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Sind wir Beherrscher oder Sklaven?

gedanken Witzig, dass es zu diesen Gedanken sogar eine Ausstellung gibt.

Ich frage mich häufig, ob wir die Technik beherrschen oder die Technik uns beherrscht.

Nutzen wir die Technik, um uns das Leben zu erleichtern oder nutzen wir die Technik, weil wir sie nutzen können und die praktische Anwendung bleibt vor der Tür?

Ein gutes Beispiel für diese Fragestellung ist die mobile Telefonie (die vermutlich bald durch das mobile Internet komplett abgelöst wird):

Muss man wirklich und ohne Ausnahme ständig erreichbar sein? Warum?

Wenn das bei Chefs so ist, zeigt das meiner Meinung nach nicht, dass sie unabkömmlich sind, es zeigt eher, dass sie schlecht delegieren können und ihren "Untergebenen" nicht vertrauen. Das Telefon kann diesen Missstand aber nicht lösen.

Das gleiche gilt für Methodiken, mit unendlich langen ToDo-Listen umzugehen. Technik kann diese Listen unglaublich gut aufbereiten und hilft jeden Tag aufs Neue, die Aufgaben zu verschieben. Niemand hilft aber dabei, die Listen gar nicht erst unendlich lang werden zu lassen. Ein "nein, ich schaffe das nicht" (auch gegenüber Vorgesetzten) muss man lernen, nicht, wie man mit Tool xyz oder Methode abc die Listen verwalten kann.

Ich habe früher alle, ja, wirklich alle, Telefonnummern, die ich mehr oder weniger regelmässig gebraucht habe (rund 50) auswendig gekannt. Heute behalte ich - mit Glück - die Telefonnummern der Familie und meine eigene ...

Mittlerweile glaube ich fast, dass uns der übermässige Einsatz von Technik verdummt.

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Kommentare

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Roman am :

*Ich meine, dass ich nicht primär verdumme, sondern eher bequem werde (um dann zu verdummen). Das ist aber ebenso gefährlich, finde ich. Sei es das Navi im Auto (habe schon ewig keine Strassenkarte mehr benutzt) oder eben das Handy, alles wird einem abgenommen und vereinfacht. Mir kommt dazu der Kinderfilm W.A.L.L.E. in den Sinn.

Dirk Deimeke am :

*Wir hätten uns für das Auto nie ein Navi gekauft, weil es sich einfach nicht lohnt, ein Gerät zu kaufen, das im Jahr maximal fünf Mal benutzt wird.

Beim GPS ist das schon anders. Wir haben uns in der Eifel aufgrund eines schlechten Wanderführers aus Papier schon einmal richtig verlaufen und nur mit Glück das Auto wiedergefunden.

Sei es Bequemlichkeit oder beginnende Verdummung, Fakt ist für mich, dass diese Art von Gehirntraining sicherlich gut für mich war ...

W.A.L.L.E. möchte ich auch noch gerne sehen.

Unki am :

*Mir fällt das Stichwort "Digitale Amnesie" ein.

Man muß schon selber trainieren.

Dirk Deimeke am :

*Den Begriff kannte ich nicht.

Gebe Dir Recht. Die Hürde für das Training wird aber mit zunehmender Technisierung immer höher.

Ute am :

*Nö, ich finde nicht, dass wir verdummen. Klar einiges wird weniger, ich kenne auch nicht mehr so viele Telefonnummern auswendig, das liegt teils aber auch daran, dass es pro Person nicht mehr eine kurze Telefonnummer gibt, sondern lange Mobilenummern, die nicht mit Vorwahlen nach Ort strukturiert sind.

Immer erreichbar bin ich sicher nicht, will ich auch nicht, ich finde dafür wurden Anrufbeantworter erfunden, da muss ich nicht immer selbst ansprechbar sein.

Die Technik hilft jedoch auch sich zu informieren. Früher habe ich schon auch mal ein Buch geholt, wenn sich bei einem Gespräch eine Frage ergab, aber sicher nicht so oft, wie ich heute kurz mal nachsehe.

Wenn die Technik mir was abnimmt, fein, soll sie, ich muss mir nicht alles merken. ;-) Wichtig finde ich nur, dass ich mein Hirn weiter nutze und Gespartes durch Technik, durch andere sinnvolle Informationen ersetze.

Dirk Deimeke am :

*Da gebe ich Dir mit (fast) allem Recht.

Ich erlebe viele Menschen, die ohne Internetverbindung nicht mehr arbeitsfähig sind, weil sie sich nichts mehr merken "weil es ja auch eine Webseite zu dem Thema gibt".

Die Telefonnummern sind nur ein Beispiel, es geht schon wesentlich tiefer.

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