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Gegen den Strom (2) ...

gedanken Gegen den Strom schwimmen heisst für mich, Dinge nicht zu übernehmen oder genauso wie andere zu machen, nur weil die Mehrzahl an Menschen im eigenen Umfeld das genauso tut. Nachdenken ist erlaubt. Prinzipiell gegen den Strom zu schwimmen macht keinen Sinn.

Viele wird vermutlich überraschen, dass ich mit einem nicht technischen "Gegen den Strom" beginne. Es soll um den Umgang mit Weihnachten gehen. Ja, richtig gelesen, es geht um Weihnachten.

Vielleicht erinnern sich einige Menschen noch daran, warum Weihnachten gefeiert wird. Ich muss jetzt auch mal ketzerisch los werden, dass man an den Feiertagen nicht frei haben sollte, wenn man sich nicht in die Kirche begibt - die Möglichkeit zum Kirchgang ist der eigentliche Hintergrund für kirchliche Feiertage. Vielleicht lohnt es sich darüber nachzudenken, Menschen, die religiöse Feierlichkeiten mitfeiern wollen, die Gelegenheit geben, an diesen Feiertagen Urlaub zu nehmen. Und damit meine ich nicht nur Christen. Aber ich schweife ab.

Also, meiner Meinung nach ist der religiöse Aspekt von Weihnachten gänzlich verloren gegangen. Und, was noch schlimmer ist, das Fest ist zu DEM Hauptfest des Konsums geworden.

"Gegen den Strom schwimmen" heisst für mich in diesem Fall, den Konsumrausch einfach nicht mitzumachen. Vielleicht nur eine Kleinigkeit oder eine kleine Aufmerksamkeit für die Kinder zu schenken und mehr nicht. Viele Menschen verschulden sich mit Weihnachtsgeschenken. Warum?

Ideen für ein "Gegen den Strom"-Weihnachtsfest (selbst verwendete und fremde):
- auf Geschenke verzichten
- bedürftigen Menschen spenden
- ehrenamtliche Mitarbeit (nicht nur zu Weihnachten)
- beherbergen von Bedürftigen
- Feiern des Festes ohne "vollfressen und besaufen"

Eure Ideen bitte in die Kommentare.

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Dirks Logbuch am : Null-null-fünf ...

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Die fünfte Ausgabe von wattenichsachs, dieses Mal über unentgeltliche Hilfe. Dieser Artikel hat den Anstoss gegeben.

Kommentare

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Roman am :

*Weihnachten mag ich aus zweierlei Gründen nicht. Einerseits genau wegen dem, wie Du es geschildert hast und andererseits, weil man - will man sich eben gegen den Strom wenden - sich wiederum auf das eine Weihnachtsfest und damit auf das Zeitfenster fokussiert oder gar beschränkt. Mindestens besteht die Gefahr.

Derweil wäre es ja so einfach, in seinem unmittelbaren Umfeld jederzeit etwas für Menschen zu tun. Sich Zeit nehmen für die Familie, mit den Kindern lernen, in unserer Community etwas tun oder einfach in der Gemeinde einen Dienst leisten. Ich weiss, dass Du das nicht so meinst, aber ich stelle immer wieder fest, dass sich viele Menschen ihre "Hilfeleistung" irgendwo im fernen Ausland erkaufen, für Afrika spenden oder was auch immer, dabei wäre manchmal eine Unterstützung im eigenen Umfeld viel sinnreicher - und wie Du schon geschrieben hast - nicht nur zu Festtagen.

Ich meine, dass wir in erster Linie dort unsere Gemeinschaft mittragen sollten, wo wir zu Hause sind. Die Gemeinschaft, sei es die Familie, die Gemeinde oder eben unsere Community zu pflegen, von ihr getragen zu werden und seinen Teil beizutragen, halte ich für sehr wichtig. Auch das könnte - wenn es denn wirklich Feiertage geben muss - ein Grund für Weihnachten sein.

Dirk Deimeke am :

*Ich stimme Dir zu.

Es gibt zwei Ansatzpunkte mit solcherlei umzugehen, "Das Maximale fordern, um das Mögliche zu erreichen" oder "Klein anfangen".

Meiner Erfahrung nach verschreckt der erste Ansatz mehr Leute als dass er Menschen dazu bringt ihr Verhalten zu überdenken.

