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Zertifikate ...

gedanken Via internem Jabber habe ich mich neulich mit einem Kollegen in Pune "unterhalten". Er erzählte mir davon, wie brillant er seine verschiedenen Zertifikate abgeschlossen hat. Volle Punktzahl Red Hat, Solaris 97% der Punkte, Cisco 91.5% der Punkte, ... (die Punkte "..." bedeuten, dass es noch einige andere gibt, die er bekommen hat). Er ist 25 Jahre alt.

Nur, dass kein falscher Eindruck entsteht, jeder soll die Zertifikate machen, die er mag, aber er oder sie sollte sich auch darüber im Klaren sein, was damit bezweckt werden soll. Die meisten Prüfungen sind Multiple Choice-Tests. Das Bestehen des Tests zeigt nur, dass man sich gut vorbereitet hat oder Glück hatte und dass der Prüfling oder der Arbeitgeber bereit waren, die Prüfungsgebühren zu bezahlen. Und genau das wissen auch die Personalabteilungen der Unternehmen.

Was bringen Zertifikate ohne Berufserfahrung? Meiner Meinung nach nichts. Es gibt wohl einige Grossunternehmen, die viel Wert auf Zertifizierungen legen, ich hatte aber mit noch keinem Unternehmen dieser Gattung zu tun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Arbeitszeugnisse, auch von Stellen während der Ausbildung oder des Studiums, wesentlich wichtiger sind. Ebenfalls wichtig sind persönliche Referenzen. Bei meiner Einstellung hier musste ich beispielsweise zwei Referenzen nennen, die auch zu meiner Person per Telefon befragt wurden.

Interessant eigentlich, dass sie mich trotzdem genommen haben ;-)

Das führt mich dazu, dass ich es bis jetzt geschafft habe, jeden Job so zu beenden, dass ich wieder dort hätte anfangen können. Ich halte das für wichtig, natürlich geht es leider nicht immer ...

Ach ja, die ganzen Abkürzungen und Namen gängiger IT-Zertifikate kann man auf der guten Wikipedida-Übersichtsseite finden.

Trackbacks

adminstories am : Linux-Zertifizierungen

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Da ich gerade von einem Kollegen gefragt wurde, dachte ich, dass das auch etwas fuer dieses Blog sei. Ich halte nicht viel von Zertifizierungen, da sie nur eine Momentaufnahme sind und nichts ueber die – meiner Meinung nach – viel wichtigere Erfahrung

Kommentare

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Jens Link am :

*Die letzte Cisco Prüfung die ich gemacht habe bestand auch aus Multiple Choice Aufgaben. Um die zu beantworten musste man in eine kleineren (simulierten Netz) mit knappen 10 Geräten (PCs, Server, Switchen, Routern) nach Fehlern suchen. Es waren mehrere Tickets mit je 3 Fragen (Auf welchem Device ist das Problem, Wo liegt das Problem (z.B. BGP, STP, ...) wie behebt man das Problem.

Fand ich schon recht anspruchsvoll und mit auswendig lernen ist bei der Aufgabenstellung auch nicht viel.

Leider sind nicht alle Tests so.

Dirk Deimeke am :

*Das ist wirklich eine Ausnahme. Früher waren auch die CNE-Zertifizierungen von Novell in der Güteklasse, mittlerweile aber nicht mehr.

Phil am :

*Ich finde auch diese Zertifikat-Sammelwut von einigen etwas komisch. Es kommt der Eindruck, als müsse man wie bei World of Warcraft ganz viele Punkte sammeln müssen, um auf dem Arbeitsmarkt an die Jobs zu kommen. Außerdem sehe ich solch eine "zeitlich punktuelle" Prüfung auch kritisch, da das Wissen nur zu einem Zeitpunkt abgefragt wird, der Markt aber im ständigen Wandel ist. Technologien verändern sich oder es kommen neue, z.B. wenn man ein Oracle Zertifikat ergattert hat, kann dieses 100%ig nur für die "damals" existierende Oracle-Version gelten.

Daher ist meiner Meinung nach der Zweck solcher Zertifizierung eher der, dass der Arbeitgeber seine Mitarbeiter zertifizieren lassen kann, um zu wissen welche Kompetenzen haben meine Angestellten und kann ich in naher Zukunft die bevorstehenden Projekte mit diesen bewältigen. Dem Arbeiter selbst bringt die Qualifizierung wie oben schon gesagt nur zum Zeitpunkt der Prüfung etwas, da er dort sein ganzen Wissen aufbringen muss und eventuell noch etwas neues lernt.

Dirk Deimeke am :

*Ich stimme Dir zu. Ein bisschen weitergedacht, trifft das sogar auf das Abitur oder auf jede andere Prüfung zu. Das macht mich gerade etwas stutzig.

Allerdings sagen Zertifikate auch, dass man sich mit den Inhalten mal auseinandergesetzt hat. Ob man alles verstanden oder nur geschickt abgeschrieben hat, sagt es dann auch wieder nicht.

In Jobs ist es wichtig zu zeigen, dass man Wissen anwenden kann, das gibt leider kein Zertifikat her.

Phil am :

*Ja genau. Praktisch Fertigkeiten erlernen tut man da besser bei Workshops oder Seminaren. Sogesehen ist Zertifizierung die billige Alternative zu Workshops - Wissen in kurzer Zeit bündeln und abgefragt bekommen. Natürlich kann man sich dann vorstellen, was für einen Langzeiteffekt das haben wird ...
aber so ist ja das ganze Bildungssystem in Deutschland aufgebaut, neues Wissen schnell aneignen, auswendig lernen für die Prüfung und dann schnell wieder vergessen, weil der Stoff für die nächste Prüfung kommt.

Nachhaltig ist das nicht. :-(

Dirk Deimeke am :

*Selbst in Workshops und Seminaren lernst Du es nicht richtig. "Auto fahren" lernst Du erst, wenn Du alleine und ohne Fahrlehrer unterwegs bist, so ist es mit anderem Wissen auch. Es muss angewendet werden.

Aus diesem Grund meine ich, dass nur vernünftige Zeugnisse weiterhelfen.

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