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Linkdump Kalenderwoche 32/2012 ...

Und hier meine Links zu guten Artikeln aus der vergangenen Woche. Heute mal überwiegend in englischer Sprache.

Ertappt? Der geheime Verhaltenskodex in Bus und Bahn beschreibt, wie wir "ticken", wenn wir öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Der Artikel Forecast for systems administrators: Cloudy hat nicht besonders viel Tiefgang und erklärt das, was wir alle wissen: Das Berufsfeld des Systemadministrators wandelt sich. Einige der Aussagen sind auf den amerikanischen Markt zugeschnitten, bieten aber Stoff zum Nachdenken.

Die "Manager ohne Grenzen" bieten Freiwilligenarbeit: Manager im Sinn-Sabbatical, interessanter Artikel, der mich einmal mehr fragen lässt, warum es kein "Computerfuzzies ohne Grenzen" gibt.

Die neue und die alte Welt liegt wohl nirgendwo so eng beieinander wie in Japan. Das unterstreicht auch Japan and the fax: A love affair und ich finde das charmant.

Wie uns die Wallstreet unfreiwillig selbst die Finanzkrise erklärt - und das am Beispiel der Facebook-Aktie.

Knowledge Worker: 25 Prozent mehr Produktivität mit sozialen Techniken, Zitat "Rund 60 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden die hochbezahlten 'Knowledge Worker' für das Lesen und Schreiben von E-Mails, die Suche nach Informationen und die interne Kommunikation." Sehr überraschend, dass die Firmen das mitmachen und keine "vernünftige" Kommunikationsrichtlinie vergeben, die das eindämmt.

Eigentlich sehr erschreckend, wie wenig soziale Kompetenz eine Rolle spielt: Erben ist ein grosser Anreiz und Die Überlebensfrage der Demokratie

Kalender-Spass ...

gedanken Eines der letzten ungelösten Probleme Probleme der Informatik ist für mich immer noch die Terminverwaltung.

Computer oder in diesem Fall Terminverwaltungsprogramme kommen relativ gut mit wiederkehrenden Terminen, aber nicht gut mit Ausnahmen zurecht.

Es ist leicht, einen Rechner davon zu überzeugen, einen wiederkehrenden Eintrag bis in die Unendlichkeit zu erstellen, der beispielsweise jeden Montag um 10:00 Uhr eine Teambesprechung beinhaltet.

Spannender ist es, was passiert wenn Montag ein Feiertag ist oder der Tag anderweitig belegt ist. Mögliche Ideen:
  • Warnung an den Nutzer und (Nicht-)Eintragen des Termins.
  • Warnung an den Nutzer und Verschieben des Termins auf den nächsten Werktag.
  • Warnung an den Nutzer und Verschieben des Termins auf den vorherigen Werktag.

Die "Warnung an den Nutzer" könnte natürlich auch eine Dialogbox sein, die verschiedene Auswahlmöglichkeiten bietet. Der Normalfall ist aber, dass der Termin ohne "Rücksicht auf Verluste" einfach eingetragen wird.

Selbstverständlich ist die "Unendlichkeit" auch ein Problem, das sich eventuell dadurch in den Griff bekommen liesse, dass man grundsätzlich nur (konfigurierbar) 366 Tage in die Zukunft plant. An jedem Morgen wird man dann dazu aufgefordert, die Konflikte, die bis zu 366 Tage in der Zukunft liegen, zu lösen.

Wem das zu speziell ist, der hat vielleicht eine Antwort auf die Frage, warum nicht automatisch (oder nach Rückfrage) alle Termine, die in meinem gerade eingetragenen Urlaub liegen, abgesagt werden? Stattdessen darf ich als Kalenderbenutzer jeden Termin einzeln absagen und im Fall von wiederkehrenden Terminen auch noch bestätigen, dass ich nur den einzelnen Termin meine.

Der Urlaub ist aber auch nur der Spezialfall einer besonderen Art von Terminplanung.