Also versuche ich es über den zweiten Teil. Ein punktuelles Engagement mit einem definierten Ende kann es wesentlich leichter machen.

Silvia und ich verzichten sowieso auf Weihnachtsgeschenke und wollen Weihnachten die Tafeln in Zürich mit unserer Hilfe unterstützen.

Jan am :

*Bei uns in der Familie ist an Weihachten der Anlass auch kein Christlicher mehr. Viele meiner Familie sind schon lange aus der Kirche ausgetreten.

Wir nutzen Weihnachten immer um mal die ganze Familie zusammenzuholen. Find ich jedes Jahr wieder sehr angenehm. Dazu gibt es kleine Geschenke, nichts Großes. So Richtung Buch/DVD/iTunes Gutschein. Kleinigkeiten eben. Dazu gibt es immer lecker Feuerzangenbowle :-)

Halt ein schöner Familientag.

Dirk Deimeke am :

*Damit komme ich auch gut zurecht.

Da kann man die Tatsache, dass alle einmal frei haben, sinnvoll nutzen.

Patrick am :

*Mir ist Weihnachten sowieso egal.
Also ich rede von dem Weihnachten wo es um Kirche, Gott, Glauben und all dem anderen Schwachsinn geht...

Ich find Geschenke toll, ich steh auch völlig dazu, das ich das Fest "ausnutze" um Geschenke zu bekommen aber auch um herzuschenken.

Es geht hier seit langem (Gott sei dank) nicht mehr um Religion.

Ich finde es gut, das sich die Leute gegenseitig beschenken und sich eine Freude machen.


Ich "leiste" sowieso keine Hilfe. Ich kann auch Nachts gut schlafen obwohl ich weiß das mehrere Menschen in 3. Welt Länder sterben. Ich mache mich deswegen nicht fertig, weil ich nichts dagegen unternehmen kann.

Jetzt kommt vielleicht das Argument :"Wenn jeder so denkt... Oder: Jede kleine hilfe, hilft ein bisschen".
Aber wir wissen das wir in Wirklichkeit nichts machen können. Und nur die großen Unternehmen/Organisation wirklich etwas unternehmen könnten.

Die sind auf die 10€ Spende von uns nicht angewiesen ^^

Roman am :

*Da hast Du Dich aber sauber und auch ehrlich rausgeredet ;-) Trotzdem würde ich Weihnachten und den Glauben, aber auch Gott nicht als Schwachsinn bezeichnen. Alleine deshalb, weil Du damit Andere verletzen könntest. Und das, was Du sagst, zeigt mindestens teilweise, was Du selbst bist und wo Deine Wertschätzung liegt. Etwas Achtung - auch vor Dir selbst - wäre vielleicht gar nicht so übel, oder?

Dirk Deimeke am :

*Ich könnte das ernst nehmen, wenn es konsequent, auch unter Einbeziehung der Nachteile durchgehalten wird. Aber so ...

Patrick am :

*Vielleicht. Aber ich denke eher nicht.

Wenn man sieht wie viel Leid und Unfug angestellt wird, mit der Berechtigung das es ja für Gott und/oder die Religion ist bekomm ich einfach nur Gänsehaut.

Auch in Amerika wurden diverse Dinge gerichtlich für o.k. befunden da der Angeklagte mit den Worten:"Es ist meine Religion.." durchgekommen ist. (Tut mir leid, das ich hier keinen konkreten Fall nennen kann, wenn ich zu Hause bin kann ich das nachreichen.. :-) )

Mir ist durchaus bewusst das ich andere verletzen kann und ggf. sogar werde. Das ist aber auch irgendwie Absicht.

Es gibt 2 Themen die in unserer Gesellschaft zumindestens ein Teil-Tabu genißen. Einmal Sex und Religion.
Und ich kann beides nicht nachvollziehen.

Daher seh ich auch kein Problem die Religion hart unter Beschuss zu nehmen so wie ich es bei anderen Themen eventuell genau so mache... :-)

Dirk Deimeke am :

*Ich finde das nicht schlimm, damit hart zu Gericht zu gehen, ich finde es nur doof, wenn die Konsequenz fehlt.

Im Namen der unterschiedlichen Völker wurde auch viel Leid verursacht, trotzdem sagt man, dass Völker sich entwickeln können. Der Kirche wird das nicht zugestanden.

