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Emergent Task Planner ...

Zeitmanagement-Techniken gibt es viele, aber die meisten funktionieren nicht für jeden von uns.

Per Zufall habe ich The Emergent Task Planner von David Seah entdeckt, der eben so einfach wie brillant ist (finde ich).

Ja, ich weiss, ein paar Artikel früher habe ich geschrieben, dass mich das papierlose Büro umtreibt. Aber, das muss ja nicht für jeden der richtige Weg sein.

Der Emergent Task Planner ist "eigentlich nur" ein Planungsblatt für jeden Tag, das dabei hilft, den Fokus zu behalten im ganzen Chaos.

Dabei bedient es sich einem ganz einfachen Mittel, einem Blatt Papier, oder vielmehr einem Formular, dass man auf der Webseite des Erfinders auch herunterladen kann.

In diesem Formular ist nur wenig Platz für Aufgaben. Die Idee ist, dass man sich auf wenige Aufgaben pro Tag beschränkt und diese dann auch wirklich erledigt. Erfolgserlebnisse helfen dabei natürlich auch.

Die Länge, die man zur Bearbeitung der Aufgaben braucht, sollen geschätzt und hinterher mit der tatsächlichen Zeit verglichen werden. Dadurch wird man immer besser mit der Einschätzung dessen, was man pro Zeit leisten kann.

Der Tag wird als Zeitstrahl dargestellt, um die Zeit zu visualisieren und realistische Einschätzungen zu ermöglichen. Im Zeitstrahl werden auch die Termine eingetragen.

Klingt einfach? Ist es auch.

Die Schritte sind die folgenden:
  1. Schreib das Datum und die Arbeitsstunden mit Deinem bevorzugten Stift auf das Blatt.
  2. Trage drei Aufagben ein, mehr, wenn Du Optimist bist.
  3. Blocke die Zeit, die Du für die Erledigung der Aufgaben brauchst im Zeitstrahl.
  4. Notiere Dir Unterbrechungen und Ungeplantes, falls nötig.
  5. Lasse den Tag Revue passieren und pirorisiere das, was übrig bleibt für den nächsten Tag.


David schreib noch, dass man den Planner natürlich nicht exakt so verwenden muss, aber er soll helfen, bezüglich der Aufgaben, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

Ich kenne drei Leute, die sehr erfolgreich damit arbeiten und ziemlich gut damit zurecht kommen.

Abnehmen: Stolpersteine und Beobachtungen ...

Gewichtsbeobachtung kann frustrierend sein ... daher eher auf den Durchschnitt der letzten sieben Tage ("sliding average") achten, das glättet die Kurve und "verschönt" Ausreisser. Ich habe mich aus dem Grund auch täglich gewogen.

Die "einfachste Diät der Welt" hat schlechte Rezepte (schmecken nicht), dafür aber ein relativ einfaches Prinzip.

Man kann auch mit den getroffenen Massnahmen viel essen.

Die Massnahmen bringen schon eine Menge, aber, wenn man nicht mehr macht, stagniert das Gewicht irgendwann.

Mit dem genannten habe ich im Juni letzten Jahres begonnen und bis Ende des Jahres 12 Kilogramm abgenommen.

Es gibt ein paar Sachen, die ergeben keinen Sinn, wenn Du zu viel Übergewicht hast. Mit dem Joggen anfangen, stärkt Herz und Kreislauf, macht dafür aber die Gelenke kaputt.

Ich bin an regelmässige Mahlzeiten gewöhnt, was anscheinend dazu führt, dass der Körper "in Vorfreude" auf das Essen, Verdauungsenzyme erzeugt (kann das ein Mediziner bestätigen oder dementieren). Gibt es zu den festen Zeiten nichts zu essen, wird mir schlecht. Das dreht sich gerade ganz langsam.

Ohne Fressbuden wird das Leben billiger.

Ausnahmen sind erlaubt, wenn man nicht übertreibt: In der letzten Woche habe ich mal eben 2,5 Kilogramm wieder zugenommen, weil ich meine Ernährung nicht so gut im Griff hatte. Die habe ich auch schnell wieder runter. (Das Leben darf trotzdem Spass machen).

Abnehmen: Massnahmen ...

