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LaTeX ...

Meine bessere Hälfte ist sehr begeistert von LaTeX und hat auch gleich die beiden grossen Stärken erkannt: Die produzierten Dokumente sehen einfach gut aus und man kann sich beim Schreiben auf das wesentliche konzentrieren.

Eine Studie von AT&T hat erwiesen, dass selbst geübte Menschen mit textorientierten Eingabemethoden wesentlich schneller gute Resultate erzielen als mit WYSIWYG-Programmen ("What you see is what you get" - Du bekommst das, was Du siehst). LaTeX stellt dem ein WYSIWYM ("What you see is what you mean" - Du bekommst das, was Du meinst) entgegen.

Zitat eines Usenet-Artikels von 1991:
From: n...@cbnewsl.cb.att.com (nils-peter.nelson)
Newsgroups: comp.text
Subject: Why We Didn't Give You WYSIWYG troff
Message-ID: <1991Aug2.213430.8633@cbnewsl.cb.att.com>
Date: 2 Aug 91 21:34:30 GMT
Organization: AT&T Bell Laboratories
Lines: 59
---
[...]
A while ago a large internal documentation organization inside AT&T had a shoot-out between troff and one of the well-known Unix WYSIWYG formatters on a Sun 3. Two different, trained groups were given a large document to produce, one with troff, the other with WYSIWYG. The troff group finished substantially ahead. The experiment was deemed a failure (since it was supposed to show WYSIWYG improved productivity) and repeated. Same result.

Subsequent analysis indicated that the WYSIWYG group spent a lot of time "prettying" up layout at an early stage of authoring; a good deal of this effort was undone by subsequent changes to the text. The troff group was more or less forbidden to address layout; they used an SGML-flavored set of macros, based on -mm, that automatically determined fonts, header placement, page breaks, etc.

The credit goes, really, not to troff, but to a well-defined batch markup language that allows authors to concentrate on content and leave layout to the software.
[...]
Kurz zusammengefasst, AT&T liess zwei Gruppen von Autoren gegeneinander antreten, um zu beweisen, dass WYSIWYG der textorientierten Eingabemethode überlegen ist. Herausgekommen ist aber dass die WYSIWYG-Leute deutlich langsamer als die anderen waren. Ein Grund dafür war, dass sich die Gruppe sehr früh schon mit dem Aussehen des Textes befasst hat und das musste bei jeder Änderung neu angefasst werden. Die Arbeit wurde also mehrfach gemacht. Die andere Gruppe hatte nur eine Liste von "Kontrollelementen", die sie einfügen mussten und das Programm troff hat den Rest erledigt.

Dominik hat auf der Ubucon 2009 eine sehr gute Einführung in LaTeX gegeben, die ich jedem Neuanfänger ans Herz legen kann.

LaTeX, heute in Form von TeXLive, ist bei jeder Linuxdistribution zu finden und es gibt auch Varianten für Windows, Mac OS X und viele andere Betriebssysteme.

Trackbacks

nachtnebel am : nachtnebel via Twitter

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#Open-Source: LaTeX ... http://dlvr.it/8108D

abrmartin am : abrmartin via Twitter

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Meine Bachelorarbeit neigt sich dem Ende entgegen.. richtige Wahl sich in LaTeX einzuarbeiten. Netter Link dazu: http://bit.ly/97LEUj

Kommentare

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Silvia am :

*Die Bücher sind nur so verdammt alt oder total trocken. Gibt es denn nichts für gelegenheits User? Spass mit LaTex oder so? Oder learning by doing ...

Dirk Deimeke am :

*Alt sind die Bücher fast alle, das stimmt. Aber inhaltlich sind sie meist in Ordnung. Mit den neuesten Features wirst Du vermutlich auch nicht so schnell in Berührung kommen.

Fredo am :

*Ich finde bei LaTeX ja schon, dass einige neuere Funktionen durchaus sinnvoll sind und das Arbeiten erleichtern. Aber es ist auch gar nicht so einfach, immer auf dem Laufenden zu bleiben, welche Lösung gerade die beste und welche schon wieder veraltet ist.

Meine Highlights sind eigentlich in der täglichen Arbeit:

XeTeX (wegen Systemschriftarten und Unicode)
biblatex (für gerade in den Sozial- und Geisteswissenschaften bessere Bibliographien)
* synctex (für bi-direktionale Navigation zwischen Quell- und Ausgabedokument, z.B. im gedit-latex-plugin)

Und Linux Libertine ist eine schöne Standard-Schriftart, die XeTeX voll ausreizt.

Dirk Deimeke am :

*Synctex hört sich sehr gut an, das muss ich mir unbedingt einmal anschauen.

