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Backup ins Netz ...

Weil ich häufiger darüber stolpere, dass viele Menschen sich überlegen, ein Backup im Netz abzulegen, hier mal ein kleines Rechenbeispiel.

Je nach DSL-Provider hat man eine unterschiedliche Upstream-Geschwindigkeit, also eine Geschwindigkeit, mit der die Daten ins Netz gepustet werden können. Wobei Netz heisst, dass nur die Geschwindigkeit zwischen dem heimischen Router und der Vermittlungsstelle garantiert ist, was danach passiert, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Der Einfachheit halber möchte ich einmal den idealen Fall betrachten.

Nehmen wir an, der Provider bietet 1MBit/s Upstream, da er nicht mit Binärwerten Werbung macht, sind das also 1000000 Bit pro Sekunde brutto oder 125000 Bytes. Pro Minute sind das 7500000 Bytes oder (gerundet) 7.15 MebiBytes (binär gerechnet), in der Stunde 429.15 MebiBytes, am Tag 10.06 GibiBytes. Das gilt für ideale Voraussetzungen, ohne dass die Leitung noch für etwas anderes benutzt wird, durch Kompression lässt sich vermutlich noch eine Steigerung herausholen.

Zum Verständnis der seltsamen Vorsilben ist dieser alte Artikel mit seinen Links hilfreich.

Die Festplatte in meinem Notebook hat 160 Gigabytes (149 Gibibytes), die in meinem Netbook hat 250 Gigabytes (233 Gibibytes) und ich habe nur 500 KBit/s Upstream.

Selbst wenn wir einmal annehmen, dass ich mir die Mühe eines Vollbackups machen und danach nur noch Differenzen sichern würde, müsste ich im Fall eines Totalausfalls auch wieder alles zurück sichern. Von 10 MBit/s Downstream ausgegangen, würde der Restore immer noch eineinhalb Tage dauern.

Da ich hier in einem Dorf lebe, kann ich alle genannten Zeiten noch verdoppeln.

Alternativen?

Ich mache Backup auf zwei externen Platten und zusätzlich noch die wirklich wichtigen und nicht wiederherstellbaren Daten auf dem root-Server und bei einem Online-Storage Anbieter. Dadurch, dass ich mich nur auf die Daten beschränke, ist das handhabbar, aber nichtsdestoweniger trotz ist es sehr mühsam.

Eure Vorschläge?

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Kommentare

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Betz Stefan am :

*Ich selbst mache meine Backups in 2 Stufen:
1. Einmal täglich beim Shutdown vom PC via dar auf ein NFS Share (dar, nicht tar!).
2. Einmal wöchentlich via rsync vom NFS Share auf eine USB Festplatte.

So fehlt mir im worst-case ca. eine Woche an Arbeit. Die USB Festplatte wird nur für das Backup angesteckt und dann auch wieder abgezogen und in den Schrank geräumt.

Mittlerweile mache ich das mit eSATA, was mir einiges an Zeit im Vergleich zur USB Festplatte spart. Dar selbst legt differentielle Backups an, d.h. 1x pro Moant habe ich ein Vollback und dann pro Tag ein differentielles. Da sich die meisten Daten ja eher selten ändern ist das so OK.

Alternativ ist auch rsnapshot ganz praktisch.

mfg Betz Stefan

Dirk Deimeke am :

*Im worst case hast Du ein Feuer bei Dir zu Hause und alle Daten sind weg ... aus diesem Grund müssen wichtige Backups auch ausser Haus gelagert werden.

eSATA muss ich mir auch mal anschauen.

sergey am :

*Ich hab bei uns zu Hause nen Server stehen mit Samba drauf auf denen alle Daten gespeichert sind. (inkl. der Profile von Windows). Der macht pro Tag ein differentielles Backup und am Weekend jeweils ein volles auf eine externe USB Platte. So hab ich höchstens eine Woche die mir an Arbeit fehlt.

Natürlich sind die Harddisks in einem RAID Verbund, reicht ja aber noch nicht, deshalb das Backup auf die USB Platte.

Weiter gibts da glaub ich nix zu sagen, ausser das ich momentan dran bin das ganze ein wenig umzurüsten weil mir der Speicher langsam knapp wird und ich im Gehäuse kein Platz mehr hab. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Wie oben schon geschrieben. Was machst Du bei einem Feuer? Idealerweise bricht das aus, wenn niemand zu Hause ist, dann gibt es wenigstens keinen Personenschaden, aber die Daten sind dann ganz weg.

Matthias Mees am :

*Ich fände Backup ins Netz eigentlich die richtige Strategie, da ich öfter mal nicht zu Hause arbeite, dann auch nicht die Backup-Platte dabei habe und generell eher panisch im Backup-Verhalten bin. (Es sind halt u.A. geschäftliche Daten.) Allerdings leide ich ebenso wie Du an einem zu schmalen Upload, als dass das wirklich eine ernsthafte Alternative wäre.

