Skip to content

Trugschlüsse der verteilten Datenverarbeitung ...

Wir hatten gestern einen Cloud-Provider zu Gast. Kurzer Check: Wie viele - zum Teil widersprüchliche - Definitionen des Begriffs "Cloud" kennt Ihr? Mir gefällt "Can't locate our users data" immer noch am Besten :-)

Ernsthaft, "Cloud" beginnt bei einer VMWare-Umgebung und hört bei fehlertoleranten Systemen - insbesondere tolerant gegen Hardwareausfälle - noch lange nicht auf. Die gebräuchlichste und eine der sinnvollsten Definitionen kommt vom NIST: The NIST definition of cloud-computing (PDF).

Der grösste Fehler, den die meisten Anbieter und Kunden von Cloudsystemen begehen, ist, dass sie den Fallacies of Distributed Computing auf den Leim gehen und Vorannahmen treffen, die nicht stimmen.

  1. Das Netzwerk ist ausfallsicher
  2. Die Latenzzeit ist gleich Null
  3. Der Datendurchsatz ist unendlich
  4. Das Netzwerk ist sicher
  5. Die Netzwerktopologie wird sich nicht ändern
  6. Es gibt immer nur einen Netzwerkadministrator
  7. Die Kosten des Datentransports können mit Null angesetzt werden
  8. Das Netzwerk ist homogen

Wer jetzt "Klar! Logisch!" denkt, gewinnt vermutlich auch im Bullshit-Bingo.

Alle anderen können sich dieses PDF einmal anschauen und versuchen zu verstehen: Fallacies of Distributed Computing Explained.

Gerade beim Outsourcen in eine Public oder Hybrid Cloud (gemäss NIST) sollten diese Trugschlüsse dringend berücksichtigt werden.

Wenn Ihr Cloud-Angebote vergleicht, vergleicht sie bitte auch mit Euren internen Systemen. Der im ersten Satz angesprochene Cloud-Provider bietet unter anderem eine mittlere Zugriffszeit von 5 ms auf Storage ... da ist unser internes System mit durchschnittlich 0.2 ms um den Faktor 25 schneller.