Update auf eine neue Ubuntu-Version ...

Das hat mehrere Gründe. Zum Einen spielt die Datenhygiene eine Rolle. Eine Neuinstallation nimmt nicht die ganzen unnütz gewordenen Altlasten mit. Zum Anderen ist es aber auch so, dass ich einige Fremdquellen benutze, bei denen ich nicht sicher sein kann, ob die dort enthaltenen Programme bereits mit der neuen Ubuntu-Version "spielen". Als Letztes habe ich bei Desktop-Systemen nur ganz selten Fälle gesehen, dass Upgrades ohne irgendwelche Probleme fehlerfrei durchliefen.
Backup machen.
Dabei daran denken, dass Dateien auch Besitzer haben. Auf externen FAT32-Festplatten hilft tar, ansonsten tut es ein cp -av oder rsync -avz. Ins Backup sollten alle Daten, die nicht zur Distribution gehören. Ich empfehle die Verzeichnisse /etc, /root, /home, /srv und ein Dump von Datenbanken und Subversion-Repositories. Hilfreich kann auch eine Liste der installierten Pakete sein (dpkg -l oder dpkg --get-selections). Ansonsten kann man sich im Vorfeld schlau machen, wo die Anwendungsdaten der eigenen Programme liegen.
Betriebssystem installieren.
Da benutze ich die Alternate-CD, weil es schneller geht und da sie aufgrund der fehlenden grafischen Oberfläche schon mehr Treiber dabei hat. Ausserdem ist es mit ihr möglich, schon während der Installation Festplatten oder Teile davon zu verschlüsseln. Es ist hilfreich, bei der Installation schon kabelgebundenes Internet zur Verfügung zu haben, um auch sofort alle Updates herunterladen zu können.
Anwendungen konfigurieren.
Jetzt kommt eine Stärke von Linux. Programm installieren. Konfiguration aus dem Backup herüber kopieren. Programm ist fertig konfiguriert.
Anwendungsdaten kopieren.
Je nach Voodoo, der zu betreiben ist, reicht entweder eine Kopie oder das Backup muss über ein Hilfsprogramm importiert werden.
Fertig.
Im Normalfall dauert eine solche Orgie bei mir etwa zwei Stunden, wobei die meiste Zeit für das Herunterladen von Updates der Programme und Paketen benötigt wird.
Den Seitenhieb kann ich mir nicht sparen: Wie lange dauert so etwas unter Windows?
Installation und Konfiguration des Betriebssystems und der Anwendungen, dann auch nach Aktualisierung des Betriebssystems und der Anwendungen.
Trackbacks
Dirks Logbuch am : Neuinstallation Fedora 26 ...
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Durch die verschiedenen sozialen Netzwerke, in denen ich mich bewege, schwappen gerade Anleitungen wie man von Fedora 25 auf Fedora 26 aktualisiert, hier ein Beispiel. Ich werde es so halten "wie schon immer" (Beispiel: Ubuntu) und mit jedem Linux, das ic
Dirks Logbuch am : Fedora 27 ...
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Normalerweise aktualisiere ich mein Client-Betriebssystem dadurch, dass ich - grob zusammengefasst - ein Backup mache, den Rechner neu installiere und dann die Daten zurück sichere (siehe auch Neuinstallation Fedora 26 und Update auf eine neue Ubuntu-Vers
Dirks Logbuch am : Fedora 30 ...
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Trotz der wirklich guten Erfahrungen, die ich mit dem Update von Fedora gemacht habe, habe ich mit der Version 30 - "aus Gründen" - eine komplette Neuinstallation gemacht. Neben der "Datenhygiene" war dieses Mal der Grund, dass ich das Desktop Environm
Kommentare
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Kai am :
Dirk Deimeke am :
Dann schreib einmal. Was muss beachtet werden?
togi am :
Bei openSUSE hatte ich hingegen häufiger Probleme, wenn irgendwelche Treiber nicht mehr unterstützt wurden.
@Dirk: Trau Dich doch einfach mal wieder :-), vielleicht klappt's mittlerweile auch bei Dir!
Dirk Deimeke am :
Angry am :
Dirk Deimeke am :
Angry am :
Tilmann am :
Ich habe aus dem gleichen Grund von Ubuntu zu Debian Testing zu Arch Linux gewechselt und bereue es auch nicht. Wenn man mit einer Programmversion nicht einverstanden ist, kann man die alte Version aus dem Paketcache installieren oder manchmal auf das Arch User Repository zurückgreifen. Manchmal gibt es nervige Fehler, die zum unpassendsten Zeitpunkt durch ein Update in das System reingeschwemmt werden. Auch wenn die Bugfixes meistens schnell nachkommen, kann man sich nie hundertprozentig auf die verlassen.