1. Massnahme: Frühstücken und das an jedem Morgen

"Hej, Du wolltest doch abnehmen!" - "Yip!"

Glaubt es oder nicht, das Frühstück sorgt dafür, dass man nicht mit einem Hungergefühl durch den Tag geht und ständig meint, etwas essen zu müssen.

2. Massnahme: Keine Süssigkeiten mehr kaufen

Ja, ich weiss, das ist zu einfach, aber es hilft. Süssigkeiten, die man nicht zu Hause hat, kann man auch nicht essen.

3. Massnahme: Kein Fastfood, oder allgemeiner, kein Essen mehr von irgendwelchen Verkaufsbuden oder Schnellrestaurants.

Das ist böse und wir wissen das auch. Wir tun es aber dennoch.

4. Massnahme: Einmal pro Woche darfst Du ;-)

Es soll ja auch Spass machen, ein Mal pro Woche darf gegen die Regeln verstossen werden.

5. Massnahme: "Eins vorher"

Damit ist gemeint, eine Haltestelle vor der Zielhaltestelle auszusteigen und mehr zu Fuss zu gehen. Das gilt auch für Fahrstühle und Rolltreppen. Die letzten Stufen ab jetzt immer zu Fuss.

Vielleicht habt Ihr bemerkt, dass das bis jetzt noch gar nichts mit Mengen und Kalorien zu tun hat.

Zwischenfazit: Das klappt sehr gut und damit lässt sich schon einiges an Gewicht verlieren. Allerdings gibt es auch ein paar Schwachpunkte.

Abnehmen: Halbzeit ...

Halbzeit bedeutet, dass ich die Hälfte meines Ziels erreicht habe.

Disclaimer: Ich bin kein Arzt, Apotheker oder Ernährungsberater. Es schadet in keinem Fall, sich professionelle Hilfe zu holen!

1. Schritt: Gefahr erkennen

Mitte Mai letzten Jahres hatte ich 134 Kilogramm Lebendgewicht bei 1.95 Meter Körpergrösse. Ich gehöre zu den "Frustfressern", die dazu neigen, wenn es ihnen "vermeintlich" schlecht geht, viel zu essen. Die letzten Kilos zum unrühmlichen Gesamtgewicht habe ich mir nach dem Tod unseres Hundes Tyson angefuttert. So konnte es nicht weiter gehen.

2. Schritt: Was will ich eigentlich?

Mein Ziel ist es, irgendwann (!) einmal 100 Kilogramm zu wiegen. Ich muss mir nicht aus irgendwelchen Gründen Druck machen oder einen bestimmten Zeitrahmen einhalten. Auch muss ich mir nicht von irgendwem sagen lassen, wie ich mein Ziel erreiche. Eines meiner Leitmotive ist "Prüfet alles und behaltet das beste." (Paulus in einem seiner Briefe).

Bessere Kondition wäre toll und mehr sportliche Aktivität ebenfalls.

3. Schritt: Der Weg

Es gibt beliebig viele verschiedene Diäten, die zum grossen Teil darauf abzielen, schnell Gewicht zu verlieren. Das ist nicht mein Ziel. Die meisten der Gewichtsabnahmevorhaben scheitern daran, dass man nach Ende der Diät meint alles wieder nachzuholen - daraus resultiert der bekannte Yoyo-Effekt. Klar, abnehmen möchte ich, aber leben möchte ich auch. Genuss gehört zum Leben dazu. Mal im Ernst, ich sterbe lieber glücklich mit 75 als verhärmt mit 85 (weil ich mir so viel versagt habe). Das richtige Mass ist wichtig und Genuss gehört dazu.

Genuss ist auch einer der Gründe, weshalb ich das Zielgewicht nicht auf "Grösse minus 100 minus 10%" festgelegt habe. Der andere Grund ist, dass Muskeln schwerer sind als Fett und ich hoffe, am Ende der Reise muskulöser zu werden.

Von Indikatoren, wie beispielsweise dem Body-Mass-Index (BMI) halte ich überhaupt nichts. Jürgen Hingsen, ein ehemaliger Zehnkämpfer, wog bei einer Grösse von 1.90 Metern 120 Kilogramm und niemand - ausser dem BMI - hätte behauptet, dass er in seiner aktiven Zeit dick gewesen wäre.