Jens Link am :

*ich mach ja auch meine Folien mit LaTeX (Beamer) und wurde schon gefragt, ob ich die PowerPoint-Vorlage herausgeben würde. ;-)

Silvia am :

*Lustiges Buch gefunden und bestellt ;-) Ist zwar in Englisch, aber was solls, kann nicht schwieriger sein als nen Krimi :-)

Daniel am :

*@Dirk:
Da kann ich Dir nur Recht geben. LaTeX ist wirklich eine sehr leistungsfähige Art Texte zu schreiben. Insbesondere im universitären und wissenschaftlichen Bereich wird es häufig genutzt. Mittlerweile gibt es auch schon viele gute Editoren um LaTeX-Quelltexte mit Unterstützung zu erstellen. Von den grafischen Oberflächen her ist Kile (KDE-Programm) zu empfehlen. Absoluter Geheimtipp ist für mich jedoch Emacs mit AucTeX (inkl. RefTex und Preview-LaTeX). War für mich als überzeugter VIM-Nutzer der Grund zu Emacs zu wechseln. Und das will schon etwas heißen.

Erwähnt werden sollte vielleicht in dem Artikel, dass in den meisten Distributionen die enthaltene TeXLive-Distribution schon veraltet ist und man lieber selbst die aktuelle Variante installieren sollte. Das gilt auch für Ubuntu Maverick.

@Silvia:
Als gute Einführung zu LaTeX und auch Kurzeinführung zu Emacs + AucTeX kann ich das folgende deutschsprachige Buch "LaTeX. Der typographische Einstieg" von Tobias Berndt empfehlen.

Dirk Deimeke am :

*Die Frage ist natürlich immer, was Du brauchst. Für fast alles, was Dir im täglichen Leben an Schriftstücken begegnet, kommst Du auch mit einer älteren LaTeX-Variante zurecht.

Ich finde gerade die Möglichkeit toll, normalen Text ändern zu können, ohne das ganze überflüssige grafische Drumherum haben zu müssen.

Als Editor für LaTeX habe ich lange vim genutzt, bin dann zu Eclipse und Texlipse gewechselt und finde mittlerweile Geany nahezu perfekt.

Silvia am :

*@ Daniel:
Ich habe mich für LaTeX Quick Start von Thomas E. Price and Lance Carnes entschieden.

Das von die empfohlene Buch habe ich auch gesehen, allerdings bin ich etwas heikel, wenn in den Bewertungen schon auf inhaltliche Fehler hingewiesen wird ... Das sagt nicht unbedingt was über die allgemeine Qualität des Buches aus, aber ...

@ Dirk:
Wir werden sehen ;-) Wenn das Buch gut ist, dann kommst du eines Tages nach Hause und ich kanns ...

Daniel am :

*@Silvia:
Parallel zur englischsprachigen Einführung würde ich Dir noch die Dokumentation zu KomaScript (http://www.komascript.de/) empfehlen. Das ist die Standardrgänzung speziell für den deutschsprachigen Raum. Da LaTeX aus dem englischsprachigen Raum ist, ist es von den typografischen Vorgaben nicht für deutschsprachige Nuter optimal geeignet.

Empfehlenswert sind auch die folgenden frei verfügbaren PDF:

http://www.uni-koeln.de/rrzk/kurse/unterlagen/latex/folien/latexkurs-f10-tag1.pdf

http://www.uni-koeln.de/rrzk/kurse/unterlagen/latex/folien/latexkurs-f10-tag2.pdf

usw. bis tag5.pdf

Und natürlich die Klassiker von Manuela Jürgens:
http://ftp.fernuni-hagen.de/ftp-dir/pub/z-einr/urz/skripten/pdf/broschueren/a026.pdf

http://ftp.fernuni-hagen.de/ftp-dir/pub/z-einr/urz/skripten/pdf/broschueren/a027.pdf

@Dirk:
Gerade bei wissenschaftlichen Arbeiten ist ein aktuelles Texlive schon nicht schlecht. Insbesondere im Hinblick auf KomaScript, biblatex, etc.

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für Deine vielen Links.

In meinem Lucid Lynx ist TeXLive 2009 dabei, die Variante 2010 ist gerade einmal vor ein paar Monaten erschienen. So wahnsinnig grossen Aktualisierungsbedarf sehe ich da nicht. Oder gibt es ein besonderes Feature, was Du bei TeXLive 2010 hervorheben möchtest?

Felix am :

*Hej,

ich hab mir eben mal schnell dein Dokument überflogen. Insgesamt ein schöner kurzer Einstieg, der das Wesentliche enthält :-)
Allerdings sind mir auch ein paar Dinge aufgefallen, die mich daran etwas gestört haben, speziell bezüglich der Math-Umgebung.

- $$....$$ ist lach den Latex-Sünden Kap. 1.6 nicht so nett. Auch Abschnitt 3.3 solltest du dir da mal ansehen bezüglich eqnarray.
- beispiel8-mathe1.pdf passt nicht wirklich zu beispiel8-mathe1.tex, ich glaub, da ist irgendwas schief gelaufen.
- Eine Nennung des a4wide-Pakates fände ich persönlich beim Seitenlayout noch sehr nett. Denn normalerweise wird der Textbereich auf A4-Papier schon sehr geschrumpft.

