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Notizen, noch einmal

Wie bereits in den vorhergehenden Artikeln geschrieben, bin ich auf der Suche nach einer neuen Notizanwendung (weitere Artikel findet Ihr als Trackbacks unter dem verlinkten Posting).

TL;DR: Ich bleibe bei Logseq.

Der Hauptpunkt für mich ist, dass ich klar bekommen muss, ob ich mich so sehr an den Workflow mit Logseq gewöhnt habe, dass ich davon nicht wegkann. Oder, ob ich mich auf ein anderes Ökosystem mit anderen Stärken und auch Schwächen einlassen kann.

In der letzten Runde sind die folgenden zwei Anwendungen geblieben. Die Auswahl folgt komplett subjektiven Kriterien wie beispielsweise der Sympathie oder dem ersten Eindruck.

  • Joplin (mal wieder) mit Sync via Nextcloud).
  • Notesnook (Zufallsfund und bisher noch nicht in den anderen Artikeln erwähnt).

Im Rahmen des Tests der beiden Applikationen Joplin und Notesnook bin ich nicht alle Features durchgegangen. Mir ging es eher darum herauszufinden, wie sich die Arbeit mit den Tools anfühlt und ob es mir Spass machen könnte, mit Ihnen zu arbeiten.

Joplin lässt sich leicht mit der eigenen Nextcloud verbinden, fühlt sich aber ein wenig behäbig an. Mir gefällt gut, dass alle Anwendungen Open-Source-Software sind und dass ich die Daten selber hosten kann. Mit allen Anwendungen meine ich die Desktop-Anwendung, sowie mobil wie auch der Web Clipper. Bei meinen Tests habe ich es nicht geschafft, den Webclipper zur Zusammenarbeit zu bewegen und leider auch nicht hinbekommen, Notizen miteinander zu vernetzen. Wie geschrieben, habe ich nicht sehr intensiv gesucht.

Notesnook war ein absoluter Zufallsfund. Mir war das kleine Entwicklerteam sehr sympathisch, ausserdem ist es eine echte "SAP"-Anwendung ("Software aus Pakistan"). Die Anwendung (Desktop, Mobil, Web Clipper) ist ebenfalls Open-Source-Software, das Sync-Backend wird auf Hetzner-Servern gehostet, an einer Möglichkeit zum Selfhosting wird gearbeitet. Notesnook bietet zusätzlich eine gehostete Webanwendung an. Das Arbeiten mit der Anwendung fühlt sich sehr gut und sehr performant an. Nachdem ich die mobile Anwendung aus F-Droid installiert habe funktionierte der Sync nicht mehr. Das empfohlene Update auf die Beta von Version 3 habe ich durchgeführt, damit kam der Web Clipper aber nicht zurecht. Da braucht es vermutlich noch eine Iteration. Mir ist auch hier nicht klar, wie ich Notizen miteinander verknüpfen kann.

Mir ist Notesnook sympathischer als Joplin – wie gesagt, es ist alles subjektiv. Und ich kann mir vorstellen, in der Zukunft darauf umzustellen. Notesnook bietet einige interessante Security-Features: zwei-Faktor-Authentisierung per Default, verschlüsselte Notizablage. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist aber an eine Umstellung nicht zu denken.

Zu meinen Kriterien (finden sich auch im Ursprungsartikel):

  • Funktioniert auch offline, soll aber synchronisieren können.
    • Check
  • Clients für Android, Linux und Windows.
    • Check (sogar plus Web Clipper)
  • Möglichkeit, Datums basiert Notizen zu machen (Journal, ohne "ing").
    • Nicht defaultmässig.
  • Verlinkung und Tagging, Aufbau eines "Knowledge Graphs".
    • Noch nicht.
  • Offenes Dateiformat (gerne Markdown).
    • Joplin bietet JEX (json-basiert).
    • Notesnook hat ein eigenes Format.
  • Nach Möglichkeit Open-Source-Software (ist aber nicht zwingend).
    • Check.
  • Darf auch etwas kosten.
    • Kostenpflichtige Sync-Modelle bieten beide.
    • Joplin lässt sich mit einer eigenen Lösung verbinden.
    • Das Sync-Backend bei Notesnook ist fremd gehostet.

Nachhaltigkeit

Nachdem Matthias schrieb, dass er sich fremd fühlt im eigenen Blog, ist mir aufgefallen, dass mir das von Zeit zu Zeit genauso geht.

