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Geduld ...

gedanken
Geduld haben, Du musst, junger Padavan.
Nein, mal im Ernst, Geduld zu haben, ist eine der wichtigsten Eigenschaften für einen Systemadministrator (das ist für Datenbankadministratoren von Data Warehouse Systemen noch wichtiger). Es ist in der Systemadministration sehr häufig so, dass man durch Schnellschüsse einen noch grösseren Ausfall und sogar Datenverlust provozieren kann als durch den ursprünglichen Ausfall.

Bei unserem Ausfall vom Samstag hat es sich als sehr gut erwiesen, dass wir nicht zu schnell wieder ins Rennen gekommen sind.

Das sagt sich natürlich ziemlich leicht, da wir kein System haben, an dem zahlende Kunden hängen, aber ich hätte es selbst mit einem Kundensystem nicht wesentlich schneller gemacht.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

Auch Systemadministratoren brauchen Schlaf. Klingt unglaublich, ist aber so. Wenn man beginnt, Buchstabenkolonnen doppelt zu sehen oder Flüchtigkeitsfehler zu machen, ist es sinnvoll ins Bett zu gehen. Die Arbeitsqualität wird mit wachsender Dauer schlechter und nicht besser. Etwas, was Ihr schlaftrunken in zwei Stunden erledigt, schafft Ihr hellwach vielleicht in fünfzehn Minuten (die Zeiten sind nicht an den Haaren herbeigezogen). Fünf oder sechs Stunden Schlaf können Wunder wirken.

Ungeduldige Hektik führt zu Fehlern. Das ist so. Das ist erst recht so, wenn Leute ständig per Telefon fragen, wann das System denn wieder betriebsbereit ist. Ein Hoch auf den, der einem Kollegen (oder dem Ehepartner) den Telefondienst aufbrummen kann, so dass die volle Konzentration auf der Arbeit liegt.

Auch Systemadministratoren wollen ein System möglichst schnell wieder verfügbar haben und trotzdem kann es Sinn machen, mitten in aller Hektik mal eine Runde um den Block zu gehen, um beim nächsten Angriff auf das Problem eventuell einen anderen Blickwinkel zu bekommen und es zu lösen.

Backups dauern, auch wenn man die Daten des defekten nur zusätzlich zu forensischen Zwecken sichert, es lohnt sich, diese Zeit abzuwarten (bei uns am Samstag etwa fünf Stunden für 140 GB).

Wenn besonders heikle Änderungen darauf warten gemacht zu werden, lohnt es sich nach dem Vier-Augen-Prinzip einen anderen noch mit darauf schauen zu lassen. Das kann Euch den Hintern retten. Generell ist es keine Schande, jemand anderen um Hilfe zu bitten!

Kommentare? Nur her damit!

Trackbacks

datenhafen am : Wieder Online! - Details

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Nach dem Servercrash bin ich nun doch etwas verwundert, dass einzelne Bekannte/Freunde nach Details fragen Also... Am Samstag (30.01.2010) gab es am Morgen Probleme mit dem Dateisystem. Dirk hat den Server daraufhin neu starten muessen und musste sich

Dirks Logbuch am : Team ...

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Ein Zitat aus The Practice of System and Network Administration wollte ich nach dem Ausfall vom Wochenende noch bringen, weil es so gut passt:IT is a team sport.Einige Gründe dafür finden sich im vorherigen Artikel zum Thema. Wer nicht bereit ist, in eine

Kommentare

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ports am :

*Ja. Das Vier-Augen-Prinzip hat uns am Samstag/Sonntag mehr als einmal vor Fehlern bewahrt! Da moechte ich in einer solchen Situation nicht mehr drauf verzichten. Also auf das zusatzliche Augenpaar :-)

Quincy am :

*Kann ich voll unterschreiben. Hatte auch vor kurzem eine Situation, wo ich zusätzlich noch richtig dankbar war einen Kollegen am Telefon zu haben, der mir einfach ein paar wichtige Gedanken gegeben hat, bzw mich bei kritischen Entscheidungen einfach bestärkt hat.

Im allgemeinen gilt wohl in dem Job: bevor man jetzt anfängt zu tippseln, erst mal Augen schließen, tief durchatmen, Brain auf Anfang resetten.

Mir gehts zumindest so :-D

Dirk Deimeke am :

*Das wichtige ist, dass man keine falsche Scham hat, auch nachzufragen. Es ist keine Schande, wenn man nicht alles weiss.

mcas am :

*Ein sehr guter und treffender Beitrag. Wenn doch mehr Leute die Sache mit dem schlafen verstehen würden. Wenn man keine Ideen mehr hat oder knapp 18 Stunden vor dem Bildschirm hockt, sieht man nicht mal mehr ein Problem, selbst wenn es rot blinken würde.

Ist zumindest meine Erfahrung.

Dirk Deimeke am :

*Die kann ich nur unterschreiben.

Ich habe einige Strategen (nicht aus der IT), die lieber 16 Stunden jeden Tag arbeiten, um sich den Samstag nicht zu versauen.

Da mache ich lieber zehn Stunden unter der Woche und Samstag vier, habe die gleiche Menge an Arbeit geschafft und hatte unter der Woche sogar Privatleben ...

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