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Familie und Beruf ...

gedanken Wir sagen sehr häufig, dass die Familie auf Platz 1 vor der Arbeit kommt, ich, für meinen Teil muss aber leider sagen, dass die Arbeit sehr häufig vor der Familie zu finden ist.

Um das mal etwas extremer zu formulieren und zu fragen:
Unter welchen Bedingungen würdet Ihr Euren Job aufs Spiel setzen und die Familie Platz 1 sein lassen?

Bei der Frage möchte ich bewusst die Fälle aussen vor lassen, die auch allgemein anerkannt werden, wie Unfall oder schwere Krankheit des Lebenspartners oder der Kinder. Aber auch hier, kaum Arbeitgeber machen es mit, wenn sich ein Arbeitnehmer oder Angestellter nahezu Vollzeit pflegend um seine Angehörigen kümmert und die Arbeit darunter leidet.

Ich bin gespannt!

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Kommentare

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Mathias am :

*Hmm, ich würde meinen Job aufs Spiel setzen, wenn er eine Belastung für das Familienleben werden würde: Häufige Reisen, häufig wechselnde Arbeitsorte und -zeiten oder gar dauerhaften Umzug. Und natürlich, wenn das Arbeitsklima so schlecht wird, dass ich es mit nach Hause nehme.

Ansonsten: Was würdest du denn erwarten, außerhalb von „allgemein anerkannten Fällen“?

Dirk Deimeke am :

*Das war auch für mich der Grund, den Job zu wechseln. Wobei das für mich nicht "aufs Spiel setzen" bedeutet.

"Aufs Spiel setzen" möchte ich übersetzten mit "Kündigung oder Abmahnung riskieren".

Wenn wir sagen, dass unsere Familie den ersten Platz einnimmt, müssten wir konsequenterweise Überstunden ablehnen, wenn wir einen Familientermin haben.

In die Richtung hatte ich gedacht.

bruno am :

*Primär, wenn ich mit irgendeiner Aktion bzgl. Familie eine Kündigung oder Abmahnung riskiere, bin ich eh weg. Kündigungen und Abmahnungen sind die härtesten Mittel, die ein Arbeitgeber zur Verfügung hat und die sehr dezidiert eingesetzt werden sollten. Wird damit fahrlässig umgegangen, ist dieser Arbeitgeber definitiv nichts für mich.

Familie hat für mich auf alle Fälle Priorität. Das heisst aber nicht, dass jeder Familientermin automatisch vor Geschäftsterminen kommt. Ich habe einen Job, bei dem es vorkommt, dass Abends halt einfach weitergearbeitet wird bis das Problem gelöst ist und da muss es schon ein "familiärer Notfall" sein, um dann nicht im Geschäft zu bleiben.
Es geht aber m.E. auch nicht um solche Einzelfälle, sonder um die prinzipielle Möglichkeit, der Familie eine gewisse Bedeutung zuzugestehen. Besuchsmorgen in der Schule, flexible Arbeitszeiten wegen Studium meiner Frau, kurzfristige Ferientage wegen Kinderbetreuuung etc. sind nur einige der Punkte, die da zum tragen kommen. Ich leiste einiges für meinen Arbeitgeber (u.a. etwa 100-200 Überstunden pro Jahr, Pikettdienste Nachts und am Wochenende, Erreichbarkeit in den Ferien etc.). Da erwarte ich schlichtweg vom Arbeitgeber die gleiche Flexibilität mir und meiner Familie gegenüber, die ich auch für ihn aufbringe.

Dirk Deimeke am :

*:-) Dann dürftest Du Dir in Deutschland keinen Job suchen.

Würde es in der Schweiz keine Abmahnung geben, wenn jemand aus einem nicht akzeptierten Grund von der Arbeit fern bleibt?

Bei dem Rest stimme ich Dir zu, wobei sich die Überstunden noch im Rahmen bewegen. In Deutschland habe ich deutlich mehr Stunden vor mir hergeschoben.

Aber ich bin mit Deiner Definition völlig einverstanden, so würde ich das auch machen und auch haben wollen.

Mathias am :

*Naja, weigerst du dich, z.B. ein Projekt im Ausland vor Ort zu begleiten, könnte das schon auf Unverständnis stoßen und Maßnahmen nach sich ziehen. Aber mehr Sorgen machen mir andere Auswirkungen, wie Nullrunden bei den jährlichen Gehaltserhöhungen oder mit uninteressanten Aufgaben betraut zu werden. Eine Abmahnung oder Kündigung ist nicht so leicht ausgesprochen, sie muss gegebenenfalls vor Gericht standhalten.

