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Outsourcing ...

Momentan geht ein ziemlicher Aufruhr durch das Netz. Professor Dr. Dr. Manfred Spitzer war im Deutschlandfunk zum Interview geladen. Grund war sein neues Buch "Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen."

Das Interview (rund neun Minuten) lässt sich unter Wir klicken uns dumm noch bis Ende des Jahres herunterladen. Schade, dass er den guten Eindruck, den ich von dem Interview hatte, im letzten Drittel kaputt gemacht hat.

Solche Thesen führen natürlich zu einer Kontroverse, aber ich vermute, dass er mit einigen Punkten wirklich Recht hat. Wissen wird immer häufiger nur noch reproduziert und nicht mehr verstanden. Ich habe in einer Netzdiskussion folgendes geantwortet:
Mal zwei einfache Fragen: Wie viele von Euch kennen noch die Zeit vor digitalen Telefonen? Und wie viele von Euch kennen noch genauso viele Telefonnummern auswendig wie früher? Ich jedenfalls nicht.

Ich habe viele IT-Kollegen kennen gelernt, die ohne Internet ihre Arbeit nicht mehr ausführen können, weil sie ihr Grundlagenwissen in Richtung Google "outgesourced" haben.

Technologie ist nicht schlecht, aber selbstverständlich auch nicht risikolos. Wer nur die positiven Seiten sieht, erinnert doch sehr stark an Suchtkranke ...
Inhaltlich, war das hier im Blog auch schon einmal Thema, ich habe das damals unter Ich wär so gerne ein Geek "versteckt".

Um das gleich zu sagen, ich verteufele das Internet nicht, denke aber, dass wir neben den positiven Seiten auch die negativen betrachten müssen.

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Dirks Logbuch am : Do things that have never been done before ...

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Viel besser lässt sich der Artikel über Outsourcing nicht illustrieren:[...] they end up just using technology to consume things instead of making things. With a computer you can make things. You can code, you can make things and create things that have n

Kommentare

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Didi am :

*Früher hatte ich mir Telefonnummern handschriftlich in mein Adressbuch eingetragen. Die wichtigen hatte ich mir gemerkt. Heute trage ich die Nummern in Googles Adressbuch oder in das meines Handys ein. Die wichtigen merke ich mir. Wo also -abgesehen von der Technik- ist der Unterschied?
Jede Technik wurde bisher immer verteufelt und das Althergebrachte in den Himmel gelobt (Bspl.: TV und das angeblich so gute Buch). Die letzten Jahrzehnte betrachtend -jedenfalls solange ich lebe- müsste nach Aussage der Kritiker die Menschheit schon völlig degeneriert sein...und doch landen wir auf dem Mars. Gibt es beispielsweise irgendeine Art der Kriminaliltät im Netz, was zum Beispiel Eigentums- oder Vermögensdelikte angeht, die es in irgendeiner anderen Form nicht auch ohne das Netz gibt? Welcher Nutzer ist in der Lage, Taschenrechner zu bedienen, wenn er die Rechenarten nicht beherrscht? Wer kann Bedienungsanleitungen verstehen, wenn er weder lesen kann, noch Fremdsprachen erlernt hat?
Wo also sind die wirklich negativen, konkreten Auswirkungen des der Technik?
M. E. gehört die Technik zur Menschheit, seit sie Werkzeuge benutzt. Für Dummheit oder Klugheit ist sie nicht verantwortlich.

Dirk Deimeke am :

*Hast Du das Stück Audio gehört?

Wie konkret möchtest Du die Auswirkungen sehen, ausser, dass medizinisch durch Hirnforschungen bewiesen ist, dass Auswirkungen vorhanden sind.

Auch, wenn Du es nicht wahrhaben magst, jedes Ding hat wenigstens zwei Seiten und darunter sind negative und positive.

Didi am :

*Nein, das Stück Audio habe ich mangels Zeit auch jetzt noch nicht gehört, werde dies aber später nachholen.
Auch, wenn Du es nicht wahrhaben magst, jedes Ding hat wenigstens zwei Seiten und darunter sind negative und positive.
Das habe ich nicht bestritten. Meine Fragen gehen jedoch in eine andere Richtung.