Wenn man sich länger als fünf Minuten mit dem Thema beschäftigt, wird man wahnsinnig ob der Vielfalt an verschiedenen Verfahren (Diäten) und der Menge an Gerüchten (Kalorien, die man abends zu sich nimmt, setzen mehr an als die morgens), denen man begegnet.

4. Schritt: Ideen

Die grundlegende Idee ist ganz einfach, wirklich! Wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen als wir verbrennen, nehmen wir zu. Verbrennen wir mehr als wir zu uns nehmen, nehmen wir ab. Die Hackers Diet hat diesen Ansatz nahezu perfektioniert.

Roland hat seinen Weg zu weniger Gewicht in seinem Blog dokumentiert und auch einige interessante Formeln dazu gefunden.

Es gibt also zwei Schrauben, an denen gedreht werden kann: Weniger Kalorien aufnehmen und mehr Kalorien verbrennen. Roland hat dazu diese Seite gefunden, auf der man seinen Kalorienbedarf pro Tag feststellen kann. Ich bin Sesselpuper und in der Woche nur kurz mit den Hunden draussen, am Wochenende machen wir längere Wanderungen ... in Summe: Bürohengst ohne sportliche Betätigung.

1. Idee: Ich nehme ab jetzt die maximal die Kalorien zu mir, die ich bei meinem "Leistungsprofil" zu mir nehmen dürfte, wenn ich mein Zielgewicht schon hätte. Damit müsste ich mich asymptotisch dem "richtigen" Gewicht nähern. Vorteil des ganzen, kein Yoyo-Effekt, einfach nach Erreichen des Ziels genauso weiter machen. Nachteil wäre, ständig Kalorien zählen zu müssen. Darauf habe ich keine Lust.

2. Idee: Sport. Viel Sport. Nun, die Einstiegshürde bei reichlich Übergewicht ist nicht unerheblich. Die meisten Berichte raten zu einer Art von Individualsport, was ich gar nicht gerne mag, weder Laufen noch Schwimmen oder alleine Rad fahren. Ich bin schon immer Teamsportler.

3. Idee: Machen wir mal von beidem etwas. Ich weiss, dass ich zu viel esse, es muss einfach weniger werden. Ich weiss, dass ich mich zu wenig bewege, es muss einfach mehr werden. Hört sich logisch an und vor allem nicht so schwer, wie viele andere Pläne.

5. Schritt: Einfach anfangen

Es gibt keinen Grund, nicht sofort anzufangen. Es muss kein besonderes Ereignis zuerst eintreten, es muss auch keine Sternschnuppe vom Himmel fallen oder ein bestimmtes Datum eintreten oder ... oder ... oder ...

Fortsetzung folgt ...

Ziele(n) ...

Vor einiger Zeit habe ich schon einmal geschrieben, dass ich es wichtig finde Ziele zu haben. Damit meine ich weniger, dass sie in Stein gemeisselt sind, sondern vielmehr, dass sie als Leitplanken dienen sollen, um eine Richtung zu haben.

Das Setzen von Zielen muss man nicht an irgendwelchen Ereignissen festmachen und wenn, dann wäre wohl besser der eigene Geburtstag als Silvester oder Neujahr dazu geeignet.

Jetzt habe ich von OnlineEducation.net die folgende Infographic zur Verfügung gestellt bekommen, die ich ziemlich gut finde:

Umgang mit Kritik ...

Auf einer Ubucon, die 2012er Variante startet übrigens Morgen, geht es nicht nur um technische Themen.

In dem Vortrag von Dr. Thomas Rose auf der Ubucon 2011 ging es um den Umgang mit Kritik, den ich leider nicht sehen konnte, da ich parallel einen Taskwarrior-Workshop gegeben habe. Der Vortrag ist wirklich prima, Volkmar hat ihn aufgezeichnet und jetzt ins Netz gestellt. Die "Folien" sind übrigens auch online.

