Secure Messenger ...
Secure Messenger sind eine Illusion, wenn sie nicht auf einem sicheren Betriebssystem laufen. Punkt. Die Minimalbedingung für "sicher" ist, dass der Quelltext offen ist und von zwei verschiedenen Stellen geprüft wurde. Daran ändert kein Produkt etwas, das oben drauf läuft.
Alle, die jetzt Panik schieben, weil WhatsApp von Facebook gekauft wurde: Es ist zu spät. Ihr habt WhatsApp bei der Einrichtung bereits Zugriff auf das Adressbuch und die SMS gegeben. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.
Die Frage ist, was Facebook mit den Daten macht und da ist meine Vermutung, dass sie den Social Graph, das Beziehungsgeflecht zwischen ihren Nutzern, um die Daten erweitern wollen, die sie in den Adressbüchern finden. Wenn jemand im Adressbuch ist, gibt es schon einmal eine Beziehung und wenn Nachrichten mit einem anderen ausgetauscht werden dann auch. Selbst wenn Ihr keinen Account bei Facebook habt, aber in einem Adressbuch auftaucht, dann seid Ihr jetzt dabei. Willkommen!
Noch einmal zum Thema "Secure Messenger": Gegen wen soll die Sicherheit wirken, Menschen bei den Mobilfunkprovidern oder auf der Strecke zwischen Sender und Empfänger? Das kann funktionieren. Nachrichten vor den Herstellern der Betriebssysteme zu verstecken, ist schwierig oder gar unmöglich. Nachrichten vor der NSA zu verstecken, nun, wenn das Betriebssystem auch in Amerika verwendet wird, gibt es begründete Zweifel, dass das möglich ist.
Sorry für den Rant, aber ich kann die operative Hektik nicht verstehen.
Sich Alternativen zu WhatsApp anzuschauen ist gut, weil Monokulturen immer schlecht sind.
Alle, die jetzt Panik schieben, weil WhatsApp von Facebook gekauft wurde: Es ist zu spät. Ihr habt WhatsApp bei der Einrichtung bereits Zugriff auf das Adressbuch und die SMS gegeben. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.
Die Frage ist, was Facebook mit den Daten macht und da ist meine Vermutung, dass sie den Social Graph, das Beziehungsgeflecht zwischen ihren Nutzern, um die Daten erweitern wollen, die sie in den Adressbüchern finden. Wenn jemand im Adressbuch ist, gibt es schon einmal eine Beziehung und wenn Nachrichten mit einem anderen ausgetauscht werden dann auch. Selbst wenn Ihr keinen Account bei Facebook habt, aber in einem Adressbuch auftaucht, dann seid Ihr jetzt dabei. Willkommen!
Noch einmal zum Thema "Secure Messenger": Gegen wen soll die Sicherheit wirken, Menschen bei den Mobilfunkprovidern oder auf der Strecke zwischen Sender und Empfänger? Das kann funktionieren. Nachrichten vor den Herstellern der Betriebssysteme zu verstecken, ist schwierig oder gar unmöglich. Nachrichten vor der NSA zu verstecken, nun, wenn das Betriebssystem auch in Amerika verwendet wird, gibt es begründete Zweifel, dass das möglich ist.
Sorry für den Rant, aber ich kann die operative Hektik nicht verstehen.
Sich Alternativen zu WhatsApp anzuschauen ist gut, weil Monokulturen immer schlecht sind.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Thomas Wallutis am :
> Sorry für den Rant, aber ich kann die operative Hektik nicht
> verstehen.
Ich würde es nicht "operative Hektik" nennen; manchmal braucht es bis zur endgültigen Entscheidung einfach einen letzten Anstoß.
> Alle, die jetzt Panik schieben, weil WhatsApp von Facebook
> gekauft wurde: Es ist zu spät. Ihr habt WhatsApp bei der
> Einrichtung bereits Zugriff auf das Adressbuch und die SMS
> gegeben. Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.