Wenn mal wieder Zeit dafür übrig ist, werde ich mir eine Ausweich-Root-Partition schaffen, um dort im Notfall immer auf den letzten stabilen Stand meines Systems zurückgreifen zu können. So kann ich mein System immer aktuell halten und habe ein Notfallsystem mit identischer Konfiguration, jedoch ohne verbuggte Updates.
Dirk Deimeke am :
Tilmann am :
Als erstes bräuchte man eine freie Partition.
Ich dachte an ein Skript, dass eine getestete und zufriedenstellende Konfiguration bei Bedarf mit dem Backup-Root synchronisiert (z.B. via rsync). Müsste ja ähnlich funktionieren wie bei einem normalen Backup, nur dass es meinen Ansprüchen nach "online" (also mit gemounteten Root) funktionieren sollte (auf umbooten fehlt mir die Lust).
Ich stell mir das dann ungefähr so vor:
rsync -av --delete --delete-excluded \
--exclude=/mnt \
--exclude=/media \
--exclude=/home \
--exclude=/tmp \
--exclude=/proc \
--exclude=/sys \
--exclude=/dev \
--exclude=/lost+found \
/ \
/mnt/root-snapshot
# jetzt müssten die ganzen ausgelassenen Ordnerstrukturen auf erzeugt werden (mkdir /mnt/root-snapshot/tmp) und die entsprechenden Rechte vergeben werden (z.B. chmod 777 /mnt/root-snapshot/tmp). Ein bisschen schwieriger wird das bei /mnt, dass sich dieses Verzeichnis sicherlich auf den meisten Rechnern voneinander unterscheidet...
umount /mnt/root-snapshot
Schließlich würde ich mir die Grub-Konfiguration vorknöpfen (die übrigens auch nicht in dem Backup enthalten sein braucht, aber das sind ja Peanuts).
Ich sehe aber noch ein Problem: Niemand möchte in dem Snapshot auf seine lokalen anwendungsspezifischen Daten in $HOME verzichten. Allerdings kommen mitunter ältere Programmversionen aus dem letzten stabilen Snapshot nicht mehr mit den jüngeren Anwendungsdaten zurecht.
Naja, ist ja vielleicht erstmal ne Inspiration ...
Dirk Deimeke am :
Tilmann am :
Angenommen, unter den Anwendungsdaten befindet sich eine große Musikdatenbank von dem Musikplayer meiner Wahl. Durch ein Update könnte sich bspw. der Typ der Datenbank ändern (automatische Konvertierung durch irgendeinen Migrationsassisten). Sollte ich nun den letzten stabilen Snapshot booten, erwartet die dort installierte Anwendung eine andere Datenbank.
Bei regelmäßigen Snapshots werden solche Probleme allerdings eher selten auftreten.
Dirk Deimeke am :
Datenbanken müssen geschlossen (heruntergefahren) sein, Dateien dürfen nicht in Benutzung sein, ...
Wir reden insgesamt ja von einem konsistenten Backup und das berücksichtigt Programme und Daten. Insbesondere das Programm, mit dem die Daten bearbeitet werden.
Tilmann am :
Dirk Deimeke am :
Martin am :
Dirk Deimeke am :
Wyall am :
Dirk Deimeke am :
freundhansen am :
Ich habe so eine Prozedur mit allen möglichen Distributionen schon probiert.
Debian Lenny sowie Squeeze, Suse, Ubuntu und neuerdings auch mal mit Windows 7.
Den eigentlichen Zeitvorteil hatte ich mit der ewigen Frickelei, die bei Win7 weggefallen ist, längst wieder drin.
Grund waren jedes Mal irgendwelche Hardware Treiber.
Wenn das Umziehen an und für sich schnell geht, ich dann aber den neuen Alsa Treiber kompilieren muss, evtl nen Kernel Patch brauch damit die Soundkarte läuft, dann is es Stress.
Muss neidlos anerkennen dass bei Win7 out of the box alles lief.
Dirk Deimeke am :
Tobias am :
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist, dass die ganzen irgendwann mal installierten und dann nie mehr gebrauchten Pakete verschwinden.
Seit gestern fühle ich mich auch motiviert, das weiter so zu handhaben: Ein Kumpel wollte zwei Rechner upgraden. Beide kamen danach nicht mehr über GRUB hinaus. Das Resultat waren stundenlange Fehlersuche per Live-CD und dann doch Neuinstallation.
Dirk Deimeke am :
freundhansen am :
Auch Installieren geht nicht so fix wie mit apt.
Wenn bei dir alles Out of the Box läuft: Schön.
Bei meinem Asus Board ging das nie.
Bzw. gibts ja durchaus auch gehäuft Hardware unabhängige Bugs, die mich gestört haben.
Die Daten übernehme ich bei Windows wie auch Linux ganz altmodisch mit externer Festplatte, das geht gleich schnell bei beiden.
