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Sturm im Wasserglass

Jetzt habe ich endlich die Statistik gefunden, die ich schon lange gesucht habe. Als Nachtrag beziehungsweise als praktisches Anwendungsbeispiel zum Thema Relevanz.

Ausgangspunkt ist diese Meldung aus dem Heise Newsticker, die mehr oder weniger nichts anderes ist als die deutsche Übersetzung dieser Gartner-Studie.

325,6 Millionen Handys und Smartphones haben die Hersteller laut den Marktforschern von Gartner im zweiten Quartal dieses Jahres verkauft. Der Anteil der Smartphones am Gesamtmarkt beträgt 19 Prozent oder rund 61.6 Millionen Einheiten.

Von den rund 61.6 Millionen Einheiten entfallen rund 25.4 Millionen auf Symbian, 11.2 Millionen auf RIM-OS (Blackberry), 10.6 Millionen auf Android, 8.7 Millionen auf iOS, Windows Mobile 3.1 Millionen, Linux 1.5 (darunter WebOS von Palm, Maemo, ....) und andere mit 1.1 Millionen.

Um das mal zusammenzufassen und in Relation zu den Gesamtverkaufszahlen im 2. Quartal 2010 zu bringen:

7.8% Symbian, 3.4% RIM-OS, 3.3% Android, 2.7% iOS, 1.0% Windows Mobile, 0.5% Restliche Linux-Phones
(Natürlich könnte man sagen, dass Linux (= Android + Rest) jetzt RIM-OS überholt hat, aber das ist nur eine Zahlenspielerei).

Das spannende an den Zahlen ist, dass das sehr aktuelle Verkaufszahlen sind. Der Marktanteil aller Smartphones ist "nur" von 14.3% auf 18.9% gestiegen. Der aktuelle Marktanteil der Smartphones wird deutlich darunter liegen. Also sind Smartphones noch lange nicht in der breiten Masse angekommen. Dafür wird allerdings ein enormer Wind darum gemacht.

Interessant ist auch, dass 2.7% Gesamtmarktanteil ausreicht, dass viele App-Entwickler gut von ihren Apps leben können (gut, die funktionieren zum Teil auch auf dem iPod touch und dem iPad), eine nennenswerte Verbreitung auf dem Weltmarkt aller Mobiltelefone haben sie damit aber nicht. Allerdings könnte dieser Gedanke ein Anreiz für Softwareentwickler sein, etwas für Linux zu entwickeln.

Der Mobiltelefon-Artikel und der Smartphone-Artikel aus der Wikipedia enthalten auch noch ältere Zahlen.

Trackbacks

Dirks Logbuch am : Noch einmal das Wasserglas

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Dies hier ist ein Update von Sturm im Wasserglas mit den Zahlen des dritten Quartals 2010 aus der Gartner-Studie. In Klammern findet Ihr die Zahlen des zweiten Quartals 2010. 417.1 (325.6) Millionen Handys und Smartphones haben die Hersteller laut den

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

schmiddi am :

*Nun das mit dem enormen Wind um diese Geräte hat sicherlich mit Deinem Hintergrund zu tun. Ich kenne Dich nicht persönlich, aber durch Deinen Blog und den Podcast weiß ich, daß Du äußerst versiert bist in Sachen IT und sonstiger Technik.

Wenn man nun die Nachrichten aus diesem Metier betrachtet, fällt auf, dass fast nur über Hi-Tech Geräte oder normale Geräte mit innovativen Features berichtet wird. Du und vielleicht auch ich fallen also in eine Gruppe für die diese Geräte relevant sind:)

Ein Freund von mir ist Betriebsschlosser in einer Eisenhütte. Dem ist das zum Beispiel Thema Smartphones durchaus bekannt aber schlicht egal. Er konsumiert andere Medien, hat zu IT und FOSS/FLOSS eine ganz andere Einstellung und auch ganz andere Anforderungen.