Da sind einige wirklich gute Punkte drin. Wenn man sich überlegt, dass man selber sein schlimmster Kritiker ist, dann ist der Vortrag in diesem Licht auch noch einmal besonders. Ich für mich nehme neben anderen Dingen das Folgende mit:
  • Reiss-Profile unbedingt einmal anschauen.
  • "Cat Leisure"-Momente passieren auch anderen, Silvia kennt die Geschichte.
  • Das Gegenteil von Mut ist Konformität.
  • Nimm keinen Rat von Menschen an, die nicht da sind, wo Du hin möchtest.
  • Mutter Theresa war ein Machtmensch.


Parkinsonsches Gesetz ...

Ich finde meine Kommentatoren klasse ... in diesem Fall danke ich Baul für den Hinweis auf das Parkinsonsche Gesetz:
Die Parkinsonschen Gesetze sind in der Soziologie zwei Lehrsätze zum Bürokratiewachstum, die von Cyril Northcote Parkinson nach den folgenden Beobachtungen humorvoll formuliert wurden:

1. Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht – und nicht in dem Maß, wie komplex sie tatsächlich ist. (Work expands (so as) to fill the time available for its completion.)

2. In Diskussionen werden die einfachsten Themen am ausführlichsten diskutiert, weil davon die meisten Teilnehmer Ahnung haben – und nicht die Themen, die am wichtigsten sind. (The matters most debated in a deliberative body tend to be the minor ones where everybody understands the issues.)
Das Gesetz kannte ich noch nicht, kann aber beide Sätze aus eigener Erfahrung bestätigen. Vor allem dem zweiten Satz bin ich in unzähligen "Labermeetings" schon häufig begegnet. Für den ersten Satz bin ich selber ein gutes Beispiel, wenn es um Hausarbeit geht. Doof, aber wahr.

Das Peter-Prinzip ...

Nur mal schnell, weil ich den Link gerade brauchte. Das Peter-Prinzip ist eine interessante Geschichte, die man häufig in grossen Unternehmen oder in Unternehmen mit vielen Hierarchiestufen findet.
In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.
Oder, als Schlussfolgerung:
Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.
Interessant ist auch eine Ableitung, die sich daraus ergibt.
Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben.
Es ist ganz interessant und sehr häufig zu sehen, dass sehr häufig Menschen, die gut sind in ihrem Fachgebiet in Leitungspositionen befördert werden, wo sie ganz andere Aufgaben zu erledigen haben als die, wegen derer sie befördert wurden.

Letztendlich war einer der Gründe, die mich zum Wechsel bewogen haben, die Möglichkeit, eine Fachkarriere zu machen (siehe auch hier). Meine vorhergehende Anstellung habe ich durchgespielt, EdeKa (Ende der Karriere) und hätte nur die Hierarchieaufstieg (Teamleiter, ...) oder Projektleitung weiter kommen können. Mein Fokus liegt aber auf dem Machen nicht auf dem Verwalten.

Das Autofocus-System ...

Federico, einer der Köpfe hinter der Software Taskwarrior ("meiner" Aufgabenverwaltung) hat mich vor einiger Zeit auf das Autofokus System zur Bewältigung aller Tätigkeiten hingewiesen.

Dieses System von Mark Forster ist ebenso einfach wie brillant, hier eine deutsche Übersetzung. Der Slogan des Systems ist "Get Everything Done", was schon etwas anderes ist als das überall gepredigte "Getting Things Done".

Das System wurde weiterentwickelt und die entsprechenden Artikel sind lesenswert:
Autofocus 2 Time Management System (AF2) (nur in Englisch)
The Revised Autofocus System (Autofocus 3) (auch in deutscher Sprache)
Rules for SuperFocus (ebenfalls in deutscher Sprache)

Ich empfehle wirklich, alle Artikel zu lesen, um die Gründe für die "Evolution" nach zu vollziehen.

Viel Erfolg!

Chaotisches Zeitmanagement ...

Grossartiger Artikel in der Karrierebibel:
Jetzt verrate ich Ihnen, welches Geheimnis hinter diesem Erfolgsrezept steckt: Man muss warten und verzichten können. Warten Sie ab, bis sich etwas von selbst erledigt hat. Wenn nicht, laufen Sie zur persönlichen Hochform auf und bekommen es schnell noch hin. Warten Sie, bis es ein Anderer erledigt hat. Die Arbeit geht schließlich dorthin, wo sie getan wird. Verzichten Sie möglichst darauf, dort zu sein. Verzichten Sie auf Planung, es kommt immer anders, als man denkt. Warten Sie lieber, wie es tatsächlich kommt. Dann improvisieren Sie, und garantiert werden Sie es irgendwie hinbekommen.

