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Mein Arbeitsplatz ...

linux

Systemadministrator (aktueller "Jobtitel Senior System Engineer Linux/Unix") bin ich schon relativ lange und so lange ich diesen Job mache, so lange schraube ich und verbessere mein Arbeitssetup.

Das berufliche "Virtual Desktop"-Betriebssystem ist leider Windows, aktuell in der Version 10, via Thin Client, wobei ich bis auf Mailclient und Webbrowser (via SSL Interception Proxy) nur Zugriff auf die Linux- und Solaris-Infrastruktur benötige.

Dafür habe ich sehr vieles ausprobiert. Wir haben einen Remote Desktop mit NoMachine, den ich lange genutzt habe - vor allem, da ich ihn auch über beide Monitore strecken kann - aber so richtig warm geworden bin ich damit nicht. In einem anderen Kontext nutzen wir xrdp und auch X2Go habe ich getestet. Auf der Gegenseite läuft jeweils ein Red Hat Enterprise Linux 7 mit KDE 4 als Desktop (privat bin ich auf Fedora 29 mit KDE Plasma).

Nach allem Hin und Her bin ich mittlerweile bei PuTTY und - falls ich wirklich einmal (sehr selten) Grafik brauche - XMing, das reicht für mich völlig aus.

In PuTTY gibt es vier Settings, die ich jedem empfehlen möchte, der ernsthaft damit arbeitet.

  1. Unter Window / Behaviour habe ich "Full screen und Alt-Enter" gesetzt, damit lässt sich PuTTY in einem rahmenlosen Vollbild-Fenster betreiben.
  2. Unter Window / Selection ist die "Action of mouse buttons" auf "xterm (Right extends, Middle pastes)" gesetzt. Ihr wisst schon ... alter Sack ... Schwierigkeiten umzugewöhnen ... besser es funktioniert so wie auf jedem gewohnten Linux Desktop.
  3. Ebenfalls unter Windows / Selection gibt es den Punkt "Paste to clipboard in RTF as well as plain text" - gerade in Verbindung mit Outlook als Zwangsclient hilft das sehr, formatierte Dinge (inklusive Farben) aus der Shell zu pasten.
  4. Unter Connection / SSH / X11 muss natürlich "Enable X11 forwarding" eingeschaltet sein, sonst wird das nichts mit XMing.

Apropos XMing, das wird über einen Shortcut mit folgenden Parametern gestartet: Xming.exe :0 -clipboard -multiwindow -xkblayout ch -xkbvariant de

Was das ganze Setup aber zu meiner Administrationslösung macht, ist tmux. Meine Konfiguration findet Ihr am Ende das Artikels. Vielleicht erläutere ich sie einmal in einem weiteren Blogposting.

Bis vor kurzem habe ich immer ClusterSSH benutzt, wenn ich auf mehreren Systemen gleiche Befehle ausführen musste. Das hat auch mit XMing super funktioniert, bringt aber eine Inflation an Fenstern mit sich.

Daher bin ich richtig froh, dass ich tmux-xpanes entdeckt habe. Das Tools ist mit einer Fullscreen Terminal-Session via tmux einfach unschlagbar.

Meine zwei Monitore sind jetzt wie folgt aufgeteilt. Der linke Monitor trägt den ganzen Windows-Kram und der rechte eine PuTTY-Session im Fullscreen mit tmux. Das ist für mich perfekt.

# .tmux.conf
# Dirk Deimeke

set -s escape-time 1
set -g base-index 1
setw -g pane-base-index 1

bind r source-file ~/.tmux.conf \; display "Reloaded!"
bind S set-window-option synchronize-panes

bind h select-pane -L
bind j select-pane -D
bind k select-pane -U
bind l select-pane -R

bind -r C-h select-window -t :-
bind -r C-l select-window -t :+

bind -r H resize-pane -L
bind -r J resize-pane -D
bind -r K resize-pane -U
bind -r L resize-pane -R

set -g default-terminal "xterm-256color"

set -g status-fg black

setw -g window-status-fg black
setw -g window-status-bg default
setw -g window-status-attr dim

setw -g window-status-current-fg white
setw -g window-status-current-bg red
setw -g window-status-current-attr bright

set -g pane-border-fg green
set -g pane-border-bg black

set -g pane-active-border-fg white
set -g pane-active-border-bg yellow

set -g message-fg white
set -g message-bg black
set -g message-attr bright

#### COLOUR (Solarized 256)

# default statusbar colors
set-option -g status-bg colour235 #base02
set-option -g status-fg colour136 #yellow
set-option -g status-attr default