Daher habe ich das auch entsprechend kommentiert.

Für mich geht das mit dem Bloggen auch in Wellenbewegungen.

Den Linkdump habe ich angefangen, um überhaupt noch etwas im Blog zu machen.

Was ich sehe ist, dass alles, was sich in irgendwelchen Netzwerken tummelt, sehr sehr flüchtig und kaum noch findbar ist. Aber auf Artikel aus meinem Blog verweise ich sehr häufig und freue mich darüber, dass ich schon so viel gemacht habe.

Das bitte ich nicht, als erhobenen Zeigefinger zu sehen, ich möchte den Gedanken nur weitergeben.

Robert schrieb in einem weiteren Kommentar, dass genau das der Grund sei, weshalb er zum Teil auch Tweets verbloggen würde.

Vielleicht ist das auch ein guter Grund, ein eigenes Blog zu beginnen.

Im Moment geht mir "die Bloggerei" wieder etwas leichter von der Hand. Wie lange "dieser Anfall" dauert, kann ich noch nicht abschätzen, vermutlich aber, wenn der Alltag wieder da ist.

Wechsel auf Todoist

Nach meinem Abschied aus dem Taskwarrior-Team habe ich mich auf die Suche nach einer neuen Lösung zur Verwaltung von Aufgaben gemacht.

Die neue Lösung sollte vor allem Features haben, die ich in Taskwarrior vermisse. Die grosse Herausforderung dabei ist, dass Taskwarrior so unglaublich viele Funktionen hat, die einem die Aufgabenverwaltung erleichtern.

Wir sind zwei Features, die Taskwarrior nicht hatte, besonders wichtig: Eine App für Android (und iOS wegen Diensthandy) und eine Möglichkeit, die Lösung durch einen Proxy im Büro nutzen zu können, das bedeutet es braucht eine Web-Anwendung.

"Getestet" habe ich die unten stehenden Lösungen. Das "Getestet" ist in Anführungszeichen, weil ich mir alles nur kurz angeschaut habe. Ein echter Test wäre es erst gewesen, wenn ich sie wenigstens einen Monat lang benutzt hätte.

Wie Ihr vielleicht bemerkt habt, ist nicht eine FLOSS-Lösung dabei. Das liegt daran, dass ich keine gefunden habe. Wenn Ihr Leser welche kennt, freue ich mich auf Kommentare.

Wie schon geschrieben, habe ich lange nicht alle Features getestet, aber nach einem ersten Durchgang blieben nur Quire und Todoist übrig. Das Business-Modell von Quire war mir zu schwammig, also ist es Todoist geworden.

Und ja, es ist ein fremd gehosteter Dienst, für den ich Geld bezahle. Bei allen Vorbehalten gegen fremd gehostete Dienste, gab es ein paar Gründe, die für mich ausreichend waren, es mit Todoist zu versuchen.

  • Die Firma hinter Todoist, nämlich Doist existiert schon einige Jahre.
  • Das Business-Modell funktioniert bei mehr als 20 Millionen Kunden (ich finde leider die Quelle nicht mehr).
  • Es ist keine amerikanische Firma.
  • Fast schon der wichtigste Punkt: Ich kenne einige Leute, die Todoist schon seit Jahren benutzen und deren Urteil ich vertraue.

Ein wenig Magenschmerzen macht mir, dass meine Daten auf fremden Servern liegen. Aber, da ich jetzt schon weiss, dass das nächste Jahr, wenn nicht sogar die nächsten Jahre, deutlich herausfordender werden als die bisherigen, muss eine verlässliche und vor allem überall funktionierende Lösung her.

Mein Premium-Account läuft ein Jahr, ich werde also in nächster Zeit öfter einmal darüber berichten, wie mein Workflow mit Todoist aussieht und wie er sich von dem bisherigen Workflow mit Taskwarrior unterscheidet.

Das Blog hat jetzt neu eine Kategorie Todoist, in der sich die Artikel zum Thema befinden. Wer mag kann auch den Tags selbstmanagement oder todoist folgen.

Affiliate Link: Wer sich über diesen Link - https://todoist.com/r/dirk_deimeke_kesjzn - entscheidet, einen Premium-Account abzuschliessen, spendiert mir zwei Gratismonate Premium.

