Social Media Marketing mal richtig ...
In der letzten Woche bekam ich folgende Nachricht, die ich zuerst löschen wollte, weil ich sie für eine Null-Acht-Fünfzehn-Werbenachricht hielt (Veröffentlichung mit Einverständnis der Autorin):
Betreff: Kaffeemaschine für bloggende Nachtarbeiter
Was mich an der Nachricht so beeindruckt hat, war die Tatsache, dass Frau Coy sich die Mühe gemacht hat, ein paar Artikel in meinem Blog zu lesen und so auch einen echten Bezug zu mir aufgebaut hat. Losgelöst davon musste ich über das "Coffee Management System (CMS)" sehr lachen. Prima!
Da ich gerne Kaffee trinke, den Kapselmaschinen aber skeptisch gegenüber stehe, weil die meiner Meinung nach viel zu viel Müll produzieren, habe ich das auch so geantwortet.
Mein Respekt stieg dann noch, weil ich sehr schnell eine positive Antwort bekam. Dass sich jemand im Business-Umfeld dafür entschuldigt, dass sie nicht innerhalb von 24 Stunden geantwortet hat, ist für mich eine Premiere. Das hatte ich noch nie.
Trotz meiner Vorbehalte gegen die Art von Kaffeemaschine im Allgemeinen bekam ich eine Zusage.
Frau Coy betonte, dass Sie es mir überlasse, wie und ob ich überhaupt in meinem Blog über die Cafissimo berichte, sie würden sich aber natürlich sehr darüber freuen, wenn ich das mache. Ich darf die Maschine im Anschluss "natürlich gerne" behalten.
Da können sich eine ganze Reihe vom Marketing-Fuzzies warm anziehen. So macht man das richtig.
Über das Produkt kann ich noch nichts schreiben, da ich die Maschine noch nicht habe.
Daumen hoch!
Betreff: Kaffeemaschine für bloggende Nachtarbeiter
Lieber Herr Deimeke,
in der IT-Branche wird die Migration von Websites, das Neustarten von Servern oder das Aufspielen von Softwareupdates vorzugsweise spät abends oder nachts erledigt. Bei Menschen, die zu diesen Zeiten arbeiten, ist vor allem der Biorhythmus oft ein Thema.
Von Dingen wie LaTeX-Referenzen oder Shell-Skripten verstehe ich persönlich zwar nicht die Bohne, dafür aber umso mehr von gutem Kaffee!
Ich bin bei Tchibo unter anderem für das Blog, Twitter und Social Media Relations zuständig. Aktuell überlegen wir, wie wir den Launch unserer neuen Cafissimo COMPACT inhaltlich begleiten. Schnell war unser Standpunkt: Lasst sie doch nicht nur Redakteure testen, sondern auch die "normalen" Kaffeetrinker. Da fiel mir Ihr Blog ein.
Ich hatte einmal in Ihrem Blog gelesen, dass ein Nachteil Ihres Arbeitsplatzwechsels in die Schweiz der fehlende Kaffee am Arbeitsplatz und vor allem in Meetings war. Das darf nicht sein!
Damit Ihr Nachschub an köstlichem und vor allem belebendem Kaffee gesichert ist, möchten wir Ihnen gerne eine Kapselmaschine vom Typ Cafissimo COMPACT zum Testen zur Verfügung stellen. Diese hochentwickelte Hardware kann vor allem eins: Sie produziert Kaffee. Sollten Sie sachdienliche Hinweise zur Optimierung des darin implementierten Coffee Management Systems (CMS) haben, lassen Sie es uns gerne wissen. Wir würden darüber sehr gerne in unserem Blog (www.tchibo.com/blog) berichten. Über ihr Feedback per Mail oder Blogpost, würden wir uns sehr freuen, sie sollen sich aber zu nichts verpflichtet fühlen.
Wenn Sie mögen, melden Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail bei mir und wir leiten alles Weitere in die Wege. Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen!
Herzliche Grüße aus Hamburg
Sandra Coy
Was mich an der Nachricht so beeindruckt hat, war die Tatsache, dass Frau Coy sich die Mühe gemacht hat, ein paar Artikel in meinem Blog zu lesen und so auch einen echten Bezug zu mir aufgebaut hat. Losgelöst davon musste ich über das "Coffee Management System (CMS)" sehr lachen. Prima!
Da ich gerne Kaffee trinke, den Kapselmaschinen aber skeptisch gegenüber stehe, weil die meiner Meinung nach viel zu viel Müll produzieren, habe ich das auch so geantwortet.
Mein Respekt stieg dann noch, weil ich sehr schnell eine positive Antwort bekam. Dass sich jemand im Business-Umfeld dafür entschuldigt, dass sie nicht innerhalb von 24 Stunden geantwortet hat, ist für mich eine Premiere. Das hatte ich noch nie.
