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Brief an einen Windowsnutzer ...

ubuntu Ich bin sehr verblüfft!

Vor relativ genau einem Jahr habe ich einen Brief an einen Windowsnutzer geschrieben und im Wiki von ubuntuusers.de veröffentlicht.

Dieser Brief ist mittlerweile unglaublich häufig kopiert worden. Tatsächlich schreiben auch alle Kopierer die Quelle dazu. Ich bin begeistert.

Jetzt habe ich eine Anfrage von ubuntu in Belgien bekommen, ob sie den Brief auf der noch nicht komplett fertiggestellten deutschen Titelseite verlinken dürfen. Das ehrt mich sehr.

Hier der Text (im Wiki wurde er noch von Anderen überarbeitet):

Brief an einen Windowsnutzer

Dirk Deimeke
ubuntu@deimeke.net

An den
Windowsnutzer
Wo immer Du bist.

Düsseldorf, im August 2006

Ubuntu. Linux für Menschen.

Lieber Windowsnutzer,

es gibt Studien, die besagen, dass
- Linux das beste Betriebssystem
- Windows besser
- Mac OS X das allerbeste
ist.

Und wer bleibt auf der Strecke? Du!

Da es Studien gibt, die alles beweisen können, was gewünscht wird, kann man keiner glauben. Da bleibt dann nur noch die eigene Meinung.

Wir, die Ubuntunutzer, denken natürlich, dass unser System unseren Wünschen und Ideen am nächsten ist. Das möchte ich erklären. Vielleicht findest Du Dich in dem einen oder anderen Punkt wieder und hast den Mut, etwas neues auszuprobieren. Eines kann ich Dir in jedem Fall versprechen: Wir lassen Dich nicht alleine!

Welche Aufgaben hast Du für Dein Computersystem?

Die Aufgaben für mein privates System sind ein bisschen Office (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Terminplanung und Online Banking), viel E-Mail und viel Internet (und dort hauptsächlich das Surfen im Web). Wenn ich das alles einmal zusammennehme, komme ich zu dem Resultat, dass ich das mit jedem halbwegs aktuellen Betriebssystem hinbekomme.

Wirklich mit jedem? Ja!

Wenn ich Ubuntu für diese Aufgaben benutze, kostet mich das - bis auf den Rechner - keinen Cent. Auch die ganzen Aktualisierungen kosten mich nichts.

Wenn ich dafür Windows benutze, zahle ich die Windows-Lizenzkosten mit der Hardware, die ich kaufe - sie wäre sonst billiger - , Upgrades kosten dann extra (derzeit kostet ein Upgrade von Windows 2000 etwa 250 Euro).

Bei Mac OS X das gleiche Spiel, Upgrades kosten hier etwa 130 Euro.

Dies Kosten werden bei jedem Upgrade fällig, bei Ubuntu Linux entstehen hier keine Kosten.

Nicht verschweigen möchte ich allerdings, dass die Qualität und Verfügbarkeit von Spielen unter Linux sehr eingeschränkt ist. Sollte das das Hauptargument gegen Linux sein, kann man sich zum einen überlegen, ob man sich ein Windows hält, nur um zu spielen oder ob man sich eine Konsole kauft (die Kosten sind in etwa gleich hoch). Mal ehrlich, Spiele und Online-Banking auf dem gleichen Betriebssystem sind eine brisante Kombination, gerade, wenn es um Online-Spiele geht. Es kann gut gehen, muss es aber nicht.

Ach, Du hast schon einmal versucht, Linux zu installieren, bist aber an der schlechten Hardware-Unterstützung gescheitert? Da ist Ubuntu ganz weit vorne. Obwohl die meisten Hersteller es nicht für nötig halten, Linux zu unterstützen, gibt es für fast alles Treiber. Bei Ubuntu wird die meiste Hardware direkt bei der Installation - ohne irgendwelche Kunstgriffe - unterstützt. (Leider gilt das nicht für die alleraktuellste Hardware).

Bei Hardware, die nicht direkt unterstützt wird, hilft der größte Vorteil, den Ubuntu gegenüber anderen Betriebssystemen hat: Die Community.

Unter http://www.ubuntuusers.de/ kann man unter dem Motto "Fragen ist menschlich!" wirklich jede Frage loswerden. Dort finden sich viele hilfreiche Menschen "wie Du und ich", die helfen wollen, Ubuntu zu dem System zu machen, das Du Dir wünscht.

Und - mal ehrlich - in wie vielen Foren sitzen selbsternannte Experten, die die Fragen jedes "Nicht-Experten" mit den Worten "Such bei Google" oder "Lies das Handbuch" abschmettern? Das ist bei Ubuntu anders.

Eines mußt Du aber mitbringen, das kann Dir niemand abnehmen, wenn Du Dich mit Ubuntu beschäftigen möchtest: Sei bereit, etwas neues zu lernen! Ubuntu ist nicht Windows und will es auch gar nicht werden.

Viel Spaß

Dirk

Trackbacks

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Mich nervt kolossal, dass so viele Benutzer (oder Fans) anderer Distributionen Ubuntu den Erfolg neiden. An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich nicht mit allen Entscheidungen einverstanden bin, die Canonical (der Hauptsponsor von Ubunt

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Kommentare

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Gilles am :

*Sehr geiler Brief kein Wunder das der so oft kopiert wurde :-)

hampa am :

*...wo darf ich unterschreiben?

Eine wirklich gelungene Sache. Ich glaube sogar, dass ich diesen Brief in meinen Linux-Anfängen schon einmal gelesen habe.

