Zurück zum Papier ...

Warum eigentlich?
Ich bin ein Techie und da sollte es doch normal sein, technische Hilfsmittel für die Terminplanung zu verwenden. Doch, egal, wie man es nimmt, es scheint eines der letzten ungelösten Probleme der Informatik zu sein, einen wirklich guten elektronischen Kalender auf den Markt zu bringen.
Auf der Arbeit bin ich gezwungen Ausguck von Winzigweich zu verwenden, da macht es auch Sinn, da ich zur Planung von Meetings auf die Besetzt- und Frei-Zeiten der Kollegen zugreifen kann. Das gleiche gilt auch für die Hornklee Notizen (na, kommt da jemand drauf?).
Was für den Einsatz von Technik spricht:
- Backup-Möglichkeit
- Synchronisation möglich (habe ich "in Perfektion" aber noch nicht gesehen)
- Vereinfachte Planung von Meetings (wenn man vor dem Rechner sitzt)
- Terminverschiebungen und wiederkehrende Termine bedeuten weniger Aufwand
- Kalender können zwischen verschiedenen Personen geteilt werden
- Man muss weniger Sachen mitnehmen
Was für den Einsatz des Papiers spricht:
- keine Bootzeiten
- kein Ärger mit Software
- Wiederkehrende Termine können mit Rücksicht auf Feiertage geplant und entsprechend verschoben werden
- mehr kreative Möglichkeiten (Skizzen oder ähnliches)
- Unterwegs besser einsetzbar
... schon einmal Terminplanung mit Smartphone während eines Gesprächs mit dem gleichen Gerät versucht?
... kein Klimpern auf der Handytastatur
... Folgetermine in Meetings leichter zu planen
- Durch das handschriftliche Schreiben der Termine prägen sie sich besser ein
- Termine müssen am Hauptrechner nicht nachbearbeitet werden
- "exotische" Wiederholungstermine gut planbar
- Es können Papierschipsel mitgenomen und/oder eingeklebt werden
- weder Akku noch Batterie, die im kritischen Augenblick versagen
- Papier baut in direkten 4-(oder mehr)-Augen-Gesprächen keine Hürde auf
Nachdem ich mich auf dem Markt umgeschaut habe, habe ich mich für das X-Large Wochenplanungs-Notizbuch von Moleskine entschieden. Das kommt mir als handschriftlichem Grobmotoriker entgegen. Moleskine wird es, weil die Notizbücher sehr robust sind und einen Gebrauch von 365 Tagen vermutlich überstehen werden. Zu Hause werden wir demnächst auch wieder ein handgeschriebenes Adressbuch einsetzen.
Und warum verlinke ich Amazon und keinen Schweizer Händler? Das ist auch einfach, der grösste Teil meiner Leser kommt aus Deutschland und das Notizbuch kostet in der Schweiz umgerechnet acht Euro mehr als in Deutschland (Amazon liefert kostenlos).
Hier noch ein paar Links zum Thema:
- Back to paper
- (Zeit-)Planung: Zurück zum Papier?
- Die Renaissance des Notizbuchs
Trackbacks
Hampa's Blog am : Handschriftlich ins 2009
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Angeregt durch den Artikel von Dirk habe ich mir die "Sinnfrage" über (m)einen elektronischen Begleiter ebenfalls gestellt. Ich bin zu folgendem Schluss gekommen. Das nächste Jahr werde ich mit einer Papier-Agenda starten. Ich habe nämlich festgestellt
Dirks Logbuch am : Sinn und Unsinn ...
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... technischer Lösungen für untechnische Probleme. Ich bin ein sehr grosser Fan davon, möglichst viele Methoden und Abläufe rund um ein Problem zu kennen, um bei Bedarf, die richtige Herangehensweise bei einer Herausforderung einsetzen zu können. D
Kommentare
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Unki am :
Dirk Deimeke am :
Roman am :
Dirk Deimeke am :
Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber letztendlich haben die besseren Argumente für das Papier gesprochen.
Vor ein paar Jahren hatte ich das schon einmal versucht, bin aber reumütig zum Rechner zurückgekehrt. Damals war der Grund, dass sich jeder zweite Termin immer wieder verschoben hat ...
Herr Olsen am :
Ich habe ein kleines "Moleskine" noch hier liegen. Sogar mit dem Logo meines Arbeitgebers geprägt.
Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut wieder analog zu werden...
Dirk Deimeke am :
Der Versuch ist allerdings gescheitert.
sergey am :
Ich nutze sehr oft Papier, um mir Notizen zu machen, einfach mal kurz was aufzuschreiben etc. Ist schon sehr praktisch.
Dirk Deimeke am :
hampa am :
Wenn ich nun Deine mit meinen Argumenten für/gegen Technik mische, dann erhält das "gegen" eindeutig mehr Gewicht. Ich habe mich zum Beispiel immer wieder dabei ertappt, dass ich, wenn ich einen Termin mit jemandem vereinbart habe immer zuerst eine Notiz auf Papier gemacht habe und es anschliessend am PC eingegeben habe, weil die Erfassung am mobilen Gerät schlichtweg zu lange gedauert hat.
Was ich weiterhin nutzen werde ist Sunbird mit meiner Frau zusammen. (obwohl ich da noch die eine oder andere Hürde zu meistern habe.)
Ich habe schon zweimal den Schritt zum Papier zurück versucht (TimeSystem/Tempus. Es ist jedesmal daran gescheitert, dass ich aus (falsche) Sparen an der Grösse des Systems gespart habe.
Ich denke, ich werde den Versuch 2009 nocheinmal starten und aus den gemachten "Fehlern" lernen.
Dirk Deimeke am :
Allerdings habe ich erkannt, dass das für uns auch Blödsinn ist. Wir reden lieber miteinander und stimmen uns im Gespräch miteinander ab.
Mir wird immer stärker bewusst, dass ich bei vielen Aufgaben versuche, das Problem an die potentielle Lösung anzupassen. Damit möchte ich gerne aufhören.
hampa am :
Meine Elektronische Agenda habe ich inzwischen zur Seite gelegt, die Geschäftstermine verwalte ich weiterhin auf Outlook und gleiche das auch mit dem Handy ab. Ebenfalls sind im Outlook all meine Kontakte (Private und Geschäftliche) zu finden.
Noch eine Frage zum X-Large Buch: Liegt das immer bei Dir zu Hause oder hast Du immer eine Tasche dabei. Ich nehme mal an, dass das nicht wirklich in die Jacke passt.
Dirk Deimeke am :
Als Adressbuch wollen wir ein anderes Moleskine verwenden.
Es gibt sogar eine Moleskine-Gruppe bei Xing ... https://www.xing.com/net/moleskine