Einschläge ...

gedanken Einschläge, die näher kommen, heute der (ehemalige) Chef der Swisscom.

Carsten Schloter, CEO der Swisscom, wurde heute mit 49 Jahren tot aufgefunden, die Polizei geht von Selbstmord aus. Was mich nachdenklich macht und was mir nie passieren soll, liest man in einem weiteren Artikel, wo er mit folgenden Worten zitiert wird.:
«Wie viele Zeitfenster an 7 Tagen und 24 Stunden gibt es noch, während denen man frei ist von jeder beruflichen und privaten Verpflichtung? Jeder Mensch braucht solche Zeitfenster.» Und weiter: «Es kommt irgendwann ein Punkt, wo Sie das Gefühl bekommen, nur noch von einer Verpflichtung zur nächsten zu rennen. Das schnürt Ihnen die Kehle zu. Unter einem solchen Eindruck – dass es weniger Verpflichtungen sein könnten – stehe ich immer noch.»
Ich habe den Mann nie kennen gelernt und werde ihn nie kennenlernen, aber er war nur fünf Jahre älter als ich, also mehr oder weniger aus der gleichen Generation.

Das Leben passiert heute und jetzt, wir müssen es hier und jetzt leben und uns nicht verkaufen oder fremd bestimmen lassen (der Eindruck reicht). Jeder Mensch braucht Freiräume.

Es gibt keinen Grund, auf ein Signal zu warten oder erst nach einem gesundheitlichen Einbruch etwas zu ändern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt!

Aufgaben synchronisieren ...

taskwarrior Die meisten mir bekannten Nutzer von Taskwarrior setzen die Software auf verschiedenen Maschinen ein und nutzen Dropbox oder Wuala (stellvertretend genannt für andere Synchronisationsdienste), um die Daten auf verschiedenen Rechnern synchron zu halten. Wie immer, so gilt auch hier alles, was ich bereits über fremd gehostete Dienste geschrieben habe.

Die wenigsten wissen, dass Taskwarrior bereits eingebaute Kommandos hat, um die Daten zu verteilen. Alle Informationen lassen sich auf der ausführlichen task-sync-Manpage finden, daher hier nur kurz. Taskwarrior kann ein Verzeichnis, ssh (bzw. scp), rsync und jedes Protokoll, das von cURL nutzen, um Daten zu synchronisieren. Und das sind eine Menge (kopiert von der cURL-Homepage):
curl is a command line tool for transferring data with URL syntax, supporting DICT, FILE, FTP, FTPS, GOPHER, HTTP, HTTPS, IMAP, IMAPS, LDAP, LDAPS, POP3, POP3S, RTMP, RTSP, SCP, SFTP, SMTP, SMTPS, TELNET and TFTP. curl supports SSL certificates, HTTP POST, HTTP PUT, FTP uploading, HTTP form based upload, proxies, cookies, user+password authentication (Basic, Digest, NTLM, Negotiate, kerberos...), file transfer resume, proxy tunneling and a busload of other useful tricks.
Dazu werden drei Kommandos verwendet.

task push URL
task pull URL
task merge URL

Als URL kann beispielsweise https://user:passwort@host.domain.tld/verzeichnis/ angegeben werden.

Die Namen sind sprechend push überträgt die Taskwarrior-Daten zu einem entfernten Server, pull holt sie und merge gleicht die Daten miteinander ab (für merge wird die Datei undo.data benötigt, die man ansonsten auch regelmässig löschen könnte).

Um die URL nicht immer eintippen zu müssen und weil es generell keine so gute Idee ist, Passwörter im Klartext auf der Kommandozeile einzutippen, gibt es drei Variablen die als Standard gesetzt werden können.

task config merge.default.uri URL
task config push.default.uri URL
task config pull.default.uri URL

Damit reduziert sich die Übertragung auf den einfachen Aufruf von task push ohne weitere Parameter.

Die Konfigurationsvariable merge.autopush hilft noch einen Schritt weiter. Wenn sich nach einem Merge die lokalen Daten verändert haben, kann automatisch ein push ausgeführt werden, wenn sie auf "yes" gesetzt ist. Im Standard steht sie auf "ask" und Taskwarrior fragt nach, bei "no" wird nicht automatisch übertragen.

Pinboard ...

