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Das grosse Testlabor ...

ubuntu Wenn ich mir die letzten Meldungen zur kommenden Version von Ubuntu mit dem Namen Natty Narwhal anschaue, beschleicht mich so ein bisschen das Gefühl, dass Ubuntu aufgrund der grossen Masse an Benutzern zum Testlabor für neue Technologien wird.

Damit meine ich insbesondere die Ankündigung, dass Unity zur Standard-Oberfläche der kommenden Version und Wayland den X-Server ersetzen wird.

Ich bin gespannt, wohin das führt und ich bin mir nicht sicher, ob ich das mitmachen möchte.

Nichts gegen neue Technologien, aber die grosse Frage ist, wohin das führt.

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Kommentare

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DRice am :

*Ich finde es wirklich spannend was sich Ubuntu da alles vorgenommen hat. Auch bin ich gespannt was daraus wird. Wenn einem die Richtung nicht gefällt in die es geht kann man ja auf andere Distributionen umsteigen. Ich denke dann wird man auch bei Canonical überlegen ob die Richtung die richtige ist - wenn denn nur genug abwandern.

Aber warum soll man nicht mal etwas ausprobieren? Ich denke Ubuntu ist da ein wenig auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal. Die großen Distributionen unterscheiden sich ja nicht so wahnsinnig stark von einander. Die Programme bekommt man bei den anderen auch meist und auch die Desktops kann man bei jeder wechseln.

Dirk Deimeke am :

*Klar, wechseln wäre jederzeit möglich. Mein Favorit für einen Wechsel wäre derzeit Sabayon Linux. Allerdings würde ich mich als Vereinsvorsitzender des ubuntu Deutschland e. V. schon ein wenig merkwürdig fühlen, wenn ich wechsele.

Klar, es gibt viele, die - wie ich auch - der Ubuntu-Philosphie verbunden sind und ein anderes Betriebssystem benutzen, aber ein schaler Beigeschmack bleibt das schon.

Ausprobieren ist super, warum dann nicht ein "Experibuntu"?

DRice am :

*Das wäre dann eine weitere Distribution, die neben der Haupt-Version entwickelt würde. Ich denke den Mehraufwand kann Canonical dann auch nicht leisten ;-)

Dirk Deimeke am :

*Welche weiteren gibt es denn noch? Ich meine nicht, die unterschiedlichen CD-Formate, die es gibt. KDE, XFCE und LXDE wird durch die Community getrieben und nicht durch Canonical.

DRice am :

*Ich meinte ja schon den Aufwand neben Ubuntu noch eine weitere zu Entwickeln.

Aber davon Abgesehen wird es dann doch irgendwann unübersichtlich mit den *buntu-Versionen

Dirk Deimeke am :

*Anders als andere denke ich, dass es keine unterschiedlichen Ubuntu-Versionen gibt. Die basieren alle auf den gleichen Repositories, nur die Vorauswahl ist eine andere.

kubuntuuser am :

*Ich kann dir nur zustimmen. Unity hat mich überrascht, aber es war egal, da es ja nur Gnome User betrifft. Doch sich von X zu verabschieden ist ein gigantischer Schritt. Gibt es überhaupt schon Distriutionen die Wayland benutzen? Und sind alle großen Windowmanager, LXDE, XFCE, KDE und Gnome überhaupt schon auf Wayland portiert worden?

Falls nicht macht man damit den Entwiklern von kde und co noch mehr Arbeit...

Dirk Deimeke am :

*Wenn ich das richtig behalten habe, wird Wayland gerade massiv von Red Hat gepusht. Welche Oberflächen schon damit getestet wurden, weiss ich leider nicht.

Drusti am :

*Wayland wird zum Glück von Red Hat entwickelt, dass bedeutet, es wird auch funktionieren...
Canonical verfügt nach wie vor nicht über genügend Know How, um solch ein Projekt zu realisieren...Bei Unity darf man also in jeder Hinsicht gespannt sein..