Trotz meiner Vorbehalte gegen die Art von Kaffeemaschine im Allgemeinen bekam ich eine Zusage.
Frau Coy betonte, dass Sie es mir überlasse, wie und ob ich überhaupt in meinem Blog über die Cafissimo berichte, sie würden sich aber natürlich sehr darüber freuen, wenn ich das mache. Ich darf die Maschine im Anschluss "natürlich gerne" behalten.
Da können sich eine ganze Reihe vom Marketing-Fuzzies warm anziehen. So macht man das richtig.
Über das Produkt kann ich noch nichts schreiben, da ich die Maschine noch nicht habe.
Daumen hoch!
Trackbacks
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NEBELREITER.COM am : Netzfundstück 79
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Heute habe ich verschiedenste Dinge im Angebot Zum einen eine Meldung des VFD. Was sich Versicherungen so alles einfallen lassen. Noch einmal der VFD. Hier ein längerer, älterer Artikel über die juristischen Probleme beim gebisslos Reiten. Da ich
Dirks Logbuch am : Cafissimo Compact ...
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Wie bereits in diesem Posting angekündigt, habe ich von Tchibo ein "Rezensionsexemplar" der Cafissimo Compact bekommen. Eines vorab, ich bin kein Experte für Kaffeemaschinen, wir haben einen Vollautomaten mit eigenem Mahlwerk. Alles folgende sind also sub
Kommentare
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bruno am :
Aber, wie du auch schreibst, ändert das nichts daran, dass solche Kapselsysteme zuviel Müll produzieren (und je nach Marke einen horrend hohen Kilopreis für den Kaffee haben).
Ausserdem bietet Tchibo, zumindest gemäss Angebot, keinen Fairtrade Kaffee an. Das wäre für mich das absolute NoGo.
Ansonsten würde es mich freuen, wenn Werbung/Marketing in Zukunft weiterhin (auch bei Tchibos Konkurrenz) etwas kreativer wird.
Patrick am :
Das ist echt schon echt gutes Marketing.
Sebastian am :
Ich bekomme die Angebote für Anti-Viagra-Pillen und Zunehm-Produkte weil DIE den anonymen Twitter-Account zu mir zurück verfolgt haben! Wahrscheinlich durch Gesichtserkennung!
Ich hab mich schon gewundert...
Dirk Deimeke am :
Wie überall sonst auch: Der Kunde entscheidet.
Dirk Deimeke am :
bruno am :
bruno am :
Federico Hernandez am :
Zuhause steht ein Moccamaster. In der Firma haben ein Kollege und ich eine eigene Kapselmaschine (Tassimo) im Bücherregal stehen. Der Gratis-Kaffee meines Arbeitgebers ist leider weder trink- noch geniessbar. 1-2 Kapseln verbrauche ich am Tag (die ich selber bezahle!). Wobei ich die Espresso-Kapseln zweimal durchlaufen lasse. Noch vertretbar. Die Alternative wäre kein Kaffee - was gar nicht geht.
Silvia am :
@Dirk - Mach nur weiter so! Vielleicht sollten wir eine Liste veröffentlichen ... Schön für dich ist ja, das der Weg mit Kaffee für mich ans Bett um siebzig Prozent kürzer wird
Henrik am :
Deine Ablehnung gegen diese Art der Kaffeezubereitung ist berechtigt wenn man bedenkt, das diese fertige Kaffeepampe schon sehr lange in Feuchtigkeit rumschwimmt und wir wissen was mit Kaffee passiert, der auch nur mal übers Wochenende in der Tasse am Arbeitsplatz vergessen wurde... Also entweder Chemiegepuscht oder ... naja, kann sich jeder selbst ausmalen
Was das Marketing angeht muss ich Dir recht geben. Die Person macht Ihren Job echt gut!
bruno am :
Da ich diesbezüglich (im Privatbereich) keine Kompromisse mache und mein ("Traktor"-)Vollautomat (zum Leidwesen meiner GG) einfach den Geist nicht aufgeben will ;), werde ich wohl weiterhin frischgemahlenen, köstlichen Espresso nach Wahl trinken.
Ansonsten finde ich das Engagement von Tchibo bzgl. Nachhaltigkeit und Umweltschutz (gemäss Eigenwerbung) lobenswert. Warum wird das nicht stärker kommuniziert? Ist IMHO heutzutage ein nicht zu unterschätzender Verkaufsfaktor.
Martina Diel am :
"Was mich an der Nachricht so beeindruckt hat, war die Tatsache, dass Frau Coy sich die Mühe gemacht hat, ein paar Artikel in meinem Blog zu lesen und so auch einen echten Bezug zu mir aufgebaut hat. "
dachte ich mir: das ist genau der Effekt, den eine gute Bewerbung beim Leser in Fach- oder Personalabteilung auslöst - dass sich da offenbar wirklich jemand Gedanken gemacht hat, statt stupide in Behördendeutsch abgefasste Allgemeinplätze in die Gegend zu ballern, nach dem Motto "viel hilft viel und irgendwer wird schon anbeißen". Und es ist so selten wie diese Nachricht zwischen lauter Viagra/SEO/Nigeria-Spam.
