Geektalk ...

In Podcastcluster intensiv geht es um Podcasts im Allgemeinen und die Podunion im Besonderen. Es war sehr interessant, den Ausführungen zuzuhören und ich bin mit vielem, was gesagt wurde einer Meinung. Vor allem mit dem, dass wir Podcaster uns in einer Nische bewegen, die von vielen aussen Stehenden noch gar nicht wahrgenommen wird. Es gibt Leben neben der Metaebene und es ist auch noch Platz für viel mehr.
Was mir allerdings gestiegen auf die Nerven geht, ist die "Herumreiterei" auf Podcast-Clustern. Das Wort "Stammtisch" scheint nicht modern genug zu sein. Diese Sau wird jetzt im Podcast-Universum vorwärts, rückwärts, seitwärts, hoch und runter durchs Dorf getrieben.
In der Schweiz wird im Allgemeinen sehr viel Wert auf Regionalität gelegt. Was ich bei Lebensmitteln, Transporten und Unterstützung der lokalen Wirtschaft noch sehr befürworte, halte ich bei Podcasts für gelinde gesagt eigenwillig. Das Internet ist nicht lokal!
Wir haben das grosse Glück, mit Deutsch eine Muttersprache zu haben, die von fast 100 Millionen Menschen als Muttersprache genutzt wird. Damit hat ein Podcasts je nach Themengebiet 100 Millionen potentielle Hörer. Das ist toll! Da wo viele Schweizer bei "Deutsch" an den grossen Kanton (Deutschland) im Norden denken, denke ich an die Möglichkeit, Menschen aus Luxemburg, Österreich, Namibia, Schweiz, Deutschland und viele andere mehr zu erreichen.
Die Sprache ist ein verbindendes Element und kein trennendes. Natürlich kann man sagen, dass man sich nur regional verbunden fühlt und sich nur in seinem Heimatdialekt bewegen möchte, aber warum sollten wir uns auf einen der über 50 deutschen Dialekte einschränken? Und, Rico, natürlich kann man Dialekte süss finden, genauso wie man Dialekte assig finden kann (insbesondere den Regiolekt aus dem Ruhrgebiet, wo ich herkomme).
Bei den Podcast-Empfehlungen möchte ich mich für die Empfehlung von DeimHart bedanken. Danke!
Ich muss allerdings sagen, dass ich mich an Tim Pritlove und Holger Klein absolut satt gehört habe, ich kann nicht nur immer die gleichen Stimmen hören. Von Tim höre ich nur noch Der Lautsprecher und CRE, der Rest ist mir zu viel. Wenn ich mir die anderen Empfehlungen anhöre, kann ich nur sagen, dass ich die Menge gar nicht stemmen könnte, Podcasts können bei mir nicht nebenbei laufen.
Kommentare
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Spider am :
Ich gehe damit allerdings deutlich pragmatischer um als Du. Bei mir werden die entsprechenden Podcasts in der RSS Feedliste einfach auskommentiert. Das hilft mir insbesondere meine Feedliste auf ungefähr 100 Feeds zu beschränken.
Den Geektalk kannte ich bisher nicht (danke!). Ich höre in der Woche so zwischen 10-15 Stunden Podcasts (intensiv). Da kann ich Nachschub immer gut gebrauchen.
Das mit der Informationsdichte wird vermutlich irgendwann das sein, was die Podcasts aus ihrer Nische herausbringt. Wenn man Podcasts mit Fernsehen vergleicht, so hat Fernsehen kaum Informationen. Bei Zeitungen gilt ähnliches, insbesondere da die Artikel meist nur von einer Person geschrieben werden.
Der größte Wachstumsbereich für Podcasts ist vermutlich im Lokalbereich. Die Lokalzeit (WDR) ist hier in der Region unheimlich beliebt. Lokalpolitische Themen wären vielleicht ein Anfang.
Dirk Deimeke am :
Ich höre pro Woche zwischen 10 und 20 Stunden Podcasts und, wenn ich einen Podcast höre, dann mache ich nichts anderes, was Konzentration erfordert.
Insgesamt habe ich - im Gegensatz zu Dir - nur etwa 40 Podcasts abonniert, darunter auch einige aus der alten Heima, vom WDR (Kabarett, Klartext, Wochenrückblick, ...).
Ziel ist es, dass ich unterhalten werde und, dass ich Informationen bekomme. Es darf nicht langweilig sein.
Spider am :
Dirk Deimeke am :
Ich lade alle Podcasts herunter und höre in alle auch rein, ganz wenige höre ich nicht zu Ende.
