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Datenschutz und Privacy ...

podcast Die Folge 50 vom Medienradio ist sehr zu empfehlen. Bitte hört mehr als nur die ersten zehn Minuten, Philip Banse hat Informatikerin Seda Gürses zu Gast. Sie hat Deutsch nicht als Muttersprache und brauchte ein paar Minuten um in Redefluss zu kommen und sie hat etwas zu sagen.

Dinge, die mir hängen geblieben sind:

Wenn man über Datenschutz und Privacy spricht, muss man akzeptieren, dass die als schützenswert erachteten Daten einem gesellschaftlichen Wandel unterworfen ist. In den neunzigern hat jeder gesagt, dass es eine Verletzung der Privatsphäre wäre, wenn die Rufnummer bei Telefonaten übermittelt wird. Mittlerweile ist es häufig so, dass Telefonate gar nicht erst angenommen werden, wenn es keine Rufnummernübermittlung gibt.

Über den Wandel in der Privatsphäre beim Telefonieren wurde nichts gesagt. Früher ist man aus dem Raum gegangen, wenn jemand telefonieren wollte, heute wird mit Mobiltelefonen überall und auch in der Öffentlichkeit gesprochen und privates so ausgetauscht, dass es alle Menschen im Umkreis mitbekommen.

Der zweite Punkt war, dass es gut ist, dass es Facebook gibt! So ist es endlich auch in das Bewusstsein des Ottonormalbürgers gekommen, dass es Gesichtserkennung gibt und das Unternehmen Daten der Teilnehmer auswerten, verarbeiten und weiterverkaufen. Beides ist nichts neues, aber erst durch Facebook wurde es einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Für Leute, die es noch nicht wussten, ist vielleicht auch interessant, dass auch Pseudonyme nicht vor Rückschlüssen auf die wirkliche Person schützen.

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Kommentare

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Sebastian am :

*Das Beispiel mit der übertragenenen Telefonnummer gefällt mir sehr gut, denn es zeigt auch, dass es 2 Setiten der Medaille gibt.

Zum einen möchte man unter Umständen seine eigene Telefonnummer nicht mitsenden um die dem anderen nicht bekannt zu geben. Demnach ist also die eigene Telefonnummer Privatssphäre die man schützen möchte.

Auf der anderen Seite möchte man aber,d dass Anrufer ihre Nummer mitübertragen damit man sieht wer anruft, denn ein Anruf ist ja auch etwas das in der Privatssphäre ankommt. Und die möchte man ja schützen.

Ich kann sagen, dass unsere Festnetznummer nicht mitübertragen wird. Wir hatten bei der Anmeldung des Anschlusses im Frühjahr die Wahl und ich habe mich dagegen entschieden. Ich war mir nicht sicher ob das Übertragen der Nummer für bestimmte Gespräche an- und abgeschaltet werden kann. Da ich bei bestimmten Telefonnummern aber nicht mit Nummernübertragung anrufen möchte gehen jetzt alle Gespräche ohne Nummer raus. Die Entscheidung war richtig, es lässt sich nicht für jeden Anruf individuell einstellen. Da ist es mir so lieber.

Dirk Deimeke am :

*Wenn Du das so möchtest, ist der umgekehrte Weg der bessere, alle aktuellen Telefone können die ausgehende Rufnummer unterdrücken, aber wenn das Feature gar nicht aktiv ist, kann die Rufnummer auch nicht übertragen werden. (Auf dem Handy ist sie bei Dir übrigens aktiv).

Ich habe meine Eltern jetzt gebeten, die Rufnummernübertragung einzuschalten, da ich meinem Telefon sagen kann, dass nur bestimmte Rufnummern in der Nacht durch gestellt werden sollen. Das sind rein praktische Erwägungen.

Tatsächlich sehe ich (für mich) die Telefonnummer nicht als schützenswerte Information an. Wenn ich das anders wollte, hätte ich eine Geheimnummer.

Sebastian am :

*Bei mir bezieht sich das nur auf das Telefon daheim. Die Nummer steht weder im Telefonbuch, noch wird sie von uns verbreitet. Wir sehen das als reines 'wichtig' Telefon. Wenn das klingelt ist das wichtig.

Zumindest bei uns lässt sich das mit der Nummernübertragung leider nur generell ein- oder ausschalten, unabhängig vom Telefon. Das liegt daran, dass unser Abieter unser Telefon tatsächlich nur per VoIP anbindet.
Sprich das ist ein Anbieter der bei uns DSL anbietet und über diese Leitung auch den Telefonkram mit bringt. Nicht VoIP hinter der Vermittlungsstelle sondern tatsächlich bis zu meinem Telefon.