Deswegen mache ich „nur“ ein Backup auf eine USB-Festplatte mittels rsync und cron bzw. zusätzlich noch mittels mysqldump (CMS-Datenbank vom lokalen Apachen), das allerdings relativ häufig am Tag, wobei stets derselbe snapshot ünerschrieben wird und nur die geänderten Daten aktualisiert werden.

Ich überlege allerdings gerade, das zugunsten einer TimeMachine-artigen Lösung mit GUI zu verwerfen. Leider wird von den möglichen Linuxprogrammen, die mir geeignet erscheinen, scheinbar nur noch Back in time aktiv gewartet, flyback und TimeVault scheinen eingeschlafen zu sein. :-|

Matthias Mees am :

*Oh, völlig vergessen: Wenn ich nicht zuhause arbeite, mache ich manuell selektive Backups in die Dropbox, sprich: Den wichtigsten Kram. Das sind (bei mir) überschaubare Datenmengen, die selbst mit schmalem Upload zu machen sind.

Dirk Deimeke am :

*Back in time ist ganz ok, aber so 100% toll finde ich das auch nicht, obwohl ich es auch verwende. Man kann keine Teile von alten Backups löschen.

Wie Du finde ich auch Backup in Netz am sinnvollsten.

Dropbox ist ein guter Ansatz, dann allerdings nur verschlüsselt. Wenn man ein Truecrypt-Volume da hieinlegt, werden nur Differenz-Daten übertragen, wenn sich Daten ändern. Das ist eine Lösung, wenn der Upstream passt.

Aber letztenendes ist auch das fremd gehostet und, wenn etwas schrecklich schief läuft, könnte die Dropbox bei Dir lokal Daten löschen ...

Matthias Mees am :

*Helmut Schmidt hat mal in anderem Zusammenhang gesagt: „Jeder Mensch muss sich klar sein, dass es eine absolute Sicherheit nicht geben kann.“ ;-)

Was mich z.B. letzten Endes dazu bewogen hat, eine crongesteuerte Lösung den GUIs vorzuziehen (wobei die meisten GUIs, meiner Erinnerung nach auch BIT, dafür ebenfalls eine Option bieten): Es macht nur einmal Arbeit (einrichten) und ist dann relativ unauffällig.

Ich arbeite auf einem leidlich betagten Thinkpad, da ist die Last, die etwa der erste Lauf von BIT erzeugt, schon zu bemerken. Dürfte auch daran liegen, dass da ein Checksummen-Vergleich mitläuft. Die reine cron/rsync-Lösung merke ich nur, wenn die USB-HD rödelt, sonst gar nicht. Scheint mir auch schneller zu sein.

Für jemanden, der online arbeitet, ist es bei relativ schmalem Upstream natürlich auch problematisch, wenn ein guter Teil der Bandbreite durch Backup „belegt“ wird. Gut, das könnte man in die Nachtstunden verlegen, aber ich für meinen Teil will den Kasten irgendwann auch mal aus und Feierabend machen. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Das ist wahr. Aber wenn man von einer Gefahr weiss, kann man auch etwas dagegen tun. (Beispielsweise zusätzlich zu Dropbox noch Ubuntu One benutzen ...). Schön ist allerdings anders ...

Die perfekte Lösung gibt es leider nicht.

Ich habe eine Platte am der Fritz!Fon hängen. Die Daten darauf könnte ich nachts vom root-Server abholen lassen. Das wirkt mir aber ein wenig zu esoterisch ...

Patrick am :

*Die geschäftlichen Daten liegen bei uns allen auf Fileserver die gesichert werden und das auf unterschiedliche Standorte... Da mach ich mir mal keine Sorgen.. Da müsst schon verdammt viel zum brennen beginnen :-D

Privat sichere ich sogut wie garnicht. Das liegt aber hauptsächlich daran das ich keine Daten habe die zu sichern wären...
Dokumente oder kleinere Sachen schick ich mir selbst per gmail. Und etwas größeres zum sichern hab ich sowieso nicht.

Das wird sich aber ändern wenn ich mir mein Lenovo T410 kaufe ... :-)

Jeffrey am :

*Ich persönlich mache meine Backups auf verschiedenen internen sowie auch externen Festplatten.

Zudem sichere ich meine wichtigsten Daten noch mit TrueCrypt verschlüsselt in der Cloud (VServer oder Dropbox). Habe dazu in den letzten Tagen gerade einen Beitrag im Blog veröffentlicht.

Dirk Deimeke am :

*Ändert sich die Wichtigkeit der Daten, wenn Du ein neues Stück Hardware kaufst?

Patrick am :

*Nein, natürlich nicht :-)

Allerdings habe ich es absichtlich bis jetzt so gehalten mit den Daten das ich nichts wichtiges auf meinem PC/Notebook habe... Das will ich ändern.

Dropbox sieht sehr gut aus. 2GB ist allerdings nicht viel...

