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Produktivitätsfehler ...

Über die ersten beiden der drei grössten Produktivitätsfehler habe ich schon mehrfach etwas geschrieben.

Der dritte Fehler ist aber auch nicht schlecht.
Es gibt unzählige Bücher, Blogs und Tipps, die Ihnen dabei helfen, produktiver zu werden. Dieses Trio gehört auch dazu. Aber all das macht Sie noch nicht produktiver oder effizienter. Das können nur Sie erledigen. Deshalb: Sammeln Sie nicht Tipps – probieren Sie sie aus.
Klasse! Von dieser Sorte kenne ich wirklich einige Zeitgenossen.

Sinn und Unsinn ...

... technischer Lösungen für untechnische Probleme.

Ich bin ein sehr grosser Fan davon, möglichst viele Methoden und Abläufe rund um ein Problem zu kennen, um bei Bedarf, die richtige Herangehensweise bei einer Herausforderung einsetzen zu können.

Dabei spreche ich immer von meinem Werkzeugkasten. Selbstverständlich kann ich einen Nagel nicht nur mit einem Hammer in die Wand schlagen, das geht auch mit dem Schraubenzieher, wenn ich aber viele Nägel in die Wand schlagen muss, sollte ich ein passenderes Werkzeug einsetzen. Das hängt auch von Faktoren wie "Einarbeitungszeit" und "Kosten" zusammen (da hinkt der Vergleich etwas), aber ich denke, es ist klar, was gemeint ist.

Das lässt sich ins Extrem treiben, häufig wird mehr Zeit in die Verwaltung einer Aufgabe gesteckt, als in die Lösung der Aufgabe. Ein gutes Beispiel für mich ist, die fast immer mangelhafte Synchronisation zwischen PIM-Software und Mobiltelefon.

Letztenendes ist das auch einer der Gründe, weshalb ich mit meiner Zeit- und Aufgabenverwaltung den Rückweg zum Papier angetreten habe. Und ich bereue es nicht. Ganz im Gegenteil. Das einzige, was nervt, ist immer den Kalender mitzunehmen.

Definitiv ein falscher Ansatz: Wenn der Computer ein Teil der Lösung ist, wie kann ich mein Problem darum herum organisieren, dass das Problem zur Lösung passt?

Wege aus der Gefälligkeitsfalle ...

Sehr guter Artikel zu einem der meiner Meinung nach grössten Verursacher von zu vollen Aufgabenlisten. Erst nach solchen Massnahmen müssen Aufgabenverwaltungshilfsmittel angewendet werden, vorher macht das keinen Sinn.
Wer anderen seine Hilfe allzu bereitwillig zukommen lässt, zahlt dafür einen hohen Preis: Nicht nur, dass sich derjenige hernach fühlt wie ein Teebeutel nach dem dritten Aufguss, Stress wegen Überforderung gehört heute zu den häufigsten Bürokrankheiten. Hilfsbereite stehen stets in der Gefahr, skrupellos ausgenutzt zu werden.
Karrierebibel: Nein sagen – Wege aus der Gefälligkeitsfalle

Multitasking ...

Ich kam mir ja reichlich blöd vor, weil ich nicht dazu in der Lage bin, mehrere Sachen parallel zu machen. Wobei das bei mir so extrem ist, dass ich mich so stark auf etwas konzentriere, dass ich die Umwelt nicht mehr wahr nehme. Dementsprechend höre ich auch weder Radio noch lasse ich das Fernsehen während solcher Tätigkeiten laufen.

Jetzt kommt endlich der dazu passende Artikel aus der Karrierebibel.

In Summe kommt das dabei heraus, was ich mir in meinem kleinen Hirn schon ausgemalt habe. Jeder Mensch hat nur 100% Wahrnehmung, wenn jemand je 50% seiner Wahrnehmung auf zwei gleichzeitig bearbeitete Aufgaben verteilt, kann er beide auch nur mit maximal 50% Intensität betreuen. Das ist ein idealisiertes Beispiel, natürlich gibt es Reibungsverluste. Manche Aufgaben brauchen allerdings 100% Aufmerksamkeit.

Und Ihr? Parallel zur Arbeit Radio oder Fernsehen oder lasst Ihr Euch sonst irgendwie ablenken? Twitter, aufpoppende Fenster, ...?

Informationsmanagement ...

John Naisbitt
Wir ertrinken in Informationen und hungern nach Wissen.
Ich wurde neulich (wieder einmal) gefragt, wie ich es schaffe, auf breiter Basis relativ gut informiert zu sein.

Mir helfen zwei Dinge.

Das eine ist ein Arbeitsweg von einer Stunde (pro Strecke), den ich mit dem Hören von Podcasts füllen kann, um so an Informationen zu kommen.

Das andere ist, nicht aktiv nach Informationen zu suchen, sondern passiv informiert zu werden.

