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Die E-Mail ist tot ... was dann?

gedanken Sehr viele Apologeten haben bereits geschrieben, dass die E-Mail tot ist und dafür mehr oder weniger nachvollziehbare Gründe genannt.

Unter anderem, dass viel zu viele E-Mails und E-Mails mit einem viel zu grossen Verteiler versendet werden. Durch die ewige Quoterei und das Nichtlöschen der Historie werden die Nachrichten zu dem immer grösser (und auch immer belangloser).

Was haben wir jetzt? Ich nehme mich mal als Beispiel. Die Reihenfolge gibt auch gleich die Reihenfolge der Präferenzen an.

Ich kommuniziere immer noch am meisten über E-Mails, aber auch über Social Networks (GNU Social, Twitter, Google+ und leider auch Facebook) und über Instant Messenger (Telegram, WhatsApp, Threema und Facebook Messenger), neben verschiedenen Slack-Instanzen nutze ich auch noch IRC.

Meine Handynummer ist nicht so schwer herauszufinden ...

Die Anzahl der Tools potenziert sich leider, da sich jede Nutzergruppe ein eigenes Tool als Master auswählt. Es gibt kein Tool, das alle Anwendungsfälle erschlägt und ich kann mich leider auch nicht überall raushalten.

Interessant ist, dass die Business "Social Networks" Xing und LinkedIn nur für das aktuell Halten des Adressbuchs oder die Jobsuche genutzt werden, wobei hier unfassbar viel Spam von Headhuntern, die nicht in der Lage sind, ein Profil zu lesen, versendet wird. Insgesamt halte ich den Lebenslauf bei Stack Overflow Careers für aussagekräftiger.

Insgesamt ist das aber auch nur eine Auswahl der Kanäle, die ich am häufigsten nutze(n muss). Spannend, dass durch das Propagieren des E-Mail-Todes sich die Anzahl der Nachrichtenkanäle potenziert hat. Aus der nicht zu bewältigenden E-Mail-Flut ist eine um ein mehrfaches grössere Social Media / Instant Messenger / Chat Flut geworden, da wurde Not gegen Elend getauscht.

Interessant ist, dass das Telefon oder Mobiltelefon (damit meine ich die "Telefonfunktion") so gut wie gar keine Rolle mehr spielt.

Bei synchroner Kommunikation haben übrigens meet.jit.si und Skype die Nase vorne.

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Kommentare

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bruno am :

*Durch stetiges Wiederholen wird eine Aussage nicht wahrer. ;-)
IMHO hat sich die Anzahl der Nachrichtenkanäle nicht durch das Propagieren des E-Mail-Todes potenziert, sondern durch (die Schaffung) neue(r), zusätliche(r) Kommunikationsbedürfnisse. Ich kommuniziere anders via Social Media/Chate etc. Mail ist für mich u.a. immer noch das Medium der Wahl für verbindliche schriftliche Kommunikation, bei der ich ggf. auch einen spätere Nachweis benötige.
Mail wird noch länger überleben und genausolange wird es Leute geben, die aus welchen Interessen auch immer, diese totreden. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Das stimmt! Mich nerven die ständigen Wiederholer und - was ich noch schlimmer finde -, dass sie keine Alternativen präsentieren.

bruno am :

*Weil es vielleicht einfach (noch) keine valable Alternative gibt. Simples Protokoll, sitzt, passt, wackelt und hat Luft.
Klar ist es verbesserungswürdig. Vor allem im Bereich standardmässiger Verschlüsselung. Aber prinzipiell tut es genau das, was es soll und das recht gut.

Dirk Deimeke am :

*Dann sollen sie - die Apologeten - doch die Klappe halten und sich erst wieder melden, wenn sie Alternativen anbieten können.

Letzten Endes ist die sinnvolle (!) Anwendung von E-Mail, Instant Messengern und Social Networks ein Zeichen von Medienkompetenz und die gibt es leider kaum.

Zum Teil ist es auch so, dass es einem die Clients - beispielweise Outlook - nicht leicht machen.

-thh am :

*
QUOTE:
Unter anderem, dass viel zu viele E-Mails und E-Mails mit einem viel zu grossen Verteiler versendet werden.


Dieses "Argument" finde ich jedes Mal, wenn ich es lese, sehr verwunderlich.