Du schreibst, dass man etwas mitbringen muss. Stimmt! Aber es macht wahnsinnig Spass. Und wenn man auf so tolle Hilfe zählen kann, umso mehr.

Es gibt wirklich wenige Anwendungen, bei denen ich auf Windows ausweichen muss. Und wenn, ist es nur deshalb, weil ich noch nicht die Zeit gefunden habe, mich damit auseinanderzusetzen oder das ich in der Firma mit Windows konfrontiert werde.

Ich weiss, die Zeit wird kommen, wo ich der Gemeinschaft etwas auf irgendeine Art zurückgeben kann.

Dirk Deimeke am :

*Zeit ist sicherlich ein Kriterium, da Ubuntu oder Linux im Allgemeinen eine völlig neue Welt in sich birgt.

Durch Dein Wiki gibst Du doch schon etwas zurück.

Anonym am :

*Hallo,

ich habe auch jahrelang Mac OS X und Linux genutzt. Ubuntu 7.04 war die letzte von mir verwendete Distribution.

Doch ich habe festgestellt, das ich mit Linux zu viel Zeit verschwendet habe. Problem lösen, Konfiguration, fehlende Treiber, Abstürze diverser Programme, einfrieren des Rechners, etc.

Nun bin ich wieder zu Windows geswitcht. Dort funktioniert wirklich alles auf Anhieb und ich kann mich voll auf meine Arbeit konzentrieren. So soll das sein.

Linux ist mir zu sehr ein Lego-Beitriebssystem. Ich möchte mein Betriebssystem nicht erst noch zusammen bauen müssen, sondern ich möchte direkt los arbeiten.

Es mag zwar ab und dann SpaÃ? machen am OS zu basteln, aber produktives Arbeiten ist so schwer möglich.

davi am :

*Das ist ein "Argument" welches ich nie wirklich verstehen werde.
Ich habe hier auf Laptop und Desktop Debian installiert; dazu XFCE, die dev-tools und von Hand JDK mit Netbeans. Zum Doku schreiben dann noch Kile.
Wie gesagt waren die Java Sachen die einzigen von Hand installierten und das war eher nur entpacken und ein paar Links anlegen, der Rest per Paketverwaltung.
Unter Windows wäre das eine einzige Installorgie geworden; lege CD xy ein, klicke auf setup - dann weiter, weiter, weiter, ok... nächste CD...
Und konfigurieren brauchte ich ausser Netzwerk auch nichts, läuft alles prima out-of-the-box

Dirk Deimeke am :

*Das ist immer die Hauptfrage.

Wenn Du ein System möchtest, mit dem Du gleich loslegen willst, ist Mac OS X das richtige. Die Bedienung ist um Klassen intuitiver als bei Windows und bei Linux.

Da Windows-Wissen, was Du hast, hast Du Dir über einen längeren Zeitraum angeeignet. Bei Linux stehst Du noch am Anfang und denkst, dass alles so laufen müsste, wie Du es unter Windows gewöhnt bist. Das ist nicht so!

Lies bitte einmal:
http://www.deimeke.net/dirk/blog/index.php?/archives/293-Drei-Antworten-....html

Thorsten am :

*Sorry aber du bist ein Troll, anders kann ich das nicht bezeichnen. Hab Jahre lang Foo Bar gemacht und bin nun wieder in die Matrix zurück weil ich den Brei nicht essen mag, sondern lieber ein virtuelles Steak das es garnicht gibt. Halte ich übrigens für ein Gerücht das ein Rechner der unter Linux massiv muckt unter Windows out of the Box rennt, ohne Treiber einspielen wird es auch da nicht gehen.

Aber klar ist, so was kann man nur Anonym schreiben ;-) deshalb >> Troll

Gerry am :

*Hallo Dirk ;-)
Das ist ein wieder mal ein Text, bei dem ich dir nur teilweise recht geben kann (aber du kennst ja meine Einstellung wohl mittlerweile ;-) ). Und zwar geht es genau um den zweitletzten Satz. Ich behaupte nach wie vor, dass das wohl nur einen verschwindend kleinen Teil aller Computer-Benutzer betrifft. Der Grossteil will sich nicht darum kümmern, ob seine Kiste nun problemlos läuft, ob die Soundkarte unterstützt wird, oder ob das Headset funktioniert. Es soll einfach funktionieren. Und da versagt Linux (ja, und auch die Hardware-Hersteller) meiner Meinung nach. Es soll meiner Meinung nach nicht nötig sein, dass man erst Foren durchstöbern muss, um endlich Sound über die Boxen zu hören, egal wie hilfsbereit die Community ist.
Es ist zwar schön, dass der Brief oft kopiert wurde und ganz ehrlich, mir gefällt er auch, aber wahrscheinlich wird er nur innerhalb der Linux-Community für Gefallen sorgen und kaum einen Windows-User zum switchen animieren.

Dirk Deimeke am :

*Ich weiss von fünf Leuten, die es aufgrund des Briefes zumindest versuchen wollten. Ob sie immer noch dabei sind, weiss ich nicht.

Bezüglich der Hardware-Unterstützung gebe ich Dir Recht. Da haben es die Hersteller in der Hand. Wobei ich sagen muss, dass bei meiner Hardware alles "out-of-the-box" funktioniert (beim aktuellen Notebook klappt nur der Standby-Modus nicht). Dazu fällt mir aber auch ein, dass Vista lange nicht alle Hardware unterstützt ...

"Bereitschaft, neues zu lernen" bezieht sich nicht nur auf die Hardware, sondern darauf, dass sich die Oberflächen (Gnome, KDE, ...) in vielen Punkten anders bedienen lassen als Windows.

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