Teilweise richtig; zumindest zukünftige Kontakte landen nun nicht bei FB.
> Gegen wen soll die Sicherheit wirken, Menschen bei den
> Mobilfunkprovidern oder auf der Strecke zwischen Sender und
> Empfänger? Das kann funktionieren.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass auf einem unsicheren OS wie Android nahezu 100% Sicherheit erreicht werden können; aber besser als WhatsApp scheint Threema zu sein.
Das Problem bei solchen Programmen ist dasselbe wie bei Mailverschlüsselung: der Empfänger gibt vor, welches Programm benutzt wird. Die Person, bei der es mir wichtig ist per Messenger zu kommunizieren (da mein privates Handy SMS-Versand immer noch verweigert), hat jetzt auch umgestellt und so hat WhatsApp zumindest zwei User weniger;-)
> und von zwei verschiedenen Stellen geprüft wurde.
Ergänze bitte "sachkundigen"; daran hapert es oft.
Bis denn
Thomas
Dirk Deimeke am :
Momentan gefällt mir Telegram am Besten. Hat Clients für die meisten Systeme (inklusive Web), eine offene API und wird nach und nach Open Source.
Wolfsrudel am :
Nothing more to say!
Dirk Deimeke am :
Markus am :
Aus meiner Sicht können wir ohnehin nicht Grundrechte dadurch einfordern, dass wir verschlüsseln. Wir müssen diese dort einfordern, wo sie verletzt werden und das ist in bzw. durch die Politik, die sich mal eben so an bestehende Gesetze nicht gebunden fühlt mit dem laxen Hinweis auf Terror o.ä..
Grundrechte sind Grundrechte sind Grundrechte. Übrigens gälte auch: Spionagegesetzgebung ist Spionagegesetzgebung ist Spionagegesetzgebung. Man müsste diese vorhandenen Instrumente einfach nur nutzen. Ja, natürlich, man bräuchte dafür einen politischen Willen und dieser geht Frau Merkel, Herrn Cameron, Herrn Obama und ihren Freunden ab. Eh klar, aber ändern tut das nichts an den Voraussetzungen. Eigentlich.. (da ist es wieder, dieses eigentlich, dass wir so oft leben anstatt einfach das richtige zu tun)
Dirk Deimeke am :
Mit dem Rest gebe ich Dir komplett Recht.
Markus am :
Aber, das ist natürlich ein allgemeines Problem. Vor die Wahl gestellt sich mal politisch zu positionieren (für welches Thema auch immer), indem man z.B. an einer Demo teilnimmt oder doch lieber im Garten zu grillen, gewinnt das Grillen leider viel zu häufig. Die Leute haben verlernt, für ihre Rechte einzustehen. Was nicht bequem ist, ist zu viel verlangt. Das ist viel zu oft die traurige Wahrheit.
Dirk Deimeke am :
Bei Google+ läuft gerade eine Diskussion, in der Techies nicht einsehen können oder wollen, dass User sich nicht bewegen wollen.
Alles, was jetzt neu kommt, muss sich an WhatsApp messen.
Telefonnummer eingeben und alles andere - inklusive gefülltem Adressbuch mit WhatsApp-Kontakten - geht automatisch. Dass das sicherheitstechnisch bedenklich spielt keine Rolle, Komfort (Grillen!) gewinnt.
Tobi am :
Ich denke, es geht eher um die Nachrichten, und um Facebooks Panik, dass sie besonders unter jungen Nutzern immer weniger beliebt sind. Viele Leute haben sich in den letzten Monaten von Facebook wegbewegt und benutzen Alternativen für die Funktionen, die Facebook bereitstellt - zum Beispiel Instagramm für Fotos oder Whatsapp für Kommunikation. Beide hat Facebook gekauft. Wenn ich Snapchat betreiben würde, würde ich mir schon mal Südseeinseln angucken...
Dirk Deimeke am :