibt, die die entsprechenden Dokumente ebenfalls anzeigen oder gar bearbeiten können.
Es gib weitere Facetten, die für den Einsatz von Open Source Software sprechen, wie beispielsweise "Sicherheit", "Barrierefreiheit", "Kontrolle über das eigene System", "Möglichkeit, die Sofware zu verändern oder durch andere verändern zu lassen", ..., aber das sprengt hier deutlich den Rahmen.
Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.
Meiner festen Überzeugung nach darf Bildung oder der Zugang zu Wissen nicht vom eigenen Geldbeutel abhängig sein. Das gilt für die sogenannte dritte Welt genauso wie für die sogenannte erste oder zweite Welt. Freie Software, ich engagiere mich besonders für das kostenlose Betriebsystem Ubuntu, ist ein Schritt, der es sozial schwächeren Menschen ermöglicht, ohne weitere Lizenzkosten einen Computer zu benutzen.
Das ist kein Problem in der "ersten Welt"?
In meiner Heimatstadt Wanne-Eickel (Herne) im Ruhrgebiet gibt es mittlerweile eine Arbeitslosenquote von knapp 20 Prozent. Losgelöst von dem, was das Fernsehen zum Füllen der Pausen zwischen Werbeblöcken zeigt, gibt es dort sehr viele Menschen, die gerne arbeiten wollen, aber keine Gelegenheit dazu bekommen, weil es die Arbeit in der nötigen Menge nicht gibt. Auch diese Menschen sind darauf angewiesen, günstig (möglichst ohne weitere Kosten), an Wissen zu kommen. (Das ist natürlich nur ein Beispiel von vielen).
Aus diesem Grund sind auch Projekte wie die Wikipedia, einem freien Lexikon-ähnlichen Wissenspool von Nutzern für Nutzer, oder auch OpenStreetMap, einer frei verfügbaren Strassenkarte (ebenfalls von Nutzern für Nutzer), wertvoll und förderungswürdig.
Ein weiteres Projekt namens Linux4Afrika sorgt dafür, dass unsere ausrangierten und funktionstüchtigen Altrechner mit Linux als Betriebssystem nach Afrika transportiert werden, um dort Schulen zu ermöglichen, ihren Schülern auch Unterricht mit und am Computer durchzuführen.
Was machen Sie mit ausrangierter Hardware?
Dass sich kommerzielle Interessen und freie Software nicht widersprechen, beweist die Tatsache, dass diese Art von Software mittlerweile überall zum Einsatz kommt. Ein (nahezu unsichtbares) Beispiel dafür tragen Sie ständig bei sich. Auf den allermeisten Mobiltelefonen wird SQLite, eine freie Open Source Software, als Datenbanksystem zur Verwaltung von Kontakten und Terminen eingesetzt. Es gibt auch hier natürlich unzählige weitere Beispiele.
Interesse?
Ein Wort noch zur Schulausbildung. In den meisten deutschen Schulen werden den Schülern Produkte und keine Konzepte beigebracht. Der Unterricht ist zumeist geprägt vom Softwareriesen aus Redmont. Mir ist es wichtig, dass Schüler verstehen, was eine beliebige Textverarbeitung leisten kann und nicht, wie ein spezifisches Produkt zu bedienen ist. Tatsächlich wird von den Schülern sogar erwartet, die nötige Ausrüstung, bestehend aus Hard- und Software, zu Hause zu haben. Wer sich das nicht leisten kann, steht im Abseits.
Warum eigentlich, wenn es Alternativen gibt?
Noch ein letztes Wort zu offenen Standards. Ich wünsche mir - und es ist möglich - dass ich meine Dokumente, die ich heute verfasse, noch in 30 Jahren lesen kann. Ein Hilfsmittel dafür ist ein gut dokumentierter offener Standard, mit dem sichergestellt ist, dass es Programme geben "kann", die diesen Standard unterstützen. Vor einigen Jahren kam es dazu, dass der Marktführer bei den Textverarbeitungen unter Windows, Dokumente einer Vorgängerversion nicht mehr öffnen konnte ... Bei offenen Standards ist es zumeist so, dass es mehrere (zumeist freie und Open Source) Programme gibt, die die entsprechenden Dokumente ebenfalls anzeigen oder gar bearbeiten können.
Es gib weitere Facetten, die für den Einsatz von Open Source Software sprechen, wie beispielsweise "Sicherheit", "Barrierefreiheit", "Kontrolle über das eigene System", "Möglichkeit, die Sofware zu verändern oder durch andere verändern zu lassen", ..., aber das sprengt hier deutlich den Rahmen.
