Die Schweizer und die Deutschen ...
Sehr hörenswert ist der Podcast:
Die Schweizer und die Deutschen (mp3)
Passend zur EM gibt es auch:
Österreicher und Deutsche (mp3)
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Silvias Blogbuch am : Eigentlich unnötig, oder?!
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Leute, die ganzen Diskussionen über Schweizer die Deutsche vorverurteilen und Deutsche die sich in der Schweiz nicht benehmen wollen und die Sprachunterschiede und und und ... gehen mir gewaltig auf die Nerven. Das ganze lässt sich doch auch ganz kurz zus
Kommentare
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Thommen am :
Dirk Deimeke am :
Was mir bei "Schweizerdeutsch" als eigenständiger Sprache abgeht, ist, dass es keine Schriftsprache ist.
Silvia am :
Thommen am :
Zusätzlich dient bei uns die Schriftsprache auch der Verständigung zwischen dem Schweizerdeutschen und dem Italienischen und Französischen, resp. dem Romanischen, also nicht nur den Dialekten!
Amtssprache sind dt fr it, wobei zB Verhandlungen in Dialekt geführt, aber schriftsprachlich festgehalten! werden.
Inzwischen gibt es Dialektregeln und immer mehr Dialektliteratur. Nicht zu vergessen die traditionellen Dialektwörter in der Schweizer und Österreicher Literatur!
Dirk Deimeke am :
hampa am :
Das hat dann mit "netter Eigentart" nichts zu tun. Schon eher etwas mit Stolz und Verbundenheit.
Dirk Deimeke am :
hampa am :
Aber miar khönnt das Experiment gära amol starta und luaga, wia lang Du häsch, bis Du jeda Biitrag vo miar entschlüsslet hättisch. Mit dr Ziit isch das nämmlich uu huara streng zum läsa und as git Khopfweh. Was meinsch?
Dirk Deimeke am :
hampa am :
Nein, im ernst, wenn ich einen Blog oder sonst eine Web-Seite unterhalte, und ich möchte, dass sie im deutschsprachigen Raum auch evt. gelesen wird, in Hochdeutsch zu schreiben.
Und ehrlich gesagt, fällt es mir viel leichter in Deutsch zu schreiben als in Dialekt.
Dirk Deimeke am :
Aber ich hatte auch vermutet, dass Dir das Schreiben schwerfällt.
Thommen am :
Dirk Deimeke am :
Von der Tendenz habe ich bis jetzt noch nichts mitbekommen und ich lese reichlich (circa 30) Blogs aus der Schweiz.
Silvia am :
Vielleicht hat das Sprechen einer gemeinsamen Sprache was mit zwischenmenschlicher Kommunikation zu tun und dass das hier in der Schweiz ein Problem ist, weiss die ganze Welt.
Ihr habt so viel Angst, eure Sprache zu verlieren, dass ihr darüber nicht merkt, wie viele "Nicht-Schweizer" die Achtung von eurem Land und den Menschen verlieren.
Ich finde dass sehr schade, denn eigentlich ist die Schweiz ein echt tolles Land.
hampa am :
Und das "wir"-Gefühl brandet doch bei in jedem Land vorallem bei Sportanlässen auf.
Dirk Deimeke am :
ports am :
Dirk Deimeke am :
Silvia am :
Und so ganz am Rande, wer spricht denn bitte hier alle Amtssprachen? Warum zieht der Deutsch-Schweizer über die Französische Schweiz her, wie über Deutschland? Warum sucht ihr in Wohnungsanzeigen explizit nach bestimmten Schweizern, wenn ihr doch so "Wir" seid? So viel zu "Wir-Gefühl".
Stolz auf seine Heimat zu sein, bedeutet neben den Stolz auf seinen "räumlich begrenzten Dialekt" auch die Sprachen des Landes zu sprechen, oder?
hampa am :
Denn ich war immer der Meinung, dass sei eine deutschlandweite Kampagne sei, hinter der so ziemlich jeder Deutsche steht. Jedenfalls so kam das in den Werbespots rüber.
