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Spezialist vs. Generalist ...

gedanken Lange Zeit habe ich gedacht, dass die einzig froh machende Arbeit in der Tatsache liegt, ein Generalist zu sein oder zu werden. Das hat sich aber vor einigen Jahren geändert.

Warum eigentlich?

"Jemand der alles kann, kann nichts richtig." ist vielleicht ein bisschen extrem, trifft aber im Kern die Sache.

Jeder Mensch hat nur eine begrenzte Menge an Aufmerksamkeit zur Verfügung. Diese Aufmerksamkeit kann man über viele Fachgebiete verteilen, wobei jeder Bereich dann nur ein wenig bekommt. In Folge dessen baut sich in vielen Bereichen (gefährliches) Halb- oder oberflächliches Wissen auf. Weiterhin könnte nahezu jede Arbeit, die man abliefert von einem Spezialisten besser umgesetzt werden. Für viele Bereiche reicht das. Als Computer-Fuzzy in einer kleinen Firma bleibt meist keine andere Wahl.

Im Gegensatz dazu kann man seine Aufmerksamkeit auch wenigen Fachgebieten widmen. Damit wird man zum Spezialisten in wenigen Bereichen und bekommt auch interessantere Aufgaben, für die dieses Fachwissen nötig ist. Neben der Tatsache, dass Spezialisten in der Regel auch besser bezahlt werden, ist die Zufriedenheit über die eigene Arbeit meiner Ansicht nach grösser als beim Generalisten.

Warum schreibe ich das eigentlich? Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Menschen, die denken, dass sie alles wissen müssen und ich halte das für falsch.

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Kommentare

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thilde am :

*Ha, schönes Thema :-)

> Jeder Mensch hat nur eine begrenzte
> Menge an Aufmerksamkeit zur Verfügung.
> Diese Aufmerksamkeit kann man über
> viele Fachgebiete verteilen, wobei
> jeder Bereich dann nur ein wenig
> bekommt. In Folge dessen baut sich in
> vielen Bereichen (gefährliches) Halb-
> oder oberflächliches Wissen auf.
> Weiterhin könnte nahezu jede Arbeit,
> die man abliefert von einem
> Spezialisten besser umgesetzt werden.

Typischerweise sind die Arbeiten, die von Generalisten gemacht werden, nicht die gleichen, die von Spezialisten gemacht werden - erstere sind doch häufig in koordinierenden, organisierenden, ja, ich trau mich ja fast nicht, es zu sagen: ich Management-Tätigkeiten zu finden, gerne auch gepaart mit Personalführungsaufgaben.

> Damit wird man zum Spezialisten in
> wenigen Bereichen und bekommt auch
> interessantere Aufgaben, für die
> dieses Fachwissen nötig ist.

Naja, ist halt die Frage, was man selbst für interessanter hält. Mancher wird als Generalist auch Spezialist für Koordination, Organisation, Management.

> Neben der Tatsache, dass Spezialisten
> in der Regel auch besser bezahlt
> werden,

Spezialisten besser bezahlt als Manager? Eher nicht.

> ist die Zufriedenheit über die
> eigene Arbeit meiner Ansicht nach
> grösser als beim Generalisten.

Hängt auch wieder von der Person ab.

> Ich habe in meinem Bekanntenkreis
> einige Menschen, die denken, dass sie
> alles wissen müssen und ich halte das
> für falsch. ;-)

Das halte ich auch für falsch. Ein Manager braucht nicht alles zu wissen, aber wissen, wer es weiß, und die richtigen Leute an die richtigen Stellen setzen, sie ihre Arbeit machen lassen und ihnen vertrauen.

So jedenfalls sehe ich dsa.

Dirk Deimeke am :

*Für kleine Unternehmen gebe ich Dir im grossen und ganzen Recht, aber für grosse Unternehmen ist das - aus eigener Erfahrung - leider falsch.

Ich kann hier beispielsweise eine Fachkarriere machen und nur als Spezialist zu einem Level aufsteigen, der dem eines Managers - mit einigen tausend Leuten unter ihm - gleichkommt.

Trader sind die bestbezahlten Leute in einer Bank und sie sind keine Manager.

Thilde am :

*> Ich kann hier beispielsweise eine
> Fachkarriere machen und nur als
> Spezialist zu einem Level aufsteigen,
> der dem eines Managers - mit einigen
> tausend Leuten unter ihm -
> gleichkommt.