Im Namen irgendeiner Religion (Christlich, islamisch, kapitalistisch, kommunistisch, ...) wurde viel Leid verursacht. Da gebe ich Dir völlig Recht. Deswegen auf einer ganz besonders herumzureiten und die anderen zu ignorieren, ist falsch.

Patrick am :

*Ach, ich hab doch nie gesagt das ich nur die eine verurteil. :-D

Wir haben das bei anderen Religionen genau so...

Der Kirche wird das nicht zugestanden, weil sie es schlichtweg nicht tut. Die Kirche konnte/kann eine Sache sehr gut. Menschen zu manipulieren.

Wenn es hier eine Weltmeisterschaft geben würde, wäre die Kirche unangefochten an der Nummer 1.

Zum Glück haben wir dazu gelernt.Und das wir nicht mehr so abhängig von der Religion sind so wie es früher einmal der Fall war.

Dirk Deimeke am :

*Das ist falsch, wir haben uns andere Religionen gewählt: Egoismus, Kapitalismus ...

Wie kommst Du mit Deinem Weltbild zurecht, dass um Dich herum alles Scheisse ist?

Patrick am :

*Hervorragend um ehrlich zu sein.
PS: Es ist ja nicht alles scheiße.

Ich liebe meinen Job. Familie und Freunde sind mir wichtig und das genieße ich auch.

Ich hab nur kein Vertrauen in Kirche und deren Ansichten. Denn sie sind (so wie sich schon oft an kleinen Beispielen zeigen lässt) falsch.

Dirk Deimeke am :

*Ach weisst Du. Ich habe auch kein Vertrauen in Freunde, die wissen interessanterweise auch nicht alles.

Und, mal ehrlich, "Freundschaft" ist auch nur ein abstrakter Begriff, woher soll ich denn wissen, dass ich die Zeit, die ich da hinein investiere auch wieder zurückbekomme.

Das ist mir doch zu heikel.

Meine Eltern würden auch nichts von mir wissen wollen, wenn meine Mutter mich nicht geboren hätte. Doof das ...

ports am :

*Ich moechte da auch mal "rein". Generell ist Weihnachten bei uns immer ein grosses Fest. Nicht um mit dem Strom zu schwimmen, sondern eher aus den von Jan genannten Gruenden. Die Familie kann sich endlich mal wieder in grosser Runde treffen und man hat einfach nichts anderes. Natuerlich treffen wir uns auch unterm Jahr oft. Aber Weihnachten ist dann halt auch diese, ich nenne es mal so, schoene Atmosphaere dabei. Wobei meine Frau aber auch sagt, dass ich personelich es oft mit den Geschenken uebertreibe. Das mache ich aber nicht, weil ich auf viele "Rueckgeschenke" hoffe, sondern seil es mir einfach Spass macht was zu schenken. Also im Grunde uneigennuetzig. Wobei ich auch bein einem weiteren Punkt bin.

Patrick, wenn ich lese was du hier schreibst kann ich nur die Haende ueber'm Kopf zusammen schlagen. Jetzt mal unabhaengig davon, was man von Religion haelt. Aber sowas wie "Ich leiste sowieso keine Hilfe", "Ich kann sowieso nichts dagegen unternehmen" oder "Die sind auf die 10 Euro Spende nicht angewiesen" geht mir echt an die Niere. Wenn mir mein Sohn in einigen Jahren mit solchen Argumenten kommt weiss ich, ich habe bei der Erziehung heftige Fehler gemacht. Natuerlich rettest du mit 10 Euro keinen Regenwald. Aber es geht auch nicht darum, dass einer alleine die Welt veraendern soll. Es geht auch um Hilfe im kleinen Kreis. Ich helfe seit vielen Jahren hier und da als Ehrenamtler. Ich spende auch regelmaessig Geld fuer gute Zwecke. Nicht weil ich mich dann besser im Spiele anschauen kann, oder weil mir dabei einer abgeht. Es macht mir einfach Spass und ich habe den Eindruck, es bringt ein wenig was. Und in einer Schule, wo ich mit einem Freund fuer Jahre das Netzwerk betreut habe, konnten die erst wegen unserem Einsatz Erfahrungen mit Computern sammeln. Dafuer haben wir kein Geld gewollt und uns sind da auch nicht die Frauen zugelaufen.

