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Müde ...

gedanken In der letzten DeimHart-Episode habe ich das kurz erwähnt. Manchmal müssen wir als Open-Source-Unterstützer auch ehrlich sein und begreifen, dass wir auf tote Pferde setzen. Das ist doof und ich hätte das gerne anders, aber die Realitäten zu ignorieren, hilft auch nicht weiter.

Diaspora wird mit dem Blog-Posting von heute der Community übergeben. Meiner Meinung nach ein Dolchstoss und vielleicht sogar ein Beweis dafür, dass sich die Initiatoren übernommen haben. Im April 2010 wurde für das Projekt durch die Kickstarter-Kampagne eine Menge Geld für die Entwicklung gesammelt und seit Ende 2010 existiert eine Alpha-Version. Aus dieser Alpha-Version hat sich Diaspora nie weiterentwickelt. Lesenswert in diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel von Caspar Clemens Mierau.

Mit identi.ca hat vor einigen Jahren ein freier Klon von Twitter die Bühne betreten. Die Software status.net ist als Open Source freigegeben und identi.ca ist API-kompatibel zu Twitter, was bedeutet, dass durch Änderung einer URL jede Twitter-Software mit identi.ca funktionieren würde. Eigentlich beste Voraussetzungen. Leider ist meiner Meinung nach identi.ca gescheitert, was weniger an der Technik liegt - auch wenn es eine Durststrecke gab, in der die identi.ca-Server chronisch überlastet waren - sondern vielmehr an der Integration in Anwendungen und andere Dienste.

Das freie Container-Format ogg und das freie Audioformat Vorbis (macht zusammen Ogg Vorbis) ist mp3 überlegen, aber mp3 ist deutlich weiter verbreitet. Mit dem Test von Audio-Applikationen habe ich sogar gemerkt, dass Android 2.3.4 (ja, das ist noch supported) anscheinend nicht in der Lage ist, sauber innerhalb von ogg-Dateien zu positionieren.

Manchmal bin ich so müde, offene Formate, Protokolle, Standards und Software zu vertreten. Das Leben wäre viel leichter, wenn ich diesen "Kampf" nicht führen würde. Dafür muss ich für mich selber eine Lösung finden. An einem Punkt werde ich einsehen müssen, dass ich auf ein totes Pferd gesetzt habe. Das gilt nicht generell und ich muss es für jeden Einzelfall entscheiden, aber meine Duldungsschwelle sinkt gerade.

Wenn ich eine echte Wahl habe, werde ich immer "Open" bevorzugen.

Auch im "wahren Leben" gibt es Beispiele dafür, dass nicht immer die bessere Lösung gewinnt, als immerwährendes Beispiel sei der Sieg von VHS gegen die besseren Konkurrenzformate Video 2000 und Betamax genannt.

ogg vs. mp3 ...

Nein, keine Angst, das hier wird kein Rant gegen mp3, obwohl es kein Geheimnis ist, dass ich ogg als freiem Format und offenem Standard wann immer möglich den Vorzug gebe. Ich werde hier auch nicht postulieren, dass das Ende von mp3 gekommen ist, das haben schon andere versucht.

Vielmehr möchte ich eines zum Nachdenken geben. Viele Technik-Podcasts, wie auch unsere Podcast DeimHart, verzeichnen eine höhere Nachfrage nach ogg- als nach mp3-Dateien. Wir bieten beides als Feed an, sonst liesse sich das nicht vergleichen.

Bereits jetzt, mit HTML5 kann man ogg direkt in den meisten Browsern ohne Plugin abspielen, wenn die Webseite, die Audio-Dateien entsprechend einbettet. Das wird nicht zu einer Ablösung von mp3 als Quasi-Standard führen, aber es sollte Podcast-Seiten dazu bringen, ogg-Dateien anzubieten und zwar so, dass sie möglichst problemlos für den Nutzer anzuhören sind.

Ich bin per Zufall auf die diese Seite gestossen, wo das Audio-Tag erklärt wird. Dort ist auch eine Tabelle zu finden, die zeigt welche Audioformate von bestimmten Browsern unterstützt werden.

ogg wird von Opera ab Version 10.5, Firefox ab Version 3.5 und Chrome ab Version 3 unterstützt.
mp3 wird von Safari ab Version 4 und Chrome ab Version 3 unterstützt.

Den eigenen Browser kann man mit dem HTML5-Test prüfen.

Damit erreichen die folgenden Zeilen aktuelle Browser bis auf den Internet Explorer. Das Beispiel zeigt die Verlinkung bei der momentan aktuellen DeimHart-Episode:
<audio controls preload="none">
  <source src="http://deimhart.net/uploads/dh-20100802-ausgabe-016.ogg" type="audio/ogg">
  <source src="http://deimhart.net/uploads/dh-20100802-ausgabe-016.mp3" type="audio/mpeg">
  HTML5-Audioplayer
</audio>
Das Ergebnis:



Das controls heisst, dass ein Start- und Lautstärke-Button enthalten ist, sonst müssten die selber definiert werden. preload="none" sorgt dafür, dass nicht direkt bei Aufruf der Seite mit dem Laden angefangen wird (ältere Browser brauchen vielleicht noch autobuffer statt preload).

Interview bei Maclite ...

gedanken Tillmann Scheele hat für sein Web-Magazin Maclites Roman und mich als Macher von DeimHart separat interviewt. Bei der Liste von Interviews, die Tillmann bisher geführt hat, fühle ich mich sehr geehrt, dazu zu gehören.

Heute ist das Interview, das er mit mir geführt hat, veröffentlicht worden.

Viel Spass beim Lesen!

OGG vs. MP3 ...

Schon seit langen Jahren bin ich ein grosser Freund von OpenSourceSoftware und offenen Standards. Die Fürsprache und das Vertreten der offenen Prinzipien macht natürlich mehr Spass, wenn der offene Standard tatsächlich auch noch besser ist als der geschlossene.

So zum Beispiel bei OGG als Audio-Container-Format. Viele Tests belegen, dass OGG bei gleichem Platzverbrauch eine wesentlich bessere Qualität hat als MP3. Oder anders formuliert: Bei gleicher Qualität sind OGG-Dateien kleiner als MP3-Dateien.

Leider ist mir ein Wehrmutstropfen bekannt geworden. Die Dekodierung von OGG-Dateien (also das Abspielen) verbraucht mehr Rechenleistung als MP3. Das mag für fest installierte Rechner kein Problem sein, allerdings für portable Geräte kann das sehr wohl ein Grund sein, auf MP3 zu setzen. Mein mobiles Geräuschabspielgerät kann sowohl MP3 als auch OGG und ich werden weiterhin - wenn vorhanden - auf die OGG-Dateien setzen, für manche, die Akkus mit relativ geringen Laufzeiten haben, mag es aber tatsächlich einen Grund geben auf MP3 zu setzen, selbst wenn das Gerät OGG unterstützt.

Blöd ...