Das halte ich für relativ untypisch. In D kenne ich sowas kaum.

In vielen Unternehmen verdient man mehr, wenn man personalverantwortlich ist, einfach deshalb, man ein größeres Risiko eingeht, wenn man auch für die Arbeit der anderen und nicht nur die eigene einstehen muss.

> Trader sind die bestbezahlten Leute in
> einer Bank und sie sind keine Manager.

Stimmt. Aber wie repräsentativ sind ein paar Investmentbanker?

Dirk Deimeke am :

*In Deutschland weiss ich, dass T-Systems und die deutsche Bank beispielsweise die Möglichkeiten bieten. Weitere Firmen zu finden, wäre ein Forschungsauftrag.

Ich denke, nicht dass das Risiko grösser ist. Aber das hat eher etwas mit der Problemkultur zu tun. Will man einen Schuldigen bei Problemen oder das Problem gelöst haben.

In der letzten Firma (in Deutschland) war ich der Verantwortliche, da der Vorgesetzte von meinem Bereich keine Ahnung hatte. Um Aufsteigen und mehr verdienen zu können, hätte ich seinen Job einnehmen müssen ... Typischer Fall von EdeKa (Ende der Karriere). Ich habe auch das Risiko selber getragen und für Probleme gerade stehen müssen ...

Woran misst Du wie repräsentativ etwas ist? Gemessen an Gehaltsgrösse Manager/Trader verdienen sie deutlich mehr. Gemessen an Spezialistengehältern / Managern treiben sie den Schnitt sehr weit nach oben. Gemessen an der Gesamtzahl der Mitarbeiter sind sie natürlich nicht repräsentativ. Wie repräsentativ sind Manager? (In welchem Umfeld? Mein Vorgesetzter kann durchaus weniger verdienen als ich ... und er ist Manager.)

Thilde am :

*> In Deutschland weiss ich, dass T-Systems
> und die deutsche Bank beispielsweise die
> Möglichkeiten bieten.

So viel zu verdienen, wie eine Führungskraft, die Tausende von Mitarbeitern hat? Das würde mich wundern.

> Ich denke, nicht dass das Risiko
> grösser ist. Aber das hat eher etwas
> mit der Problemkultur zu tun. Will man
> einen Schuldigen bei Problemen oder
> das Problem gelöst haben.

Manchmal besteht die Problemlösung darin, eine Entscheidung unter Unsicherheit zu treffen - z.B. "gehen wir jetzt mit dem Release in Produktion oder nicht". Sowas entscheidet typischerweise der Projektleiter, auch wenn er kein Spezialist ist, und er muss es entscheiden.
Leider erweist sich manche Entscheidung hinterher als falsch, und dann muss derjenige, der entschieden hat, dazu stehen, und ggf. auch seinen Hut nehmen, wenn's arg kommt.
Das meine ich mit "Risiko".

Repräsentativität messe ich daran, wie häufig so ein FAll vorkommt. Und da ist meine Erfahrung aus 17 Jahren mittlerweile, dass Spezialisten, die mehr verdienen als Manager, eher die Ausnahme sind als die Regel.

Dirk Deimeke am :

*Wir kommen vom hundertsten ins tausendste, daher wirklich lieber per Mail weiter, die Komentarfunktion von Serenditpity ist da nicht so toll.

Aber ich stehe dazu, dass das etwas mit Unternehmenskultur und Unternehmensgrösse zu tun hat und noch viel mehr mit Definitionen.

Beispiele:

Der höchste IT-Manager verdient mehr als der höchste IT-Spezialist, aber weniger als der höchste Trader ...

Der höchste Manager ist ein Spezialist für Management, das ist seine herausragende Funktion er muss einen Überblick über seine Leute und gute Berater haben.

Und ich stehe auch weiter dazu, dass ich Dir für kleine Firmen recht gebe.

Dirk Deimeke am :

*Ich hätte "Spezialist für Management" vielleicht ein bisschen besser beschreiben sollen.

Der oberste Chef der IT ist meist der CEO einer Firma, der hat aber auch in der Regel überhaupt keine Ahnung von IT.

Als Manager werden ganz andere Fähigkeiten gebraucht als als Fachspezialist.

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