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OGG vs. MP3 ...

Schon seit langen Jahren bin ich ein grosser Freund von OpenSourceSoftware und offenen Standards. Die Fürsprache und das Vertreten der offenen Prinzipien macht natürlich mehr Spass, wenn der offene Standard tatsächlich auch noch besser ist als der geschlossene.

So zum Beispiel bei OGG als Audio-Container-Format. Viele Tests belegen, dass OGG bei gleichem Platzverbrauch eine wesentlich bessere Qualität hat als MP3. Oder anders formuliert: Bei gleicher Qualität sind OGG-Dateien kleiner als MP3-Dateien.

Leider ist mir ein Wehrmutstropfen bekannt geworden. Die Dekodierung von OGG-Dateien (also das Abspielen) verbraucht mehr Rechenleistung als MP3. Das mag für fest installierte Rechner kein Problem sein, allerdings für portable Geräte kann das sehr wohl ein Grund sein, auf MP3 zu setzen. Mein mobiles Geräuschabspielgerät kann sowohl MP3 als auch OGG und ich werden weiterhin - wenn vorhanden - auf die OGG-Dateien setzen, für manche, die Akkus mit relativ geringen Laufzeiten haben, mag es aber tatsächlich einen Grund geben auf MP3 zu setzen, selbst wenn das Gerät OGG unterstützt.

Blöd ...

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Kommentare

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zerwas am :

*Nicht zu vergessen, dass ich einer Freundin nicht mal eben eine ogg-Datei schicken kann. Wer Windows hat, kann mit OGG-Dateien erst einmal nichts anfangen. Hat sich das eigentlich mit Windows 7 geändert?

Dirk Deimeke am :

*Die meisten, die ich kenne, nutzen WinAMP oder VLC und beide können OGG. Natürlich ist man mit dem Windows Media Player weit hinten.

Barristan am :

*Per default wird es nicht unterstützt, aber mittels Direct Show Codecs z. B. ffmpeg, kann das dann auch der Windows Media Player.

Daniel le Rouge am :

*Hi!

Weiß jemand, wie iTunes mit ogg umgeht? Ich wollte nämlich irgendwann mal meine Musiksammlung neu sortieren und formatieren. Würde aber gerne mit meinen Mac-Leuten tauschen können.

Danke!

Daniel

Dirk Deimeke am :

*Kann iTunes denn ogg abspielen? Lad Dir einfach ein ogg herunter und teste es.

produnis am :

*iTunes kann ogg abspielen, wenn xiphQT-Komponente
installiert ist: http://www.xiph.org/quicktime/download.html
Es könnte auch sein, dass da nu mit SnowLeopard von haus aus geht... hab ich noch nicht versucht, ich bin vor knappen 3 Monaten auf Ubuntu umgestiegen, und hab seit dem nur einmal wieder OSX gebootet - um auf SnowLeo zu updaten... Nach dem Updateprocedere bin ich aber direkt wieder zurück zu Jaunty... :-)


(siehe http://www.produnis.de/blog/?p=141)

ThreeM am :

*Seit Betamax und Video200 wissen wir doch: Das Technologisch bessere System ist nicht unbedingt das System der Masse :-)

Auch finde ich den Größenvorteil von OGG nicht unbedingt mehr wichtig. Handys und MP3 Player lassen sich meist per SD-Karte nachrüsten, die Speicherkapazitäten verdoppeln sich halbjährig.

Zuhause, wenn ich etwas wirklich archivieren will, greife ich auf Verlustfreie kompressionsmethoden zurück.

OGG hatte ein schlechtes "Marketing" und kam zu spät. Auch wenns ein tolles Format ist.

Dirk Deimeke am :

*Gebe Dir Recht. Es gewinnt nicht immer das beste System.

Ich finde, dass das gar nicht so viel mit Marketing zu tun hat. Wenn sich die Industrie erst einmal auf einen Standard einigt, wird es schwierig dagegen anzukommen. "Schwierig" bedeutet nicht, dass es unmöglich ist.