Ansonsten: Ich mache keine Überstunden oder gehe sogar früher, wenn Elternabend im Kindergarten ist - Ist aber planbar und kann damit geklärt werden -> kein Kündigungsgrund
Ich komme morgens später, um mein Kind in den Kindergarten zu bringen - Das gibt die Gleitzeit her -> kein Kündigungsgrund
Ich nehme einen Vormittag frei, um mit den Kindern zum Arzt zu fahren - ist wieder planbar und wird im Vorfeld abgesprochen -> kein Kündigungsgrund

Einmal genauer darüber nachgedacht wird mir immer unverständlicher, worauf du mit der ursprünglichen Frage hinauswillst. Letztlich hat der Arbeitgeber Anspruch auf 40 Stunden deiner Zeit pro Woche. Wenn du die nicht bringen kannst, musst du dich innerhalb gesetzlicher oder betrieblicher Regelungen oder individueller Absprachen bewegen.

bruno am :

*Abmahnungen müssen ja, wie Mathias schreibt, vor Gericht standhalten können. Und wenn ich fernbleibe, ist das aus einem akzeptierten Grund und sonst finden der Arbeitgeber und ich uns nicht (falls es sich dabei um, z.B. die beschriebenen, familiäre Gründe handelt)

bruno am :

*Ich habe sechs Jahre in Deutschland gearbeitet. Als Entwickler und DBA für eine hannöversche Consulting Firma. Auch dort (und bei den Kunden) waren solche (gegenseitige) flexible Arbeitszeiten kein Thema. Hängt aber sicher auch an "gegenseitig". Das ist immer ein Geben und Nehmen.
Kommt aber, speziell auch in Deutschland, sicher auch auf die Firma drauf an. Womit der Kreis potentieller Arbeitgeber für mich ggf. minim eingeschränkt wäre ;-)

Dirk Deimeke am :

*Es geht mir gerade nicht um geplante Abwesenheiten. Das wäre zu leicht. Oder, nein, was wäre wenn es zu dem angemeldeten Termin (Elternabend) ein Produktionsproblem, ein leichtes zwar, aber eines, das gelöst werden muss, gibt. Wer hat den Vorzug?

Es kann auch zu Hause etwas unvorhergesehenes passieren und Dein Arbeitgeber kann sich weigern, Dich gehen zu lassen. Gehst Du trotzdem?

Dirk Deimeke am :

*Manchmal ändert sich der Umgang in einer Firma schon dadurch, dass ein neuer Personalleiter (oder Personalleiterin) kommt und vieles, was mal geduldet wurde nicht mehr geduldet wird.

Das, was früher einmal normal war, hat jetzt keinen Bestand mehr.

In der Schweiz ist es vielleicht leichter einen qualifizierten Job zu finden, der auch die nötigen Rahmenbedingungen bietet ...

Dirk Deimeke am :

*Viele Arbeitgeber entwickeln sich zu - jetzt hätte ich fast "Arschlöchern" geschrieben - Grossgrundbesitzern, weil sie denken, dass sie im Falle eines Weggangs aus einem nahezu unglaublich grossen Pool von Arbeitslosen fischen können. Dass das viel zu kurz gedacht ist, ist klar.

In meiner Heimatstadt ist jeder fünfte arbeitslos, bei realistischen Zahlen vielleicht sogar jeder dritte.

bruno am :

*Bin zwar nicht Mathias, aber in einer ähnlichen Situation (nur nicht mehr Kiga sondern Schule ;-)).

Elternabend ist kein Notfall. Der ist (und wird öfters auch) durch einen Elternteil wahrgenommen (vor allem ab dem zweiten Kind ;-)). Beim Elterngespräch sieht es anders aus, aber auch das geht bei mir noch nicht in die Rubrik Notfall. D.h. für mich, ich würde abwägen, was dringender ist, das Produktionsproblem oder ggf. Betreuungsnotwendigkeit/angebot für die Kinder in der Zeit.
Wenn das Produktionsproblem nicht anders als durch mich in der Zeit gelöst werden könnte, ja, dann müsste meine Frau zirkeln und die Firma hätte in dem Moment Prio.

Bei unvorhergesehenen "schweren Fällen" wie z.B. Krankheit/Unfall in der Familie und es ist sonst keine adäquate Person da, würde ich es wahrscheinlich (sicher ist man im Vorfeld nie) darauf ankommen lassen und zu Hause bleiben bzw. gehen. Aber ich muss gestehen, solche Überlegungen sind bei mir aktuell rein prophetisch, da vergleichbare Fälle in der Vergangenheit nicht mal nur im Ansatz zur Diskussion standen. In so einem Fall springt bei uns i.d.R. einer der Kollegen ein und genauso machst du es im Gegenzug.

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