Dirk Deimeke am :

*Gut, dann unterhalten wir uns danach weiter. Denn um das Stück Audio geht es in dem Blog-Artikel.

Didi am :

*Konkret: So konkret, wie möglich. Nenne gegebenenfalls Beispiele.

Didi am :

*Ich habe mir die Datei jetzt angehört. Der Autor beruft sich ständig auf höhere Instanzen (die Wissenschaft habe eindeutig beweisen dass..., die Wissenschaft stehe ganz auf meiner Seite...) gefolgt von Behauptungen mit "ich glaube dass..." etc. Etwas Konkretes -wohl auch, um nicht zuviel aus dem zu verkaufenden Buch zu verraten- gibt die Datei nicht her. Auch Du wiederholst dies nur, indem Du sagt "dass medizinisch durch Hirnforschungen bewiesen ist, dass Auswirkungen vorhanden sind".
Also frage ich noch einmal: Auswirkungen welcher Art genau?
Ein Beispiel hast Du ja bereits weiter unten genannt: "Da ist es mittlerweile ja auch unbestritten, dass ein "zu viel" nicht gut ist ...". Ich bestreite das mal. Was genau ist zuviel? Wann setzen welche Auswirkungen ein? Nach einer Stunde täglich? Nach 5? Nach 8? Bei welchen Sendungen? In welchhem Alter? Welches Ergebnis ist gut und welches nicht? Wer definiert respektive wie wird definiert, was gut und was schlecht ist?
Ich hatte es oben schon angedeutet, und Spider hat es zu Recht aufgegriffen und weiter ausgeführt: "Diese Diskussion kommt mir bekannt vor. Vor 20 Jahren hieß das "Internet" noch "Fernsehen"." => Alles schon dagewesen. Immer die gleicher Leier.
Ich kann nur aus der Juristerei und aus der Kriminologie (die sich mit dem Entstehen von Kriminalität beschäftigt; dort wird der TV-Konsum auch immer wieder vorgetragen) sagen: Es gibt meist drei Theorien zur Erklärung von Ereignissen: Eine subjektive, eine objektive und eine vermittelnde Theorie, mit denen man das Eine oder auch genauso das Gegenteil erklären kann. Es kommt allein auf eine vertretbare Argumentation an.

Dirk Deimeke am :

*Ich kann nur das konkretisieren, was ich selber erlebe und bei wissenschaftlichen Studien kann ich häufig leider nur sagen, dass die Terminologie zum Teil meinen Horizont übersteigt. Ab einem bestimmten Level muss ich für mich auch sagen, dass Forschungen für mich nicht nachvollziehbar sind, dass ich sie aber für richtig halte, weil ich die Ergebnisse aus verschiedenen Quellen gehört habe.

Zum eigentlichen Punkt:

Ich kenne Fachinformatiker verschiedener Generationen, die die gleiche (nicht die selbe!) Ausbildung genossen haben. Diese Menschen erlebe ich in Meetings und ich sehe, was sie in selbständiger Arbeit leisten. Und genau dort sehe ich ein Gefälle. Die Mitglieder der jüngsten Generation, die ich kennengelernt habe, ist leider nicht in der Lage, ohne Internet-Zugriff ihren Job zu erledigen. Oh, Moment, eine einzige Ausnahme kenne ich.

Das sind meine konkreten Erfahrungen.

Für alles andere muss ich Dich leider bitten, Dich an Hirnforscher und Psychologen bzw. Pädagogen zu wenden, die entsprechende Studien erstellt haben. Mir fehlt leider das Fachwissen, diese zu beurteilen und - mit Verlaub - ich denke, Dir fehlt das auch.

Andere konkrete Erfahrungen hat Silvia in ihrem Kommentar benannt. Wenn Dir das zu wenig konkret oder zu wenig wissenschaftlich ist, dann wende Dich bitte an die Forscher, die die Studien machen oder bitte besuche ein entsprechendes Symposium.