So trainieren Sie gleichzeitig Ihre Überraschungskompetenz und bald kann Sie gar nichts mehr erschrecken. Bleiben Sie unterorganisiert und verzichten Sie auf so sinnlose Aktivitäten wie Schreibtisch aufräumen und Ablegen. Sie haben mehr Zeit gespart, als Sie jemals für das Suchen benötigen. Verzichten Sie auf den Unfug, Wichtiges künstlich dringend zu machen, wie es die Geplanten tun. Warten Sie besser ab, bis eine Aufgabe dringend ist. Vielleicht bleibt sie wichtig und Sie haben Zeit und Arbeit gespart. »Keep it simple, stupid!«, können Sie zum Perfektionisten sagen, wenn er wieder einmal unnötigen Aufwand treibt: Halte es einfach, Dummkopf!

Entscheidungsfindung ...

Nicht alle Entscheidungen sind so einfach wie die Wahl des gerade passenden Durstlöschers. Gerade Entscheidungen, die unser Leben massiv beeinflussen, wollen gut überlegt und vernünftig abgewogen werden.

Eine hilfreiche Methode, den Entscheidungsprozess zu unterstützen habe ich im lesenswerten IT-Karrierehandbuch von Martina Diel (hier die berufliche Homepage) gefunden. Dort adoptierte sie die Entscheidungsmatrix (Excel, meine LibreOffice-Datei ist weiter unten verlinkt) von Andreas T. Schaffron (Webseite unter schaffron.net noch im Aufbau). Beide haben mir erlaubt, das Thema hier im Blog aufzuarbeiten. Danke!

Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie brillant.

Martina zeigt das Verfahren in ihrem Buch, um Jobangebote zu vergleichen und den richtigen Job zu finden. Das Verfahren ist aber so allgemein, dass es für beliebige Entscheidungsprozesse verwendet werden kann.

Beispielsweise: Bei welchen Open-Source-Projekt soll ich mich beteiligen? Oder: Soll ich Virtualisierung nutzen, um Dienste auf einen Server zu bringen oder besser den Server als Ganzes verwenden?

Ich spiele das einmal in vereinfachter Art und Weise für "Finden des geeigneten Open-Source-Projektes" durch, um das Prinzip zu verdeutlichen.

Im ersten Schritt legt man die Kriterien fest, die die Entscheidung beeinflussen. Es ist hilfreich, Kriterien zu verwenden, die sich nicht mit anderen schneiden. "Tolle Community" und "Nette Leute" wären zwei Punkte, die zu ähnlich sind.

Meine Kriterien (im Beispiel) sind:
• Tolle Community
• Interessantes Projekt
• Technische Herausforderung
• Hoher Spassfaktor
Für das Beispiel ist das genug. Hier ist es wichtig zu sehen, dass "Interessantes Projekt" nicht auf die Technik gemünzt ist, sondern beispielsweise auf die Philosophie dahinter oder das, was man mit dem Projekt bewegen kann.

Der nächste Schritt ist die Feststellung des Gewichtes der Kriterien.

Dazu wird jedes Kriterium mit jedem anderen Kriterium verglichen.

Am einfachsten geht das, wenn man mit den Kriterien eine Tabelle aufbaut. In die Zeilen kommen die Kriterien und in die Spalten auch (schaut Euch dazu einmal die Excel- oder LibreOffice-Tabelle an). Wenn das Kriterium in einer Spalte wichtiger ist als das Kriterium in einer Zeile, kommt eine 1 in das Feld der Tabelle, sonst eine Null. Die ganze Rechenarbeit nimmt die Tabellenkalkulation ab. Ich zeige das hier "von Hand".

Für manche ist das sicherlich hart, aber es gibt kein unentschieden. Das sind die Bewertungen, die ihr wirklich vornehmen müsst, sonst hilft das Verfahren nicht.