Derzeit arbeite ich in einer Firma, die verschiedene Standorte in der Schweiz hat. Ich bin für einen Standort eingestellt, arbeite aber in der Probezeit in der Zentrale und werde auch nach der Probezeit zu Besprechungen insbesondere Teammeetings in die Zentrale fahren.

Selbstverständlich bin ich an jedem Standort verfügbar für Termine. Was jetzt prima wäre ist, dass eine Warnung ausgegeben wird, wenn ich zu einem Termin eingeladen werde, der nicht an dem Standort ist, an dem ich an dem Tag arbeite. "Trotzdem einladen" ist eine Option, dann muss ich eben kommen, aber wenn es sich vermeiden liesse, wäre es natürlich besser.

In dem Zusammenhang wäre es natürlich auch toll, wenn neben dem Termin auch gleich die Fahrtzeit eingetragen werden könnte. Warum soll ich das machen, ich habe doch einen Rechenknecht?

Das sind jetzt nur drei Beispiele, wenn ich lange darüber nachdenke, fallen mir garantiert noch weitere ein.

Und Ihr so?

Baby-Duck-Syndrom ...

gedanken Vorab: Ich bin ganz bestimmt kein Psychologe und auch ganz bestimmt kein Philosoph. Die folgenden Bemerkungen entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und stellen nur meine Gedanken dar. Wobei mich schon interessieren würde, ob es zu den Themen wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt (die ich vermutlich nicht verstehen würde, weil mir das Fachvokabular fehlt).

Diese Folge des Datenkanals beschäftigt sich mit Desktops unter Linux. Dort habe ich gerade erstmalig den Begriff Baby-Duck-Syndrom gehört. Eine Baby Ente folgt dem ersten Tier, das sie sehen kann und erkennt es als Mutter an.

Genau so stellt es sich mit dem Beurteilen von Oberflächen bei Computern dar. Wenn das erste, was man gesehen hat, Windows ist, wird jedes weitere System daran gemessen bzw. wird dieses System als Mass für alles herangezogen. Wenn Windows sich auf die eine "Art und Weise" verhält, erwartet man das gleiche Verhalten auch bei anderen grafischen Oberflächen. Das hat was.

Mein erster Kontakt zu programmierbaren Geräten war der TI-59 und danach kam ein TI-99/4A, daher komme ich vermutlich mit der Kommandozeile relativ gut zurecht. Meine halbwegs komplette Computergeschichte habe ich auf der verlinkten statischen Seite dokumentiert.

Dieses Gedankenexperiment finde ich ganz spannend und im ersten Moment habe ich gedacht, dass das eigentlich nur eine Erweiterung des "Du bekommst nie eine zweite Chance für einen ersten Eindruck.", aber das Baby-Duck-Syndrom geht natürlich noch einige Schritte weiter.

Der erste Eindruck ist vielleicht auch der Grund, weshalb viele Menschen immer noch auf Linux herumhacken, weil Linux vor zehn bis fünfzehn Jahren für Otto-Normal-Nutzer nahezu nicht zu gebrauchen war. Das hat sich schon länger geändert. Interessant sind hier die Parallelen zu den ersten Versionen von Android und dem Stand von heute.

Apple hat das meiner Meinung nach besser begriffen und "versucht" relativ erfolgreich, dass der erste Eindruck ein (sehr) guter ist. Ein guter erster Eindruck und die Open-Source-Philosophie des "release early, release often" (veröffentliche früh, veröffentliche häufig) ist relativ schwer unter einen Hut bringen.

Später, wenn man bemerkt, dass das eigene System oder das zuerst gelernte vielleicht nicht das beste ist, setzt das Stockholm-Syndrom ein. Das bezeichnet die Möglichkeit, das entführte Personen ein positives Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen können.

Übersetzt führt das dazu, dass man sich besseren Möglichkeiten gegenüber verschliesst und sein eigenes System gegen jede Vernunft verteidigt.

Alle drei Phänomene - Baby-Duck-Syndrom, erster Eindruck und Stockholm-Syndrom - sind keine Dinge, die nur anderen passieren. Ehrlicher weise habe ich Ausprägungen aller drei auch schon bei mir beobachtet.

Wie ist es bei Euch?

