Wer Regeln aufstellt ...
Wer Regeln aufstellt, muss auch bereit sein, für die Einhaltung zu sorgen. Notfalls muss man für die Einhaltung der Regeln mit juristischen Mitteln sorgen.Aus halbaktuellem Anlass und weil das ständig ein Thema ist.
Wenn man sich in einem Open-Source-Projekt für eine bestimmte Lizenz entscheidet, muss man sich auch gleichzeitig Gedanken darüber machen, wie man mit Lizenzverstössen umgeht. Wenn man gar nichts tut, ist es die falsche Lizenz. Wer sein Projekt unter eine Lizenz mit Vererbungsklausel (beispielsweise die GPL) stellt, muss bereit sein, nach abgesplitterten Projekten zu suchen und von denen einfordern, dass sie das, was sie auf Basis des eigenen Projektes machen, auch wieder unter die GPL stellen.
Gleiches gilt für eigene Inhalte, die man unter eine der Creative Commons Lizenzen stellt.
Das ist aber nicht nur auf technische Projekte beschränkt.
Wenn man das Telefonieren mit Mobiltelefonen in Autos nicht bestraft, ist das Gesetz, das das verbietet, nicht sinnvoll. Ebenso bei Halten an Zebrastreifen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, oder, oder, oder ...
Oder eben auch beim Euro. Wenn man Regeln für einen Stabilitätspakt aufstellt, muss man sie auch einhalten oder Konsequenzen ziehen. Ansonsten sind die Regeln für die Tonne.
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Kommentare
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Patrick am :
Aber abgesehen davon, ja es ist leider so. Regel ohne Strafen aufzustellen ist sinnlos.. es sollte aber nicht so sein.
Dirk Deimeke am :
Sasch am :
Wenn ich ein Ticket für ein Vergehen von vor 6 Monaten bekomme ist das psychologisch absolut unsinnig.
Das ist wie bei der Erziehung ... man sollte schon wissen, für was man belohnt oder bestraft wird. Im nachhinein (Stunden, tage oder Wochen später) ist es Nonsens!
Dirk Deimeke am :
Bei Hunden hat man übrigens 0,8 Sekunden Zeit, ansonsten bringt es der Hund nicht mehr mit der Aktion in Verbindung ...
thoralf am :
Dirk Deimeke am :
Sebastian am :
Wenn man ein Projekt unter die GPL stellt gibt es einem die Chance verstöße gegen die Lizenz zu ahnden, es besteht aber nicht die Pflicht dazu.
Wenn man davon ausgeht, dass man bei Verwendung der Lizenz auch immer gezielt nach Verstößen dagegen sucht und entsprechende Rücklagen für den Worth-Case (also die gerichtliche Auseinandersetzung) bildet, macht die Lizenz für den "kleinen Mann" kaum einen Sinn.
Ich glaube die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Die GPL ist mehr als eine Lizenz, es ist eine Art "Verhaltensregel" die man im Zweifelsfall auch gerichtlich durchsetzen kann. Sie bietet dem Autor ein gewisses Maß an Schutz. Einen vollkommenen Schutz gibt es sowieso nicht. Die Lizenz kann noch so tricky sein, wenn das Heimatland desjenigen der die Lizenz verletzt keine Möglichkeit der Verfolgung bietet hat sich das eh erledigt. Ich halte es zumindest für Schwierig in China etwas durchzusetzen.
Das Bild der Gesetze die nicht geahndet werden finde ich übrigens passend. Man sucht ja nicht gezielt nach jemanden der im Auto telefoniert... man stellt dann eine Strafe aus wenn man zufällig jemanden erblickt.
Dirk Deimeke am :
Genau dann ist die Regel aber sinnlos.
Eine Möglichkeit, als "kleiner Mann" damit umzugehen, ist, sich einem Interessenverband anzuschliessen. Wenn man sich aber nicht darauf vorbereitet, kann man gleich die Regeln sein lassen.