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Update zu Messengern

Ich bin völlig zu Recht darauf hingewiesen worden, dass mein Artikel zu Messengern ein Update benötigt. In dem verlinkten Artikel gibt es auch Informationen zu meinem Status bezüglich XMPP und Wire.

Ein weiterer Grund für das Update ist die Tatsache, dass WhatsApp seine Nutzungsbestimmungen angepasst hat und dass man zustimmen muss, dass alle gesammelten Daten - inklusive dem Adressbuch - anderen Unternehmen des Konzerns wie Facebook und Instagram und - noch schlimmer - auch Dritten zur Verfügung gestellt werden sollen.

Meiner Meinung nach wird man nie alle Menschen dazu bekommen, sich auf einen Messenger bzw. ein Protokoll zu einigen, dafür sind sie zu unterschiedlich und bieten unterschiedliche Features, die interessant sein könnten.

Mich könnt Ihr über drei (vier) verschiedene Protokolle und Messenger erreichen, wenn Ihr das möchtet. Die Kontaktdaten findet Ihr auf meiner Homepage.

  • Es gibt immer noch nur einen Messenger bzw. ein Protokoll, das alles erfüllt, was ich von einem modernen Messenger erwarte und das ist Matrix mit Element als Client.
  • Threema ist ein kommerzieller Messenger, bei dem der Quelltext des Clients neulich als Open Source freigegeben wurde. Die Server-Software ist weiterhin Closed-Source-Software, der Hersteller ist an die Datenschutzgesetze der Schweiz (und damit auch der EU) gebunden. Eine grosse Besonderheit ist, dass die Firma hinter Threema den Quelltext und die Infrastruktur regelmässigen unabhängigen Audits unterziehen lässt und die Ergebnisse veröffentlicht. Threema arbeitet immer noch an der Multiplattformfähigkeit, Threema Web ist da leider nur ein dürftiger Ersatz.
  • Telegram verschlüsselt leider nicht und wenn, dann nur Ende-zu-Ende, so dass man die verschlüsselten Nachrichten nicht mit allen eigenen Clients lesen kann, sondern nur mit dem, der an der verschlüsselten Kommunikation beteiligt war. Der Server ist auch kein FLOSS und föderierbar ist es auch nicht. Immerhin behaupten die Betreiber, dass alle Nachrichten verschlüsselt gespeichert werden.
  • Signal ist bekannt geworden als "der Messenger, den auch Edward Snowden benutzt". Ich bin damit nie warm geworden, habe mir aber gestern wieder einen Account zugelegt. Wenn ich da innerhalb eines halben Jahres keine aktiven Kontakte habe, wird er wie schon zuvor bei anderen Messengern abgestellt.

Meine Kriterien oder Wünsche an einen Messenger:

  • FLOSS, Client und Server
  • Verschlüsselung n:m
  • Verschlüsselung nachweisbar auditiert
  • Föderiert
  • Unterstützung für Proxies
  • Clients für die gängigen Plattformen
    • Android
    • iOS
    • Web (oder alternativ native Clients für Linux, MacOS und Windows)

Derzeit erfüllt nur Matrix alle meine Wünsche.

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Kommentare

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Mario am :

*Hallo Dirk,
eine kleine Anmerkung zu Telegram: Die Cloud-Chats sind nicht unverschlüsselt, sondern werden Client zu Server verschlüsselt.
Eine Besonderheit ist, dass die Server über viele Länder verteilt sind. Die jeweiligen Administratoren eines Servers haben keinen Zugriff auf die Schlüssel des Servers, den sie betreuen. Dadurch wird unter anderem ein Zugriff lokaler Behörden auf die Daten der Server in einem Land verhindert.

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für die Ergänzung, Mario.

Ja, das habe ich auch gelesen. Aber, da kein Audit gemacht wird, können die Betreiber sehr viel behaupten. Da kommt es einfach auf Vertrauen an.

Markus am :

*Habe auch über diese Updates angehört und um ehrlich zu sein, gefallen Sie mir überhaupt nicht. Besonders hat mich WhatsApp überrascht mit seiner Nutzungsbestimmungen bei den er seine gesammelten Daten anderen Unternehmer zu Verfügung stellt. Weiß nicht, warum Sie sich gerade jetzt entschieden haben für diesem schritt.

Dirk Deimeke am :

*Ja, ich weiss es auch nicht.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass das zu einem klassischen Eigentor mutiert.

Markus am :

*Um ehrlich zu sein bin voll enttäuscht von Whatsapp mit dem was Sie vorhaben. Verstehe immer noch nicht, warum Sie sich an sowas entschieden haben. Bis jetzt hat alles gut gelaufen. Und jetzt auf einmal entschieden Sie sich ihre gesammelten Daten mit anderen Unternehmen zuteilen.

Dirk Deimeke am :

*Warum hätte Facebook sonst WhatsApp kaufen sollen?

Fünf Milliarden Nutzer kann man nicht gratis betreiben.

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