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Rolling releases ...

linux Je öfter ich damit konfrontiert werde, desto häufiger denke ich, dass viele das Konzept einer Rolling-Release-Distribution nicht verstanden haben.

Rolling Release bedeutet, dass eine Distribution regelmässig Updates erfährt und dass man nicht nach einem Release-Wechsel von Version A auf Version B etwas besonderes machen muss. Wenn man also regelmässig auf dem normalen Weg Updates einspielt, ändert sich das Release auf dem Rechner automatisch von A auf B.

Jetzt mal "Bullshit"-tauglich:

Rolling release is not bleeding edge

Rolling Release bedeutet nicht, dass zu jedem Zeitpunkt die aktuellste Version einer Software auf einem Rechner läuft.

Als Beispiel möchte ich einmal drei Linux-Distributionen mit
Rolling-Release-Modell nennen:
  • Arch Linux ist wohl eine der aktuellsten Linux-Distributionen derzeit. Wenn man Rolling Release und sehr aktuelle Software möchte, ist das der Weg, den man einschlagen kann.
  • Linux Mint Debian Edition basiert auf Debian testing mit der Einschränkung, dass Updates zu Bundles zusammengefasst werden, dafür aber auch sehr gut funktionieren. Wenn man Rolling Release und Endbenutzertauglichkeit - gerade auch in Bezug auf Multimedia - möchte, ist das eine gute Wahl.
  • Sabayon basiert auf Gentoo und kann deshalb auch nicht schneller als Gentoo sein. Wenn man auf der Suche nach einer kleinen Distribution ist, die nicht so weit verbreitet ist, wird man hier fündig.

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Kommentare

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Markus Sowada am :

*Ich habe ja den Eindruck, dass das einmal mehr das Problem einer derben aber eben bequemen Fehleinschätzung ist. Ich bin da vollkommen bei Dir. Es gilt 'Rolling Release' ≠ 'Bleeding Edge'!

Viele Leute übersehen gedanklich aber gerne das Mögliche, wenn sie gerne etwas miteinander vereinigen wollen, 'was halt schön wäre'.

Und was lernen wir daraus: man kann nicht immer alles haben. Manchmal muss man sich entscheiden zwischen einfach(e Wartung) oder Schöööööön. ;-)

Dirk Deimeke am :

*:-)

Ja, das stimmt. So richtig "bleeding edge" geht auch gar nicht, in diesem Fall müssten Entwickler die Distributionspakete selber schnüren ...

Heiko Wolf am :

*Zumindest unter Archlinux gibt es da eine Möglichkeit, die so blutig ist, wie es nur geht: Im AUR gibt es "Bauanweisungen" für viele Programme, die auf frisch ausgecheckten Inhalten von Versionsverwaltungssystemen basieren, nicht auf richtigen "Releases". Diese Pakete haben meist den Namen des jeweiligen Versionsverwaltungssystems im Namen, also z. B. -git- oder so.

Wenn man eines dieser Pakete installiert, wird der momentan im RCS vorhandene Stand ausgecheckt, compiliert und zu einem regulären Paket verschnürt, was man ganz normal installieren kann, als wäre es ein normaler Release. Installiere ich das Paket am nächste Tag noch mal und die Entwickler haben zwischendurch irgendwas eingecheckt, bekomme ich diese Version vorgesetzt.

Mehr Bleeding Edge ist eigentlich nicht möglich :-) Auch wenn es natürlich nicht der Standardweg von Archlinux ist, ist es so doch sehr einfach möglich, von einigen ausgewählten Programmen die aktuellste mögliche Version zu bekommen, tagesaktuell, wenn man will.

Dirk Deimeke am :

*Gut, dass Du "wenn man will" dazu schreibst ... :-)

So ein kleines bisschen Qualitätssicherung hätte ich schon gerne.

Die Möglichkeit, sich den Tarball von der Entwicklerseite herunterzuladen, hat man natürlich immer noch, egal welches Linux eingesetzt wird.

Benjamin Rosseaux am :

*Vielleicht sollte man da auch noch openSUSE Tumbleweed mit aufführen.

Sebastian am :

*Bevor ich zu Sabayon gewechselt bin habe ich eine Weile Sidux bzw. Aptosid verwendet. Das basiert auf Debian unstable ("sid").
Inzwichen hat es da wohl auch ein bisschen gekracht und es gibt inzwischen einen Fork namen "Siduction".

Heiko Wolf am :

*In der Regel will man auch nur punktuell Bleeding Edge haben, denke ich. Zum Beispiel, wenn bei einem genutzten Programm ganz frisch eine Funktion dazu gekommen ist, die man unbedingt braucht oder testen will. Dann ist diese Möglichkeit bei Archlinux eine sehr feine Sache.

Tarball runterladen, gut, das ist aber meist mit ziemlich viel Aufwand verbunden, wenn man noch selber dafür sorgen muss, dass ggf. weitere Bibliotheken zum Bauen notwendig sind etc. Ganz zu schweigen davon, dass das, was nach einem Tarball-Compile-Vorgang hinten raus fällt, ein Verzeichnisbaum ist, den man noch irgendwie in die eigene Distribution integrieren muss. Das wird einem bei Archlinux in Verbindung mit AUR abgenommen, man erhält ein richtiges Paket, was man installieren und wieder deinstallieren kann.

