Der Frosch im kochenden Wasser ...
Die Metapher mit dem Frosch im kochenden Wasser wird häufig bemüht, wenn über Überwachung gesprochen wird.
Sie besagt, dass ein Frosch, wenn er ins kochende Wasser geworfen wird, alles unternimmt, um dem zu entkommen. Wenn man den Frosch hingegen in warmes Wasser tut und kontinuierlich und langsam die Temperatur erhöht, macht der Frosch gar nichts bis er letztendlich gekocht wird.
Das Bild ist gut, scheint aber biologisch hochgradig falsch zu sein.
Darum geht es mir gar nicht, sondern vielmehr um die "Macht" der Gewöhnung und die spielt nicht nur bei Überwachung eine Rolle. Mir sind auf Anhieb drei Beispiele eingefallen und es gibt noch viel mehr.
"Du hast Dich in den letzten Jahren gar nicht verändert" kommt einem sehr leicht von den Lippen, wenn man mit der betreffenden Person regelmässigen Kontakt hat. Interessant wird es, wie gross die Veränderungen sind, wenn man Photos anschaut, die schon einige Jahre alt sind. Das klappt auch mit eigenen Passbildern sehr gut.
Partnerschaften wachsen nicht zuletzt deswegen zusammen, weil jeder Partner im Laufe der Jahre mit den Eigenarten des anderen zurecht kommt und gerne sehr viele Kompromisse eingeht. Problematisch wird, wenn man sich zu sehr verbiegen muss, um mit dem Partner aus zukommen. Einigen wird das plötzlich bewusst, was dann schnell zu Trennungen führt.
Und natürlich spielt das auch im Beruf eine Rolle, ich habe bei meinem vorletzten Arbeitgeber sehr stark gemerkt, wie sehr ich mir selber etwas vorgemacht und den objektiven Blick verloren habe. Selbstverständlich spielt das auch bei der aktuellen Stelle eine Rolle, aber auf einer anderen Ebene, hier sind die Arbeitsinhalte nicht das, was ich gerne machen möchte.
Kommen wir zum entscheidenden Punkt.
Um aus dieser Gewöhnung herauszukommen, braucht es einen Anstoss von aussen. Da helfen Familie, Freunde und Partner, vor allem, wenn die nicht automatisch alles gut finden, was man selber tut.
Manchmal, so wie mit meinem jetzigen Jobwechsel braucht es auch dramatischere Massnahmen.
Silvia hatte im letzten Jahr einen Unfall, der unser Leben komplett umgekrempelt hätte, wenn Sie es nicht durch Physiotherapie wieder in den Griff bekommen hätte.
Roman hatte eine Hirnblutung im letzten Jahr, von der er sich glücklicherweise sehr gut wieder erholt hat.
Beides zusammengenommen, hat mich ins Nachdenken darüber gebracht, wie sehr ich mich verbiegen und wie viele Kompromisse ich in meinem Leben machen möchte, wenn mit einem Schlag und unverschuldet sich von jetzt auf gleich alles ändern kann.
Die Grenzen sind für jeden andere, aber es lohnt sich sehr, von Zeit zu Zeit eine Standortbestimmung vorzunehmen, sich selber "einzunorden" und mit nahestehenden Personen darüber zu reden.
Sie besagt, dass ein Frosch, wenn er ins kochende Wasser geworfen wird, alles unternimmt, um dem zu entkommen. Wenn man den Frosch hingegen in warmes Wasser tut und kontinuierlich und langsam die Temperatur erhöht, macht der Frosch gar nichts bis er letztendlich gekocht wird.
Das Bild ist gut, scheint aber biologisch hochgradig falsch zu sein.
Darum geht es mir gar nicht, sondern vielmehr um die "Macht" der Gewöhnung und die spielt nicht nur bei Überwachung eine Rolle. Mir sind auf Anhieb drei Beispiele eingefallen und es gibt noch viel mehr.
"Du hast Dich in den letzten Jahren gar nicht verändert" kommt einem sehr leicht von den Lippen, wenn man mit der betreffenden Person regelmässigen Kontakt hat. Interessant wird es, wie gross die Veränderungen sind, wenn man Photos anschaut, die schon einige Jahre alt sind. Das klappt auch mit eigenen Passbildern sehr gut.
Partnerschaften wachsen nicht zuletzt deswegen zusammen, weil jeder Partner im Laufe der Jahre mit den Eigenarten des anderen zurecht kommt und gerne sehr viele Kompromisse eingeht. Problematisch wird, wenn man sich zu sehr verbiegen muss, um mit dem Partner aus zukommen. Einigen wird das plötzlich bewusst, was dann schnell zu Trennungen führt.
Und natürlich spielt das auch im Beruf eine Rolle, ich habe bei meinem vorletzten Arbeitgeber sehr stark gemerkt, wie sehr ich mir selber etwas vorgemacht und den objektiven Blick verloren habe. Selbstverständlich spielt das auch bei der aktuellen Stelle eine Rolle, aber auf einer anderen Ebene, hier sind die Arbeitsinhalte nicht das, was ich gerne machen möchte.
Kommen wir zum entscheidenden Punkt.
Um aus dieser Gewöhnung herauszukommen, braucht es einen Anstoss von aussen. Da helfen Familie, Freunde und Partner, vor allem, wenn die nicht automatisch alles gut finden, was man selber tut.