Dee am :

*Danke für die Anmerkungen. Was die LaTeX-Sünden angeht, stehen da viele Sachen drin, die in meinen Augen im Normalbetrieb oft keine Relevanz haben. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass $$....$$ Probleme macht bei den vertikalen Abständen. Das macht es aus LaTeX-Sicht ggf. nicht richtiger, aber es funktioniert zumindest.

a4wide sollte laut Sündenregister (Abschnitt 1.1) aber auch nicht mehr benutzt werden. ;-)

Felix am :

*Hehe, danke für den Hinweis ;-)
Sorry für die Verwirrung mit dem Dokument.

Rene am :

*Hallo!

Habt ihr vielleicht auch einen Tipp für den Einstieg in die Erstellung von Folien/ Vorträgen in LateX (Beamer)? Könnt ihr mir ein Buch empfehlen oder habt ihr evtl. einen Link für mich? Danke!

Daniel am :

*@Rene:
Der Beamerguide, der natürlich auch beim Paket enthalten ist, ist sehr ausführlich und beschreibt die Erstellung von Folien. Weiterhin liegen im Examples-Verzeichnis auch Beispiele für mehr oder weniger umfangreiche Präsentationen die auch gut kommentiert sind.

barbican am :

*Finde Latex auch sehr toll. Aber wysiwyg hat auch seine Vorteile, nämlich wenn die Formatierung zum Text gehört, sprich große mathematische Formeln oder gar Gleichungssysteme und Matrizen. Ich schreib das immer in Texmacs und exportier es dann nach Latex. Geht auch wegen der Tastenkürzel schneller und wenn man nen Befehl vergessen hat, findet man alles in den Menüs.
Wenn man allerdings Sonderwünsche hat und die nötigen Befehle nicht findet, wird man auch sauer auf Latex ;-)
Oder wenn man feststellt, dass man zu unsauber formatiert hat und sich damit im späteren Dokument alles verbaut hat^^
Also gerade Dokumentenköpfe und speziell gestaltete Tabellen sind alles andere als einfach.

Dirk Deimeke am :

*Ich gebe Dir völlig Recht, dass das eine Erleichterung sein kann. In Summe beziehe ich mich aber mehr auf den Fliesstext oder "alltägliche" Dokumente ...

lightonflux am :

*Da ich erst zwei Bücher über LaTeX kenne kann ich nichts über den durchschnittlichen Trockenheitsfaktor sagen.
Ich kann jedoch das eine Buch empfehlen:

„Schnell ans Ziel mit LaTeX 2ε” 3.Auflage
von Jörg Knappen aus dem Oldenbourg Verlag (von 2009)

Das Buch ist super zu lesen, schön "löcker und flockig". Darin wird LaTeX von Anfang an beschrieben also auch für Einsteiger SEHR gut geeignet. besonderheiten sind Kapitel wie Feinheiten des Testsatzes darin werden die verschiedenen Leerzeichen, Anführungszeichen etc. beschrieben.

Natürlich auch einen Abschnitt über Tabellen und sogar über grafische Effekte (Spiegeln, Drehen...). Dann gibts auch noch ein Kapitel über Schriften bei diesem denkt man sich aber oft Wow das gibts auch noch :-)

Zudem gibts noch etwas über mathematische Formeln und auch über höhere Mathematik (Verschachtelte Formeln, Matrizen etc).
Zudem gibts auch ein Kapitel über Feinheiten im Formelsatz oder auch eine praktische Abhandlung von der Planung eines Projektes mit LaTeX oder auch über Hypertext und auch darüber wie man mit Fehlern umgeht. Ach und BibTeX ist auch dabei.

Alles in allem ein sehr umfassendes Buch besonder gut im Bereich "Layout" und Mathe doch leider wird über ChemTeX kein einziges Wort gesagt :-(
Das Buch selbst ist sehr praktisch (leicht und ein relativ kleines Format) und Leicht (:-D), wirklich gut strukturiert und es ist auch nicht gerade knapp mit Tabellen über Zeichen gefüllt (unter anderem auch AMS-Symbole).
Ein Kommentar zum Buch bringt es sehr schön auf den Punkt: »Das Buch richtet sich an Studierende naturwissenschaftlicher und technischer Studiengänge.«


@ Dirk: Was beinhalten den deine Präsentationen? Formeln? Große grafische Effekte währen auch mal interessant, ich kenn bisher nur das Programm pdfcube das ist jedoch sehr veraltet und nicht wirklich effizient...


Falls jemand eine schöne Seite zu ChemTeX findet kann mir gern bescheid sagen :-D

Viele Grüße
Light on Flux

PS: Glücklich und um ein Bookmark reicher :-D

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für die ausführliche Buchvorstellung, ich werde es auch kaufen.

Meine Präsentationen enthalten in der Regel Text, mal ein Listing oder ein Bild. Mehr ist es nicht.

Für die grafischen Effekte kannst Du "impressive" nutzen, selbst ohne die Effekte, ist das ein interessantes Präsentationstool.

Leider habe ich mit ChemTeX keinerlei Erfahrung.

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