Also hier die Einzelergebnisse für "jeder gegen jeden":
Tolle Community - Interessantes Projekt            1:0
Tolle Community - Technische Herausforderung       1:0
Tolle Community - Hoher Spassfaktor                0:1

Interessantes Projekt - Technische Herausforderung 0:1
Interessantes Projekt - Hoher Spassfaktor          0:1

Technische Herausforderung - Hoher Spassfaktor     0:1
Ergebnis:
Hoher Spassfaktor:          3
Tolle Community:            2
Technische Herausforderung: 1
Interessantes Projekt:      0
Ein interessantes Resultat, in diesem Beispiel spielt "Interessantes Projekt" gar keine Rolle, obwohl wir das als Kriterium festgelegt haben.

So, die Vorarbeiten sind erledigt, wir können zum Vergleich schreiten.

Zur Wahl stehen das "Engagement für das Betriebssystem X" und die Mitarbeit bei einem "Programm Y".

Pro Kriterium dürfen von 1 bis 10 Punkte vergeben werden.
Community X:       9
Interessant X:     3
Herausforderung X: 3
Spassfaktor X:     7

Community Y:       6
Interessant Y:     6
Herausforderung Y: 7
Spassfaktor Y:     9
So, auf zum Endspurt, wir haben Kriterien festgelegt und diese auch gewichtet. Als letztes haben wir "benotet" wie stark die Kriterien auf die Alternativen zutreffen.

Im letzten Schritt multiplizieren wir die vergebenen Noten mit den Gewichtungen der Kriterien.
Community X:       18
Interessant X:      0
Herausforderung X:  3
Spassfaktor X:     21
Summe X:           42

Community Y:       12
Interessant Y:      0
Herausforderung Y:  7
Spassfaktor Y:     18
Summe Y:           37
Die Entscheidung nach diesem Prozess fällt also für X.

Was ist, wenn sich das alles doof und nach der falschen Entscheidung anfühlt? Dann nimm Y! :-)

Nein, im Ernst, in diesem Fall scheinen nicht alle wichtigen Kriterien in die Entscheidung eingeflossen zu sein. Das können durchaus "Geschmackskriterien" sein wie im obigen Beispiel der Spassfaktor.

Es kann auch sein, dass ein Kriterium dadurch, dass es doppelt aufgenommen wurde ein viel zu hohes Gewicht bekommt ("Tolle Community" - "Nette Leute").

Zuletzt kann es natürlich auch sein, dass beim Vergleich der Kriterien etwas schief gegangen ist. Ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen, kann es natürlich sein, dass man sich selbst etwas vormacht. Ein klassischer Fall in diesem Beispiel wäre es, die "Technische Herausforderung" höher zu gewichten, weil das von einem technisch orientierten Menschen erwartet wird.

Letzten Endes muss man aber im Hinterkopf behalten, dass das Verfahren nur ein Hilfsmittel ist und kein Gesetz. Es ist erlaubt, mit den Zahlen zu spielen. Alleine die Beschäftigung mit den Kriterien und der Gewichtung kann schon helfen, ein klareres Bild zu bekommen.

Hier ist - wie versprochen - meine LibreOffice-Datei, sie ist nicht ganz so hübsch wie die von Herrn Schaffron, die ich oben verlinkt habe, aber sie erfüllt Ihren Zweck.

Ich bin in der glücklichen Lage, keinen neuen Job zu brauchen, wenn ich aber einen suchen würde, wären das meine Kriterien:
• Arbeitsort und -Land
• Arbeitsplatz und -Umfeld
• Arbeitszeit und Ausgleich
• Bewertung(ssystem) der Mitarbeiter
• Coolness, Status und Ansehen
• Gefühl
• Gehalt
• Gesellschaftliches Engagement der Firma
• IT-Umgebung
• Image des Unternehmens
• Internationalität
• Karrieremöglichkeiten
• Kleidungszwang
• Kollegen
• Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen
• Nachhaltigkeit der Firma
• Reisetätigkeit
• Tätigkeiten
• Urlaub
• Vorgesetzte und Hierarchie
• Weiterbildungsmöglichkeiten
• Wert im Lebenslauf
• Wertschätzung der Mitarbeiter
• Zukunftssicherheit und Rente
• Zusatzleistungen

Mich interessiert sehr, ob Euch dieser Artikel hilft und mich interessieren auch Eure Kriterien für wichtige Entscheidungen. Gerne in die Kommentare damit oder - wenn Euch das nicht privat genug ist - gerne per Mail an dirk@deimeke.net.