Natürlich bekommt man den Rummel um die Geräte auch in anderen Medien / Kreisen mit. Inwieweit das Marketing Maschinerie der Hersteller geschuldet ist kann ich nicht beurteilen. Die geben sich natürlich die allergrößte Mühe jedem so ein Gerät schmackhaft zu machen, da der Markt noch kräftig wachsen kann.

Tobias am :

*Hallo Dirk,

du musst aber auch das Anwendungsfeld und die Möglichkeiten der Plattformen bedenken.

Rs gibt rund 200.000.000 iOS Geräte die über entsprechende Power verfügen auch aufwendigere Apps am laufen zu halten.

Auch denke ich, benutzen viele User anderer Plattformen keine Apps oder nur im sehr kleinen Maße.

Gruß
-Tobi

PS: Trotzdem hast du Rehct mit deiner "Relevanz" Super Post :-)

Dirk Deimeke am :

*Genau darum geht es ja. Menschen innerhalb der Gruppe der technik affinen Menschen vermuten eine ganz andere Verbreitung oder Marktmacht als tatsächlich vorhanden ist..

Dirk Deimeke am :

*Wie kommst Du darauf, dass es 200 Millionen iOS-Geräte gibt? Meines Wissens nach können "nur" iPhone, iPod touch und iPad mit iOS bestückt werden. Vom iPhone wurden im zweiten Quartal dieses Jahres 5 Millionen verkauft. Da damit zum Teil auch alte Geräte ersetzt wurden, kann man nicht einfach nur die Quartalsverkaufszahlen zusammenzählen.

Tobias am :

*Hallo Dirk :-)
160 Millionen ist die Anzahl an iOS Geräten die sich im Schnitt nach Updates bei Apple suchen.

Klar, von denen ham vll. nur ein mittelgroßer Prozentsatz jemals eine App gesehen.

Jedoch würd ich sagen das eine hohe zweistellige Millioenenzahl Harcore App-User sind und dafür auch willig sind Geld zu bezahlen. :-).

Man könnte ja auch sagen, dass sich deine %-Angaben sich auch nur auf eine Umfrage beziehen. Daa z.B. hier (http://www.apfelnews.eu/2010/08/03/us-nutzerzahlen-android-uberholt-ios/) andere Reihenfolgen zu finden sind.

Es ist einfach viel viel Interpretation in der gesamten Branche am Gange, was ihre Zahlen angeben :-).

Wenn man aber sieht das ohne Update am Tag 230.000 iOS Geräte aktiviert werden und wenn davon nur 40% überhaupt eine App haben, hat man nach einem Jahr knappe 35 Millionen neue User. Und noch sind die iOS Geräte soo alt, dass man diese ersetzen müssten. Bis aufs iPhone...

In diesem Sinne :-)

Gruß
-Tobi

Dirk Deimeke am :

*Genau die Interpretationen sind das grosse Problem. Wenn ein Gerät zwei Mal nach einem Update fragt, sind das dann zwei Geräte?

Tobias am :

*Hallo Dirk,
ich kann dir nur von Apple sagen. Nein, da jedes Gerät eine ID hat die einmalig ist, und nur diese gezählt werden.

Gruß

Dirk Deimeke am :

*Na, ja, Apple war auch die Firma, die schon einmal Hits und Visits durcheinandergeworfen hat. Das machen Unternehmen schon einmal gerne, um die eigenen Zahlen zu schönen. Daher vertraue ich mehr auf unabhängige Firmen.

Tobias am :

*nur wie sollen die das messen? Also nur mal rein theoretisch gefragt.

Dirk Deimeke am :

*Ich kann mir höchstens repräsentative Umfragen vorstellen, ansonsten wüsste ich auch nichts.

MacMacken am :

*Was gleich auf ein Ärgernis hinweist: Wieso muss man immer mehr dieser Geräte vor der Nutzung aktivieren?

(AFAIK kann man das iPhone nicht einmal ohne SIM-Karte verwenden.)

MacMacken am :

*Dazu passt auch, dass Steve Jobs betonte, bei den iOS-Aktivierungen seien keine Aktualisierungen mitgezählt worden, diesen Vorbehalt bei den Apps aber «vergisst». Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! ;-)

(Allerdings sind iOS und der App Store ohne Zweifel ein grosser Erfolg, allen Macken zum Trotz.)