Barristan am :

*Dafür war VHS deutlich billiger, bot von Anfang an Kassetten mit 180 Minuten Laufzeit. Man kann alles nicht so schwarz und weiß sehen ;-).

Was nützt mir eine tolle Qualität, wenn ich dank 60 Minuten Kassettenlaufzeit nicht einmal einen ganzen Film aufnehmen kann?

Man muss eben beachten, dass nicht nur die reine Bildqualität für die Kaufentscheidung wichtig ist, was aber viele tun, um ihre eigene Meinung zu festigen.

Dirk Deimeke am :

*Der Preis ist nicht unerheblich abhängig von der Produktionsmenge. Je mehr produziert wird, desto günstiger wird der Preis.

Der ganze Kosmos an Anwendungen (auch die 180 Minuten Kassette) ändert sich mit der Nachfrage.

Ursache und Wirkung sind manchmal schwierig abzugrenzen.

Periki am :

*Ob .ogg generell einen hören decodier-Aufwand hat, weiß ich nicht, ich würde aber vermuten, dass dem nicht so ist. Das hauptsächliche Problem ist, dass die meisten mobilen Geräte ihre .ogg Unterstüzung in Software realisieren, d.h. über den Hauptprozessor, während die MP3 Wiedergabe mittels spezieller digitaler Signal Prozessoren erfolgt, die dabei entsprechend weniger Leistung verbraten.

Dirk Deimeke am :

*Hardware einmal aussen vor gelassen, der Dekodieraufwand wurde an einem Rechner gemessen, der beides in Software tun muss.

Den Link liefere ich nach, sobald ich ihn wiederfinde.

Martin Zimmermann am :

*Meines Wissens hat ogg nur einen höheren Dekodierungsaufwand, wenn die Bitrate über 256kbit/s ist. Dabei ist die Qualität nun schon mit dieser Bitrate über dem Maximum von mp3.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Dirk Deimeke am :

*Wenn das der Fall ist, dann ist das meiner Meinung nach keine Schwachstelle. Aber gut, es soll audiophile Menschen geben, die sogar Ameisen husten hören können ...

fetter_oml am :

*der große vorteil von ogg vorbis ist die lizenz, die ein reinschlupfen in nischen möglichmacht.
beispiel?

habe mir gestern die musikdatein von "the witcher" (großartiges spiel, ohne jetzt im übermaß schleichwerbung machen zu wollen, aber wirklich genial)
angeschaut.
alles .ogg, kein einziges mp3 war zu sehen.

was die dekodiergeschwindigkeit angeht:
es ist meines wissens eher so das die mobilen mp3 player auf ... mp3 playen ausgelegt sind. dementsprechend wurde die cpu in die richtung getrimmt. weiß aber nicht ob das gerücht wahr ist, und wenn ja, in welchem umfang.

oml

Dirk Deimeke am :

*Mich muss niemand überzeugen. Wenn allerdings mehr Rechenkapazität und damit mehr Akku benötigt wird, um OGGs abzuspielen, kann das ein guter Grund sein, auf mobilen Playern MP3 zu benutzen.

Die Lizenz ist immer ein guter Grund gegen MP3 und für OGG.

Gewichten muss das jeder für sich.

Leider finde ich den Artikel nicht mehr, Mensch. Wenn ich das nicht sofort bei identi.ca poste oder als Lesezeichen anlege ...

Barristan am :

*Der größte Vorteil von ogg gegenüber mp3 bestand darin, dass ogg variable Bitraten unterstützt.

Mittlerweile unterstützt das mp3 Format diese aber auch. ogg ist bei 192kbit/s transparent und mp3 bei 256kbit/s, also macht es da schon einmal kaum einen Unterschied.

