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Schwimmen ...

schweiz Silvia kam gestern auf die Idee, schwimmen zu gehen.

Es ging zum Strandbadi Egg am Greifensee.

Das war richtig klasse. Nicht zu voll, sehr sauber, relativ ruhig. Alles in allem ein gelungener Abschluss für den Tag. Schön so etwas "auf die Schnelle" nach der Arbeit machen zu können.

Schweizer Ansicht über die Schweizer ...

schweiz Kurt von thinkabout in den Kommentaren bei Blogging Tom:
Besagter Deutscher hat in der Dok des Schweizer Fernsehens übrigens nicht gesagt, er müsste nicht Schweizer sein, weil er schon eine Persönlichkeit wäre, sondern, wörtlich: “Ich bin doch schon wer.”
Dass dies ein Indiz dafür ist, dass er tatsächlich eine Persönlichkeit ist und nicht nur eine hat, ist immerhin auch klar.
Die immer wieder aufscheinenden Ressentiments explizit gegen Deutsche finde ich Schweizer und Zürcher einfach sagenhaft. Und ich denke, sie haben viel mehr mit uns Schweizern als mit den Deutschen zu tun. Ich sehe nämlich nicht, was Deutsche dagegen tun könnten. Sobald sie den Schnabel aufmachen, machen sie es falsch. Entweder sie schleimen sich ein oder zeigen sich arrogant.
Da verstehe ich das Achselzucken der Deutschen bei uns sehr gut und fände sehr schnell zum eigenen Schluss, dass man mir den Buckel runter rutschen kann.
Als Gastgeber vergeben wir uns damit unzählige Chancen. Europa bleibt so nicht mal eine Idee, sondern eine Utopie, und die Mentalitäten behindern sich gegenseitig, anstatt dass sie sich bereichern würden.

Der wirkliche Skandal und der grösste Missstand, den die Dok aufgezeigt hat, ist übrigens ein innerschweizerischer, sprichwörtlich:
Wenn Luzerner jemanden, der von Luzern nach Zürich fährt, ernsthaft fragen: “Warum fährst Du nach Zürich und trägst Dein Geld dahin? Das hast Du doch nicht nötig. Das sind ja gar keine richtigen Schweizer.”

Also, liebe Schweizer, ihr braucht die Deutschen gar nicht. Ihr habt ja schon die Zürcher. Oder wahlweise die Basler, die Welschen, die St. Galler. Ihr könnt es Euch aussuchen. Immer aber nagelt Ihr Euch das eigene Brett vor den Kopf. Manchmal ist es echt zum Kotzen hier. Und warum? Weil wir komplexbeladen unsere eigenen Stärken nicht kennen, sondern ständig das Gefühl haben, wir könnten überrannt werden.

Wir sind die einzige echte Volksdemokratie der Welt, haben unzählige Leistungen vorzuweisen, nicht zuletzt, weil wir für viele Ausländer immer offen waren und sie aufnahmen. Wir haben keine Rohstoffe und trotzdem mit das höchste BIP der Welt, wir spechen viele Sprachen und gelten nicht zuletzt deswegen als weltoffen und anpassungsfähig - wenn es um Geschäfte geht. Auch diese Schweiz gibt es, und sie sorgt, Gott sei Dank, für jene Internationalität, die z.B. Zürich zur sympathischsten Weltstadt mit Kleinstadtcharakter macht.

Ich bin stolz auf dieses Land und auf meine deutschen Freunde, die mich in Zürich daran erinnern, dass ich an einem der schönsten Orte der Welt leben darf. Und ich denke mit höchstem Vergnügen an den Alphirten, den ich vor zwei Wochen kennen lernen durfte. Im dritten Jahr ist er nun auf dieser Alp am Vierwaldstättersee. Ein Libanese, der als Immobilienmakler in der Heimat im Winter ganz andere Härten kennen lernt und nun umworben wird, statt heimzureisen als Käser zu bleiben - in einer Gemeinschaftskäserei im Wallis. Geschichten gibts, da geht mir das Herz auf. Und wenn mir dieser Mann von seinen Käseleibern erzählt und von den Kindern, die draussen herumtoben mit den Kühen, wenn wir das Gläschen Wein schlürfen und den Käse schmelzen lassen, Schweizer Käse nach libanesischem Know How, dann bin ich in der Welt zu Hause, die ich liebe, und die auch in der Schweiz und durch die Schweiz möglich wird. Wenn wir mit unserem Kleinmut nicht all dies versaubeuteln.
Dem kann man doch eigentlich nichts mehr hinzufügen.

Schweizer Irrtümer über Deutschland (1) ...

schweiz Da ich nahezu täglich damit konfrontiert werde, habe ich mich dazu entschieden, hier im Blog eimal mit gängigen Schweizer Irrtümern über Deutschland aufzuräumen. Das Fernsehen zeigt nur Beiträge, die die Zuschauer bewegen sollen, während der Werbung am Gerät zu bleiben (die Pause zwischen den Werbungen muss gefüllt werden). Das zeichnet kein realistisches Bild.

Fangen wir mal direkt mit der Aufklärung des ersten Irrtums an:

Deutschland hat eine höhere Bevölkerungsdichte als die Schweiz.


Nachzulesen unter anderem in der Wikipedia. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Berge nicht bewohnbar sind und in Deutschland der grösste Teil der Bevölkerung in (Gross-)Städten zu finden ist.