Dabei helfen die folgenden Techniken / Programme:

RSS-Feeds Online Feedreader (derzeit Tiny Tiny RSS)

RSS-Feeds haben sich mittlerweile zu meiner Hauptinformationsquelle gemausert. Was ist daran speziell? Nun, Webseiten - wie auch beispielsweise mein Blog - aktualisieren eine RSS-Datei, wenn sich Seiten geändert haben. Feedreader holen nun in einstellbaren Abständen diese Datei und prüfen auf Aktualisierungen. Falls ja, wird diese Änderung als ungelesene Nachricht angezeigt. Seiten, die einen RSS-Feed anbieten, brauche ich also nicht mehr zu besuchen, ich werde über Aktualisierungen automatisch informiert.

Den Online Feedreader nutze ich, um auch in Arbeitspausen mal nach Aktualisierungen zu gucken.

Firefox Plugin Update Scanner

Dann gibt es natürlich Webseiten, die keinen Feed anbieten. Da hilft mir dieses Plugin, das regelmässig Seiten auf Änderungen überprüft und - Ihr vermutet es schon - mich bei Veränderungen informiert.

Auch diese Seiten muss ich nicht mehr regelmässig ansurfen.

Es gab vor einigen Jahren einen (fremd gehosteten Dienst), der auch das angeboten und die Änderungen per E-Mail verschickt hat.

Newsletter perl -E-Mail

Leider in Verruf geraten, sind Newsletter aber häufig ein guter Weg, informiert zu werden. Da Newsletter meist redaktionell aufbereitet werden und zumeist auch viele einzelne Informationen enthalten, lohnen sie sich vor allem für Informationen, die nicht zeitnah verfügbar sein müssen.

Podcasts mit Podracer

Bei Podcasts schlage ich einen sehr "rudimentären" Weg ein. Das oben angeführte Programm ist drei Jahre alt, tut aber klaglos seinen Dienst. Damit lade ich alle aktuellen Podcasts herunter und übertrage sie per Skript auf mein mobiles Musikabspielgerät.

Auf dem Weg zur und von der Arbeit lasse ich mich dann mit Informationen zuschütten. Wenn ich Infromationen bekomme, die ich noch hinterfragen muss, mache ich mir eine Notiz.

Andere Benachrichtigungsdienste:

- Eure Vorschläge -

Zurück zum Papier ...

Sehr lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, der Entschluss steht jetzt fest. 2009 werde ich mit Zeit- und Aufgabenplanung den Schritt zurück zum Papier machen.

Warum eigentlich?

Ich bin ein Techie und da sollte es doch normal sein, technische Hilfsmittel für die Terminplanung zu verwenden. Doch, egal, wie man es nimmt, es scheint eines der letzten ungelösten Probleme der Informatik zu sein, einen wirklich guten elektronischen Kalender auf den Markt zu bringen.

Auf der Arbeit bin ich gezwungen Ausguck von Winzigweich zu verwenden, da macht es auch Sinn, da ich zur Planung von Meetings auf die Besetzt- und Frei-Zeiten der Kollegen zugreifen kann. Das gleiche gilt auch für die Hornklee Notizen (na, kommt da jemand drauf?).

Was für den Einsatz von Technik spricht:
- Backup-Möglichkeit
- Synchronisation möglich (habe ich "in Perfektion" aber noch nicht gesehen)
- Vereinfachte Planung von Meetings (wenn man vor dem Rechner sitzt)
- Terminverschiebungen und wiederkehrende Termine bedeuten weniger Aufwand
- Kalender können zwischen verschiedenen Personen geteilt werden
- Man muss weniger Sachen mitnehmen

Was für den Einsatz des Papiers spricht:
- keine Bootzeiten
- kein Ärger mit Software
- Wiederkehrende Termine können mit Rücksicht auf Feiertage geplant und entsprechend verschoben werden
- mehr kreative Möglichkeiten (Skizzen oder ähnliches)
- Unterwegs besser einsetzbar
... schon einmal Terminplanung mit Smartphone während eines Gesprächs mit dem gleichen Gerät versucht?
... kein Klimpern auf der Handytastatur
... Folgetermine in Meetings leichter zu planen
- Durch das handschriftliche Schreiben der Termine prägen sie sich besser ein
- Termine müssen am Hauptrechner nicht nachbearbeitet werden
- "exotische" Wiederholungstermine gut planbar
- Es können Papierschipsel mitgenomen und/oder eingeklebt werden
- weder Akku noch Batterie, die im kritischen Augenblick versagen
- Papier baut in direkten 4-(oder mehr)-Augen-Gesprächen keine Hürde auf

Nachdem ich mich auf dem Markt umgeschaut habe, habe ich mich für das X-Large Wochenplanungs-Notizbuch von Moleskine entschieden. Das kommt mir als handschriftlichem Grobmotoriker entgegen. Moleskine wird es, weil die Notizbücher sehr robust sind und einen Gebrauch von 365 Tagen vermutlich überstehen werden. Zu Hause werden wir demnächst auch wieder ein handgeschriebenes Adressbuch einsetzen.