Spider am :
Dirk Deimeke am :
Sasch am :
Das mit dem satthören kenn ich nur von Themen, nicht von Stimmen. Allerdings muss ich zugeben, es ist schwer etwas nicht mehr weiterzuhören, da bin ich viel zu neugierig. Was bei mir passiert ist, dass ich ca. 10-20 Stunden podcasts im Puffer hab, aber auch oft podcasts nur anfange anzuhören und dann springe oder direkt den Nächsten starte.
D.h. aber auch in Zukunft für die Podcaster ... bringt guten Inhalt gut rüber, denn es gibt viel Konkurrenz. Und ich bin der Meinung: Konkurrenz belebt das Geschäft.
Btw ... es lohnt sich auch, denn ich z.B. flattere, wen/was ich höre und was mir gefällt!
Dirk Deimeke am :
"Konkurrenz" würde ich das nicht nennen, die meisten Podcaster betreiben das als Hobby.
Lieber wäre mir "Vielfalt". Vielfalt belebt auch das Geschäft
Was ich gut finde, wenn ich verschiedene Podcasts zu einem Thema vergleiche, ist, dass alle unterschiedliche Herangehensweisen haben. Roman und ich bieten einen nicht so tief gehenden Einstieg in Themen, der stark subjektiv gefärbt ist. CRE geht fast schon enzyklopädisch vor. Dazwischen gibt es viele Graustufen und das ist gut so.
Ein Punkt, den ich ausser Acht gelassen habe, ist, dass für mich Tonqualität wichtig ist. Ich habe bis auf eine Ausnahme, den S9y-Infocast, keine Lust, mich über schlechte Qualität zu ärgern, das verleidet mir das Hören.
Rico F. Luethi am :
Dann kamen die ganzen zweitverwertungs Podcasts der Radio und Fernsehstationen. Dies führte zwar dazu, dass Otto Normalverbraucher verstanden hat, was Podcasts grundsätzlich sind. Leider aber auch, dass durch die starke Marktpräsenz dieser Podcasts, die privat produzierten Podcasts immer stärker kämpfen müssen wahrgenommen zu werden. Dazu kommt noch, dass auch im privaten Bereich sehr viele spannende Podcasts dazugekommen sind.
Der Podcast Markt diversifiziert sich stark im Moment. Wie bei jeder anderen Gruppierung die wächst, entsteht dadurch das Bedürfnis überschaubare Subgruppierungen zu bilden. Diese Gruppierungen können thematisch oder auch regional sein. Wir grenzen uns ja bereits ab von den Zweitverwertern, obwohl die genauso Podcasts produzieren. Auch gehen Podcasts die nicht nur an Konkurrenz denken, die unterschiedlichsten Verbindungen ein. Bei den Piraten zum Beispiel wird immer wieder versucht einen direkteren Austausch, der netzpolitischen Podcasts zu erreichen. Da sind die Cluster, die sich in Hamburg, Göttingen und der Schweiz bilden, einfach ein Versuch dies auch regional zu tun. Du hast natürlich recht mit „Das Internet ist nicht lokal“. Die Leute sind aber lokal. Ich bin der Meinung, dass sich das auch nicht widerspricht, sondern ergänzt. Da bei vielen das Bedürfnis besteht, sich mit gleichgesinnten auszutauschen über die Erfahrungen mit Technik, Marketing, Planung etc. besteht die Frage wie das optimal gehen soll? Klar es gibt viele Formen, Wikis etc., auch gibt es viele Podcasts, die sich mit diesen Themen befassen. Jedoch lässt sich eben nicht alles über das Internet befriedigen. Die soziale Komponente funktioniert immer noch am besten, wo sich Leute Treffen und sich so kennenlernen. Es geht ja dabei nicht nur um rein sachliche Themen, sondern auch um Freundschaften und Vertrauen. Gerade diese Komponente wird versucht in Cluster, Communitys Stammtisch Gruppen oder wie immer Du das nennen willst, abzudecken. Deshalb unterstützen solche Initiativen, mit live oder auch online Treffen solch ein Austausch und damit die Podcast Szene als Ganzes.
Für mich passt die Bezeichnung süss nicht für einen Dialekt. Vielleicht liegt es an mir, aber süss hat was Despektierliches. Ich kann ein Kleinkind süss finden, um auszudrücken das meine Beschützer Instinkte geweckt werden. Dieser Ausdruck passt für mich aber nicht zu einer Sprache. Für mich geht das in die Richtung, dass eine Leistung als nett bezeichnet wird. Ich bekomme dabei immer das Gefühl, dass damit auch ausgedrückt wird, dass es eben nicht ernst genommen wird. Aber vielleicht hast Du recht und ich interpretier da was rein, was gar nicht da ist.