Gründe für die Auswanderung ...

schweiz Im Heise Newsticker gibt es gerade einen Artikel, der die Motivation beschreibt, die Fach- und Führungskräfte ins Ausland treiben.

Das finde ich mal ganz interessant.

Die bessere Lebensqualität war auch für mich ein Grund. Wichtiger ist aber die bessere Arbeitsqualität. Schliesslich verbringe ich mehr Zeit auf der Arbeit als irgendwo anders. Das muss schon passen.

In Deutschland setzt sich - meiner Meinung nach - immer stärker eine "Grossgrundbesitzermentalität" bei den Arbeitgebern durch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die hohe Arbeitslosigkeit den Führungskräften vorgaukelt, dass die Arbeitnehmer sich nicht trauen zu wechseln und, dass sie jederzeit Ersatz bekommen, falls jemand weggeht.

Falsch gedacht, in beiderlei Hinsicht.

Lesefutter ...

schweiz Nebenan fand ich den Artikel Deutsche in der Schweiz: Geliebt oder gehasst?. Den Artikel finde ich gar nicht so spannend, über das Verhältnis von Schweizern und Deutschen ist bereits sehr viel geschrieben worden.

Viel interessanter sind die Kommentare, die die ganze Zwiegespaltenheit zeigen.

Wir haben hier beide Extreme kennengelernt, das positive überwiegt aber.

In dem Zusammenhang sind vielleicht die folgenden Artikel noch interessant:
- Wichtiges Spiel für die Schweizer Seele: Deutschland - Polen
- Deutsche in der Schweiz: Mehr toleriert als geschätzt
- Wie die Welt uns sieht

Wer denkt, dass es gar keine Probleme gibt, verschliesst die Augen.

Präsident Evil ...

schweiz Nachdem wir uns genauer über die Wahlschlappe der SVP vom letzten Sonntag informiert haben, haben wir uns auch neuerlich über den rechtspopulistischen Politiker Christoph Blocher (dieser Artikel ist auch sehr interessant) unterhalten. Dabei ist Silvia in Anlehnung an 'Resident Evil' für Blocher der Spitzname
Präsident Evil
herausgerutscht. Ich habe gar nicht mehr aufhören können zu lachen.
(Wir wissen selbstverständlich, dass Blocher kein Präsident ist).

Der Zürcher Flughafen ...

schweiz Eine Diskussion, die ich hier ziemlich interessiert verfolge, ist die Diskussion um den Anflug von Norden auf den Zürcher Flughafen. Baden-Württemberg sperrt und das meiner Meinung nach auch zu Recht.

Und - wie sehr häufig, wenn die Argumente ausgehen - wird die Höhe des Verkehrsaufkommens auf die Deutschen geschoben. (Siehe hier ein Beispiel von vielen).

Ein Flughafen, in diesem Fall der Zürcher, verdient an jedem Fluggast und an jedem Flugzeug eine ganze Menge Geld. (Das kann ich beurteilen, weil ich einen Einblick in die Kosten hatte, die einer Fluggesellschaft an einem Flughafen entstehen). Der Flughafen erlaubt so viele Starts und Landungen, weil er damit viel Geld verdient. Es gibt keinen anderen Grund. Na, ja, vielleicht spielt auch eine Rolle, dass der Wirtschaftsstandort Zürich durch die vielen Flüge an Attraktivität gewinnt.

Wenn nun, um mehr Geld zu verdienen, die Start- und Landebahnen über eigenem Grund nicht ausreichen, um den neuen Flugverkehr abzuwickeln, dann gibt es meiner Ansicht nach zwei Möglichkeiten. Den Flugverkehr zu reduzieren oder über einen anderen Flughafen (beispielsweise Dübendorf) abzuwickeln.

In Parkhäusern des Düsseldorfer Flughafen stehen zum sehr großen Teil niederländische Fahrzeuge. Auf die Idee, den Flugverkehr aus diesem Grund über die Niederlande hereinkommen zu lassen, kommt dort auch niemand.

Nachtrag: Braucht ein Land von der Größe der Schweiz zwei Interkontinental-Flughäfen? Ich war bis jetzt drei Mal in Südafrika und bin zwei Mal von Frankfurt (Entfernung 250 km) und ein Mal von Amsterdam (220 km) geflogen.

Fauxpas ...

schweiz Ich habe am Freitag beim Bloggy Friday wieder etwas gelernt.

Bei uns ist es Usus, wenn man an einen vollbesetzten Tisch kommt, als Begrüssung auf den Tisch zu klopfen. Das gilt zumindest für zwanglosere Treffen.

Am Freitag habe ich bzw. haben wir gelernt, dass es hier eher so ist, dass man auch alle Sitzenden mit Handschlag begrüsst.

Da haben wir das Fettnäpfchen voll mitgenommen.

Wir geloben Besserung :-)

(Beim Abschied haben wir es ja richtig gemacht).

Feiertage ...

schweiz Angeregt durch die Kommentare zu Der Sommer wird schlecht habe ich mir die Feiertage in der Schweiz einmal näher angeschaut.

Die Grundregel "Das ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich" erfährt bei den Feiertagen noch eine Steigerung: Es kann sich sogar von Stadt zu Stadt innerhalb des gleichen Kantons unterscheiden.

Glücklicherweise gibt es im Intranet eine PDF-Datei, die mir sagt, wann ich zu Hause bleiben darf.