Ich bin auf Eure Kommentare gespannt.
Trackbacks
identi.ca am : PingBack
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Dirks Logbuch am : IBM hat es begriffen ...
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Jan Wildeboer, als sogenannter "Evangelist" Sprachrohr von Red Hat, dem weltweit größten Open-Source-Unternehmen, warnt: "Die IT-Welt wandelt sich von einer produktbasierten zu einer standardbasierten Welt. Das wird gravierende Auswirkungen auf Anbieter w
Dirks Logbuch am : Offene Architektur ...
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Wie ich bereits geschrieben habe, lese ich gerade The Practice of System and Network Administration (TPOSANA), der Fortschritt lässt sich hier in der linken Seitenleiste verfolgen. Vieles in dem Buch ist sofort klar, es gibt auch reichlich interessante un
Kommentare
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Ute am :
Ich erinnere mich noch Sätze bei einem Anruf bei einem Problem mit einer Webseite, als ich der Satz kam, also für Windows... Nach meiner Antwort, ich habe kein Windows, kam die Feststellung: "Ach so Sie haben keinen Computer"...
Mein Sohn erzählte mir vor etwa zwei Jahren auch mal bei irgendwas, er müsse das in der Schule als Word abgeben, OpenOffice.org helfe ihm nicht. Zunächst klärte ich ihn auf, was alles möglich ist und fragte dann, ob die Aussage wirklich genau so getroffen wurde. Er meinte dann nein, so direkt habe es der Lehrer wohl nicht gesagt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob er verhindern wollte, dass ich zum Lehrer gehe, oder ob der es nicht so gesagt hatte...
Je häufiger Open Source eingesetzt wird, desto eher werden zumindest solche Annahmen verschwinden.
Für mich hat Open Source den ganz wichtigen Punkt: Ich habe die Wahl, ich kann mir was aussuchen und muss nicht, weil ich es nun einmal bezahlt habe, ewig mit einer Software arbeiten.
Unterm Strich geht es da für mich um Freiheit.
Dirk Deimeke am :
Bezüglich Deines Sohnes kann ich das Erlebnis aber tatsächlich bestätigen. Viele Lehrer wissen gar nicht, dass es freie Alternativen gibt. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig.
"Ach, Sie haben keinen Computer" ist gut, habe sehr gelacht.
Andreas am :
dein Statement zur freien Software und Open Source gefällt mir sehr gut.
Ich lese immer bei Ubuntuusers deine Blogeinträge mit...und Du hast schon ein gewisser Umdenkungsprozess bezüglich Open Source und frei Software bei mir ausgelöst.
Ich selbst benutze mittlerweile ebenfalls die großen Open Source Pakete wie Firefox, Thunderbird OpenOffice, Notpad++ usw. aber unter Windows. Wenn man mit dem Computer ernsthaft arbeiten will kommt man in vielen Bereichen leider nicht um Windows herum.
Ich habe 20 Monate lang Ubuntu getestet und bin dann wieder auf Windows umgestiegen. Ich gebe Dir vollkommen Recht dass Ubuntu für sozial schwächeren Menschen eine perfekte kostenlose Alternative darstellen kann.
Für Internet, Musik hören, E-Mails und mal ein Brief schreiben ist Ubuntu wirklich perfekt.
Gruß
Andreas
Dirk Deimeke am :
Im Büro habe ich leider auch nur Windows, da das Unternehmen den Rechner vorschreibt und einige Business-Anwendungen nur auf Windows laufen (darauf wurde bei der Produktauswahl anscheinend nicht geachtet), aber es gibt auch hier einen Riesen-Trend in Richtung Open Source Software (OSS).
Aber da spielen tatsächlich auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle, vor allem der Investitionsschutz.
Bei kommerzieller Closed Source Software (CSS) bist Du oft gezwungen alle Updates und sogar Versionswechsel mitzumachen, um weiter im Support zu bleiben. Wenn Deine Firma gross genug ist, kannst Du Dir selber Support leisten bei OSS.
Word in irgendeiner 200xer Version konnte keine Word 6.0 Dokumente mehr öffnen, das gab ein Riesengeschrei. Im Fall von OSS suchst Du Dir jemanden, der den Importfilter in das neue System portiert ...
Vielleicht ist das auch eines der grössten Prbleme von CSS. Du begibst Dich in eine Abhängigkeit vom Hersteller.