Dirk Deimeke am :
Dirk Deimeke am :
Aber ja, Du hast Recht, ich sollte mal einen solchen Passus einbauen.
Gar kein Kaffee geht gar nicht. Da gebe ich Dir Recht. Der Kaffee im neuen Job ist sehr gut, da kann ich mich nicht beschweren.
Dirk Deimeke am :
Ein Hoch auf die Bequemlichkeit ...
Dirk Deimeke am :
Dirk Deimeke am :
Wäre schön, mal aktuelle Zahlen zu bekommen.
Dirk Deimeke am :
bruno am :
Wenn dem so wäre, würden die ganzen grossen Detailhändler nicht so stark auf Fairtrade umsteigen.
Dass z.B. die Migros bis spätestens 2013 für alle Frey-Schokoladen ausschliesslich Kakao aus nachhaltigem Anbau verwenden will, hat nicht nur was mit Gutmenschentum zu tun, sondern sehr stark auch mit den Bedürfnissen der Konsumenten.
Ähnliche Bemühungen findest du bei nahezu allen Detailhändlern. Inkl. Discounter wie Aldi und Lidl oder, wie hier erwähnt, auch bei Kaffeverkäufern wie Tchibo.
Dirk Deimeke am :
Sandra Coy/Tchibo am :
es ist interessant Ihrer Diskussion zu folgen! Zum Thema nachhaltiger Kaffee in den Kapseln kann ich Sie insofern beruhigen, als dass alle Kapseln seit Anfang des Jahres mit nachhaltig zertifiziertem Kaffee gefüllt sind. Tchibo arbeitet hier eng mit den Standardorganisation Rainforest Alliance, Fair Trade, Utz Certified und Bio zusammen. Stand heute besteht unser Cafissimo Kaffee aus einem Mix aus Rainforest Alliance und Utz Certified gesiegelten Produkten, Fair Trade und Bio wird folgen. Viele Grüße aus Hamburg!
bruno am :
Da haben wir vllt. den Vorteil der übersichtlichen Grösse.
Dirk Deimeke am :
Ich muss mich Bruno anschliessen, das wäre etwas, das beworben werden sollte.
Patrick am :
Ich trinke keinen Kaffee. Vielleicht bin ich aber auch noch zu jung für so etwas.. Und das schmeckt erst im "Alter"
Dirk Deimeke am :
Patrick am :
Aber das mit dem Kaffee ist ja ein typisches Klischee. So ähnlich wie ITler auch auf jeden Fall rauchen müssen. Aber ich muss den angenehmen Trend bemerken, das immer mehr Leute im IT Umfeld nicht (mehr) rauchen.
Vielleicht verhält es sich so ähnlich mit dem Kaffee.. Wobei, irgendeine Sünde braucht die ITler Gemeinde doch...
Christoph am :
Grüße
Christoph
Dirk Deimeke am :
Dirk Deimeke am :
Aber wie überall sonst auch: Es sind immer die Menschen, die den Unterschied machen.
bruno am :
bruno am :
Und auch von mir vielen Dank für die Aufklärung. Falls ich mal Kapseln in Betracht ziehen würde, wäre Tchibo in dem Fall sicher in der engeren Wahl.
Dee am :
Auf alle Fälle bleibt Tschibo mir so gut im Gedächtnis (was bei mir aber wenig bringt, da ich kein Kaffee trinke. ).
bruno am :
Einen Kurzabriss über diesen Artikel bietet z.B. auch Bio-Marktinfo:
Man kann sicher anderer Meinung sein als die Oekotester. Für mich persönlich ist aber Fairtrade immer noch das Mass der Dinge und die Kritikpunkte an den Labeln Rainforest Alliance Certified und UTZ sowie dem 4C Verhaltenskodex gerechtfertigt.
Da Tchibo gemäss Frau Coy aber gerade mit den genannten Labeln bzw. Verhaltenskodex eng zusammenarbeitet, wird Tchibo für mich damit wieder zum NoGo.
Ich verstehe sowieso nicht, warum sich Firmen in der Grösse von z.B. Tchibo nicht von Anfang an durchgehend an das beim Konsumenten bekannte und eingeführte Label "Fairtrade" halten, wenn sie es mit ihrer Nachhaltigkeitsphilosophie ernst meinen. (Andere Grössen wie Aldi und Lidl schaffen das mit Ihren Produkten auch.)
Dirk Deimeke am :
Danke für Deinen Kommentar, Bruno.