Das Interview mit Herrn Spitzer war eine Verkaufsveranstaltung für sein Buch. Dass da sehr viel Behauptung drin war und das vieles mit Vorsicht zu geniessen ist, steht ausser Frage.

Leider steht auch ausser Frage, dass die Aufmerksamkeitsspanne "moderner Menschen" immer kürzer wird. Auch das wurde durch Studien bewiesen und ich kann das durch eigene Erfahrungen und durch Erfahrungen im Bekanntenkreis nicht wissenschaftlich (!) belegen.

Um zusammenzufassen:

Wenn Du es genau wissen willst, bin ich der falsche Ansprechpartner. Es gibt Menschen, die sich hauptberuflich mit dem Thema auseinandersetzen.

Didi am :

*Natürlich fehlen Dir wir auch das Fachwissen. Darauf zielen meine Fragen ab.
Jedoch: Es ist wie immer bei solchen Statements (die des Spitzer). Es wird etwas in die Welt gesetzt, was kaum hinterfragt wird bzw. nicht durch größeren Aufwand hinterfragt werden kann (Weiteres Beispiel: Die These, Tötungsdelikte entstünden durch durch Gewaltspiele am Computer bzw. durch TV-Konsum. Natürlich ist das so, werden die meisten wohl zustimmend sagen). Aber die Adressaten schließen sich dem ungeprüft an. Diese Jasagerei ist weit schlimmer als die angebliche, durch Technik entstehende Dummheit.

Didi am :

*"Natürlich fehlt Dir wie mir das Fachwissen" sollte es heißen.

Dirk Deimeke am :

*Skepsis ist wichtig und in jedem Fall angebracht.

Aber ich denke, Du machst Dir das zu einfach. Ich kenne Deinen Argumentationsstil, weil ich ihn selber lange verwendet habe, wenn ich auf eine mir unangenehme These gestossen bin.

Genausowenig wie ich die negativen Auswirkungen beweisen kann, kannst Du mir beweisen, dass es positive oder neutrale bzw. keine Auswirkungen gibt.

Wenn wir es einmal ganz genau nehmen, kann ich Dir mit den zu mir Verfügung stehenden Mitteln noch nicht einmal beweisen, dass es Licht oder besser Luft gibt. Ich kann Dir auch nicht beweisen, dass Luft aus verschiedenen Substanzen (welchen?) besteht und dass Menschen Sauerstoff zum Atmen brauchen, der durch rote Blutkörperchen (gibt es die wirklich?) transportiert wird. Ich möchte gar nicht erst davon anfangen, wie Moleküle oder Atome oder Elektronen oder Quarks oder ... aufgebaut sind. Schweigen muss ich auch über biochemische Vorgänge im Gehirn, die zu Gedanken oder Gefühlen führen.

Du verstehst den Punkt, oder?

Ab irgendeinem Wissensstand muss ich weitergehend darauf vertrauen, dass es Menschen eventuell Wissenschaftler gibt, die durch Forschungen oder Experimente ein funktionierendes Modell (!) aufgebaut haben. Das hat Gültigekeit bis es durch ein besseres ersetzt wird.

Der These (!) von Spitzer kann und will ich nicht komplett zustimmen, aber ich kann viele Punkte durch selbst gemachte Erfahrungen und erlebte Begegnungen belegen. Das hat nichts, gar nichts, mit Jasagerei zu tun.

Didi am :

*Zumindest kennen wir jetzt die Ursache für den Fachkräftemangel, bzw. für die Überzahl minderqualifierter Fachkräfte, denen die Wirtschaft ja durch die Bank Dummheit bescheinigt: Die Technik ist's.

Marcus Möller am :

*Wissen hat heute eine viel kürzere Halbwertszeit.

Wissen das auf Erfahrung basiert, ist auch heute noch genauso vorhanden, wie vor dem Internet.

Was Grundwissen betrifft, empfehle ich immer sich zu fragen, wieviel von dem was man in höheren Schulen gelernt hat, im Alltag Relevanz hat.

Dirk Deimeke am :

*Ich stimme Dir zu, dass Wissen eine kürzere Halbwertszeit hat. Grundlagen veralten aber nicht so schnell ...