# default window title colors
set-window-option -g window-status-fg colour244 #base0
set-window-option -g window-status-bg default
#set-window-option -g window-status-attr dim

# active window title colors
set-window-option -g window-status-current-fg colour166 #orange
set-window-option -g window-status-current-bg default
#set-window-option -g window-status-current-attr bright

# pane border
set-option -g pane-border-fg colour235 #base02
set-option -g pane-active-border-fg colour240 #base01

# message text
set-option -g message-bg colour235 #base02
set-option -g message-fg colour166 #orange

# pane number display
set-option -g display-panes-active-colour colour33 #blue
set-option -g display-panes-colour colour166 #orange

# clock
set-window-option -g clock-mode-colour colour64 #green
 

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Dieser Artikel ist ein Update des letztjährigen Artikels zu Mein Arbeitsplatz. Als Remote Desktop sind wir jetzt von NoMachine auf xRDP gewechselt. Tatsächlich hat sich bis auf Software-Versionen ansonsten nichts geändert.

Kommentare

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Thomas am :

*Ich bin, seit ich von Windows aus Linux administrieren muss, ein grosser Fan von mobaXterm [1] geworden. Dass hat einen Berg von Protokollen eingebaut und kann praktisch alles. Und das wichtigste davon auch noch durch SSH tunneln. Ich habe damit dynamisches Protforwarding, RDP durch SSH getunnelt, SSH duch SSH getunnelt und natürlich normales SSH im Einsatz. Es erspart mir sehr viel Citrix :-D


[1]: https://mobaxterm.mobatek.net/

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für den Link.

Tunnel bauen, kann PuTTY natürlich auch, aber das alles in einem Tool - inklusive X - zu haben, ist sehr reizvoll.

Matthias Gruber am :

*MobaXTerm, kann ich nur empfehlen, dass nutzen wir hier seid 4-5 Jahren. Das ist zwar nicht für umsonst, aber hat echt viele gute Features, insb. das auf 16 Maschinen gleichzeitig werkeln, ist super.
Ist definitv einen Blick wert und kein gestricke mit lauter einzel-Tools.
Einziger Haken, manche Windows-Tools (GIT-Zeugs z.B.) will ein Puttylink verwenden um einen Tunnel aufzubauen, das hab ich noch nicht via MobaXterm-Tunnel hinbekommen.

Dirk Deimeke am :

*Es macht wirklich einen super Eindruck.

Aber ich vermute, dass ich das nicht durchbekommen würde.

Vor allem da ich sehr wenig Grafik brauche, maximal ein oder zwei Mal im Monat.

MaM am :

*Leider muss ich auf Arbeit auch für die Administration Windows nutzen. Dabei hab ich einen Gefallen an SuperPutty gefunden, was zumindest Tabs nachrüstet. Lässt einen etwas weniger frustriert zurück :-)

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für den Tipp.

Für die Funktionalität von SuperPuTTY nutze ich halt tmux, aber toll zu sehen, dass es auch andere Alternativen gibt.

Das MobaXTerm gefällt mir ganz gut.

Martin Kaufmann am :

*Ich denke nahezu alle Linux Fans haben spätestens am Arbeitsplatz Windows als Desktop Frontend. Mir geht es nicht anders. Ich gehe aber pragmatisch damit um. Es gibt kein wahres Leben im falschen sagte Adorno einst und das trifft auch im Berufsleben voll zu. Ich benutze mobaxterm ebenfalls, zum einen als Tunnel zu einem Terminalserver im Lab sowie für meine ganzen Linux/ESXi/Nutanix Geschichten. Dein Artikel zeigt wunderbar wie man sich das gegebene soweit anpasst das man erträglich damit leben kann. Im Rahmen meiner Tätigkeit im 3rd Level Support habe ich selten Kunden gesehen die Linux Desktops haben und bei den wenigen wo es so war haben wir per SSH Session und screen am Problem gearbeitet statt webex. Sehr interessant finde ich mittlerweile die Ubuntu bash für Windows, die nutze ich täglich für log Analysen und scripte die mir das vereinfachen.

Dirk Deimeke am :

*Ja, das WSL (Windows Subsystem for Linux) hätte ich auch gerne.

Danke für Deinen Kommentar.

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