Manchmal, so wie mit meinem jetzigen Jobwechsel braucht es auch dramatischere Massnahmen.
Silvia hatte im letzten Jahr einen Unfall, der unser Leben komplett umgekrempelt hätte, wenn Sie es nicht durch Physiotherapie wieder in den Griff bekommen hätte.
Roman hatte eine Hirnblutung im letzten Jahr, von der er sich glücklicherweise sehr gut wieder erholt hat.
Beides zusammengenommen, hat mich ins Nachdenken darüber gebracht, wie sehr ich mich verbiegen und wie viele Kompromisse ich in meinem Leben machen möchte, wenn mit einem Schlag und unverschuldet sich von jetzt auf gleich alles ändern kann.
Die Grenzen sind für jeden andere, aber es lohnt sich sehr, von Zeit zu Zeit eine Standortbestimmung vorzunehmen, sich selber "einzunorden" und mit nahestehenden Personen darüber zu reden.
Trackbacks
erdstrahlenharke am : über’n Weg ..
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ungeordnet ,unkommentiert, für les- , hör- und sehbar befunden ... Was ich mir wünschte (An alle Polizist:innen in Deutschland) math Food Stamps mit Allzeithoch im Dezember Der Frosch im kochenden Wasser ... Das kleine Einmaleins der Arbeitslose
Kommentare
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Silvia am :
WsdV-Blog am :
Problem bei der ganzen Sache könnte werden, wenn du gegen deine innerliche Erkenntnis handelst, dass es dich auffrisst.
Ein Lied von Xavier Naidoo möchte ich dir noch empfehlen:
Xavier Naidoo - Verschieden
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=ftSY_h6HRYY
Gruß und alles Gute für deinen weiteren Weg!
Dirk Deimeke am :
Grischa am :
So ist der Mensch..
Zu Deinem konkreten Beispiel: Kenne ich genauso. Auch hier bekommt man schon mit, dass nicht alles optimal läuft, aber es ist eben noch "okay".
Das Leben ist nur schneller vorbei als manche glauben..
Dirk Deimeke am :
Stimme Dir komplett zu, vor allem mit "das Leben ist schneller vorbei als manche glauben".
Elion am :
Dirk Deimeke am :
Allerdings finde ich es genauso wichtig wie Du, dass Beziehungen keine Handelsbeziehungen sind.
Elion am :
Dirk Deimeke am :
Das hat ja auch nicht unbedingt mit Erwartungen zu tun.
Beispiel: Wer meine Frau verletzt, macht mich wütend.
Patrick am :
Ich möchte vielleicht nur eines ganz kurz los werden:
Kompromisse zu machen ist sicherlich notwendig um in der aktuellen Situation Beziehungen führen zu können.
Wir können leider nicht "kompromisslos" werden.
Natürlich kann sich alles mit einem Schlag ändern.. Aber sein Leben so gestalten als könnte es jeden Moment passieren ist wahnsinnig schwer.
Noch eines zum Abschluss: Ich mache sowas wie einen "Lebenscheck" auch gerne einmal.
Ich stell mir immer die Fragen: Wo bin ich? Was wollte ich seit dem letzten "Lebenscheck"? Hat alles geklappt und wenn nicht, warum? Und was sind meine nächsten Ziele? Bin ich glücklich?
Das klingt nach unheimlich viel, ist es (bei mir) zumindestens nicht.
Besonders die letzte Frage (hier definiere ich "glücklich" nicht als absolutes Glück (falls soetwas gibt.. aber diese Ansicht ist uninteressant für den Beitrag) erfordert aber meist doch die ein oder andere Minute. Ich habe auf viele Menschen in meinem Leben verzichtet, und bereue es nur bei sehr wenigen. (Tja, auch ich treffe Fehlentscheidungen)
Menschen können einen unheimlich pushen oder unheimlich stoppen. Herauszufinden wer, was wirklich macht ist oft schwer.
(Sorry - ist doch länger geworden und vielleicht auch etwas Off-Topic..)
Dirk Deimeke am :
Wir gehen im ganzen Leben Kompromisse ein, das ist auch wichtig. "Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit eines andere beginnt", wenn wir unseren Egoismus ausleben, kann ein Zusammenleben mit anderen nicht funktionieren.
Und das ist auch gut so, deswegen kann ich Dein "leider" bei "kompromisslos" nicht nachvollziehen.
Die Frage ist, wie sehr ich mich verbiegen muss in Beziehungen, die ich mir aussuchen kann, wie beispielsweise Partnerschaften.
Patrick am :
Bekomme "alles". Und gebe "alles".
(Vermutlich ist es aber garnicht so toll kompromisslos zu sein)
Aber deswegen das leider. Ich find den Gedanken nahezu utopisch und funktioniert natürlich auch nur, wenn beide Personen in der Beziehung kompromisslos sind.
@Verbiegen - Ich glaub nicht mal dass das ein konstanter Zustand ist. Es gibt Situation / Phasen wo ich mich mehr verbiegen muss .. und dann wieder welche wo ich einfach nur "ich" sein kann..
Dirk Deimeke am :
Nein, ich möchte nicht kompromisslos sein, mir liegen andere Menschen auch am Herzen.