Und sieh es auch mal so... Du fragst in deinem Blog nach einer Idee fuer ein Projekt. Stell dir vor ich haette eine richtig gute Idee, aber deine Einstellung. Dann wuerde ich dir keine Mail schreiben. Warum auch. Da hab' ich ja nichts von. Und ich wuerde dir dann auch nicht Bescheid geben, dass der einzige Kommentar in deinem letzten Beitrag von einem Spammer ist.

Patrick am :

* schmunzel

Ich finde es lustig wie heftig du reagierst. Würden wir über Linux diskuttieren wärst du vermutlich nicht so impulsiv.

Vielleicht war der eine oder andere Beitrag etwas hart und nicht richtig...

Aber zu unterstellen das etwas mit der Erziehung nicht geklappt hat, halte ich für ebenso wenig konstruktiv wie richtig.

Wenn du Geld herschenkst und Zeit verschwendest ist das deine Sache, bitte aber mich nicht das ich das auch tue.

Das mein letztes Kommentar ein Spam ist ist mir aufgefallen, leider bekomm ich jeden Tag 1-2 Spam Kommentare, aber mit dem händischen rauslöschen hält sich dsa noch in Grenzen.. ;-) (Wie regelt ihr das eigendlich? Kein Captcha und trotzdem kein Spam?)

Und stimmt, wenn du eine Idee hast und du mir sie nicht sagen willst, ist das völlig okay. Ich zwinge dich nicht :-)

(Will hier auf keinen Fall dass das Gespräch emotional wird.... Es geht hier nur um den reinen Sachverhalt, falls ich hier mit den unsachlichen Kommentaren begonnen habt, so verzeiht mir...)

ports am :

*Du liest ja auch mein Blog. Da weisst du vermutlich ungefaehr wie es sich liest wenn ich wirklich mal impulsiv reagiere ;-) Ich wollte nicht unterstellen, dass deine Erziehung schlecht war. Das war vermutlich etwas missverstaendlich von mir. Ich moechte dich auch nicht bitten anderen etwas von deinem Geld oder deiner Zeit zu schenken. Ich weiss, dass das eine sinnlose Bitte waere. Die Entscheidung zu solch einer "freien" Leistung muss ja von einem selber kommen. Ich wuenschte mir allerdings, dass du frueher oder spaeter mal die Erfahrung machst, dass Hilfe, wie auch immer diese aussieht, eine prima Sache ist. Und klar. Oft partizipiert man auch davon, wenn man hilft. Siehe auch Dirks genannte Motivationsfaktoren.

Dirk Deimeke am :

*Das ist genau der Punkt, der uns hier unterscheidet. Die Zeit ist nicht verschwendet.

(Zum Thema Antispam habe ich hier schon einiges geschrieben).

Dirk Deimeke am :

*Ich halte Deine Meinung für sehr opportunistisch. Alles mitnehmen, was sich an Vorteilen bietet, koste es, was es wolle.

Dass viele Menschen etwas bewegen können, hat sich schon mehrfach in der Geschichte gezeigt. Dass zu ignorieren, halte ich für falsch.

Aber klar, diese Sichtweise macht das Leben leichter.

Mit der gleichen Konsequenz, mit der Du schreibst, dass "Die" auf die 10 Euro nicht angewiesen sind, müsstest Du auch schreiben, dass die anderen auf die Geschenke nicht angewiesen sind. Es kann auch jeder sein Geld behalten und sich selber etwas kaufen. Und das sogar ganz ohne Weihnachten.

Patrick am :

*Natürlich nehme ich die Vorteile mit. Würdest du dir einen Vorteil entgehen lassen?

Früher war es vielleicht noch einfacher etwas zu bewegen, mittlerweile ist das schon sehr schwer. (Ich nehm als Beispiel eine große Firma (z.B. T-Mobile) ein IT-Techniker möchte dort neue Server einsetzen. Diese Server würden nachhaltig alles in jeglicher Situation verbessern. Aber bis dieser IT-Techniker(kann mit beliebigen Begriffen wie Sys-admin, Programmierer ausgetauscht werden) das hinbekommt vergehen aufjedenfall Monate wenn nicht sogar Jahre. Schon alleine die Situation zeigt wie schwer es ist Dinge durchzusetzen die durchaus sinnvoll sind.)