Es ist doch kein Spezifikum des Mediums E-Mail, dass "viel zu viele E-Mails und E-Mails mit einem viel zu grossen Verteiler versendet werden", sondern vielmehr die Art und Weise von dessen Nutzung, die dort kritisiert wird. Ich möchte doch arg bezweifeln, dass alles irgendwie anders oder irgendwie besser wäre, wenn jede E-Mail durch eine Twitter-DM oder eine WhatsApp-Nachricht mit identischem Verteiler ersetzt würde. Es würde mich jedenfalls wundern.

Und der bloße Austausch eines Kommunikationsmediums verändert doch keine - ungeeigneten - Kommunikationsweisen, es sei denn durch Opportunitätskosten. Würde man E-Mails bspw. durch Telefaxe ersetzen, würde sich wahrscheinlich deren Anzahl und der Verteiler verringern - solange jedenfalls keine elektronischen Faxlösungen eingesetzt werden, die einfaches Versenden und Verteiler ermöglichen. Diese Opporunitätskosten will aber freilich niemand, denn wenn das neue Medium weniger bequem ist, wird es auch weniger Nutzung finden.

Insofern ist der richtige Ansatzpunkt nicht das Medium, sondern dessen Nutzung.

Dirk Deimeke am :

*Bei dem "Argument" ist das Problem, dass gerade im Business-Umfeld Outlook meiner Erfahrung nach Outlook am weitesten verbreitet ist und es den Usern zu leicht macht, schlechte Angewohnheiten zu entwickeln.

Klar, Medienkompetenz hat nichts mit dem Tool zu tun, aber Menschen sind bequem. Da bin ich absolut Deiner Meinung.

Florian Bruhin am :

*Ich habe ja das Glück, dass ich geschäftlich sehr wenig Mails empfange, und privat fast nur mit Leuten kommuniziere, die Mails - aus meiner Sicht - sehr gut im Griff haben. Damit meine ich so Dinge wie "richtig" quoten ;-)

Ausserdem nutze ich mutt und sortiere die Mails serverseitig mit procmail (wobei ich maildrop mal anschauen sollte, procmail ist ja ziemlich tot), das macht auch vieles einfacher.

Was die anderen Kanäle angeht, versuche ich alles via IRC zu bündeln, damit ich alles an einem Ort habe.

- Twitter? Einfach ein IRC channel mit den Tweets, dank bitlbee. Direct messages sind einfach ein query.
- XMPP/Jabber? Ebenfalls ein IRC channel.
- Telegram? Richtig geraten, ein IRC channel. Gruppenchats sind separate channels.
- Gitter? Auch via IRC mit deren IRC bridge.

Ich nutze auch noch Threema und Signal, da geht das leider nicht so einfach. Das sind aber auch nur wenige Kontakte.

Gleichzeitig Fluch und Segen ist, dass ich halt keine Bilder/Videos sehe. Aber wenns wirklich sein muss, nehm ich halt das Handy dann hervor.

Dirk Deimeke am :

*Mutt hat leider den Nachteil, dass es nicht mehrere Accounts gleichzeitig erlaubt und damit insbesondere keine Möglichkeit bietet, Mails von einem Account zu einem anderen zu schieben.

Mails werden auf meinem Server mit Sieve vorsortiert.

IRC benutze ich auch, finde die Handy-Clients aber sehr mühsam. Daher benutze ich IRC auch nur auf dem Tablet und auf echten Rechnern.

Auf meinem Jumpserver läuft Weechat und gegen den verbindet sich auch der Handyclient, wenn es mal sein muss.

Florian Bruhin am :

*Daniel Stenberg (curl-Entwickler/haxx.se) hat auch gerade einen netten Artikel zum Thema geschrieben, und hat auch einen etwas älteren Artikel zu Mails vs. Foren:

https://daniel.haxx.se/blog/2016/04/26/absorbing-1000-emails-per-day/
https://daniel.haxx.se/blog/2007/09/10/email-wins-over-forums/

Grumpy-Linux am :

*In Deinem Lebenslauf bei ›Stack Overflow Careers‹ ist ein ›System Administrators' Code of Ethics« verlinkt – aber der Link führt nur auf eine ›404 Not Found‹-Seite. Woher weiß ein potentieller Leser, ob das einfach nur ein toter Link oder ein Beispiel für Administrator-Humor ist? ;-)

Dirk Deimeke am :

*Ein potentieller Leser kann nicht wissen, dass der Link tot ist und sich geändert hat.

Danke für den Hinweis, ich habe es korrigiert.

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