Dirk Deimeke am :

*Schauen wir mal. In der Open Source Welt muss man nicht alles bis ins Detail kennen, um es einsetzen zu können. Vielleicht arbeitet Canonical auch mit Red Hat zusammen.

dakira am :

*Das ist so nicht ganz richtig. Canonical hat massiv Leute eingestellt (u.a. fuer Unity) und die core-devs von Compiz arbeiten auch fuer Canonical. Es gibt sogar stimmen die sagen, dass mittlerweile mehr faehige Leute hinter Unity stecken, als hinter Gnome Shell/Mutter (wo ja nicht mal der erfahrene Metacity-Entwickler dabei ist). Ausserdem denke ich, dass die Aussage nur bedeutet, dass sich Canonical hinter Wayland stellt und u.U. Entwickler bezahlt. Mehr nicht.

detru am :

*Es ist zwar schön und gut das da ein 2. Grafikserver ist...aber ich hab da so meine Bedenken. AMD hat für den XServer inzwischen einen guten Grafikkartentreiber entwickelt...ich kann das aufhheulen der Entwickler bis hierhin (im Sinne von Zeit und Raum) hören...ich hoffe das sich AMD dann nicht komplett zurückzieht und erstmal abwartet welcher der Server sich durchsetzt. Letzteres ist auch für Nvidia/Intel gültig.

Gut finde ich es nicht...es gibt einen Grund warum der XServer benutzt wird und nicht Wayland und das sind nicht nur kompatibilitätsgründe. Der XServer ist einfach ein mächtiges Werkzeug und Wayland kratzt da gerade mal an der Oberfläche.

Dirk Deimeke am :

*Um der Wahrheit die Ehre zu geben, der X-Server würde eine grundlegende Renovierung benötigen. Er ist stark auf Client-Server ausgelegt und selbst in schnellen Netzwerken merkt man, dass da viel zu viel Kommunikation nötig ist, um Grafik auf den Schirm zu bringen.

Aber, ich denke auch, dass Dein Argument sticht. Jetzt hat man gerade die beiden grossen Hersteller dazu bekommen Treiber zu entwickeln und dann könnte sich durch diese Entscheidung einiges ändern.

Gerald am :

*Hm, der "gute" Grafiktreiber von AMD hat auf meinem Grafikchip (HD 3670) eine Menge Bugs, und nun da ich die Wayland-Website gesehen habe, wo auch die X.org-Architektur erklärt ist, verstehe ich einige davon, und wieso sie auftreten. (BTW. Ich bin inzwischen mit den freien Treibern wesentlich glücklicher.)

Ist doch wirklich mit der Kirche um's Kreuz, dass X zuerst die Kontrolle an Compiz abgeben muss, damit Compiz nachher X wieder sagt, welcher Effekt an welcher Stelle des Schirms anzuwenden ist! Da ist die Architektur von Wayland wesentlich effizienter, weil hier Grafik und Composting in einer Anwendungsschicht vereint werden. Zudem bedeutet das - wenn es effizient programmiert wird - dass Composting auch auf einem entfernten Schirm effizient eingesetzt werden könnte. Sprich, das Composting macht dann gleich der entfernte Wayland; übertragen müssen nur die Befehle dazu werden.

Dirk Deimeke am :

*Gebe Dir völlig Recht. Mir geht es nur darum, dass die Technologie noch nicht reif für ein Endbenutzer-Produkt ist.

In vier Jahren ist es vielleicht so weit.

burli am :

*Wayland kommt nicht in Natty. Dafür ist es zu früh. Ich tippe auf die erste Version nach der nächsten LTS in zwei Jahren. Kann mich aber auch irren, wer weiß.

Aber wann sollen neue Technologien sonst ausprobiert werden wenn nicht in den Versionen zwischen den LTS? Für mich ist Maverick nichts anderes als die Alpha Version für's nächste LTS.

Dirk Deimeke am :

*Wie bereits geschrieben, "Experibuntu" wäre eine Variante.