(Das wir bei Spenden die zusätzliche Probleme haben, sollte jedem klar sein. (Kontrolle, sinnvoller Einsatz von Geld,...)

Ich finde garnicht das ich mir das Leben leichter mache... Aber Dinge die einfach und logisch sind braucht man nicht zu verkomplizieren...


Stimmt, Freunde/Bekannte/Familie sind nicht auf die Geschenke angewiesen. Stimmt, jeder kann sein Geld behalten. Doch es ist Tradition das man dies nun in einem gewissen Rahmen macht. (Ich kenn genug Familien die das mittlerweile auch abgeschafft haben bzw. nur ganz junge Mitglieder der Familie beschenken)


Ich finde generell das die Menschheit hier viel zu scheinheilig tut. Alle wollen spenden und alle wollen nicht das es 3. Welt länder gibt. Und so weiter und so fort. Wenn uns wirklich etwas stört, dann ändern wir es auch.

Aber die Menschen sind so, sie sind auf ihren eigernen Vorteil bedacht. (Mag sein das wir ab und an Dinge tun aus wahrer Liebe, das aber auch nur Menschen die wir kennen... oder wie war das mit dem Bettelnden in der Fußgängerzone?) Wir sind geizig und egoistisch. Vielleicht wollen wir nicht so sein, aber das ist die (traurige?) Wahrheit.

Oder wie in Weeds - kleine Deals unter Nachbarn einmal so treffend gesagt wurde : "Wir sind alle egoistische Arschlöcher."

Dirk Deimeke am :

*Ja, ich würde mir Vorteile entgehen lassen. Das tue ich täglich. Das nennt sich in einer Ehe übrigens Kompromissfähigkeit.

Und, dass man in einer grossen Organisation als einzelner nur schwer etwas bewegen kann, ist wahr, aber es ist auch nicht falsch.

Meine Eltern haben mir erlaubt, Fehler zu machen und so durfte ich lernen, dass das, was ich in einer bestimmten Situation für logisch halte lange nicht logisch sein muss. Die Perspektive bestimmt das Urteil, was dazu führt, dass Menschen mit mehr Lebenserfahrung, andere Entscheidungen treffen und meistens (nicht immer) besser damit sind.

Und, ich gebe Dir unrecht, ich bin kein egoistisches Arschloch. Das würdest Du wissen, wenn Du mich kennst.

Ich spende Geld und ich arbeite ehrenamtlich, weil ich weiss, dass ich damit etwas bewege. Damit werde ich nicht die Welt ändern, das ist auch nicht mein Anspruch, aber ich kann das Leben einiger weniger Menschen und Familien positiv beeinflussen.

Patrick am :

*Um Bill Gates zu zitieren:
"Es gibt viel sinnvollere Dinge, die ich an einem Sonntag morgen tun kann."

Und ich weiß, ich werd lästig, aber auch mit so freiwilligen Arbeiten hab ich ein Problem. (Also nicht mit dem freiwilligen Arbeiten per se sondern wenn man dabei etwas für andere Menschen tut ohne dabei belohnt zu werden.)

Stimmt, ich kenn dich nicht wirklich, daher muss das folgende auf dich auch nicht zustimmen, ich bin der Meinung das es aber auf sehr viele trifft..

Viele machen solche "freiwilligen Arbeit" um Ihre "göttliche" Weste rein zu waschen. Sie haben Schuldgefühle/Angst/... und damit wollen sie dagegen steuern.

Der Grund den Menschen wirklich helfen zu wollen, ist wohl ein eher seltener Grund...

Dirk Deimeke am :

*Nein, Du kennst mich wirklich nicht (dieses "nicht wirklich" geht mir tierisch auf die Nerven, das hat aber nichts mit Dir zu tun).

Es gibt sicherlich einige, die sich engagieren, um ihre Weste reinzuwaschen und beruhigt schlafen gehen zu können.

Aber der Grossteil der ehrenamtlichen Leute, die ich kenne, ist von anderen Motiven beeinflusst.

