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Selbstvertuschungskraft ...

Mal wieder muss ich aus dem Daily Dueck zitieren:
Alle schwören rückhaltlose Aufklärung bei Sünden, aber es verschwinden meist nur ganz demonstrativ ein paar Sünder. Damit ist hart durchgegriffen worden, aber im Grunde bleibt das System dasselbe. Warum? Die Systeme behaupten, es handele sich um beklagenswerten Einzelfälle, also um schwarze Schafe. Die würden mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Die Ausgemerzten schweigen, weil sie ohne Anklage und mit Abfindung davon kamen. Sie haben Glück, weil das Ausbreiten ihrer Schuld zu viel Systemschaden verursacht. Sie kommen deshalb davon.
[...]
Und weil viele Sünder das wissen, huldigen sie dem System, in welchem sie insgeheim sündigen. Je mehr Menschen im System sündigen, umso mehr huldigen ihm in übertriebener Weise. Deshalb wird das System durch die großen Sünden in ihm immer stärker, unverletzlich, monolithisch, hart, unnahbar. Wer in ihm keine Ahnung hat oder das System nur von außen sieht, wird es erhaben und ehrbar finden können. Sünden aber helfen, es zusammenzuschweißen.
Nein, es geht nicht (nur) um die Kirche.

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Kommentare

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Roman am :

*Ein Stück weit findet man diese Schilderung überall und in allen Gemeinschaften. Besonders ausgeprägt dürften sie in der Wirtschaft, in der Religion und in der Politik sein.

Dirk Deimeke am :

*Besonders beschämend fand ich den Fall mit dem Vergewaltigungsopfer, das sich nicht traut, anzuklagen, weil es Angst hat, in Schande zu leben.

Und das ging vor allem in Richtung Gesellschaft.

Schade, dass es so ist.

Marcus Radisch am :

*Hallo zusammen,
hallo Dirk,

sag mal hast du da etwa einen Gegenwartsbezug gefunden? Ist zwar traurig, aber du hast vollkommen recht.

Viele Grüße
Marcus Radisch

Dirk Deimeke am :

*Ich würde das jetzt gar nicht in Richtung Institution Kirche drücken wollen. Das ist nur eine Facette.

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