Ich habe ebenfalls immer vertreten, dass LTS stable ist und die Versionen dazwischen so etwas wie "testing". Wayland ist aber für meinen Geschmack noch weit von "testing" entfernt und Unity als Hauptoberfläche für ein Desktop-System ebenfalls.

Silmaril am :

*Weil immer gesagt wird, die Zwischen-LTS-Versionen wären Alpha- oder Beta-Versionen: Alphas oder Betas sind unstabile Entwicklerversionen. Nicht alle Versionen einer Software, in der mal mehr neues ausprobiert wird wie in anderen Versionen sind Alpha- oder Beta-Versionen.

Ich persönlich update daheim (3 Rechner) fast immer auf die neue Kubuntu- und Ubuntu-Version und habe noch nicht festgestellt, dass sich LTS-Versionen großartig von der Stabilität oder der Ausgereiftheit unterscheiden. Die LTS-Versionen sind halt nur oft eine Spur konservativer (Obwohl das nicht immer stimmt, Beispiel neues Design in Ubuntu 10.04) und werden länger unterstützt.

Zum Thema:
Gut das die Ablösung von X.org langsam beginnt. Das Bekenntniss zu Wayland ist zu diesem Zeitpunkt genau richtig, um Treiberhersteller und Anwendungsentwickler auf Wayland aufmerksam zu machen.

Dirk Deimeke am :

*Dann ist die grosse Frage, warum es von Entwicklerversionen CDs gibt und diese auch noch auf Veranstaltungen an Endanwender verteilt werden. Das passt nicht zusammen.

Lorag am :

*Ist doch klar, wo das hinführt. Zu neuen Technologien eben. ;-)

oehi am :

*Wo das hinführt?
Ich vermute, daß Mark es mit der Kombination von Unity und Wayland ganz stark auf auf die kommenden Konkurrenten des iPads abgesehen hat.
Und mit der dann dort erreichten Akzeptanz auch die eigentlichen Desktops erobern will.
Im Gegensatz zu Android kann Ubuntu nämlich die fantastisch ausgereiften Gnome-Pakete mit anbieten.
Oder sehe ich das falsch?

Dirk Deimeke am :

*Tabletts sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch nicht, wenn Herr Jobs das so propagiert und alle anderen auf den Zug aufspringen wollen.

Guck mal hier.

onli am :

*Der schritt auf Unity ist fragwürdig. Er bedeutet, dass Ubuntu die grafische Oberfläche selbst in die Hand nehmen will - und das erfordert so viel Arbeit und Detailverliebtheit, die von einem Projekt, das z.B. bei den Übersetzungen so massive Probleme hatte, kaum zu erwarten sind.

Aber Wayland, das ist eine andere Geschichte. Ich habe mir noch nicht die genauen technischen Hintergründe angeschaut. Aber der XServer hatte bis jetzt keine wahrnehmbare Konkurrenz, entwickelte sich kaum weiter, die Roadmap ist wenig inspirierend und auch die Zuverlässigkeit in der Entwicklung machte keinen guten Eindruck. Schau dir nur mal an, welche Probleme mit Hybrid-Grafik bestehen und wie wenig Lösungsideen der Entwickler man dazu findet (viele Problem und nicht auch nur den Hauch einer Reaktion seitens der Entwicklung). Oder bewege ein beliebiges Fenster und ziehe das herum - das sieht grauenhaft aus, zumindest ohne Compiz. Von daher ist das immer noch ein riskanter Schritt von Ubuntu, aber ein wichtiger, richtiger, überfälliger (außer Wayland hat Probleme, die mir noch nicht bewusst sind).
Gruß

Dirk Deimeke am :

*Mit Wayland komme ich auch gut zurecht, aber im jetzigen Stadium ist das noch nicht tauglich Endbenutzer und ich glaube kaum, dass es diesen Status schnell erreichen wird,

stfischr am :

*Ich find es ja lustig, wie bei jeder Ankündigung gleich alle Blogger anfangen den Untergang von Ubuntu zu prophezeien und sofort das OS wechseln wollen und erzählen, wie kritisch die neue Entwicklung wäre ...