Ausser Geld gibt es noch eine Reihe andere Motivationsfaktoren (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Anerkennung
- Respekt
- das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben
- Hilfsbereitschaft
- Dankbarkeit
- das Gefühl, das eigene Umfeld positiv beeinflussen zu können

Geh einmal auf ein Barcamp in Deiner Region und lass Dich inspirieren.

Patrick am :

*- Anerkennung
- Respekt
- das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben
- Hilfsbereitschaft
- Dankbarkeit
- das Gefühl, das eigene Umfeld positiv beeinflussen zu können

Wenn du mir die Punkte hier einfach aufschreiben würdest und sagen würdest : Wo erlebst du all das, würde ich Arbeit sagen.

In der Arbeit erarbeite ich mir Anerkennung,Respekt, das Gefühl etwas gutes Getan zu haben, Hilfsbereitschaft,dankbarkeit und das Gefühl, das eigene Umfeld positiv beeinflussen zu können.

Und ich denke auch du, kannst einige Punkte mit deiner Arbeit abdenken und die restlichen lassen sich spätestens mit deinem privat Leben abdecken. (Ausgenommen die "freiwilligen-Arbeit")


Naja, natürlich kennst du nur Leute die das sagen würde.. oder denkst du etwa das wenn du fragen würdest :"Und was treibt dich daher?" Das der sagt :"Ja, ich will nur meine göttliche Weste reinwaschen".... er wird einer der Gründe von oben nennen oder halt einen erfinden.. ;-)

Ja, vielleicht tue ich das.... Irgendwann...

Roman am :

*Bei der Arbeit gibt es die Anerkennung in der Weise eben nicht, mindestens nicht bei mir. Oder besser getroffen: nicht so häufig. Die hole ich mir in der Community und gewinne nebenbei echte Freunde dort.

Und die Religion ist allgegenwärtig: Wir haben die Wirtschaft zum höchsten Gott erklärt und damit auch den Konsum und die Zerstreuung. Letztere wohl darum, damit wir niemals auf die Idee kommen, dass irgend etwas nicht in Ordnung wäre. Matrix lässt grüssen.

Das Gedankengut ist nur für die, die wollen. Das ist auch gut so. Deine Sichtweise kann ich nicht nachvollziehen und ich finde sie verwerflich. Aber es ist Deine Wahrheit und Du sollst sie haben.

Roman am :

*Die habe ich doch oben schon beschrieben ;-)

http://www.deimeke.net/dirk/blog/index.php?/archives/2127-Gegen-den-Strom-2-....html#c7162 hier ist der Link dazu.

Patrick am :

*hups, da hab ich wohl bei 23 Kommentaren den Überblick verloren :-D

Tut mir leid shame on me :-)

Roman am :

*Kein Problem, bei den vielen Kommentaren passiert sowas gerne.

Dirk Deimeke am :

*Vielleicht ändert sich noch etwas mit steigender Lebenserfahrung.

Ich bin mit der Institution (Volks-)Kirche auch nicht einverstanden, würde aber niemandem seinen Glauben absprechen wollen.

Auf der anderen Seite könnten wir mal schauen, was passiert, wenn alle kirchlichen Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser direkt schliessen.

Es hat eben alles zwei Seiten.

Dirk Deimeke am :

*Nein, das ist Freizeit.

Mit der Arbeit kann ich das nicht abdecken. Die Leute müssen mich ja motivieren, schliesslich wollen sie etwas von mir.

(Bitte Ironie beachten).

Unki am :

*Zum Thema Weihnachten und der Ablehnung des Konsum- und Brauchtumsterrors empfehle ich die Lektüre des Buches "Das Fest" von John Grisham. Sehr amüsant und auch satirisch ;-)

Dirk Deimeke am :

*Gab es nicht auch einen Film mit Arnold Schwarzenegger zum Thema?

Irgendwas mit "Kauf einer bestimmten Action-Figur" als Weihnachtsgeschenk?

Bernd Wachter am :

*Ich habe die letzten Jahre Weihnachten groesstenteils ignoriert, in kleinem Kreis mit ein paar Freunden zusammengesessen. Da Deutschland praktisch komplett runtergefahren wird muss man da eben das beste draus machen.

Zu sagen `nur Personen die auch die Feiertage nutzen um in die Kirche zu gehen' kann man nicht tun, dann hast du ploetzlich eine groessere Menge ueberzeugter Neu-Christen. Weiterhin stoert mich daran dass das weiterhin auf Christentum festgenagelt ist.