Dirk Deimeke am :

*Das ist eine gute Frage.

Ein Telefon ohne SIM-Karte ist relativ sinnfrei. Da kann ich noch verstehen, dass das nicht funktioniert.

MacMacken am :

*Der Erfolg des iPod Touch zeigt, dass ein Telefon (hier ein iPhone) ohne Telefonfunktion durchaus sinnvoll sein kann. Und so kann man auch das iPhone nutzen, allerdings erst nach Aktivierung. Für mich jedenfalls sind die Telefonfunktionen vergleichsweise unwichtig.

Dirk Deimeke am :

*Ich gebe Dir auch hier Recht. Ich würde mir aber kein iPhone kaufen, wenn ich einen iPod touch möchte. Das ist irgendwie schräg.

Das Nokia N800 war auch ein Riesen Erfolg, hatte Internet-Zugriff und keine Telefonfunktion.

Tobias am :

*ein iPhone ohne SIM ist ein Edel iPod touch mit GPS ;-)
Ich muss aber sagen, so langsam wird der iPod echt billig, zu dem was man sonst bräuchte um die gut funktionierenden Features zu haben.
Deswegen auch die hohe Anzahl an iOS Geräte.

Der große Vorteil ist, dass man weiß, dass man Updates bekommt, was vielleicht einige von den anderen Plattformen wo es dies nicht gibt abschreckt.

Dirk Deimeke am :

*Updates bekomme ich auch für meinen Player.

Der iPod braucht ein iTunes und damit Windows oder Mac OS X, um vernünftig befüllt werden zu können. Bei jedem Update müssen die Programmierer alternativer Tools erneut Reverse Engineering betreiben, um ihre Tools zum Laufen zu bekommen.

Warum sollte ich mir das als Linux-Nutzer antun?

MacMacken am :

*Ich würde auch darauf verzichten, wenn ich dafür Linux verwenden möchte. Genauso wie für mich ein Grund gegen Nokia war, dass für die Handy-Aktualisierung weder Linux- noch Mac-Software zur Verfügung stand.

Der Hinweis auf Aktualisierungen sollte vermutlich einen Seitenhieb auf Android-Handys darstellen, wo es diesbezüglich leider ein grosses Problem gibt. Ein Thema für sich, Android ist primär für Hersteller offen, nicht für Benutzer.

Bei iOS gibt es allerdings auch nicht endlos Aktualisierungen und erhältliche Aktualisierungen sind teilweise nicht sinnvoll. iOS 4 läuft beispielsweise nur langsam und teilweise mit wesentlichen Einschränkungen auf iOS-Geräten jenseits der jüngsten Generation.

Dirk Deimeke am :

*Leider gibt es kein ideales System.

Aktualisierungen gibt es meist nur wenn der Hersteller des Systems und der Hardwarehersteller identisch sind (Apple, Palm, ...).

Wer die perfekte Symbiose aus Hard- und Software möchte und sich dafür in einen (goldenen) Käfig sperren lassen möchte, ist bei Apple sehr gut aufgehoben.

Wer es freier und offener mag, muss leider einige Einschränkungen in Kauf nehmen.

Mein Fokus liegt eben auf der Freiheit und Offenheit. Ich mag mir nicht von aussen vorschreiben lassen, was ich mit dem Gerät machen darf und was nicht.

MacMacken am :

*Gibt es freie und offene Smartphones, die über das Bastlerstadium herausgekommen sind?

Openmoko sah kurze Zeit lang vielversprechend aus, aber leider ist daraus nichts geworden.

Dirk Deimeke am :

*Komplett offen gibt es leider nicht, was nicht zuletzt daran scheitert, dass es keine offenen GSM-Chips gibt.

Es gibt einige Betriebssysteme, die nahe ran kommen, aber alle mit ein paar Einschränkungen:
- Android (Hersteller-Teil ClosedSource)
- WebOS (dito)
- Meego (noch nicht marktreif)

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