Do things that have never been done before ...

Viel besser lässt sich der Artikel über Outsourcing nicht illustrieren:
[...] they end up just using technology to consume things instead of making things. With a computer you can make things. You can code, you can make things and create things that have never before existed and do things that have never been done before.
(Im Original-Artikel ist das auf Apple bezogen, aber ich sehe das genereller).

Der Artikel An Unexpected Ass Kicking ist lesens- und nachdenkenswert.

Outsourcing ...

Momentan geht ein ziemlicher Aufruhr durch das Netz. Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer war im Deutschlandfunk zum Interview geladen. Grund war sein neues Buch "Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen."

Das Interview (rund neun Minuten) lässt sich unter Wir klicken uns dumm noch bis Ende des Jahres herunterladen. Schade, dass er den guten Eindruck, den ich von dem Interview hatte, im letzten Drittel kaputt gemacht hat.

Solche Thesen führen natürlich zu einer Kontroverse, aber ich vermute, dass er mit einigen Punkten wirklich Recht hat. Wissen wird immer häufiger nur noch reproduziert und nicht mehr verstanden. Ich habe in einer Netzdiskussion folgendes geantwortet:
Mal zwei einfache Fragen: Wie viele von Euch kennen noch die Zeit vor digitalen Telefonen? Und wie viele von Euch kennen noch genauso viele Telefonnummern auswendig wie früher? Ich jedenfalls nicht.

Ich habe viele IT-Kollegen kennen gelernt, die ohne Internet ihre Arbeit nicht mehr ausführen können, weil sie ihr Grundlagenwissen in Richtung Google "outgesourced" haben.

Technologie ist nicht schlecht, aber selbstverständlich auch nicht risikolos. Wer nur die positiven Seiten sieht, erinnert doch sehr stark an Suchtkranke ...
Inhaltlich, war das hier im Blog auch schon einmal Thema, ich habe das damals unter Ich wär so gerne ein Geek "versteckt".

Um das gleich zu sagen, ich verteufele das Internet nicht, denke aber, dass wir neben den positiven Seiten auch die negativen betrachten müssen.

Krautfunding ...

Jezt habe ich auch das zweite, oder vielmehr chronologisch das erste, Buch "Krautfunding" von Ansgar Warner gelesen. Es beschäftigt sich, wie der Name vermuten lässt, mit dem Thema Crowdfunding in Deutschland. Und mir hat auch dieses Buch sehr gut gefallen. Es gibt eine sehr gute Erläuterung, was Krautfunding eigentlich ist und welche Plattformen es gibt.

Auch dieses Buch habe ich mit Gewinn gelesen und beim Preis von knapp zwei Euro für alle drei eBook-Formate (epub, PDF und Kindles Mobipocket) kann man nichts verkehrt machen.

Auch in diesem Artikel liegt das Copyright der Covergrafik beim Autoren Ansgar Warner.

Linkdump Kalenderwoche 31/2012 ...

Und hier meine Links zu guten Artikeln aus der vergangenen Woche. Dieses Mal war die Ausbeute nicht ganz so gross.

Tom schreibt einen virtuellen Brief an seine Eltern, um Ihnen ein Buch bzw. Video-Interviews zu empfehlen, die beschreiben, was Systemadministratoren machen: Dear Mom And Dad

Aus der Reihe "... und wieder etwas gelernt", heute Setting I/O priorities on Linux.

Aus dem "The Borowitz Report - Fake news and political satire" lohnt es sich den Artikel A Letter from Mark Zuckerberg zu lesen.

Im gleichen Zusammenhang titelt die Online Ausgabe der Süddeutschen Die Faszination Facebook ist am Ende, da fehlt die Einahmequelle, ergo werden früher oder später Profile verkauft.

Gamification ...

podcast Definition (Breuer 2011):
Die Verwendung von spieltypischen Mechaniken außerhalb reiner Spiele, mit dem Ziel, das Verhalten von Menschen zu beeinflussen.


Das Thema wurde durch den aktuellen Wikigeeks-Podcast ab 01:31:25 sehr gut aufgearbeitet. Sehr hörenswert!