Ich haette gerne dass man sich anschaut wieviele Sonn- und Feiertage in einem Jahr sind, und jeder Arbeitnehmer darf sich die dann legen wie es ihm passt. Mit den Einschraenkungen dass ein aus religioesen Gruenden gelegter freier Tag gewaehrt werden muss, und dass zwingend ein Freier Tag pro Woche genommen werden muss (auch hier, wer aus religioesen Gruenden den Sonntag freihaben will muss das bekommen)

Dirk Deimeke am :

*Bis auf dass ich für zwei freie Tage pro Woche plädiere, bin ich Deiner Meinung.

Der Haken an der Sache ist nur, dass der Betrieb an manchen Tagen aufgrund des "gewährt werden muss" nicht aufrechterhalten werden kann. Was dann wieder zu "Zwangsfrei" führt.

Mal ganz doof: Wenn die "Neu-Christen" aber in die Kirche müssten für den Zettel, den sie dem Arbeitgeber vorlegen müssen, um frei zu bekommen, sähe das deutlich anders aus.

Bernd Wachter am :

*Der Haken ist mir durchaus bewusst, ich gehe aber davon aus dass sich das ueber die Jahre immer weiter verteilen wuerde. Am Anfang wuerden fast alle aus Gewohnheit Samstag/Sonntag freimachen, und irgendwann faengt das an sich zu verteilen. Und: Ab und an Zwangsfrei ist besser als jede Woche Zwangsfrei.

Dazu koennte ich mir vorstellen dass bei bestimmten Taetigkeiten im Arbeitsvertrag festgelegt wird dass z.B. der Sonntag frei ist. Genau wie manche Betriebe Betriebsferien haben, und sich mal einen Monat runterfahren. Als Arbeitnehmer entscheidet man dann bei der Stellensuche wieviel Freiheit man diesbezueglich haben will.

Zu Zettel abstempeln: Ich mag solche Kontrollmechanismen generell nicht. Wenn so ein Kontrollmechanismus noetig waere wuerde ich lieber nach einer anderen Regelung suchen. Abgesehen davon seh ich nicht ein wieso Leute mit einem imaginaeren Freund weniger arbeiten sollen als ich. Ich werd diesbezueglich als Nichtraucher schon diskriminiert ;-)

Dirk Deimeke am :

*Deine Diskriminierung als Nichtraucher ist abhängig von Deiner Arbeitsstelle und das in jeder Beziehung.

Niemand hindert Dich ebenfalls Pause zu machen, wenn die Raucher verschwinden ...

Das Problem mit den freien Tagen ist, dass das auch immer abhängig von Deiner Beschäftigung ist. Im Einzelhandel brauchst Du definierte Öffnungszeiten. Fabriken brauchen definierte Arbeitszeiten, weil die Maschineneinrichtung oder -abschaltung nicht ohne weiteres möglich ist.

Tatsächlich ist es sogar so, dass ein solches Arbeitszeitmodell weder in der Landwirtschaft noch in der Industrie funktionieren kann. Im Handel wird es schwierig, bleiben noch andere Dienstleistungssektoren. Dort aber machen die Arbeitszeiten jetzt schon nicht vor Wochenenden oder Feiertagen halt ...

Mir geht es in der ganzen Diskussion darum, dass man über die Nachteile herzieht, aber die Vorteile gerne mitnimmt. Konsequent ist das nicht.

Paradiesstaub am :

*Ich habe nicht alle Kommentare gelesen (sind einfach zu viele), doch möchte ich auch ein paar Worte zum Thema los werden.

Ich mag Weihnachten nicht.
Das liegt vor allem daran, dass alles so furchtbar künstlich ist. Zudem bin ich kein Freund oder Anhänger einer Religion.

Das kling jetzt alles sehr negativ, ist es aber nicht. Ich gebe den Menschen in meiner Umwelt bewusst das ganze Jahr über und freue mich, wenn ich etwas zurück bekomme. Ein Geschenk an einem bestimmten Tag zu bekommen, weil es alle so machen, empfinde ich persönlich als merkwürdig, fehlplaziert und ruft oftmals Unbehagen in mir aus.

