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Wir nennen es Arbeit (3) ...

Und hier nach Teil 1 und Teil 2 der letzte Teil.

Barrierefreiheit oder freier unbehinderter Zugang zu Informationen oder Programmen ist der digitalen Bohème ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Aus dem "Handbuch Europäisches Konzept für Zugänglichkeit" findet sich folgendes Zitat, dass ich bemerkenswert gut und auch bemerkenswert richtig finde:
So ist mittlerweile bekannt, dass eine barrierefrei zugängliche Umwelt für etwa 10 Prozent zwingend erforderlich, für 30 bis 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent komfortabel ist und ein Qualitätsmerkmal darstellt.

Zum Schluss finden sich noch zwei nachdenkenswerte Passagen über den "Mythos Vollbeschäftigung".
Was bei den Alarmrufen der Sorte "Geht uns die Arbeit aus?" gern vergessen wird, ist, dass die Abnahme des für den Wohlstand der Gesellschaft erforderlichen Arbeitsvolumens im Grunde gut und wünschenswert ist und nicht schlecht. Die Frage müsste danach eher lauten, wie man mit der hinzugewonnenen Freizeit produktiv im Sinne der Gesellschaft umgeht und sie gerecht verteilt.

Da fühle ich mich an diese Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral von Heinrich Böll erinnert.

Es muss weniger gearbeitet werden, damit es allen gut geht, warum wird dann nicht die Arbeit so verteilt, dass es allen auch gut gehen kann?
Warum hängen Politiker weltweit immer noch so sehr dem Ideal der Vollbeschäftigung nach? Der Philosoph Frithjof Bergmann kennt eine einfache Antwort: "Zweifellos aus dem einzigen Grund: Sie kennen keine Alternative!" Bergmann ist überzeugt, diese Alternative gefunden zu haben, die er "neue Arbeit" nennt. Seine Vorschläge sind so radikal, dass sie funktionieren könnten. Sie verbinden den Fakt des rückläufigen Arbeitsvolumens mit den neuesten technischen Möglichkeiten. An die Stelle des Ideals der Voll(zeit)beschäftigung solle eine neue Aufteilung der Arbeitszeit treten, wonach alle Menschen ein Drittel ihrer Zeit mit klassischer Lohnarbeit verbringen, in einem weiteren Drittel einer Beschäftigung nachgehen, die sie "wirklich, wirklich wollen", und das letzte Drittel darin investieren, sich selbst zu versorgen.

Das kann ich mir auch gut vorstellen, auch, wenn das dritte Drittel wirklich darauf abzielt, beispielsweise selber Obst und Gemüse anzubauen, um davon leben zu können.

Interessanter finde ich allerdings die Idee, mit meiner Frau zusammen 100% zu arbeiten (jeder 50%) und die für jeden "freien 50%" zu nutzen, um Kinder (oder Hunde) zu erziehen, oder den Hobbies nachzugehen.

Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen und ich habe einige nachdenkenswerte Ansätze gefunden.

Lorenz Kuhlee, der Dozent mehrerer Schulungen, die ich bei HP besuchte, sagte mal: "Eigentlich wollen wir alle nur eines: Wale retten". Das trifft es auf den Punkt. Ich möchte gerne gesellschaftlich relevante Arbeit machen und der "Brotjob" gibt mir die Möglichkeit, das auch in meiner Freizeit zu tun. Wenn Brotjob und Wunsch zusammenfallen, ist das natürlich ein Idealfall.

Trackbacks

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