Anscheinend ist dem überhaupt nicht so. Das muss ich jedenfalls annehmehmen, wenn Du mir hier mit dem lieben Christoph kommst.
Dirk Deimeke am :
Ausserdem war der Tenor der Kampagne: Beschwert Euch nicht, tut was.
Gerade über Google gefunden: Lars Cords (einer der Initiatoren): "Es ist uns gelungen, eine breite Diskussion auszulösen, welchen Beitrag jeder einzelne leisten kann, damit es ihm selbst, seiner Familie und dem ganzen Land besser geht."
Das Fernsehen bringt eben nur einen sehr begrenzten Ausschnitt aus einem fremden Land.
hampa am :
Dirk Deimeke am :
hampa am :
"Du bist Deutschland ist eine auf Positives Denken und auf ein neues deutsches Nationalgefühl zielende Social-Marketing-Kampagne."
"deutsches Nationalgefühl" hat doch was mit "wir" zu tun oder nicht?
Weiter steht da geschrieben:
"Eine Fortsetzung der Kampagne mit dem Fokus auf ein „kinderfreundliches Deutschland“ wurde im Juli 2007 beschlossen"
Ich möchte da auch nicht weiter darauf herum reiten.
Dirk Deimeke am :
Thommen am :
Wir Schweizer kommen immer erst aus Basel Bern oder Zürich, und dann sind wir noch Schweizer...
Wir sollten nicht an den Mentalitätsunterschieden herumkritteln. Die haben ihre historische und soziale Bedeutung! Wir sollten sie verstehen lernen!
Leider sind viele Leute aus den verschiedenen Dialektgebieten in Deutschland schon lange der Arroganz des Hochdeutschen erlegen.. Ausnahmen: Köln, Bayern, Schwaben, Berlin - der Rest kommt leider nicht genügend zur Geltung! (Wie war das doch angenehm, als auch die Sachsen und Thüringer zu ARD und ZDF kamen...
Und dann kommen noch die Österreicher, die genauso wenig Hochdeutsch untereinander verwenden wie wir Schweizer.
Europäisierung ist nur möglich durch Aufwertung des Regionalen. Nationalsprachen dienen der Verständigung. Zu sonst nix!
Dirk Deimeke am :
Thommen am :
Deutschland müsst Ihr näherbringen!
Dirk Deimeke am :
Ihr kennt Deutschland sogar noch schlechter als wir die Schweiz, was alleine daran liegt, dass wir hier leben, Ihr aber nicht in Deutschland.
Das ist aber nichts schlimmes.
Es gibt in Deutschland ungefähr 30 (!) Hauptdialekte und zahlreiche davon abgeleitete Dialekte und Regiolekte.
Thommen am :
Silvia am :
1. Das Wort Arroganz („Überheblichkeit“, Adj. arrogant) wurde im 18. Jahrhundert aus dem Französischen (frz. arrogant 'anmaßend') in das Deutsche entlehnt. Ursprünglich stammt das Wort aus dem Lateinischen: adrogatio setzt sich aus ad- 'an-' und rogatio 'Frage' zusammen.
2. Hochdeutsch bezeichnete gegenüber Niederdeutsch ursprünglich die geographisch südlich der norddeutschen Tiefebene verorteten Dialekte, die im 5. und 6. Jahrhundert die zweite Lautverschiebung mitmachten ... Mit dem 18. und 19. Jahrhundert verschob sich das regionale Zentrum der hochdeutschen Aussprache weiter nach Norden in das Gebiet um Hannover. Das Hochdeutsche wurde damit zur Standardsprache, wie sie vormals gemäßigt niederdeutsche Gebiete annahmen. „Hoch“ bezeichnet seitdem nicht mehr die regionale Verortung gegenüber dem niederdeutschen Raum, sondern die Stilhöhe, den Vorrang einer „Hochsprache“ ...