Mein primäres Telefon ist mein Handy. Ich habe kein Problem damit darauf angerufen zu werden oder von dort mit Nummernübertragung zu telefonieren.
Das liegt vor allem Dingen daran, dass ich mir bei meinem Handy von vornerein angewöhnt habe nur dann erreichbar zu sein wenn ich es will. Kann ich kein Gespräch gebrauchen ist es lautlos oder aus. Und ja, ich verwende mein Handy hauptsächlich zum Telefonieren :-)

Dirk Deimeke am :

*Hmm, in diesem Fall würde ich kein Telefon zu Hause haben wollen. Aber, die Ansätze sind verschieden.

Sebastian am :

*Das war beim Internetanschluss dabei ;-)
Und immerhin macht das im Moment kostenlose Telefonate ins Festnetz.

Federico Hernandez am :

*Sehe ich auch so mit der Nummer. Mittlerweile lassen wir Anrufe ohne Nummernübertragung ins Leere laufen - das Telefon klingelt einfach nicht mehr.

Und Call Center die sich nicht an die Sperrliste halten, auf die wir uns gesetzt haben, bekommen ein Besetzt-Zeichen. Die Nummern lade halte ich via vemringde.se aktuell.

Dirk Deimeke am :

*Das mit der Sperrliste finde ich auch spannend. Das hätte ich auch gerne. Wie stellst Du sicher, dass Dich die Callcenter erreichen, die Dich erreichen sollen? Ich denke da an Rückfragen von Versicherungen oder ähnliches.

Federico Hernandez am :

*NAchfragen des Kundenservice gehen hier fast immer mit der Nummer der "richtigen" Firma raus. Wenn man denn noch telefonisch kommuniziert. Wenn ich genau überlege, so habe ich in den beiden letzten Jahren alles ausschliesslich via web/email erledigt: Behördengänge, etc., etc.

spider am :

*Zum Wandel der Privatsphäre beim Telefonieren: Also da hab ich aber andere Erfahrungen gemacht.

Früher, also so vor 15-25 Jahren, hatten wir privat nur ein Telefon, das im Flur stand. Das hat dazu geführt, dass der Angerufene aus dem Raum ging. Denn wer wollte sich schon im kargen Flur aufhalten.

Im Büro war es an meinem Arbeitsplatz immer schon üblich, dass die Leute im Raum blieben, wenn jemand telefonierte.
War ja eh dienstlich.

Seitdem die Telefone mobiler geworden sind, hat sich da aber einiges geändert. Vermutlich aber eher die Wahrnehmung.

Vielleicht ist es auch einfach schwerer geworden, aus dem Raum zu gehen (Zug, Wartezimmer, ...). Die Leute, die ich so kenne, gehen bei Privatgesprächen aus dem Raum, falls möglich.

Zu der gesamten Thematik (Datenschutz, Privacy) hatte ich vor ein paar Tagen noch 2 Sachen gehört, bzw. gesehen, die mich recht stark beeindruckt haben.

Das eine war eine Ringvorlesung von Frank Rieger (CCC Dresden) und das
andere ein zweigeteilter Podcast vom Fnordfunk 'annonym im Internet'.

Federico Hernandez am :

*Nicht nur der zeitliche Wandel ist bei Datenschutz und Privatsphäre intressant. Es gibt ja auch regionale/nationale Unterschiede. Z.Bsp. Deutschland Schweiz (Hallo Dirk), Deutschland Schweden.

Was in Deutschland undenkbar wäre/ist, ist hier in Schweden Alltag (ELSA) und umgekehrt.

Meine Personennummer (Steuernummer, Passnummer, Führerscheinnummer) ist öffentlch. Ich kann zum Finanzamt (das auch die Meldebehörde ist) gehen und mich über das Geburtsdatum von XYZ erkundigen. Oder auch dessen Steuererklärung einsehen, etc. etc.

Umgekehrte Beispiele fallen mir jetzt nicht ein. :-)

Dirk Deimeke am :

*Hier in der Schweiz kann ich in einer Datenbank nachschauen, welches Autokennzeichen zu welchem Besitzer gehört. Das soll aber geändert werden.

Der Begriff der Privatsphäre ist kein absoluter, es gibt meist unterschiedliche Ausprägungen.

bruno am :

*Nicht in allen Kantonen und in den meisten auch nur noch, wenn die Kennzeichenabfrage durch den Halter nicht gesperrt ist.
Die Steuereinsicht ist auch in der Schweiz möglich. Allerdings ist auch diese kantonal geregelt und wird heute z.T. nur noch bei begründeten Nachfragen stattgegeben.

Federico Hernandez am :

*Das mit den Daten des KFZ-Halters ist hier auch möglich. Via SMS, Web oder App.

Dirk Deimeke am :

*Unfassbar.

In Deutschland wäre das nicht denkbar. Wie fühlen sich die Schweden damit? Es war meines Wissens nach auch mal anders.

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