Erst Jahre nach meinem Abitur habe ich begriffen, dass mir die Schule eine sehr solide Allgemeinbildung verschafft hat. Das Schulwissen hilft mir allerdings in meinem Fachgebiet überhaupt nicht. Dennoch profitiere ich auch heute noch von dem Grundlagenwissen, was mir vermittelt wurde.

Und, um die Kurve zu bekommen, dass fachliches Grundlagenwissen wichtig ist, erfahre ich regelmässig, wenn es in meinem Beruf um Zusammenhänge geht, die viele nicht (mehr) nachvollziehen können.

Marcus Moeller am :

*Das ist sicher richtig, wobei es da oft eher um Methodik geht als um wirkliches Wissen.

Dirk Deimeke am :

*Ja und nein.

Methodik hilft neue Fachgebiete zu erarbeiten. Wissen hilft, Zusammenhänge zu verstehen.

hampa am :

*Ich habe mir das Stück Audio eben angehört. Was ich nicht rausgehört habe ist deine Feststellung, dass er im zweiten Drittel deinen guten Eindruck kaputt gemacht hat. Wie begründest du das denn?

Dirk Deimeke am :

*Im letzten (dritten) Drittel, ab Minute sechs "Wir werden systematisch falsch informiert." (Verschwörungstheorie mit Playstation, Google, Apple, ...), später dann "Verlorene Jahre, verlorenes Glück, digitale Medien machen unglücklich".

Zwischen 0% Internet-Nutzung und 100% Internet-Nutzung ohne Sozialkontakte ausserhalb gibt es einen sehr grossen Spielraum.

Man muss auch sehen, dass er sein Buch verkaufen will und das macht er am Besten durch reisserische Thesen.

hampa am :

*Ich gebe dir Recht. Er hätte es etwas anders formulieren können. Zum Beispiel wenn er jeweils das Wörtchen "zuviel" davor gesetzt hätte.

..und das mit den "Verschwörungstheorien" ist immer so eine Sache. Vielleicht ist immer ein Körnchen Wahrheit dran. Aber wirklich beweisen kann man ja meistens sowieso nichts. Und zwar von beiden Seiten.

Spider am :

*Diese Diskussion kommt mir bekannt vor. Vor 20 Jahren hieß das "Internet" noch "Fernsehen".

Dirk Deimeke am :

*Da ist es mittlerweile ja auch unbestritten, dass ein "zu viel" nicht gut ist ...

Silvia am :

*Hm - ich glaube der Herr Spitzer hat ganz schön viel recht, mit dem was er sagt. (Punkt)

Ich denke, dass Eltern den Zugang zur digitalen Welt ihrer Kinder besser überdenken müssen.

Das unsere die meisten Jugendlichen keinen Satz mehr ohne stottern und Fehler sagen können, weil sie nebenher noch SMS schreiben, das ist kein Geheimnis.

Wie viele von den älteren, sagen wir mal ich +/- 10 Jahre haben noch ein aktuelles Lexikon und können damit umgehen? Das gleiche gilt für ein Wörterbuch. Wann habt ihr zu letzten mal eine Bibliothek von innen gesehen und nicht den Computer benutzt?

Das das Gehirn Dinge verlernt, die nicht trainiert werden stimmt doch. Ergo: Wenn nichts richtig da drin ist, kann auch nichts trainiert werden!

Richtig interessant wir es für mich in dem Teil, wo es um Stress aufgrund von Kontrollverlust geht. Damit hat er recht. Denn alle wollen eben mal kurz die Welt retten, oder? Noch fünf Minuten ... Und so Unternehmen wie z.B. Apple nehmen den Leuten doch wirklich das nachdenken ab.

Um noch auf die Verschwörungstheorien zurück zu kommen; nachdem Apple-Cloud-Debakel scheinen sich auch Menschen mit trainiertem Gehirnmuskel dem Kontrollverlust freiwillig hinzugeben.