Ich liebe Dialekte und finde es sehr schade, dass wir die Dialekte nicht mehr fördern. Damit meine ich nicht nur die Schweizer oder österreichischen Dialekte. Auch in Deutschland hat jede Region ihre spannenden sprachlichen Eigenheiten. Der einzige Grund in Schriftsprache Podcasts zu produzieren ist, dass es so auch Leute verstehen können, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind. Jedoch verstehe ich nicht das Argument, dass die Leute in Deutschland nur die Schriftsprache verstehen. Ich halte die Leute wirklich nicht für so blöd. Aber gerade von Dir Dirk und anderen Deutschen, die sich in der Schweiz und Österreich bewegen, währe es spannend zu hören, was Ihr dazu meint.
Finde die Diskussion über die Informationsdichte sehr spannen. Für mich gibt es Podcasts, die eben keine hohe Informationsdichte haben und mich rein unterhalten. Die kann ich gut hören, wenn ich was nebenher mache, was auch nicht meine volle Konzentration beansprucht. Dann gibt es einige Podcasts, die ich nicht hören kann, wenn ich mich nicht voll darauf konzentriere. DeimHart als Beispiel, gehört für mich in diese Gruppe. Da ich mich nur am Rande mit Linux auseinandersetzte, muss ich genau hinhören, um dem Podcast folgen zu können. So hat jede Podcast Gruppe für mich den entsprechenden Zeitpunkt, um konsumiert zu werden.
Dirk Deimeke am :
Dass eine nahezu unübersehbare Themenvielfalt erreicht wurde, das unterschreibe ich sofort. Dass das zu eventuellen Subgruppierungen führen kann, verstehe ich. Dass diese aber regional sein sollen, verstehe ich nicht. Das ist sinnfrei, es sei denn es geht um regionale Inhalte.
Menschen funktionieren besser, wenn sie Schubladen verwenden können.
Nehmen wir aber einmal ein Beispiel, CRE. CRE als Podcast in eine Themenschublade zu sortieren, ist blöd, dazu ist die thematische Bandbreite zu hoch. In regional nach Berlin einzusortieren ist genau so sinnfrei, da es keine Berlin spezifischen Inhalte gibt.
Da finde ich schon deutlich mehr Sinn darin, thematische Übersichten zu erstellen. Die müssen aber (siehe CRE) auf Episodenebene runtergebrochen werden.
Ich grenze mich gar nicht ab von Zweitverwertern, warum sollte ich? Meine bzw. unsere Podcasts streifen die Themen relativ weit an der Oberfläche und sind sehr meinungslastig. Da kann eine Zweitverwertung zum gleichen Thema eine echte Bereicherung sein.
Warum sollte ich immer auf das trennende Wert legen und nicht auf das verbindende. Das scheint hier in der Schweiz eine ganz grosse Tendenz zu sein.
Nenne es nicht Cluster, sondern schlicht Stammtisch oder sehr viel sperriger Interessenverband, dann bin ich wieder dabei. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, ich habe nichts gegen Austausch, ganz und gar nicht, gerne auch lokal oder auf Konferenzen.
Und es gibt gar nicht so viel, wie Du denkst, dass sich mit dem Thema Podcasting beschäftigt.
Ich kenne in der Hinsicht nur einen einzigen Podcast, den Lautsprecher und nur eine einzige Seite, die sich mit dem Thema beschäftigt.
Süss: Männer sind auch nicht süss und trotzdem werden sie oft von Frauen so genannt. Das hat ganz und gar nichts despektierliches. Das ist eher eine Form der Wertschätzung. Ich denke, dass Du mit Deiner Einschätzung ganz und gar falsch liegst.
Dialekt: Ich verstehe Schweizerdeutsch, sowohl in der Zürcher wie auch in der Berner Variante, sogar Leute aus dem Wallis verstehe ich, wenn auch mit Schwierigkeiten und ich bin gerade mal viereinhalb Jahre in der Schweiz. Aber ich verstehe nicht alle Dialekte und habe mit Plattdeutsch so meine Schwierigkeiten. Ich bin auch kein Sprachentalent.
Wenn ich daran denke, dass vielleicht jeder deutschsprachige Mensch, ein oder zwei Dialekte hat, die er nicht versteht und das dann gerade meiner ist, dann finde ich es schade, diese Leute auszugrenzen. Eine gemeinsame Hochsprache ist ein verbindendes Element und anders als viele Schweizer das denken, lernen die Deutschen Hochdeutsch (oder Schriftdeutsch) auch erst in der Schule.
Rico F. Lüthi am :
Verstehe da überhaupt nicht wo Du da was trennendes siehst. Nur weil ich mich als Bündner sehe, der in der Zürich wohnt, bin ich Doch immer noch Schweizer, Europäer und Mensch. Ich höre Doch nicht auf die Podcasts aus Göttingen und Hamburg zu hören nur weil ich bei der PodUnion bin, sondern eher im Gegenteil. Denn mich interessiert ob die Aktionen, Events etc. die die Leute da organisieren auch hier funktionieren würden. Das Ganze verbindet und trennt doch nicht.