Und warum verlinke ich Amazon und keinen Schweizer Händler? Das ist auch einfach, der grösste Teil meiner Leser kommt aus Deutschland und das Notizbuch kostet in der Schweiz umgerechnet acht Euro mehr als in Deutschland (Amazon liefert kostenlos).

Hier noch ein paar Links zum Thema:
- Back to paper
- (Zeit-)Planung: Zurück zum Papier?
- Die Renaissance des Notizbuchs

Prioritäten ...

Endlich einmal eine "gesunde Möglichkeit", mit Prioritäten umzugehen:

- Muss erledigt werden
- Sollte erledigt werden
- Will ich erledigen

Bei Jochen (Fundstelle) gibt es auch noch ein paar Erläuterungen dazu.

Mir scheint das vernünftiger und näher am Leben als die ganzen anderen "synthetischen" Methoden.

Pfad der Tugend verlassen ...

Ich gebe es zu, ich habe den Pfad der Tugend verlassen.

Also heisst es, den Focus neu zu setzen und mich nicht zu sehr zu verzetteln. Ein paar Aktivitäten werden jetzt eben herausfallen müssen. Alles geht nicht.

Hauptbrennpunkt (Brennpunkt = Focus, nicht Kriegsschauplatz) ist die Familie, dann kommt eine genügend grosse Lücke :-) bevor als nächstes das Ubuntu-Engagement kommt. Ich habe noch bei einem weiteren Projekt zugesagt aber mehr gibt es nicht. Das reicht auch, oder?

Ach ja, unter "Projekt" verstehe ich etwas, das einen definierten Anfang und ein definiertes Ende hat.

Aktivitäten in Usergruppen oder auf Stammtischen sage ich jetzt erst einmal ab. Der Bloggy Friday und der gnupingu-Stammtisch wird daher bis auf weiteres gestrichen.

Genau genommen muss ich mich auch noch um den root-Server und die Blogs kümmern, hoffe das aber nebenbei zu erledigen.

Entschleunigung ...

Ich habe ja schon häufiger im Rahmen dieser Kategorie über Zeit- und Zeitmanagement geschrieben.

Roman hat jetzt einen sehr lesenswerten Artikel zur Entschleunigung verfasst.

Ein paar kleine Gedanken dazu:

Zeit ist etwas, was alle Menschen im gleichen Masse haben, jeder Tag hat 24 Stunden und jede Woche hat sieben Tage. Es liegt an uns etwas daraus zu machen.

Wenn man sagt, dass man "keine Zeit" hat, liegt es häufig an einer schlechten Zeitverwaltung oder schlicht daran, dass einem andere Dinge wichtiger sind. (Ich bemühe mich, diese Floskel nie zu benutzen und immer Zeit zu haben ... ja, das ist schwierig, aber auch lohnenswert).

Ich habe an anderer Stelle schon einmal geschrieben, warum ich asynchrone Dinge eher mag.

Buchtipp zum Thema: Entdeckung der Langsamkeit von Stan Nadolny

Nein sagen ...

Das ist vielleicht das wichtigste, was man lernen muss, um mit sich selbst und seiner Umwelt gut zurechtzukommen: "Nein!" sagen.

Schafft man es nicht, findet man sich schnell an einem Punkt, an dem die Liste der noch zu erledigenden Aufgaben schneller grösser wird als die Liste der abgeschlossenen Arbeiten.

Das macht nur unzufrieden.

Ich persönlich musste das erst lernen, weil ich früher jedes "nein" als Zeichen von persönlicher Schwäche gesehen habe. Das ist es aber definitiv nicht. Einem Chef, der mit einer neuen Aufgabe kommt, "Nein" zu sagen, hat etwas mit Stärke zu tun. Ein sinnvolles Abwägen ist nötig.

Wissensarbeit ...

Ich lese gerade Spielräume von Tom DeMarco. Wie alle anderen Bücher von ihm dreht sich dieses auch um Wissensarbeit und es enthält auch wieder einige Denkanstösse.

Manchmal vermittelt er auch nur Grundweisheiten, die jeder kennt, aber niemand verinnerlicht.

Zwei Zitate möchte ich herausgreifen:
Menschen unter Druck denken nicht schneller.
Dauerhafte Überstunden sind eine Methode zur Produktivitätssenkung.

Nicht mehr genervt nach Hause kommen ...

Bei lifehack.org gibt es einen englischsprachigen Artikel, der Hilfen anbietet, die es erleichtern (sollen), nicht mehr genervt von der Arbeit nach Hause zu kommen.

Silvia hat aus ihrer Zeit am Flughafen noch zusätzlich mitgenommen, dass es hilft, die Kleidung zu Hause zu wechseln. Psychologisch legt man damit die Arbeit für den Tag ab.