Vor längerer Zeit habe ich schon einmal angedroht, dass ich schreiben wollte, warum ich mittlerweile einen fremd gehosteten Lesezeichen-Dienst verwendet, nämlich Pinboard.

Auf die Idee hat mich Matthias mit diesem Artikel gebracht und die Gründe sind bei mir nahezu identisch. Seit die mobile Welt dazu gekommen ist, reichen mir Firefox Sync oder X-Marks nicht mehr aus. Es ist noch gar nicht so wahnsinnig lange her, dass ich überhaupt keine Bookmarks verwendet habe, da ich mir den Weg zur Seite gemerkt habe, aber mittlerweile mag ich den Komfort nicht mehr missen.

Die soziale Komponente spielt natürlich auch eine Rolle, meine Bookmarks sind hier zu finden. Lesezeichen, die noch nicht verschlagwortet (getagged) sind, stehen auf der "Später lesen"-Liste.

Pinboard selber ist sehr minimalistisch, aber dafür auch sehr schnell und die Suchmöglichkeiten sowie die Suchgeschwindigkeit sind klasse. Es gibt ein Plugin für gängige Browser und auch eine Android-Anwendung, vermutlich gibt es für den angebissenen Apfel auch Anwendungen.

In RadioTux Talk 134 tauchte Pinboard in den Picks auf, dort gab es auch den Hinweis auf Croffler, einem Dienst, der die "Read-Later"-Artikel herunterlädt, aufbereitet und an einen Kindle weiterleitet (bei mir kostet der Dienst Geld, da mein Kindle kein WLAN hat). Eine automatische Weiterleitung nach Instapaper oder Readitlater wäre aber ohne fremde Dienste möglich. Neue Bookmarks können auch an Twitter gesendet werden, eine Anbindung von Google Reader ist ebenfalls möglich.

Ja, der Dienst kostet einmalig rund 10 Dollar, aber das Geld ist gut angelegt und wenn die Ausgaben dann so transparent wie bei Pinboard in The cost of Bookmarking dargelegt werden, ist das schon echt klasse.

Der Advanced-Account prüft die Lesezeichen periodisch auf Erreichbarkeit und bietet die Möglichkeit, nicht erreichte Adressen zu entfernen. Zusätzlich archiviert er die Webseiten, so dass sie selbst bei Ausfall des entfernten Servers oder Einstellung des Dienstes lesbar bleiben.

Für mich passt Umfang und Preis des Angebots.

Ciao Dropbox ...

Es gibt Dinge, die gehen gar nicht. Die kann man noch nicht einmal schön reden. Auch wenn ich keine privaten Daten in der Dropbox ablege, ist es unentschuldbar, dass vier Stunden lang jeder auf alle Accounts zugreifen konnte. Darauf habe ich keine Lust, so bequem dieser Dienst auch ist. Fremdhosting bleibt böse.

Solltet Ihr trotzdem unbedingt nicht darauf verzichten wollen, nutzt unter Linux und Mac OS X bitte encfs oder TrueCrypt, schöne Erklärung hier.

Es wird Zeit, dass SparkleShare mal aus der Hüfte kommt.

Suchen in Microblogs ...

Vielleicht bin ich ein Informations-Junkie, aber ich möchte gerne bei Dingen, an denen ich beteiligt bin, über Entwicklungen und Änderungen informiert werden. Da eine grosse Menge an Informationen zusammenkommt, nutze ich sehr intensiv RSS-Feeds mit Tiny Tiny RSS als Feedreader.

Was mir bis dato fehlte, war eine vernünftige Suche in Microblogs, allen voran identi.ca und Twitter.

Genau in diese Bresche springt für mich nun Twingly. Ja, Suchen ist eines der (wenigen) Anwendungsgebiete, bei denen fremd gehostete Dienste sogar für mich sinnvoll sind.

In der Microblog Search kann man die Suchbegriffe eingeben und sich den Feed anzeigen lassen. Was ich dabei bemerkt habe, ist, dass der reine Suchbegriff nicht in Tags sucht. Daher sind in dem Fall mehrere Suchen oder Feeds erforderlich, diese Seite listet die Suchmöglichkeiten auf.

Kennt Ihr Alternativen?

Xmarks ...

Obwohl Firefox Sync jetzt im Firefox 4.0 eingebaut ist, nutze ich lieber Xmarks. Xmarks hat den grossen Vorteil, dass es den eigenen Server nutzen kann, um Bookmarks und Passwörter zu synchronisieren.