Wieso denkst Du, dass ich denke, dass sich viele mit dem Thema Podcasting auseinandersetzten? Wenn das mehr machen würden, dann hätte ich auch nicht das Bedürfnis, dass da mehr gemacht werden muss. Dass eben mehr Leute anfangen zu Podcasten über Themen, über die ich noch nie gehört habe. Gut finde ich den Vergleich von Julia. Wir haben das Ziel erreicht, wenn die Grossmutter einen Strick Podcasts macht.
Podcast die Podcasts über Podcasting machen gibt es sehr viele. Der Lautsprecher ist da nur einer. Die Frage ist da eher gibt es nicht schon viele zu viele. Spontan fallen mir da die Folgenden ein.
Poduebrcast http://www.poduebercast.ch
Vollgequatscht http://vollgequatscht.wordpress.com/
Pod about Pod http://www.podaboutpod.de/
Podpott http://podpott.de/
Pressrecord http://pressrecord.de/
Mit ein wenig suchen findest Du da sicher noch sehr viele mehr.
Wieso benutzen wir den nicht mehr Dialekte in den Podcasts? Klar es gibt schwierige und weniger schwierige zu verstehende Dialekte. Klar muss auch ich bei einem Walliser sehr genau hinhören damit ich mitbekommen, was gemeint ist und bei Plattdeutsch wir es erst richtig schwierig. Klar ist mir bewusst das auch die Deutschen die Schriftsprache in der Schule lernen. Mich würde da interessieren, ist es wirklich für Deutsche so schwer einen Luzernen oder Aargauer Dialekt zu verstehen? Ich würde sehr gerne mehr Dialekte hören in den Podcasts. Ich liebe den Raidenberger.de Podcast. Ein richtiges urchiges Bayrisch finde ich genau so schön wie ein Sächsisch. Das at doch nicht Trennendes sonder das zeigt regional Eigenheiten, die uns als Deutschsprechende verbindet.
Dirk Deimeke am :
Sprache ist ein trennendes Element, wenn man nicht eine gemeinsame Sprache findet. Das ist schon alles. Um es sehr deutlich zu sagen: Wenn man einen Dialekt benutzt, den andere nicht verstehen, grenzt man sie aus. Das trennt.
Ich persönlich bin nicht repräsentativ, würde mir aber nie einen Podcast in meinem Heimatdialekt anhören, geschweige denn in einem fremden.
Wenn Du die Anzahl der Zuhörer minimieren und nicht das volle Potential auschöpfen möchtest, mache Podcasts in Dialekt. Wenn Du viele Leute erreichen willst, nutze die verbindende Hochsprache.
Vielen Dank für die Links!
Spider am :
Für mich ist der größte Vorzug von Podcasts, dass dort wirklich diskutiert wird. Das sind für mich persönlich die wertvollsten Informationen. Ich glaube allerdings inzwischen, dass nicht jeder das als Information sieht.
Am liebsten höre ich solche Gespräche, wenn einer der Teilnehmer kein Spezialist in dem diskutierten Thema ist.
Vermutlich ist der Einstieg für mich dann einfacher.
Dirk Deimeke am :
Ich verstehe, was Du meinst. Vermutlich ist das auch einer der Erfolgsfaktoren für DeimHart. Roman und ich bereiten uns auf ganz unterschiedlichen Wegen auf die Podcasts vor und wir haben beide eine ganz andere Basis.
Durch Frage und Nachfrage entsteht ein ganz anderes zusammenwirken als wenn nur einer referiert oder einen Artikel schreibt.
Martin Rechsteiner am :
@Dirk, besten Dank für deinen Blog Beitrag. Und noch mehr freut es uns, dass wir dich positiv überraschen konnten mit unserem #GeekTalk Podcast.
Nichts zu danken für die Empfehlung von @Deimhart, sehr gerne, solch ein cooler Podcast gehört auch kräftig untestützt, höre ihn schon seit vielen, vielen, vielen Folgen
Grüsse aus dem Solothurnischen.
Dirk Deimeke am :
Snörfel am :
Dirk Deimeke am :
Im Original war der Nerd gleichzusetzen mit einem Streber und ein Geek war ein Fachidiot, der von einem Fachgebiet unglaublich viel wusste. Beiden wird nachgesagt, sozial inkompetent zu sein.
Guck mal in die Wikipedia, da findest Du vielleicht noch mehr.
Vor allem waren das früher Schimpfwörter, was sie heute nicht mehr sind.