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Vorratsdatenspeicherung ...

gedanken Kürzlich habe ich mich mit einem durchweg intelligenten Bekannten über Vorratsdatenspeicherung unterhalten. Er war der Meinung, dass man alles unternehmen müsste, um jeden einzelnen Toten zu verhindern.

Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass über die Verursacher der letzten Anschläge im Vorfeld schon alles bekannt war, dass es aber an Kompetenzgerangel und schlechter personeller Ausstattung der Polizei gelegen hätte, dass nicht die richtigen Schlüsse gezogen wurden oder gezogen werden konnten.

Er wollte sich nicht auf diese Argumentation einlassen.

Als ich ihm erzählte, dass die Suche nach Terroristen einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht und dass man mit Vorratsdatenspeicherung nur den Heuhaufen grösser macht, konnte er das auch nicht nachvollziehen.

Anscheinend ist es auch schwierig, einzusehen, dass Videoüberwachung und Vorratsdatenspeicherung maximal bei der Aufklärung nach der Tat hilft und nichts verhindert, wie gerade auch Paris, London und Madrid gezeigt haben.

Womit ich ihn aber ins Nachdenken gebracht habe, war folgendes:

Wenn es wirklich um die Vermeidung von Toten gehen würde, sollten wir im Strassenverkehr anfangen. Es ist erwiesen, dass ein generelles, niedriges Tempolimit zu weniger tötlichen Unfällen führt. Das gleiche gilt für eine Lichtpflicht, die auch am Tag gilt.


Das möchte nur niemand, weil es die eigene "Freiheit" einschränkt ... die Autobahn ist eben ein rechtsfreier Raum (Ironie ist beabsichtigt).

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Kommentare

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Marcus am :

*Für die Planung eines Anschlags braucht es keinerlei Kommunikation und auch kein auffälliges Verhalten. Die US hat langsam angefangen das Prinzip der autonomen Täter zu erkennen (wie es in der rechten Szene mit den autonomen Zellen schon lange üblich ist).

Die Bekennung zur Tat erfolgt dann lediglich auf Basis des Tatmusters.

Da hilft weder Datenspeicherung auf Vorrat noch Videoüberwachung. Was sowas angeht wie die Deppen die in Berlin einen Obdachlosen anzünden wollten, da kann Videoüberwachung schon helfen. Diese ist aber vielerorts bereits zu genüge vorhanden. Das Problem ist das viele Politiker und auch Bürger diese zwei Fälle/Tatmuster verwechseln und daraus Schlüsse ziehen was denn geändert werden muss.

Marcus am :

*Ich meinte übrigens IS, nicht US. Aber ist ja fast das gleiche ;-) Beide verbreiten Angst und Terror.

Markus am :

*So ging es mir leider häufig auch. Ziemlich viele Diskussionen durften damals auch wegen der NDG Abstimmung geführt werden. (Ein anderes Thema, aber doch sehr ähnlich)

Dort immer das Argument der Befürworter:
Es gibt ja eine unabhängige Aufsicht!

Und jetzt: http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/Bundesrat-schiebt-Aufsicht-ueber-Geheimdienst-auf-die-lange-Bank;art9641,938579

Dirk Deimeke am :

*Ja, das ist auch schlecht.

Nur, dass ich das richtig stelle. Bei Verdachtsfällen und mit richterlichem Beschluss bin ich durchaus dafür, dass zeitlich begrenzt Daten gespeichert werden.

Marcus am :

*Bei der Diskussion ums NDG ist leider schlimm, dass sich Menschen mit dem Thema beschäftigt haben, die sich technisch überhaupt nicht auskennen. Das führte dann auch zu so Passagen wie: der Internetverkehr im Inland wird nicht überwacht. Das gibt dem durchschnittlichen Schweizer natürlich ein gutes Gefühl und hat viele dazu gebracht mit Ja zu stimmen. Technisch ist das natürlich völliger Humbug.

Dirk Deimeke am :

*Das ist ja bei vielen Dingen so, dass die Allgemeinheit keine Ahnung davon hat. Bei den meisten stimmt das auch für mich - bei technischen Themen habe ich allerdings meistens Wissen, um Dinge beurteilen zu können.

Marcus am :

*Das ist klar. Und bei Politikern ist das natürlich noch deutlicher. Die Lösung wäre, sich unabhängige Hilfe zu holen, z.B. von Hochschulen oder auch aus der Wirtschaft (solange kein erkennbares Eigeninteresse vorliegt).

Dirk Deimeke am :

*Das wäre klasse.

Allerdings habe ich den Glauben verloren, dass es unabhängige Hilfe wirklich gibt.

Marcus am :

*Warum? Man könnte ja zum Beispiel mal dich oder mich fragen ;-) Aber ich glaube man muss selbst aktiv werden. Der Michel Ketterle hat das sogar mal gemacht und sich als Lobbyist angemeldet. Er war dann in der Wandelhalle und wurde befragt. Leider fehlte ihm allerdings auch das nötige Fachwissen.

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