Dabei kann Xmarks sowohl WebDAV, wie auch FTP. Die Macher empfehlen aber WebDAV. Ich nutze das auf dem root-Server mit SSL-Verschlüsselung. Natürlich spielt dabei - wie so häufig - meine Abneigung gegen fremd gehostete Dienste ebenfalls eine Rolle.

Wikileaks, die Cloud und Fremdhosting ...

gedanken Meine Leser wissen, dass ich nach Möglichkeit, fremd gehostete Dienste meide. Wer hier im Blog nach fremd sucht, findet einige Artikel dazu, ich werde die alle auch einmal mit dem Tag fremdhosting versehen.

Via @martinsteiger:
Lehren aus #Wikileaks – Auf #Cloud-Dienste ist kein Verlass und wer Cloud-Dienste nutzt, muss Backup-Aufwand betreiben: http://0x4d.ch/1Mi
Der verlinkte Artikel ist aus der britischen Computerworld und trägt den Titel The Risks of Cloud: Lessons from Wikileaks.

Dieses Beispiel zeigt sogar, dass man sich auch auf Bezahldienste nicht verlassen kann.

Kostenloskultur ...

gedanken Es gibt momentan kaum einen Begriff, der mich mehr ärgert als der Begriff der "Kostenloskultur".

Firmen gehen mit ihren Angeboten kostenlos ins Netz und wundern sich, dass eine Umstellung auf bezahlte Inhalte nicht funktioniert. Vor nicht allzu langer Zeit (in einem Land, nicht fern von hier) war es noch so, dass Firmen sich vor der Gründung ein tragfähiges Modell überlegt haben und sich nicht - nachdem sie einige Wochen, Monate oder Jahre Umsatz frei funktioniert haben - erst später überlegen, wie sie ihre Brötchen verdienen wollen.

Ein Nebenprodukt dieser Vorgehensweise ist, dass ich kostenlose fremd gehostete Dienste nicht mag. Da wird ein Dienst als frei propagiert und wenn sehr viele Leute an dem Produkt durch Rück- und Fehlermeldungen mitgearbeitet haben, hat es irgendwann einen guten Reifegrad erreicht. Dann wir der Dienst kostenpflichtig und die Menschen, die am fleissigsten mitgearbeitet haben, sind auch meistens die, die sich auf den Dienst verlassen und jetzt notgedrungen zahlen müssen.

Ich habe bei einigen, die sich über die Kostenloskultur beschweren mal nachgefragt, welches Businessmodell ihrer Online-Präsenz zu Grunde liegt. Schweigen. Auch auf die Frage, was das Alleinstellungsmerkmal Ihres Dienstes ist, erntete ich Schweigen. Damit blieb die dritte und letzte Frage auch unbeantwortet, warum sollte ein Nutzer für Euren Dienst bezahlen?

Mal ernsthaft: Sollte man sich nicht vorher überlegen, was man tut, wenn die eigene Existenz davon abhängt?

Meine regelmässigen Leser wissen, dass ich mit dem grossen Kommerz auf Kriegsfuss stehe. Ja, ich setze Flattr ein und ja, ich habe im letzten Monat 1,47 EUR "eingenommen". Das mache ich mehr um dabei zu sein, vielleicht spielt auch ein gefühlter sozialer Druck oder die Sucht nach Rückmeldungen eine Rolle, ich möchte damit nicht reich werden. Das Geld fliesst sowieso zurück in die Community, ich hoste ein paar Dienste, für Leute, die sich das sonst nicht erlauben können.

Das, was ich mache, ob nun Dirks Logbuch oder DeimHart oder Ubuntu ist Hobby. Anders als bei anderen Hobbies habe ich nichts, wo ich monatliche Mitgliedsbeiträge bezahlen muss, also kann ich mir von dem Geld, was ich da spare auch etas anderes leisten. Euch als Leser oder Hörer für mein Hobby bezahlen zu lassen, kommt mir irgendwie unredlich vor.

Wer die Flattr-Buttons nicht mag, dem erkläre ich auch gerne, wie man sie mittels eines Adblockers oder mit einem einfachen Eintrag in der hosts-Datei ausblenden kann.

Aber zurück zum Thema und als Start einer weiteren Diskussion:

Für welche Dienste, die Ihr derzeit kostenlos nutzt, wäret Ihr bereit Geld zu bezahlen?