Das schönste Weihnachtsfest hatte ich übrigens grillend, im absolut Menschen leeren Wald mit einem Freund. Einfach herrlich, da war keine Sau, soviel war klar, und wir hatten unseren Spaß grillend im Schnee, mit einer Tasse Punsch in der Hand.

Weiter oben habe ich ja bereits geschrieben das ich Religionen nicht besonders mag, das liegt vor allem daran, dass sie die Menschen hindert/bremst -> SELBST ZU DENKEN (Aus Toleranz billige ich ihre Existenz, doch ich kann sie nicht gut heißen). Um ein wenig Philosophisch zu werden: Religion scheitert an der Sprache, denn diese kann nicht perfekt sein und somit kann auch nichts Perfektes transportiert werden. Ein heiliges Buch ist einfach Quatsch – auch wenn sich dieser hartnäckig hält. Wenn durch Quatsch Gutes entsteht, habe ich nichts dagegen. Doch wenn Menschen leiden, weil ihnen Quatsch erzählt wird, dann hört bei mir der Spaß auf.

Zu Weihnachten gehört normaler weise auch immer der Kirchgang, auch hier muss ich passen. Umso größer die Kirche, umso schlechter fühle ich mich darinnen. All das Gold das zur Schau gestellt wird, all das Leid von abertausend Menschen über Jahrhunderte, um der Kirche diesen Reichtum zu ermöglichen, all das rufen bei mir kein Wohlgefühl hervor.

Und auch die Worte, die ich in der Kirche vernehme, mag mein Herz nicht für wahr erkennen. Mir fehlt der freie Geist, das Licht, ein guter Grund dazusein.

Oftmals wird die Welt zu starr betrachtet. Religion ist für mich ein Schritt auf der Stufe der menschlichen Evolution, von der wir uns allmählich lösen, um eine weitere Stufe zu erklimmen. Dabei wird, wie bei allen anderen Schritten zuvor auch, immer etwas im Menschen erhalten bleiben und weiter leben.

Das Neudefinieren von Werten, das sich Loslösen von starren Strukturen, ist ein Gesellschaftlich kompliziertes Verfahren und kräftezehrend - doch es lohnt sich. Freiheit bedeutet sich mit Unbekanntem auseinander zu setzen und somit das Schaffen neuer Kontraste, das wiederum irgendwann in mehr Verständnis mündet.

Die Moral stirbt nicht mit der Religion.

Wacht auf ihr Schafe und geht von dannen, viel zu lange hielt man euch gefangen.

Dirk Deimeke am :

*Es ist sehr interessant zu sehen, in welche Richtung sich diese Diskussion entwickelt.

Ursprünglich war es von mir gedacht als "Denkt mal darüber nach, ob Ihr das Konsumgeschäft Weihnachten mitmachen wollt.".

Roman am :

*Glaube oder noch besser das Verständnis darüber, wie das Leben funktioniert, ist etwas sehr persönliches. Deswegen lässt es sich auch nicht verallgemeinern. Erkenntnis - ich meine wahrhaftige Erkenntnis und nicht bloss Verständnis - ist immer auf ein Bewusstsein zugeschnitten und lässt sich nicht teilen. Mindestens nicht in unserer dualen Welt. Deswegen scheitern alle Religionen. Und so stimme ich Dir zu, dass sie in erster Linie beim Transport scheitern, nämlich bei der Sprache. Die Essenz der Achtung vor dem Leben und der Respekt vor allem, was lebt, lässt sich nicht transportieren. Entweder wird man selbst zu dem oder man kann es nicht verstehen.

Ursprünglich war die Religion keine, sondern bloss ein Handbuch für das Leben.

Eine ganz andere Liga ist der Glaube. Der hat nichts mit Religion oder Kirche gemeinsam. Wobei ich das Wort "Glaube" gerne durch "Überzeugung" ersetzen möchte.

onli am :

*Überzeugung und Glaube sind etwas völlig anderes. Man kann von allem möglichen überzeugt sein. Glaube jedoch meint ein bestimmtes Wissensmodell, in dem ohne Beweise Behauptungen, meist im bereich des Metaphysischen. aufgestellt werden, die dann als allgemeingültig von allen anerkannt werden sollen. Missionierung ist dann inbegriffen, wenn Glaube als Religion institutionalisiert wird. Das lässt sich nicht trennen.

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