Und ganz ehrlich. Digitale Medien machen zeitweise unglücklich. Wenn die Freunde nicht zurück simsen oder twittern, wenn man in den Socialnetworks ausgeschlossen oder gemobbt wird. Selbst wenn ich beim Wii spielen zum zwanzigsten mal verliere erzeugt das eine Art Unglücklichsein. Digitale Medien machen auch dritte unglücklich. Ich sag nur: "Nur noch die E-Mail beantworten!" während der Rest der Familie schon parat zum rausgehen ist.

Allerdings sind digitale Medien Teil unserer Kultur geworden und sie nehmen einen grossen Teil unserer Zeit in Anspruch. Das ist ok. Aber Kinder sterben oder verdummen nicht, wenn sie mit so wenig wie möglich davon gross werden. Kinder müssen die Welt entdecken und sie anfassen - nicht googeln.

Dirk Deimeke am :

*In Bezug auf Hunde spricht auch davon, dass sie in einem enriched environment aufwachsen sollen, oder?

S am :

*Ja - enriched von anreichern und bereichern, nicht von ausschliesslich. Und egal wie, Kinder gehören in ein Technikmuseum und nicht vor die Playstation :-)
Jugendliche müssen miteinander die Welt erobern und nicht per SMS.

Das schliesst digitale Medien nicht aus - aber schränkt sie ein.

Grischa am :

*Jap, stimme Silvia zu: Lebenserfahrung in der realen Welt sind wichtig, deshalb muss aber die virtuelle Welt nicht gleich verteufelt werden. Auf die Maße kommt es (wie eigentlich immer) an.
Zu Deinen Telefonnummern: Ja, früher konnte ich mehr Nummern auswendig (und kann diese sinnloser Weise sogar heute noch). Heute fülle ich mein Gedächtnis mit relevanterem und habe für triviales die Maschinen.
Auch ich kann meinen Job übrigens ohne Internet nicht mehr sinnvoll erledigen. Das liegt allerdings daran, dass ich heute Aufgaben erledige, die ich früher in der Vorinternet Zeit gar nicht alleine hätte anpacken können.
Ich benutze das Internet im besten wissenschaftlichen Sinne: Ich produziere neues "auf den Schultern von Giganten". Dabei muss ich nicht jedes Detail der verwendeten Technologie verstehen. Ich muss das "Große und Ganze" beherrschen. Und eben genau auf diese "Schultern" hatte man vor dem Internet keinen Zugriff. (Und auch ich bin nicht mekr in Bibliotheken, da sie zu langsam sind für modernes Wissen).

Dirk Deimeke am :

*An jeder Stelle schreibe ich, dass es auf das Mass ankommt, scheinbar kommt das nicht an. Ich sehe auch nicht nur negative Auswirkungen, ganz und gar nicht, aber ich häufig werden nur positive Auswirkungen herausgestellt.

Da wir Menschen deutlich unter 50% unserer Hirnkapazizät nutzen, denke ich nicht dass wir in die Gefahr laufen, einen Engpass zu erreichen.

Ernst gemeinte Frage: Füllen wir die "vermeintlichen" Lücken wirklich mit relevantem Wissen?

Meine These ist, dass die entstehenden Lücken, durch ein erhöhtes Grundrauschen von belanglosem Kram aufgefüllt werden. So ist es zumindest bei mir.

Didi am :

*Solche Thesen führen natürlich zu einer Kontroverse,...
Warum schreibst Du das, wenn Du sie doch tatsächlich nicht willst?

Dirk Deimeke am :

*Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Weil ich nicht Deiner Meinung bin, will ich keine Kontroverse oder wie hast Du das gemeint?

Der von Dir zitierte Halbsatz endet mit "aber ich vermute, dass er mit einigen Punkten wirklich Recht hat."

Didi am :

*Zusammenhang: scheinbar kommt das nicht an.
Ichh könnte natürlich auch alles abnicken.

Dirk Deimeke am :

*Nein, Abnicken sollst Du nicht, aber bitte auch nicht nur mit den Extremen argumentieren.

Es gibt nicht nur schwarz und weiss, es gibt wenigstens 256 Graustufen ;-) Zwischen "nur im Internet sein" und "Internet gar nicht nutzen" gibt es ausreichend Spielraum.