Updaten der einzelnen Programme brauche ich meistens nicht.
Die installierten Versionen haben alle Funktionen, die ich brauche. Warum updaten?
Aber: Wlan sofort erkannt, Grafik, Sound, Webcam, Heimnetz(!!) all das zusammen und dann von Anfang an eine ausgesprochen hübsche Optik (für meinen Geschmack) hatte in diesem Fall eben nur Win7 - bei mir zumindest. Früher bei Intrepid und meinem alten Notebook natürlich auch.
Wenn Debian Squeeze mal stable wird, dann wirds natürlich ausprobiert, das ist klar.
Aber was ich sagen wollte: Gibt durchaus viele Fälle wo so eine Prozedur unter Windows schneller geht, trotz manueller Anpassung der Programmeinstellung.
Dirk Deimeke am :
Hast Du Dich eigentlich bei Problemen mit der Hardware einmal an den Hardwarehersteller gewendet und ihn gefragt, welche Treiber Du für Linux verwenden sollst?
micha d am :
Jetzt kommt eine Stärke von Linux. Programm installieren. Konfiguration aus dem Backup herüber kopieren. Programm ist fertig konfiguriert."
könntest Du das noch ein wenig genauer erklären???
"Anwendungsdaten kopieren.
Je nach Voodoo, der zu betreiben ist, reicht entweder eine Kopie oder das Backup muss über ein Hilfsprogramm importiert werden."
könntest Du das noch ein wenig genauer erklären??? Also für Anfänger: wo finde ich diese Daten??? - Danke!
Dirk Deimeke am :
Wenn Du beispielsweise svn-Repositories betreibst, kannst Du diese mit "svn hotcopy" sichern und mit "svn import" zurückholen. Welches Verfahren genau anzuwenden ist, hängt von dem Programm ab.
Johannes am :
Zum Thema: Upgrades haben bei mir immer blendend funktioniert. Ich habe dazu allerdings auch nie den update-manager verwendet, sondern alles manuell erledigt. Sprich, PPAs und Fremdquellen deaktiviert, die die neue Version noch nicht unterstützten, in allen anderen und der sources.list auf den neuen Codenamen aktualisiert, apt-get update, apt-get install apt, apt-get dist-upgrade. Mittagessen. Fertig.
Das liebe kleine Karmic (das ich seit Intrepid update) auf meinem Desktop ist dadurch vorgestern zu einem Lucid geworden.
Auf dem Rechner laufen eh nur Spiele, d.h. keine großen Programmleichen, weil alles im Homeverzeichnis liegt.
Dirk Deimeke am :
Ich installiere häufiger Programme, um sie zu testen. Das Programm lässt sich entfernen, aber die Konfigurationsdateien bleiben ... da bin ich nicht konsequent genug.
Federico Hernandez am :
Dirk Deimeke am :
Federico Hernandez am :
Ich dachte weniger daran, dass du den Inhalt von /usr/local 1-zu-1 in dein neues System kopierst, sonderen mehr daran, den Inhalt von /usr/local als "Inhaltsverzeichnis"/"Guide" für dein neues System zu verwenden. Oder weisst du exakt, was du in /usr/local hast und verwendest.
Ich plaziere die Sourcen für meine /usr/local Sachen in /usr/local/src und habe so immer eine aktuelle Liste über die Sachen, die ich selbst installiere und verwende.
Dirk Deimeke am :
Meine Skripte liegen unter ~/bin auf dem Desktop, root-Skripte liegen unter /root/scripts und beide home-Verzeichnisse sind im Backup. Wobei alle Skripte auch noch in verschiedenen Subversion-Repositories auf dem root-Server liegen. Wenn ich etwas systemweit verfügbar mache, setze ich Links.
(Im Büro ist alles ganz anders ...)
Federico Hernandez am :
Bei mir liegen grosse Teile von $HOME sowie 100% von /etc in git. Das mach Umzüge und Backups auch einfach.
Dirk Deimeke am :
Tobi am :
Bei mir haben die meisten Upgrades problemlos funktioniert - wenn ich mich recht erinnere habe ich von Dapper bis Intrepid nur das automatische Upgrade benutzt, dann war aus datenhygienischen Gruenden eine Neuinstallation faellig, und weil mir der Erfolg gefiel habe ich das von da an jedes Mal gemacht.
Einer der grossen Vorteile von Linux ist ja eigentlich dass das Dateisystem nicht so extrem vollgemuellt wird wie bei manchem Betriebssystem aus Redmond, wo bei jeder Programminstallation locker 30 Sekunden laenger gebootet wird...
Dirk Deimeke am :
Interessanterweise wird ignoriert, dass mit Vista ein Grossteil alter Hardware nicht mehr funktionierte ...