Dirk Deimeke am :

*Wenn Du diesen Link benutzt, gibt es 250 MB mehr. 2 GB sind für Dokumente sehr viel.

Apropos Notebook, es ist auf jeden Fall sinnvoll, das Homeverzeichnis zu verschlüsseln.

Patrick am :

*Naja... Relativ. Ich habe durchaus auch Dokumente mit Bilder die dann schonmal größer sind. Kommt halt immer auf die Daten an.

@Notebook - Ich generell vor die ganze Festplatte zu verschlüsseln. Interessant wäre ja die (Lenovo Secure Hard Disk eSATA 500GB. Leider funktioniert der Verschlüsselungsmechanismus nicht unter Linux und das ist ein K.O. Kriterium.

Dirk Deimeke am :

*Truecrypt ist schon eine gute Alternative. Gibt es auch für fast alle Betriebssysteme und lohnt vielleicht einen Blick.

Patrick am :

*Meine interne Festplatte wollte ich sowieso mit Truecrypt verschlüsseln. War damit immer voll zufrieden ;-)

Dirk Deimeke am :

*Für interne Platten gibt es allerdings besseres als Truecrypt. Da gibt es Kernelmodule, die das ganze komplett transparent und viel schneller erledigen.

Patrick am :

*Mehr Details dazu? Klingt interessant...?
Ist das ein Problem wenn ich ein Dualboot geplant habe? (Win7 und Fedora13)

Wenn die Verschlüsselung nur unter Linux funktioniert, nutzt sie mir nichts...

Dirk Deimeke am :

*Als einziges System sicherlich nicht.

Das Backup ist fremdgehostet und, was noch schlimmer ist, lokale Dateien könnten von extern verändert oder sogar gelöscht werden.

Dirk Deimeke am :

*Ein Problem mit dem zusätzlichen Windows gibt es nicht, wenn zuerst Windows installiert wird. Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, Windows in einer virtuellen Maschine unterhalb von Linux zu nutzen.

Ich habe bei mir die Homepartion mit ecryptfs verschlüsselt. Ansonsten lohnen sich noch Blicke auf LUKS, bcrypt und encfs. Dazu gibt es jeweils gute Artikel im Wiki von ubuntuusers.de, bei Fedora wird es vermutlich ähnliche Anleitungen geben.

DanielW am :

*Zum Thema Dropbox und Daten in fremde Hände zu geben: Evtl wäre da das hier für dich eine Lösung? ownCloud
Ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich mir das selbt auch noch nicht angeschaut habe aber ich denke dass das ein guter Ansatz ist um von einem fremdgehosteten Dienst wie Dropbox weg zu kommen.

Gruß Daniel

Dirk Deimeke am :

*Da gibt es momentan zwei andere viel versprechende Alternativen, die noch nicht ganz fertig sind.

Dirk Deimeke am :

*Habe die Links jetzt gefunden:

Eine Alternative ist iFolder, die Firma dahinter wurde von Novell gekauft.

Die meiner Ansicht nach bessere Möglichkeit wird Sparkleshare werden. Sparkleshare ist noch beta-Software.

schmiddi am :

*Hui, wg. Insomnia hab ich mich hier mal durch die Kommentare gelesen. Sind ein paar interessante Vorgehensweisen dabei.

Meine wichtigen Daten beschränken sich fast ausschließlich auf Plaintext.
Den Kram sichere ich im Wochenzyklus abwechselnd auf 2 USB Sticks. Einer liegt im Schreibtisch und der andere im Auto - Falls es hier mal brennt.:-)
Zusätzliche sichert der Rechner jeden Abend per rsync auf ein NAS bevor er schlafen geht.

ff am :

*Ich sichere ein Mal pro Woche mit Backup Service Home auf eine externe USB Platte und kontinuierlich mit Crashplan verschlüsselt auf meinen Rootserver. So habe ich lokal alles schnell verfügbar und im schlimmeren Falle alles extern. Momentan habe ich so ca. 300 GB gesichert.

Dirk Deimeke am :

*Von der Software habe ich noch nie gehört, danke im Namen der Windows nutzenden Leser!

Welchen Upstream hast Du denn zu Hause, dass Du alles hochladen kannst?

Ansonsten ist Dein Szenario ganz Nahe an einer perfekten Lösung! Respekt!

ff am :

*Danke!
KabelBW mit 100mBit down und 2.5mBit up. Allerdings wären 10 up noch besser ;-). Das initiale Backup hat dann auch mehr als 2 Woche gedauert aber das macht ja nix.
Ich sichere mit Crashplan übrigens parallel noch auf den Rechner eines Freundes und er im Gegenzug zu mir. Das lässt sich alles ganz einfach einrichten...

Dirk Deimeke am :

*2.5 MBit/s sind schon ein Pfund, super! Ich habe gerade einmal das doppelte als Downstream.

An Crashplan stört mich, dass es proprietäre Software ist, ansonsten gefällt mir Dein Setup sehr gut.

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