Didi am :

*Es gibt nicht nur schwarz und weiss, es gibt wenigstens 256 Graustufen...
Schrieb ich ja: Es gibt meist drei Theorien zur Erklärung von Ereignissen: Eine subjektive, eine objektive und eine vermittelnde Theorie, mit denen man das Eine oder auch genauso das Gegenteil erklären kann.
Jetzt stehe ich vor folgendem Problem: Ich schreibe gerade am PC seitenweise Texte, kommentiere Blogbeiträge und telefoniere. Dies alles gedanklich gleichzeitig und durch technische Unterstützung.
Gemessen an der Quote meiner Tippfehler: Hat die Technik meine Multitaskingfähigkeit -noch nicht bis zur Perfektion- erst hervorgerufen oder ist sie gerade dabei, eine zur Vollkommenheit gereifte Eigenschaft zur vernichten?

Dirk Deimeke am :

*Darüber können wir diskutieren:

Menschen sind zu Multitasking nicht in der Lage. Du kannst Dich nur auf eine Sache zu einer Zeit konzentrieren. (Das gilt auch für Frauen). Dazu gibt es sogar Tests.

Zurück zu den Graustufen. Ja, das hast Du geschrieben. Es gibt meiner Meinung nach keine "absoluten" Wahrheiten. Meiner Meinung nach liegt die "Wahrheit" immer irgendwo in der Mitte und enthält Elemente aus beiden Extremen. Das wäre in Deiner Nomenklatur vermutlich die "vermittelnde Theorie", oder?

Didi am :

*Also ich kann's. Meine Partnerin allerdings noch viel besser. Das testet sie jeden Tag (TV, PC und telefonieren).
Das mit der vermittelnden Theorie ist korrekt. Wobei oftmals ergebnisorientiert gearbeitet wird, was für die meisten Theorien gilt.

Dirk Deimeke am :

*Bitte einmal die ersten beiden Kommentare dieser Wikigeekds-Episode lesen.

Die hat ein Mitarbeiter an der gleichen Klinik geschrieben, der zum Teil ganz andere Meinungen als Herr Spitzer hat.

QUOTE:
Der Punkt ist, dass wir durch die Sachen die uns die Computer jetzt abnehmen, mehr "Freiraum" fürs Denken erhalten; die meisten Leute nutzen diese Freiräume jedoch nicht.

Grischa am :

*Ich gebe Dir recht Dirk, dass viele (auch ich) vor allem durch die Informationsflut aus Twitter, G+ usw ihr Hirn zum Teil mit irrelevantem bzw "Grundrauschen" füllen. Manche mehr, manche weniger.

Für mich persönlich überwiegen allerdings klar die Vorteile, die ich daraus ziehe, dass ich auf Wissen zugreifen kann, das mir früher verschlossen war.

Ich gebe Dir auch recht, dass es ein Problem ist, dass Kinder viel mehr in der virtuellen Welt abhängen, anstatt in der realen Welt zu spielen. Aber ist das die Regel oder ist es ein Bild, das uns die Presse / das Internet vermittelt? Aus meiner eigenen Erfahrung: Meine Nichten und Neffen benutzen das Internet und "neue Kommunikationswege" wie selbstverständlich ohne das "reale Leben" zu vernachlässigen. Sie benutzen es ähnlich wie ich: Das Internet wird zum Wissensbezug benutzt und zur Kommunikation mit Freunden, sie gehen aber reiten, spielen Fußball, fahren nach Neuseeland, treffen sich mit Freunden und sind Persönlichkeiten, die ich sehr schätze.

Zum anderen ist übrigens meiner Meinung nach auch ein Grund dafür, dass Kinder nicht mehr so viel real spielen, die Entwicklung unserer Gesellschaft in den letzten Jahren. Leistung und Effektivität werden immer wichtiger. Heute müssen Kinder offenbar im Kindergarten schon Leistungen erbringen und auf die spätere Erwachsenenwelt vorbereitet werden. Kinder die einfach nur spielen, verschwenden ihre Zeit.