Was meinst du also mit "arrogantem Hochdeutsch"?
Thommen am :
Hochdeutsch war und ist vor allem eine "Verständigungssprache". Die Dialekte enthalten viel mehr Sprachmaterial als die "hochdeutsche" Literatur und werden ja auch immer entsprechend "belehnt". Ich verweise auf Gotthelf und Keller, u.a.
Ich habe lange nicht gewusst, dass das Gedicht vom Herr Ribbekk aus dem Norden ursprünglich im Dialekt geschrieben wurde...
Hochfranzösisch ist übrigens auch ein Überbau über verschiedenste Dialekte in Frankreich und Übersee...
Dirk Deimeke am :
Das Volk hat in der Schweiz entschieden, dass Hochdeutsch die Amtssprache wird, nicht die Deutschen.
Dialekt ist eine "nette Eigenart" oder auch "putzig" in der Aussprache, was ist daran schlimmn zu finden? Ich selber spreche westfälisch und Ruhrdeutsch, beides Dialekte, die sich putzig anhören und eine "nette Eigenart" sind.
Wenn ich "meine Sprachen" mit diesen Attributen versehen kann, warum dann nicht auch andere?
Warum fühlt Ihr Euch davon angegriffen?
Silvia am :
Ich finde es allerdings sehr schade, dass du so ein Problem mit dem Hochdeutschen hast, wo es doch so Facettenreich ist. Vielleicht ist gerade dieser Facettenreichtum, von dem du dich überrannt fühlst? Das ist übrigens meine Muttersprache, schön dass du so respektlos darüber schreibst.
Ich habe deinen Dialekt sicher nicht so negativ belegt, wie du meine Sprache ... Macht aber nichts ...
Ach ja, zu Hause bei uns hat sich über so einen Quatsch noch nie jemand Gedanken gemacht, das sitzt man gemütlich zusammen und redet so, wie einem der Schnabel gewachsen ist und nimmt auf die Rücksicht, die die Landessprache noch nicht so gut beherrschen.
Schönen Abend noch, ich gehe jetzt zum Fussball.
Thommen am :
Ich möchte abschliessend noch erwähnen, dass wir in der Schweiz seit Generationen aufwachsen mit der dreisprachigen Beschriftung fast aller Alltagsgegenstände und Verpackungen. Von daher ist Schriftsprache immer eine von dreien...
Aber unsere Alltagssprache ist eben nicht die Schriftsprache, sondern der Dialekt. Also gerade umgekehrt wie in Deutschland. Wer es fassen kann, der fasse es.
Dirk Deimeke am :
Thommen am :
Dirk Deimeke am :
Thorsten am :
Wie ich bei Silvia schon geschrieben hatte, Schweizerdeutsch klingt für mich persönlich phonetisch einfach super, das ist mit der schönste Dialekt im deutschen Sprachbaum.
Ich selber bin ja eingewanderter Hesse, und egal was kommt ich habe immer einen leicht hessischen Dialekt, das merke ich nicht mal mehr, aber es ist schon die Art und weise wie man Wendungen ausspricht und sich dabei immer wieder verrät wo man aufgewachsen ist.
Von daher ist das doch eine schöne Eigenart, das ist doch nichts weswegen man sich aus irgendeinen Grunde herabgesetzt fühlen muss, es kommt ja auch keiner an und versucht dir die Welt zu erklären oder dir zu sagen wie du es hättest "richtig" ausgesprochen, oder? Oder ist es so das man von dem Deutschen, nur weil er aus einem größerem Land kommt, so etwas erwartet?
Dirk Deimeke am :
(Mit einer Ausnahme, "man" hört es in der Schweiz nicht gerne, wenn Deutsche versuchen, Dialekt zu reden. Das mögen aber auch nur die jüngeren nicht gerne).
anne am :