80% Erledigt?

Hier habe ich bereits mehrfach etwas über das Paretoprinzip geschrieben, zuletzt im Mut zum Unperfektsein. In Bezug auf Aufgaben sagt das Paretoprinzip das folgende:
80% eines Ziels erreicht man in 20% der Zeit, die restlichen 20% Zielerfüllung werden mit 80% der Zeit erreicht.
Was heisst das für Projektplanung?

Letztendlich doch nur eines:
Es ist überhaupt nicht sinnvoll, eine prozentuale Fertigstellung zu nennen.

Eine Aufgabe kann daher nur drei Zustände haben:
• Noch nicht begonnen.
• Gestartet.
• Beendet.

Mehr nicht. Mit dem Fertigstellungsgrad lässt sich keine Aussage über den Zeitpunkt der Beendigung der Aufgabe treffen.

Pragmatismus ...

Ich praktiziere etwas, das ich mal mit "gesundem Pragmatismus" beschreiben möchte.

Laut Wikipedia ist Pragmatismus:
Der Ausdruck Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet umgangssprachlich ein Verhalten oder Handlungen, die sich nach den bekannten Gegebenheiten richten, und auf eine theoretische Analyse und genaue Begründung der Wirkungen verzichtet. Pragmatisches Handeln ist nicht an unveränderliche Prinzipien gebunden.
(Der Rest des Wikipedia-Artikels beschäftigt sich mit der philosophischen Einordnung und ist nichts für mich - auch das ist pragmatisch, oder?).

Warum "gesunder Pragmatismus"? Ich merke in meinem Umfeld, dass es sehr viele Menschen gibt, die sich das Leben unglaublich schwer machen, in dem sie vor einer Handlung versuchen alle möglichen Auswirkungen zu beurteilen, seien sie auch noch so unwahrscheinlich. Das geht sogar so weit, dass sich die Menschen dadurch komplett handlungsunfähig machen. Stabile Seitenlage.

Gesund ist der Pragmatismus meiner Meinung nach, wenn man nicht mit "erst machen, dann fragen" oder "erst analysieren, dann machen" in den absoluten Ausprägungen durch das Leben geht, sondern, wenn man ein Gefühl dafür bekommt, wann es sich lohnt, sich ausführlich mit Auswirkungen zu beschäftigen.

Damit liege ich nicht immer richtig und bin auch schon das eine oder andere Mal auf die Schnauze gefallen. Das war aber meist harmloser Natur und führte dazu, mein "Gefühl zu schärfen".

Perfektion ...

Ich hatte im Mut zum Unperfektsein schon einmal darüber gesprochen und habe jetzt via identi.ca den Link zu Sei (nicht) perfekt! gefunden.

Gute Tipps!
1. Setzen Sie realistische Erwartungen
2. Geben Sie sich selbst einen Vertrauensvorschuss
3. Akzeptieren Sie, dass Sie Fehler machen werden (vielleicht das Schwerste für einen Perfektionisten)
4. Bitten Sie um Hilfe (leider kommt dieser Punkt immer mehr aus der Mode)
5. Konzentrieren Sie sich auf die Gegenwart
6. Lassen Sie es laufen (geschehen)
7. Entspannen Sie sich
8. Konzentrieren Sie sich auf das Große Ganze
9. Erlauben Sie sich selbst etwas
10. Bringen Sie Ihren Inneren Kritiker zum Schweigen (na ja, noch so ein Klopper)
11. Machen Sie sich klar, dass immer irgendwer ein Haar in der Suppe findet
12. Benutzen Sie Perfektionismus lediglich als Motivator
13. Hören Sie auf, sich mit Anderen zu vergleichen
14. Analysieren Sie sich nicht zu Tode
15. Werden Sie lockerer (oder im Ruhrgebiet: Halten Sie den Ball flach)
16. Lernen Sie, mit Kritik umzugehen
17. Hören Sie mit dem Aufschieben auf
Es lohnt sich, sich damit auseinander zu setzen!