Natürlich können einem trotzdem durch einen Fehler im Bleeding-Edge-Code ein paar Daten geschreddert werden :-) Aber das ist halt immer so …

Lukas am :

*Ich bin ja jetzt auch seit einiger Zeit Arch Linux Nutzer und eine Sache die mir in diesem Zusammenhang aufgefallen ist ist die sehr logische Auswahl von Paketversionen bei Arch Linux.
So wurde Powertop in fast alles anderen Distributionen bereits in der Version 1.98, also noch vor Release der finalen 2.0 Version in die Repositories geworfen. Arch Linux hat aber gewartet bis die finale Version als stable veröffentlicht wurde und erst diese in die offiziellen Repositories geworfen.

Und erwähne in den Arch Linux Foren besser nie, dass LMDE eine Rolling Release Distribution ist. ;-)

Marcus am :

*Gentoo Stable ist sogar recht konservativ. Die Testing Branch (auf der ja auch Sabayon basiert) ist da einiges aktueller.

Fedora ist aus meiner sicht die Distribution die sich am ehesten als Bleeding Edge bezeichnen lässt. Die Pakete sind oftmals aktueller als z.B. in Archlinux (selbst in -testing).

Auch unter einem Release gibt es extrem viele Updates, nur GNOME erfährt innerhalb einer Fedora Version keinen Majorreleasewechsel. Dafür kommt Fedora ja jedes halbe Jahr raus, jeweils mit der aktuellsten GNOME Version.

Dirk Deimeke am :

*Das hast Du ja mit Deinem Kommentar getan :-)

Die Liste im Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. SIe war nur als Beispiel gedacht.

Dirk Deimeke am :

*Yip, die gibt es auch noch.

Meines Wissens nach gibt es im Linux-Bereich rund zwei Hände voll Distributionen, die ein Rolling-Release-Modell fahren.

Dirk Deimeke am :

*Die Idee von Arch Linux in dieser Hinsicht ist wirklich prima.

Wer sich bewusst für "bleeding edge" entscheidet, muss auch mit eventuellen Datenverlusten leben können ...

Dirk Deimeke am :

*Arch gefällt mir auch richtig gut.

Schauen wir mal, was passiert, wenn ich eine SSD bekommen sollte. :-)

Dirk Deimeke am :

*Fedora ist ein gutes Beispiel dafür, dass Bleeding Edge nicht unbedingt nur auf Rolling Releases beschränkt ist.

Mir gefällt diese Vielfalt.

Marcus am :

*Archlinux ist aus meiner Sicht übrigens eher Cutting Edge als Bleeding Edge. Zur besseren Unterscheidung hier noch mal ein recht gutes Zitat von Phil B.:

"Cutting edge technology implies a new product that is revolutionary when compared to previous products. Bleeding edge technology implies the pain and suffering using a new product that is not completely ready yet for the public to use. "

Marcus Moeller am :

*Das mag sein, vom Grundsatz her sollten sie aber alle ungefähr gleich sein und ich finde diese recht gut formuliert.

Dirk Deimeke am :

*Da die ganzen Begriffe unterschiedlich benutzt werden, ist es schon sinnvoll die Bedeutung vorher zu klären.

Ich kenne reichlich Leute, die den Begriff "cutting edge" gar nicht benutzen, daher setze ich ihn auch nicht ein.

Marcus Moeller am :

*Ich finde gerade die Differenzierung sehr wichtig, da es wirklich zwei unterschiedliche Ansätze sind.

Dirk Deimeke am :

*:-)

Wenn die Begriffe bekannt sind, kann man ihn durchaus einsetzen. Da widerspreche ich nicht.

Ich kenne beispielsweise "Bleeding Edge" für Produkte, die direkt nach der Veröffentlichung benutzt werden. Dabei können sie durchaus einen langen Testzyklus auf Seiten der Entwickler und zahlreiche Beta-Tests durchlaufen haben, also nichts von "pain and suffering".

"Cutting Edge" kenne ich für Produkte, die einen neuen - meist sehr modernen - Denkansatz implementieren, der von der bisherigen Sichtweise auf ein Problem abweicht.

Marcus Moeller am :

*Diese Definition ist mir unbekannt. 'bleeding edge' impliziert ja schon, dass es mal wehtun kann.

Aber um es nochmal zusammenzufassen: Eine bleeding edge Distribution im rolling-release verfahren gibt es nach meiner Einschätzung nicht.

Dirk Deimeke am :

*Das wollte ich damit zeigen.

Bleeding Edge kann einfach nur heissen, dass es den Qualitätsmanagement-Prozess der Distribution noch nicht durchlaufen hat.

Lukas am :

*Dem würde ich mal widersprechen. Kommt ja auch immer drauf an wo man sich schneidet. ;-)

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