Welche Dienste sind so einzigartig, dass Ihr nicht mehr auf sie verzichten wollt (oder könnt)?

Gibt es freie Alternativen?

Dropbox via Kommandozeile ...

linux Wie schon verschiedentlich geschrieben, gebe ich Dropbox (mit dem Link gibt es 250 MB zusätzlich) den Vorzug vor Ubuntu One. Das liegt neben anderen Gründen vor allem daran, dass Dropbox Clients für nahezu alle Betriebssysteme bietet. Mein Hauptkritikpunkt an Ubuntu One ist, dass noch nicht einmal ein Client für alle Ubuntu Derivate (Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu) existiert. Gelesen habe ich allerdings, dass für Kubuntu eine Implementation in Arbeit ist.

Anmerkung: Auch das ist natürlich ein fremd gehosteter Dienst, daher würde ich weder Dinge, die privat sind dort hineinwerfen, noch darauf vertrauen, dass der Dienst immer existiert. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass iFolder endlich für alle benutzbar wird. Aber jetzt sehe ich gerade, dass Novell iFolder als Produkt verkaufen möchte.

Ich hatte länger schon einmal vor, den Dropbox-Client auf dem root-Server zu installieren, um auf einfache "Art und Weise" Dateien hin- und herschieben zu können.

Dabei habe ich mich auf einen komplizierten Marsch durch Dokumentation eingestellt, dabei war die Lösung ziemlich einfach (funktioniert auch bei anderen Systemen, die nur eine Kommandozeile haben): Dropbox Linux CLI.
- Install Dropbox In An Almost Text-Based Linux Environment
- How To Install Dropbox In An Entirely Text Based Linux Environment (experimental)

Zusammengefasst:

- Python-Skript dbcli.py herunterladen.
- Skript mittels
chmod 700 dbcli.py
auführbar machen.
- DOS-Zeilenenden löschen mit
tr -d "\r" < dbcli.py > dbcli2.py
(oder dos2unix benutzen)
- Dropbox mit
./dbcli2.py install x86
oder
./dbcli2.py install x86_64
installieren.
- Den ausgegebenen Link aufrufen.
- Das Programm mit Ctrl-C beenden.
- Später bei Bedarf mit
nohup $HOME/.dropbox-dist/dropboxd &
starten.
- Fertig.

Ich habe mir ein kleines Skript namens
check_dropbox.bash
geschrieben, welches im fünf-Minuten-Takt prüft, ob der Client noch läuft und ihn im Fehlerfall neu startet:

#!/bin/bash

if ! ps -fu dirk | grep -vE "grep|check" | grep -q dropbox
then
        nohup /home/dirk/.dropbox-dist/dropboxd &
fi

Akismet ist raus ...

serendipity Neben der Tatsache, dass Akismet ein fremd gehosteter Dienst ist, habe ich die Vermutung, dass ein Teil der Performance-Probleme seine Ursache in Spamattacken auf dieses Blog hat und dass die Wartezeiten auf Antwort von Aksimet Ihren Teil dazu beigetragen haben. Ausserdem freue ich mich darauf, dass ich diesen Makel aus den Datenschutzbestimmungen unserer Domains entfernen kann.

Statt dessen wird das Spamblock Bayes-Plugin zum Einsatz kommen.

Kurz-URLs ...

URL-Verkürzer scheinen ein echtes Modethema zu werden.

- Bit.ly Pro - URL-Verkürzer bietet neue Funktionen
- URL-Verkürzer von Google und Facebook sollen goo.gl und fb.me heissen

Wenn das einen Trend weg vom dezentralen hin zum zentralisierten Anbieten von Diensten (gerne auch in der Wolke) ist, dann ist das eine Änderung der Sichtweise. Vermutlich versuche nicht nur ich auf fremd gehostete Dienste weitestgehend zu verzichten.

Zweitausend ...

So klammheimlich habe ich den Artikel Nummer 2000 veröffentlicht.

Zeit für etwas Statistik

Erster Eintrag
Mittwoch, 25. Mai 2005 07:05
Letzter Eintrag
Montag, 7. Dezember 2009 13:12

Insgesamt verfasste Artikel
1982 Artikel (das heisst, dass ich 18 Artikel gelöscht habe, die Nummerierung läuft aber weiter).

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