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Quo vadis OpenRheinRuhr?

Meine Heimatkonferenz bittet um Feedback für künftige Konferenzen. Mir ist das zu viel für einen Kommentar im Blogartikel der OpenRheinRuhr, daher hier als eigenständiger Blogeintrag bei mir.

Welche Erwartungen habt ihr an die OpenRheinRuhr?

Kurz gesagt: Leute treffen, Vorträge erleben, Kaffeeflatrate.

Dazu kommt, dass ich es wichtig finde, dass es in meiner Heimat eine Konferenz, die sich rund um FLOSS dreht, gibt.

Was würdet ihr gerne wieder sehen?

Alte Bekannte und viele neue Bekannte.

Worauf könnt ihr verzichten?

Da fällt mir auch nach längerem Überlegen nichts ein.

An welcher Location könnt ihr euch eine OpenRheinRuhr vorstellen?

Eine Location, die zur Industriekultur des Ruhrgebiets gehört, ist natürlich grossartig und bringt vielen Menschen, die nicht aus dem Ruhrgebiet kommen, die Geschichte nahe.

Tatsächlich finde ich aber, dass die Location nicht so wahnsinnig wichtig ist für den Erfolg der Konferenz. Apropos Erfolg, wie will man den eigentlich messen? Die Atmosphäre wird von Menschen gemacht.

Kulturzentren würde funktionieren - so wie beispielsweise bei der aller ersten Konferenz. Wichtig ist, dass der Veranstaltungsort gut mit dem Öffentlichen Personen Nah- und Fern-Verkehr, also vielleicht in Nähe eines Bahnhofs, erreichbar ist.

Könntet ihr euch eine OpenRheinRuhr ohne Aussteller vorstellen?

Das fällt mir schwer, Aussteller gehören dazu und helfen Interessierten, sich vor Ort engagierten Menschen ohne Zeitdruck informieren zu können.

Könntet ihr euch eine OpenRheinRuhr ohne Vorträge vorstellen?

Nein, die sind für mich elementar. Wenn es keine Vorträge gäbe, würde ich nicht kommen.

Könntet ihr euch eine OpenRheinRuhr mit einem längeren thematischen Fokus vorstellen?

Was meint Ihr mit "länger"? Einen Track zu einem bestimmten Thema oder die ganze Konferenz unter ein Motto zu stellen?

Ja, das könnte ich mir vorstellen, wenn nicht sklavisch daran festgehalten wird. Es sollte meiner Ansicht nach immer Raum für Neues geben.

Könntet ihr euch eine OpenRheinRuhr vorstellen, die länger dauert (zum Beispiel Freitags, Samstags, Sonntags)?

Kann ich mir gut vorstellen und ich vermute, dass man durch eine Ausdehnung auf einen Wochentag auch Firmen gewinnen könnte. Diese sehen Konferenzen am Wochenende nur als Hobby und unterstützen potentielle Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus eigenem Haus kaum.

Hobbyisten würde vermutlich nur am Wochenende kommen und Firmeninteressierte vermutlich nur am Freitag, es gibt natürlich (geringe) Überschneidung.

Ich würde mir den Urlaub nehmen und an allen drei Tagen dabei sein.

Würdet ihr für eine OpenRheinRuhr auch größere Eintrittsbeiträge bezahlen?

Ja, das würde ich. Allerdings wäre mir wichtig, dass sichergestellt wird, das finanziell schwächer gestellte Menschen trotzdem teilnehmen dürfen.

Und sonst?

Mir würde es gut gefallen, wenn die Vorträge aufgezeichnet würden, im Zuge dessen, was wir in den letzten Monaten mitmachen, wäre ein Livestreaming sogar das Nonplusultra - wobei ich da eher nicht zur Zielgruppe gehöre.

DevOpsDaysZH 2017 ...

Am dritten und vierten Mai habe ich an den ersten DevOpsDays in Zürich-Winterthur teilgenommen. Diese Konferenzform hat in der Schweiz zum ersten Mal stattgefunden und die Organisatoren haben meiner Ansicht nach herausragende Arbeit geleistet.

Das Veranstaltungsformat gefällt mir sehr. Vorträge bis zum Mittagessen, danach - um einem Schnitzelkoma vorzubeugen - Ignite Talks (ein Format, das ich vorher noch nicht kannte, ich kenne nur Lightning Talks) und abschliessend zum Mitmachen Open Spaces (das kenne ich bereits von Barcamps).

Zu den einzelnen Programmpunkten werde ich in weiteren Artikeln noch Stellung beziehen, hier an dieser Stelle möchte ich nur zwei Punkte hervorheben.

Für mich ist sehr interessant zu sehen, dass die Hauptprobleme bei DevOps die Menschen sind und nicht die Technologie. Das ist sehr logisch, aber es ist vielen nicht bewusst. Zu den Menschen zählt auch Unternehmenskultur und festgefahrene Meinungen. Das wird von vielen Entscheidern anders veranstanden, aus diesem Grund ist es wichtig, das besonders hervorzuheben.

Passend dazu das HumanOps Manifest:

  • Humans build and fix systems.
  • Humans get tired and stressed, they feel happy and sad.
  • Systems don't have feelings yet. They only have SLAs.
  • Humans need to switch off and on again.
  • The wellbeing of human operators impacts the reliability of systems.
  • Alert Fatigue == Human Fatigue
  • Automate as much as possible, escalate to a human as a last resort.
  • Document everything. Train everyone. Save time.
  • Kill the shame game.
  • Human issues are system issues.
  • Humans > systems
  • Human health impacts business health.

In meinem Umfeld, System Engineering und Systemadministration, wird die DevOps-Bewegung wahrgenommen als (viele Entwickler vertreten das auch so, sie haben es eifnach nicht verstanden):

Jetzt haben wir Entwickler endlich Zugriff auf die Produktion, jetzt zeigen wir Euch, wo es lang geht und wie Agil funktioniert.

Dazu passt irgendwie gar nicht, dass bei den Entwicklern eines der Hauptthemen Bereitschaft ("On-Call" oder Pikett) war, etwas, das in der Systemtechnik schon seit Jahren kein Problem ist. Interessanterweise ist die Frage aufgetaucht, wie man denn in der Bereitschaft entscheiden sollte, was man tun darf und muss. Wenn die Entwickler der Software das nicht wissen, warum erwarten sie, dass die Ops-Leute das wissen (und seit Jahren praktizieren)? Auch dort steht ein Kulturwechsel an.

Zum Thema Bereitschaft mache ich noch einmal einen separaten Artikel.

Es ist gut, dass immer mehr verstanden wird, dass DevOps ein miteinander ist. Beide "Seiten" können von einander lernen.