Apple und Linux ...
Der Meinung von Tim Pritlove (Podcaster und Apple-Fanboy) bezüglich Apple konnte ich mich noch nie anschliessen, aber jetzt gibt es eine Ausnahme. In der aktuellen Episode von NSFW findet sich neben einer - wie ich finde - sehr gelungenen Darstellung des Unternehmens Apple, mit der ich in weiten Teilen auf einer Linie liege auch ein Streitgespräch zwischen Holger Klein und ihm über die Tauglichkeit bzw. Untauglichkeit von Linux für den Desktop. Spannend dabei ist, dass Tim den Linux-Hasser Holger dabei den Wind aus den Segeln nimmt. Sehr schön.
Ausgangspunkt ist der Rücktritt von Steven Paul Jobs (startet ab 3:08:00 im Podcast), die folgenden Zitate haben es mir beim Hören besonders angetan:
Holger bescheinigt den Linuxnutzern Borniertheit bezüglich Ihres Systems. Mit der gleichen Vehemenz zeigt er aber auch seine Borniertheit und Weigerung Linux, jemals wieder eine Chance zu geben.
Macht Euch am besten selber ein Bild.
Spannender Weise konvergieren die Desktops gerade, wenn man sich mal Mac OS X Lion, Windows 7 und Gnome 3 anschaut, dann verschwimmen die Unterschiede zunehmend. Applikationen wandern immer stärker ins Netz ab, so dass das Client-Betriebssystem eine immer kleinere Rolle spielt.
Ausgangspunkt ist der Rücktritt von Steven Paul Jobs (startet ab 3:08:00 im Podcast), die folgenden Zitate haben es mir beim Hören besonders angetan:
Bei Apple sind Leute, die das Detail schätzen.Weiter sagt er, dass Qualität in der Open-Source-Welt noch nie eine Rolle gespielt hat. Dem würde ich widersprechen. Leider hat er aber Recht damit, dass die Enduser erst sehr spät in den Fokus von Linux gekommen sind.
[...]
Da (Apple) nimmt jemand für Dich eine Entscheidung vor, von der er meint, dass Du sie vielleicht gar nicht treffen solltest oder Dich vielleicht besser fühlst, wenn sie für Dich schon mal getroffen wurde.
[...]
Die Kunst bei Apple besteht auch häufig im Weglassen. [...] Dabei ist das Weglassen von Sachen für die meisten Leute auch gerade das Feature.
[...]
Bei Linux ist es etwas anderes. In der Linux-Welt ist es nicht im eigentlichen Sinne Qualität und Kreativität, sondern da ist es diese Freiheit und Vielfalt. Das ist da so. Gut ist etwas, was Dir viele Optionen bietet. Gut ist etwas, was in Anführungsstrichen "frei" ist. Und, das hat halt den höchsten Wert.
Holger bescheinigt den Linuxnutzern Borniertheit bezüglich Ihres Systems. Mit der gleichen Vehemenz zeigt er aber auch seine Borniertheit und Weigerung Linux, jemals wieder eine Chance zu geben.
Macht Euch am besten selber ein Bild.
Spannender Weise konvergieren die Desktops gerade, wenn man sich mal Mac OS X Lion, Windows 7 und Gnome 3 anschaut, dann verschwimmen die Unterschiede zunehmend. Applikationen wandern immer stärker ins Netz ab, so dass das Client-Betriebssystem eine immer kleinere Rolle spielt.
Trackbacks
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Kommentare
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Kai am :
Fanboys jeder Zunft sind mir generell äußerst unangenehm, aber mein subjektiver Eindruck ist, dass sich so Leute gerade in der Apple-Ecke besonders stark hervortun.
Dirk Deimeke am :
Die halbe Stunde ab 3:08:00 lohnt sich aber wirklich.
Fjunchclick am :
Tim ist da anders. Auch wenn er Apple-Fanboy ist, denke ich doch, dass er auch die Meinungen anderer respektiert. Man merkt sehr oft, dass Tim so mehr der offene Typ ist, der alles nicht so eng sieht, wogegen Holger eigentlich nur das gelten lässt, was seiner eigenen begrenzten Einstellung entspricht.
Zum Glück macht Tim nicht nur nfsw, sondern noch andere, sehr gute Podcasts.
Dirk Deimeke am :
Ja, Tim macht gute Podcasts, allerdings kann ich ihn nicht nur hören, daher habe ich nur CRE, NSFW und Kolophon im Download.
Kai am :
Dirk Deimeke am :
Ich denke nicht, dass die Qualität der eigenen Meinung vom Broterwerb abhängt. Vielleicht haben auch gerade Leute, die sich sehr viel mit anderen Meinungen auseinandersetzen eine sehr qualifizierte eigene Meinung.
Rayman am :
Uns zwingt natürlich niemand NSFW zu hören und es ist auch völlig logisch, wenn dort zwei Apple-Nutzer sitzen und damit keine neutralen Blick mehr auf die Materie haben können. Das haben wir Linux-Nutzer meistens auch nicht. Aber Tim hat sich diesbezüglich um mehr Ausgewogenheit in seiner Darstellung bemüht und das rechne ich ihm hoch an.
Trotz seines diesmal argumentativen Ausrutschers halte ich Holgi immer noch für einen außerordentlich intelligenten Menschen der sehr gut unterhalten kann. Niemand ist perfekt.
Dirk Deimeke am :
herrgruen am :
herrgruen am :
Dirk Deimeke am :
Constantin Gonzalez am :
Microsoft: "Ein PC auf jedem Schreibtisch!" Auch heute hat sich daran nichts geändert, aber der User bleibt aussen vor.
Linux: "Freiheit über alles!" Auch hier kann ich keinen User erkennen. Der muß nämlich lernen, mit seiner Freiheit zurechtzukommen und sich sein System so einrichten, wie er es braucht.
* Apple: "User Experience über alles!" Na da kommen wir doch dem User endlich näher!
(Und bevor ich als Fanboy verschrien werde: Auch Fans haben einen freien Willen und suchen sich die Objekte ihrer Begierde aus. Das gilt auch für Tim, der schon mal sehr richtig bemerkte, dass man nicht so genau sagen könnte, ob nun Apple- oder nicht doch die PC-User am Stockholm-Syndrom leiden .)
Dirk Deimeke am :
Apple und Microsoft sind beide börsennotierte Unternehmen und dazu verdammt, Geld zu verdienen und Gewinne zu machen. Entscheidungen werden getroffen, um genau das zu maximieren. Linux ist das, inklusive der Verbreitung, egal.
Linux und Windows wollen auf einer maximalen Anzahl an Plattformen laufen, Apple nur auf einer sehr begrenzten Anzahl, die zudem noch unter eigener Kontrolle steht.
Bei den Lifestyle-Gadgets geht Apple sogar noch einen Schritt weiter und kontrolliert die Wege über die Dateien auf die Geräte kommen. Das machen sie nicht aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit.
Nichtsdestowenigertrotz muss ich anerkennen, dass Apple durch das - zum Teil - sinnvolle Weglassen von Funktionen und von Features es geschafft hat, die Userexperience und die Stabilität Ihrer Geräte zu erhöhen.
Diese Aufstellung ist auch nicht umfassend, zeigt aber auch wie schwierig es ist, unterschiedliche Philosophien miteinander zu vergleichen.
- Windows: Möglichst viel Desktop-Hardware soll unterstützt werden
- Linux: Freiheit und Vielfalt
- Mac OS X: Goldener Käfig (der für viele völlig ausreichend ist)