Die Frage ist auch, ob man persönlich mit seinem Gehör bzw. der Hardware, die man verwendet, auch noch einen Unterschied hört, wenn man Beispielsweise mp3s nur mit 192kbit/s Encodiert (ich höre den jedenfalls nicht). Das sollte man natürlich mittels Blindtests machen und nicht einfach bewusst die beiden Audiodateien abspielen ;-).

Dirk Deimeke am :

*Ich höre so gerade eben noch einen Unterschied von 128 auf 192 kBit/s, danach ist für mich alles das das Gleiche.

Tatsächlich wollte ich mit dem Posting aber keinen Schlagabtausch OGG vs. MP3 ins Leben rufen.

Fredo am :

*Die Vergleiche beziehen sich in der Regel auf Vorbis und MP3 als Codecs, nicht auf Ogg als Container. Und dann bezeichnen beide ja auch nur Standards, nicht Implementierungen. Zwischen den tatsächlichen Implementierungen kann es auch erhebliche Unterschiede in den Ansprüchen an die Hardware geben.

Zu Beginn war z.B. ein Problem von Ogg Vorbis, dass libvorbis Fließkommaoperationen verwendet. Auf mobiler Hardware unterstützt das, wenn ich das richtig verstanden habe, der Prozessor aber oft nicht. Deswegen wurde später ein integer-basierter Decoder (Tremor) nachgeliefert, der das Problem behoben hat.

Ich kann aber nicht genau sagen, ob auch dieser Decoder noch höhere Anforderungen an den Prozessor stellt, oder ob sich das nur auf libvorbis (und welche MP3-Implementierung?) bezieht. Da der Test aber offensichtlich auf PC-Hardware gemacht wurde, kann ich mir letzteres gut vorstellen. Auf einem mobilen Audioplayer mit entsprechender Implementierung muss der Unterschied also keine Rolle spielen.

basic 124 am :

*Was leider in deinem Beitrag noch fehlt ist der Hinweis auf die (leider) weniger bekannte Radio Streamingplattform Icecast als "Gegenstück" zu Shoutcast.
Dort wird in freien Codec OGG und XSPF (spiff) gesendet und damit kann jeder einfach einmal die Qualität ohne Recodierung gegenüber MP3 (Shoutcast) überprüfen.

Ich finde sie schon besser bei gleicher Bitrate , geradezu ein "Hörgenuss" bei höchster Qualität, für Internetradio finde ich das OGG durchaus gegenüber MP3 Vorteile hat.

Dirk Deimeke am :

*Ich wollte gar kein so grosses Fass aufmachen ... es ging mir nur um den einen Grund, der für MP3 spricht.

Frank Scholz am :

*Jetzt muss ich auch nochmal was sagen: Ich bin besonders deshalb ein ogg-Fan, weil es einfach besser zu der Offenheit der Linux-Welt passt.
Ich hatte mal einen Sony-Player, der hat sich geweigert, einen von mir selbst gefertigten mp3-Radiomitschnitt abzuspielen mit der Behauptung, ich hätte kein Recht dazu! Wahrscheinlich DRM. Eine ungeheuerliche Bevormundung, die sich bei proprietären Geräten und Softwaren immer wieder findet.
Deshalb ogg-vorbis!
Übrigens streamen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur wahlweise in flash, wmp, mp3 und - ogg! Echt fit, die Leute...

Dirk Deimeke am :

*Stimme Dir völlig zu. Eine Sache ist neben dem auch noch sehr ärgerlich und bedeutet für Menschen, die Podcasts machen erheblichen Mehraufwand.

Nach Standard darf ein Podcast-Feed nur eine Enclosure haben, entweder mp3 oder ogg. Wir machen das bei DeimHart so, dass wir zwei Feeds anbieten. Die meisten Radioformate, die ich kenne, haben die mp3-Datei in ihrem Hauptfeed und bieten die ogg-Datei separat zum Download an (ohne Feed), das ist ärgerlich.

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