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Wir nennen es Arbeit (2) ...

Und weiter geht es. Das Buch ist so interessant, dass ich den Artikel in mehrere Teile aufgeteilt habe. Ich würde jedem dennoch empfehlen, das Buch zu lesen, da ich hier nur einen sehr kleinen Ausschnitt wiedergebe.
Neben der Tatsache, dass Web 2.0 mittlerweile ein eingetragenes Wahrenzeichen von O'Reilly ist, findet sich die folgende Erklärung.
Ein schönes Bild, um das Web 2.0 zu verstehen, ist eine Anektdote, die wahrscheinlich auf ein Experiment der University of Oregon zurückgeht. In den 70er-Jahren gestaltete man dort den Campus neu und anstatt asphaltierte Wege anzulegen, säte man überall Rasen. Nach einigen Monaten wurden die Trampelpfade geteert - kein einzelner Architekt der Welt hätte die Wege so angelegt, wie die Menschen sie brauchen. Vermutlich handelt es sich um eine Urban Legend, aber eine, die "Wisdom of the crowds", die Weisheit der Massen, sehr gut erklärt.

In einem anderen Kapitel wird sehr intensiv auf Blogs eingegangen. In vielen Beschreibungen und Ausführungen finde ich mich dabei auch selber wieder. Die Motivation für das Bloggen ist der Respekt und die Anerkennung, die mir entgegengebracht werden. Mittlerweile merke ich, dass mir gerade das Blog und auch meine Beschäftigung für Ubuntu eine Bekanntheit eingebracht hat, mit der ich - als ich mit dem Bloggen anfing - nicht gerechnet habe.
Für die digitale Bohème sind Blogs eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Währung Respekt. Ihre Funktion liegt aber nicht nur darin, eigenes Marketingsprachrohr zu sein, sondern sie ermöglichen auch die Teilnahme an der öffentlichen Diskussion, wie klein die Öffentlichkeit hier auch sein mag. Man möchte zumindest einen Einfluss auf die Googlehits zum eigenen Namen haben, und den kann ein Blog bieten, wenn man nicht gerade Christian Schmidt heisst.

Überraschend fand ich den folgenden kurzen Einblick in die Verkaufszahlen des Online Warenhauses Amazon:
Mit einer einfachen Frage und ihrem überrascheneden Ergebnis illustriert Anderson die Tragweite des "Long Tail". Wie viel Prozent des Umsatzes von Internetbuchhändler Amazon wird von den 130.000 meist verkauften Titeln erwirtschaftet? Die meisten Leute schätzen diese Zahl auf weit über 90 Prozent oder sind sogar erstaunt, dass überhaupt so viele verschiedene Titel verkauft werden. Tatsächlich ist es weniger als die Hälfte, der grösste Teil des Umsatzes wird mit Büchern gemacht, deren geringe Abverkaufszahlen in einer Offlinebuchhandlung zur Verbannung aus dem Regal führen würden. Und das gilt nicht nur für Bücher, sondern ebenso für Musikstücke, für DVDs und immer mehr auch für handfeste Produkte, die als Kleinstserien oder gar als Unikate aufgelegt werden.

Und zu Computerspielen gibt es auch noch etwas. Es wird ein sehr interessantes Gedankenexperiment zitiert, dem ich gut zustimmen kann.
Computerspiele, selbst populäre Fernsehserien hätten heute so komplizierte und vielschichte Handlungsebenen, dass sie vor 20 Jahren kaum verstanden worden wären. Johnson bezeichnet dieses andauernde Hirntraining durch Komplexitätsbewältigung als "kollaterales Lernen" und schlägt zur Illustration ein spannendes Gedankenexperiment vor: Was, wenn die gesamte Mediengeschichte wie gehabt verlaufen wäre, mit der kleinen Abweichung, dass Computerspiele vor dem Buchdruck erfunden wurden? Lebhaft kann man sich die Abwehrreaktionen ausmalen, als auf einmal Bücher unter Jugendlichen populär werden. Hier ein kleiner Auszug: "Bücher unterfordern chronisch die Sinne. Entgegen der langen Tradition der Computerspiele - die Kinder in lebendige, dreidimensionale Welt voll von bewegten Bilder und musikalischen Eindrücken führen, durch die sie mit Muskelbewegungen steuern - sind Bücher einfach nur eine Aneinanderreihung von Wörtern auf einer Seite. Nur ein kleiner Teil des Gehirns wird dadurch aktiviert, während Computerspiele das gesamte Spektrum sensorischer und motorischer Hirnfunktionen ansprechen. Hinzu kommt, dass Bücher auf tragische Weise einsam machen. Während Spiele junge Menschen seit geraumer Zeit dazu bringen, gemeinsam mit Freunden eigene Welten zu bauen und zu erkunden, zwingen Bücher sie in die Abgeschiedenheit eines ruhigen Ortes, abgeschottet vom Rest der Welt. Diese neu enstandenen "Büchereien", die das Lesen anregen sollen, bieten ein beängstigendes Bild: Dutzende von Kindern, die normalerweise einen regen und lebhaften Austausch pflegen, versenken sich stumm und apathisch in die Lektüre ...

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Und hier nach Teil 1 und Teil 2 der letzte Teil. Barrierefreiheit oder freier unbehinderter Zugang zu Informationen oder Programmen ist der digitalen Bohème ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Aus dem "Handbuch Europäisches Konzept für Zugänglichkeit" fi

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DeimHart am : Folge 59: Coworking Spaces

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Zusammen mit Frank Hofmann reden wir über Coworking Spaces. dh-20140407-ausgabe-059.mp3 (01:33:50 Stunden, 67.6 MB) dh-20140407-ausgabe-059.ogg (01:33:50 Stunden, 54.7 MB) (Bild des Nutzers Tmadanes aus W

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