Die "Verwahrlosung" durch übermäßigem Internet Konsum ist etwas, das das Internet meines Erachtens nicht "automatisch" mit sich bringt, sondern etwas, das durch Umstände bewirkt wird. Für manche Eltern ist es eben einfach, die Kinder vor der Spielekonsole zu parken anstatt sie zu fördern und sich mit ihnen zu beschäftigen. Viele Eltern leben ihren Kindern auch vor, wie man nicht mit dem Internet umgehen sollte.

Natürlich nehmen auch meine Nichten und Neffen unsinniges Grundrauschen auf. War bei mir aber in dem Alter nicht anders. Bei mir war es z.B. die Bravo oder ähnliches. Der Idee, dass das nicht sein darf, ist IMHO dem oben genannten Effizienzgedanken geschuldet. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das Internet für Kinder und Jugendliche nicht schädlich sein *muss*, mir ist aber schon bewusst und bekannt, dass es das durchaus sein *kann*, wenn die Erziehungsberechtigten nicht korrekt mit ihren Kindern umgehen. Es gibt inzwischen halt mehr Situationen, wo man die Kinder unbeobachtet "parken" kann, früher war das nur das Fernsehen.

Dirk Deimeke am :

*Puh, wir bekommen die Kurve. Das ist prima. :-)

Im Grossen und Ganzen denke ich, dass wir Gefahren kennen müssen, um mit Ihnen umgehen zu können. Ich lerne aber viele Leute kennen, die die Gefahren ignorieren und nur den Nutzen sehen.

Wenn das bei Deinen Nichten und Neffen funktioniert, ist alles in Ordnung. So soll es ja auch sein. (Viele Kinder spielen auch deswegen kaum noch draussen, weil da die ganzen Pädophilen auf sie lauern ... Diese Angst wird leider viel zu stark geschürt.).

Ich stimme Deinem Kommentar ansonsten komplett zu.

Die heutige Medienvielfalt und der sinnvolle Einsatz verlangt den Eltern sehr viel ab.

Grischa am :

*Da kann ich Dir uneingeschränkt zustimmen.

Wir sind immer noch in einer "Umbruchphase". Die "Neuen Medien" sind für viele eben genau das: "Neu", wodurch sie in ihrem Umgang damit scheitern, weil sie noch nicht wissen, wie sie richtig damit umgehen sollen (bzw. wie sie angemessen die "Freiräume" nutzen können). Der enorme Anstieg an Möglichkeiten (den wir in unserer menschlichen Entwicklung so noch nicht erlebt haben) überfordert offenbar viele noch.

Meine Hoffnung ist, dass sich das irgendwann einschleift. Man kann es jetzt aber schon sinnvoll einsetzen, wenn man sich (vor allem auch als Eltern) bemüht. Dein Beispiel, dass man sich jetzt nicht mehr so viele Telefonnummern merkt wie früher, ist allerdings meiner Meinung nach ein Beispiel für die positive Entwicklung anstatt für die negative.. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Das Beispiel war falsch gewählt.

Vielleicht wäre die Verminderung der Orientierungsfähigkeit aufgrund von Navigationsgeräten ein besseres Beispiel (ohne Internet) gewesen. Klar, man mag argumentieren, dass das in der heutigen Zeit nicht mehr den Stellenwert hat wie früher, gebrauchen kann man es dennoch auch heute noch sehr gut (und nicht nur dann, wenn das Navi kaputt ist).

Es gibt immer beide Seiten.

Didi am :

*Wenn ich bedenke, wie mich mein PC über Jahre hinweg tagein und tagaus zum Denken angeregt hat... .Nun, das gilt für die Zeit unter Windows. Seit Linux ist Ruhe eingekehrt, insofern muss ich über den obigen Satz mal intensiver nachdenken, sofern noch Freiräume vorhanden sind ;-)

Dirk Deimeke am :

*Oh, Mann, ich mag gar nicht daran denken, wo ich wäre wenn ich alle Freiräume sinnvoll genutzt hätte ... ;-)

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