Anstatt sich einfach mal die offiziellen Aussagen durchzulesen. Da steht nämlich nix von Natty, sondern was von "in vier Jahren". Hauptsache erstmal Panik geschoben.

Christoph am :

*In vier Jahren möchte man die Transaktion hin zu Wayland abgeschlossen haben. In einem Jahr möchte man so weit sein, dass Wayland von einem größeren Teil der Ubuntu-Community genutzt werden kann.

Mein Vorhersagen-Orakel sagt mir: Wayland und Natty sind nicht geplant. Wahrscheinlich wird man den Server in den Quellen finden, doch vorinstalliert wird er mit Sicherheit nicht. Eher zu Natty+1 und wahrscheinlicher zu Natty+2...

Dirk Deimeke am :

*Wo steht doch gleich bei Unity etwas von vier Jahren?

Ich schiebe keine Panik, allerdings mag ich es auch nicht, wenn durch solche Entscheidungen, ein sehr gutes System für Anfänger so verändert wird, dass diese es nicht mehr nutzen wollen.

dakira am :

*Wurde ja schon geschrieben, aber trotzdem nochmal:
Alle die irgendwas mit Fenstermanagern zu tun haben (Gnome-, KDE- und Compiz-Entwickler) wollen das Wayland endlich "marktreif" wird. Shuttleworth bezweifelt selber, dass es mit 12.04 schon so weit ist. Die Vorteile wollen aber ALLE nutzen, daher ist es ja wohl i.O. langsam mal ueber Wayland nachzudenken und das ein wenig zu "pushen".

Was Unity angeht empfehle ich dringend diese Lektuere:
http://blog.martin-graesslin.com/blog/2010/11/unity-herausforderung-und-chance-fur-den-freien-desktop/

Dirk Deimeke am :

*:-) Gerade in dem Blogartikel sieht man in den ersten Zeilen schon den Wechsel zurück zu Compiz. Mutter war auch eine Technologie, die beim Nutzer getestet wurde, mehr muss man dazu vermutlich nicht schreiben, oder?

Michael am :

*Ich frage mich ja, warum Ubuntu ein Freund von radikalen Änderungen ist. Was bringt es denn schlussendlich, auf Wayland umzusteigen? Was bringt es (vielleicht sogar nur temporär) auf Unity zu setzen, anstatt weiterhin GNOME 2 zu verwenden?

Ich bin vor zwei Wochen auf Fedora 14 mit KDE4.5 umgestiegen. Da gefällt mir, dass eng mit KDE auf eine stabile, veröffentlichungswürdige Version zusammengearbeitet wird und Fedora selbst nur minimale Änderungen vornimmt.

Seit Jahren wird ständig von Verbesserungen im Bereich der Benutzeroberfläche geredet, aber wie viel Gutes hat sich tatsächlich getan? Doch nur ein bisschen “Eyecandy” (Compiz) hier und da.

Dirk Deimeke am :

*Das ist eines der Probleme, das ich auch habe.

Fedora ist auch - anders als Ubuntu - eine "bleeding Edge"-Distribution.

Schlaffi am :

*Ich kann nur hoffen, dass Mark S. nicht langsam die Geduld verliert, was den "Durchbruch" (oder zumindest lukratives Geschäft) angeht und diese Veränderungen nur Verzweiflungstaten sind.

Ich hatte mir mit Paketquelle "Unity" installiert und war entsetzt, wie schlecht das ist.
Und das gerade jetzt, wo Gnome deutlich attraktiver wird..

Gruss,
Schlaffi

Dirk Deimeke am :

*Mark hat dem Projekt Ubuntu/Canonical meiner Erinnerung nach zehn Jahre gegeben, bis es spätestens Gewinn abwerfen soll. 2004 gestartet, bleiben somit noch vier Jahre.

Auch ohne Canonical wird die Ubuntu Foundation das Projekt Ubuntu weiter unterstützen, dann aber vermutlich ohne Canonical.

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